DIE WASSERSTOFFBETRIEBENE Transportbranche der Zukunft gewinnt zunehmend an Fahrt. INEOS Inovyn setzt bereits seit Jahren auf Wasserstoff, um die CO 2 -Emissionen zu senken. Doch nun ist das Unternehmen auch Teil eines einjährigen Pilotprojekts, das dazu beitragen könnte, den Wandel zu beschleunigen. „Wir sind uns bewusst, dass es noch ein langer Weg ist, da es sich um ein mehrstufiges Projekt handelt, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“, so Dirk Dupon, Head of Hydrogen bei Inovyn.
Derzeit testen fünf Unternehmen für Daimler Lkw, die mit flüssigem Wasserstoff betrieben werden.
Im Rahmen dieser Tests hat Vervaeke PVC-Produkt an Kunden von INEOS Inovyn in Deutschland und den Benelux-Ländern transportiert.
Einige dieser Lieferung hat DYKA in Steenwijk in den Niederlanden erhalten. Weitere Empfänger waren Ostendorf Kunststoffe, Exte GmbH, OBO Betterman und Funke Kunststoffe.
„Wir betrachten Nachhaltigkeit als einen entscheidenden Geschäftsfaktor, um in wichtigen Marktsegmenten erfolgreich zu sein“, erklärt Gabriel Spruijt, Mitglied der Geschäftsleitung bei DYKA Steenwijk.
„Wir haben bereits nachhaltiges CO 2 - reduziertes PVC in unserem Sortiment, auch wenn die Marktreife für die nachhaltigsten Typen derzeit noch begrenzt ist.“
Das PVC-Produkt wird mit einem MercedesBenz GenH2 Truck zu den Kunden von Inovyn transportiert – einem Prototyp, der im Jahr 2023 mit einer einzigen Tankfüllung flüssigen Wasserstoffs 1.047 km zurückgelegen konnte.
„Seit Beginn der Tests haben uns zahlreiche Spediteure kontaktiert, was deutlich zeigt, dass CO 2 - Einsparungen für den Logistikmarkt mittlerweile eine Priorität darstellen“, so Dupon.
Die Tests von Daimler Truck begannen im Dezember. Nach Abschluss der Tests wird Daimler Feedback von allen beteiligten Unternehmen einholen – INEOS Inovyn, Air Products, Amazon, Holcim und Wiedmann & Winz.
Inovyn berichtet, dass es nur wenige Anlaufschwierigkeiten mit dem MercedesBenz GenH2 Truck gab, der auf seinen ersten Testfahrten den 1.370 m hohen Brennerpass hervorragend bewältigte.
Aufgrund der begrenzten Anzahl an Wasserstofftankstellen während der Erprobung – derzeit steht Inovyn nur eine Tankstelle in Duisburg zur Verfügung – müssen die Fahrer/ innen Termine 24 Stunden im Voraus reservieren.
Der Lkw muss außerdem nachts wieder im Depot sein, da die Fahrer/innen aus Sicherheitsgründen nicht in der Fahrkabine übernachten dürfen, weil es sich um einen Prototyp handelt.
Außerdem musste Inovyn einen Kompressor auf dem Auflieger installieren, und seine Kunden mussten in einen speziellen Stromanschluss investieren, um das PVC entladen zu können.
„Diesel-Lkw müssen während des Entladens den Motor laufen lassen, um den Hydraulikkompressor anzutreiben“, erläutert Dupon. „Bei den Prototypen der Flüssigwasserstoff-Lkw ist dies jedoch nicht möglich, sodass unsere Kunden in einen Hochspannungsanschluss investieren müssen, um den Kompressor mit Strom zu versorgen.“
Daimler wird die Ergebnisse der fünf Unternehmen nutzen, um das Projekt voranzutreiben.
„Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs konzentrieren wir uns auf batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge“, berichtet Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck.
Allerdings ergänzt er: „Die Transformation kann nur gelingen, wenn grüne Energie ausreichend und umfassend verfügbar ist –, und dafür benötigen wir beide Technologien.“
Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass Wasserstoff nur dann zur ersten Wahl für Busse und Lkw wird, wenn mehr Länder in die Infrastruktur investieren.
„Wir sind uns bewusst, dass es noch ein langer Weg ist, da es sich um ein mehrstufiges Projekt handelt, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.“