Unfälle werfen lange schatten

Inch Magazine

Unfälle werfen lange schatten

5
min
2012

Wenn wir an Texas City, Piper Alpha und Deep Water Horizon denken, verstehen wir, warum Sicherheit bei INEOS höchste Priorität hat. Vorfälle solchen Ausmaßes geschehen glücklicherweise nur selten auf der Welt. Allerdings sind es häufig kleinere Vorfälle, die zu größeren führen. Wenn wir diese genau betrachten, können wir nicht nur Verletzungen vermeiden, sondern auch die Einstellung der Menschen zu Sicherheit und Vermeidung von Unfällen beeinflussen.

Bei den meisten Unfällen, die INEOS verzeichnet, handelt es sich um Ausrutscher, Stolperunfälle und Stürze – oder aber speziell in Köln: um Handverletzungen. Die Kampagne zur Vermeidung von Unfällen an diesem Standort war so erfolgreich, dass sie jetzt von anderen Geschäftsbereichen übernommen wird.

Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen Zuhören und Umsetzen. Das weiß niemand so gut wie Jürgen Schmitz. Seine Aufgabe bei INEOS in Köln ist es, den fast 2.000 eigenen und 1.000 Partnerfirmenbeschäftigten jeden Tag die wichtigsten Lehren in puncto Sicherheit zu vermitteln – und zu hoffen, dass sie ihm zugehört und es verstanden haben.

„Das ist keine einfache Aufgabe”, gibt er zu. „Es kann eine große Herausforderung sein, neue Wege zu finden, um sicherheitsbezogene Themen für den Adressatenkreis interessant zu gestalten. Aber das ist überaus wichtig, denn Sicherheit ist an unserem Standort von höchster Bedeutung.”

Die Anzahl und Schwere der Unfälle hat in den letzten
Jahren auf dem 191 Hektar umfassenden Standort konstant abgenommen. 98 Prozent der Unfälle sind verhaltensbedingt. Jürgen und sein Team beschlossen daher mit Holger Laqua, Asset Manager bei INEOS Oxide in Köln, eine andere Vorgehensweise zu wählen und beauftragten erstmalig eine Werbeagentur aus Düsseldorf, die sie bei der Entwicklung einer effektiven Sicherheitskampagne unterstützen sollte.

„Dies hat sich zu einem stimulierenden
Projekt entwickelt”, merkt Jürgen an. „Wir sind Sicherheitsingenieure und eher engstirnige Techniker. Sie dagegen sind überaus kreative und ‘out-of the-box’ denkende Leute.

Es war sehr interessant, zu sehen und zu hören, wie Sicherheit von Menschen ausgelegt wird, die sich nicht wie wir tagtäglich mit sicherheitsbezogenen Themen beschäftigen.

Sie entwickelten einige sehr originelle Ideen.”

Die Werbeagentur brachten Jürgen als Leiter der Abteilung für Arbeitsschutz und Sicherheit und sein Team dazu, das Thema Sicherheit vom Standpunkt der Beschäftigten aus zu sehen.

Sie erarbeiteten gemeinsam sechs verschiedene Szenarien für eine Plakatserie, die den Nagel auf den Kopf treffen. Jedes dieser Plakate bezieht sich jeweils auf einen Bereich, in dem Unfälle augenscheinlich auftreten können.

„Anstatt auf externe Menschen zurückzugreifen, fragten wir unsere eigenen Beschäftigten, ob sie sich als Models für die Fotos zur Verfügung stellen würden, die in der Anlage aufgenommen werden sollten, d. h. in einer Umgebung, die unsere Beschäftigten wiedererkennen würden”, fügte er hinzu.

Das Ergebnis war unmittelbar erkennbar. Beschäftigte erkannten sich selbst in gefährlichen Situationen und führten sich so potenzielle Gefahren deutlich vor Augen.

Bisher wurden drei dieser Plakate veröffentlicht, die alle den Titel ‘Unfälle werfen lange Schatten’ tragen. Auf einem der Plakate ist ein Mitarbeiter zu sehen, der in einem engen Raum arbeitet, ein weiterer arbeitet in großer Höhe und das dritte Plakat bezieht sich auf die Sicherheit beim Radfahren. Die Schatten auf jedem Bild zeigen, was bei einem Unfall passieren könnte.

„Es handelt sich um typische Gefahrensituationen, die typisch für unseren Standort und die Chemiebranche selbst sind”, erklärt Jürgen.

Als die Plakate veröffentlicht wurden, organisierten Jürgen und sein Team einen interaktiven Tag zur Sicherheit, wo Beschäftigte ihre Fähigkeit und ihr Wissen an Simulatoren testen konnten. Es gab auch ein Quiz und einen Gewinn. Jürgen fügte hinzu, dass der Auslöser der Kampagne der Wunsch war, die Beschäftigten dazu zu bringen, auf neue und unbekannte Weise über Sicherheit nachzudenken.

„Es geht rein um Psychologie”, so Jürgen. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Minute lang innehalten und nachdenken, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen.”

Bisher war das Feedback der eigenen und Partnerfirmenbeschäftigten auf die Plakatkampagne positiv. Die Botschaft wurde scheinbar nicht nur gehört, sondern auch verstanden.

Die Kampagne war so überaus effektiv und überzeugend, dass die Plakate ins Niederländische, Englische, Italienische und Norwegische übersetzt wurden, um auch in anderen Geschäftsbereichen und an weiteren Standorten von INEOS eingesetzt zu werden.

Die Kampagne wurde zudem von externen Organisationen gelobt.

„Lokale Behörden interessierten sich sehr stark dafür, was wir tun und fragten an, ob die Plakate nicht in anderen Chemieunternehmen in Deutschland eingesetzt werden könne,” sagte Jürgen.

Persönlich ist Jürgen sehr stolz auf sein Team und das bisher Erreichte.

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Eine ausgewogene betrachtung

Andy Currie ist seit 13 Jahren Director von INEOS. Als Teil des INEOS Capital-Teams leistete er einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Umsetzung der erfolgreichen Wachstumsstrategie des Unternehmens. Hier spricht er mit Tom Crotty über INEOS, dessen ausgewogenes Portfolio von Geschäftsbereichen, künftiges Wachstum und warum das Unternehmen den vollen Auswirkungen der Krise in Europa widerstehen konnte. video Tom: Wenn man das Wachstum von INEOS betrachtet, könnte man denken, es war opportunistisch. Kann man das so sagen? Andy: Historisch gesehen denke ich, dass man das durchaus so sagen kann. Wie Sie wissen, sahen wir uns in unserer Anfangszeit, speziell
in den ersten fünf bis 10 Jahren von INEOS, ständig nach verwaisten Anlagen von großen Blue Chip-Akteuren um, die verfügbar, ungeliebt und wahrscheinlich nicht ausreichend verwaltet waren. Dies entwickelte sich zu unserem Zielbereich. Seit der großen Übernahme von Innovene im Dezember 2005 haben sich die Zeiten geändert. Wir mussten ziemlich schwierige Marktbedingungen überstehen, konzentrieren uns heutzutage allerdings eher auf unsere tagtäglichen Geschäftsaktivitäten, darauf, diese effizienter
zu gestalten, und sicherzustellen, dass unser Geschäft durch eine stabile Finanzierung für die Zukunft gerüstet ist – mit gelegentlichen Übernahmen. Die Übernahmen waren vorwiegend strategischer Art. Seal Sands ist ein passendes Beispiel dafür: Wir konnten im Wesentlichen eine Anlage übernehmen, die
zu kämpfen hatte, änderten ihre Kostenbasis, verbesserten ihre Effizienz und gestalteten sie vollständig um, und zwar mit der gesamten Fachkenntnis, die
in unserer Unternehmensgruppe verfügbar ist. Ein neueres Beispiel ist die Übernahme des ChlorVinyls-Geschäftsbereichs von Tessenderlo durch Kerling, der gerade dieselben Schritte durchläuft. Tom: Was sind die speziellen Vorteile dieser Vorgehensweise? Andy: Der größte Vorteil ist, dass wir die Fachkenntnis im Haus haben. Wir haben viele Beschäftigte, die über eine große Bandbreite an Fertigkeiten verfügen und diese Bereiche effizient führen können. Im Fall von INEOS Nitriles sind wir der weltweit größte Hersteller. Unsere Technologie ist überall auf der
Welt in unzähligen Anlagen zu finden, d. h. wir verfügen über umfangreiche Kernexpertise in Anlagen und Technologie und können dies einfließen lassen, wenn es darum geht, die Anlagen effizient und äußerst effektiv zu betreiben. Tom: Wie steht es um die Portfolioprodukte? Was leisten sie für uns? Andy: Wir sind im Grunde genommen in vielen Sektoren der Chemiebranche vertreten. Der wichtigste Vorteil davon ist, dass es uns eine gewisse Stabilität bei den Einkünften und beim Umsatz bringt – speziell in schwierigen Zeiten. Da wir im Bereich Wirtschaftsgüter tätig sind, müssen wir unweigerlich mit ziemlich intensiven Konjunkturzyklen umgehen. Wenn wir also über eine große Bandbreite an Unternehmen und Anwendungen in verschiedenen Endmärkten verfügen, bietet uns dies eine gewisse Sicherheit in schlechten Zeiten. Das haben wir bereits miterlebt. Der einschneidende Wirtschaftsabschwung 2008/2009 – der in vielerlei Hinsicht fast ein Zusammenbruch war – stellte die ultimative Prüfung dieses Ansatzes dar. Zu dieser Zeit erzielten wir nahezu ein Viertel unseres Umsatzes im Bereich Verbrauchsgüter. Dies war sehr nützlich, denn die Menschen waren immer auf Lebensmittel angewiesen und diese mussten verpackt werden. An dieser Stelle kamen wir wieder ins Spiel, wie auch bei anderen Produkten, die in der Pharmaindustrie, in der Kosmetik oder sogar im Bereich Reinigungsmittel benötigt wurden. Tom: Wir haben also ein wunderbar ausgeglichenes Portfolio an Produkten, aber das kann man über unsere geografische Ausgewogenheit nicht behaupten? Andy: Nein. Das stimmt wohl. Allerdings müssen wir auch unsere letzten Errungenschaften betrachten. Unsere Rentabilität hat sich immer stärker dahingehend entwickelt, dass wir ein Verhältnis 50:50 zwischen Nordamerika und Europa erreicht haben. Vor etwa sechs Jahren, kurz nach der Innovene- Transaktion, wurden noch etwa 70 Prozent in Europa erzielt. Wir haben weltweit noch keine ideale Ausgewogenheit erreicht, sind allerdings auf dem richtigen Weg. Die USA stellen in puncto Schiefergas zudem gerade einen sehr interessanten Markt für uns dar. Wir arbeiten jedoch auch verstärkt daran, unser Engagement in Asien zu verstärken und unsere Einnahmen in dieser Region zu erhöhen. Genau das ist ein Teil der grundlegenden Strategie, um uns weiterzuentwickeln. Tom: Was sind die wichtigsten strategischen Herausforderungen für die Entwicklungsstrategie von INEOS? Andy: Eine Herausforderung ist die Reduzierung unserer Verschuldung. Dabei haben wir große Fortschritte erzielt. Die Refinanzierung ist nun glücklicherweise abgeschlossen. Also besteht unsere nächste Aufgabe darin, am Portfolio
zu arbeiten, unsere Einnahmen zu verwenden und die Verschuldung und Fremdkapitalaufnahme gleichzeitig auf einem niedrigen Niveau zu halten. Parallel dazu müssen wir nach Möglichkeiten suchen, unser Wachstum zu finanzieren. Tom: Wie sieht es mit dem Wachstum aus? Wie wird INEOS Ihrer Meinung nach künftig wachsen? Andy: Neben den kleinen Möglichkeiten, die sich aus Übernahmen ergeben, liegt unsere wichtigste Stärke derzeit darin, dass wir den US Golf und den US- Markt genau beobachten, um zu erkennen, wie wir das neueste Auftreten von Schiefergas zu unserem Vorteil nutzen können. Zudem erleben wir derzeit ein großes Wiedererwachen der petrochemischen Industrie an der Golfküste und dass sehr kostengünstiges Ethan als Rohstoff auf den Markt kommt. Wir haben dort bereits eine gute Ausgangsposition, und eine unserer Herausforderungen wird darin bestehen, herauszufinden, wie INEOS dies vorteilhaft nutzen kann. Darauf wird das Hauptaugenmerk für Wachstum liegen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt wird Asien sein, speziell China. Unser Phenol-Projekt ist bereits hinlänglich bekannt, dem werden allerdings noch weitere folgen. Dies wird sich auf den Bereich Zwischenprodukte beziehen, wo wir sehr gute Marktpositionen haben. Im Bereich Technologie sind wir ebenso sehr gut aufgestellt, können China also tatsächlich etwas bieten, und das ist überaus wichtig. Tom: Wie schwierig ist es, diese Ergebnisse zu erzielen, wenn Sie innerhalb der Einschränkungen von Joint Ventures arbeiten müssen? Andy: Joint Ventures bringen zweifellos gewisse Komplikationen mit sich. Mit zwei Gesellschaftergruppen ist alles – trotz guter Abstimmung – viel komplexer. Man muss daran glauben, dass die Vorteile schwerer wiegen als die
Nachteile, die damit verbunden sind. Wenn wir unsere großen Joint Ventures betrachten, so haben wir im Raffineriebereich einen äußerst wichtigen
Partner: Eines der größten Unternehmen weltweit arbeitet jetzt mit uns in der Raffineriebranche zusammen, die heutzutage bekanntermaßen mit großen Herausforderungen zu kämpfen hat. Es bringt seine vorgelagerten Fähigkeiten im Bereich Beschaffung mit ein, seine finanzielle Stärke und sein extrem
großes Handelspotenzial in der gesamten Branche. In diesem Sinne passen
wir also sehr gut zusammen. Sehen wir uns Styrolution an. Hier haben wir zwei Gruppen von Bereichen zusammengefügt und das größte Styren-Geschäft weltweit geschaffen. Uns stehen umfangreiche Synergiemöglichkeiten zur Verfügung, mit denen wir das Geschäft vereinfachen, Kosten reduzieren und das Beste beider Welten übernehmen können. Joint Ventures funktionieren. Sie sind nicht so geradlinig wie hundertprozentiges Eigentum. Allerdings wissen
wir in Verbindung mit der Finanzierung und Möglichkeiten ganz genau, dass wir diese Joint Ventures schließen und viele Vorteile aus ihnen ableiten können. Tom: Zu guter Letzt ein Blick auf INEOS Capital: Jim Ratcliffe ist Fan von Manchester United, Jim Dawson von Wolverhampton und John Reece von Sunderland. Für wen schlägt Ihr Herz? Andy: Nun, ich muss sagen, ich habe meine Sympathien bisher eher für mich behalten. Heute kann ich es ja sagen, auch wenn ich mich damit ein wenig aus dem Fenster lehne: Es ist Sheffield Wednesday, die nun im nächsten Jahr in der ruhmreichen Championship spielen werden. Ja, sie sind etwas abgeschlagen, aber auf dem Weg der Besserung.

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Unfälle werfen lange schatten

Wenn wir an Texas City, Piper Alpha und Deep Water Horizon denken, verstehen wir, warum Sicherheit bei INEOS höchste Priorität hat. Vorfälle solchen Ausmaßes geschehen glücklicherweise nur selten auf der Welt. Allerdings sind es häufig kleinere Vorfälle, die zu größeren führen. Wenn wir diese genau betrachten, können wir nicht nur Verletzungen vermeiden, sondern auch die Einstellung der Menschen zu Sicherheit und Vermeidung von Unfällen beeinflussen. Bei den meisten Unfällen, die INEOS verzeichnet, handelt es sich um Ausrutscher, Stolperunfälle und Stürze – oder aber speziell in Köln: um Handverletzungen. Die Kampagne zur Vermeidung von Unfällen an diesem Standort war so erfolgreich, dass sie jetzt von anderen Geschäftsbereichen übernommen wird. Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen Zuhören und Umsetzen. Das weiß niemand so gut wie Jürgen Schmitz. Seine Aufgabe bei INEOS in Köln ist es, den fast 2.000 eigenen und 1.000 Partnerfirmenbeschäftigten jeden Tag die wichtigsten Lehren in puncto Sicherheit zu vermitteln – und zu hoffen, dass sie ihm zugehört und es verstanden haben. „Das ist keine einfache Aufgabe”, gibt er zu. „Es kann eine große Herausforderung sein, neue Wege zu finden, um sicherheitsbezogene Themen für den Adressatenkreis interessant zu gestalten. Aber das ist überaus wichtig, denn Sicherheit ist an unserem Standort von höchster Bedeutung.” Die Anzahl und Schwere der Unfälle hat in den letzten
Jahren auf dem 191 Hektar umfassenden Standort konstant abgenommen. 98 Prozent der Unfälle sind verhaltensbedingt. Jürgen und sein Team beschlossen daher mit Holger Laqua, Asset Manager bei INEOS Oxide in Köln, eine andere Vorgehensweise zu wählen und beauftragten erstmalig eine Werbeagentur aus Düsseldorf, die sie bei der Entwicklung einer effektiven Sicherheitskampagne unterstützen sollte. „Dies hat sich zu einem stimulierenden
Projekt entwickelt”, merkt Jürgen an. „Wir sind Sicherheitsingenieure und eher engstirnige Techniker. Sie dagegen sind überaus kreative und ‘out-of the-box’ denkende Leute. Es war sehr interessant, zu sehen und zu hören, wie Sicherheit von Menschen ausgelegt wird, die sich nicht wie wir tagtäglich mit sicherheitsbezogenen Themen beschäftigen. Sie entwickelten einige sehr originelle Ideen.” Die Werbeagentur brachten Jürgen als Leiter der Abteilung für Arbeitsschutz und Sicherheit und sein Team dazu, das Thema Sicherheit vom Standpunkt der Beschäftigten aus zu sehen. Sie erarbeiteten gemeinsam sechs verschiedene Szenarien für eine Plakatserie, die den Nagel auf den Kopf treffen. Jedes dieser Plakate bezieht sich jeweils auf einen Bereich, in dem Unfälle augenscheinlich auftreten können. „Anstatt auf externe Menschen zurückzugreifen, fragten wir unsere eigenen Beschäftigten, ob sie sich als Models für die Fotos zur Verfügung stellen würden, die in der Anlage aufgenommen werden sollten, d. h. in einer Umgebung, die unsere Beschäftigten wiedererkennen würden”, fügte er hinzu. Das Ergebnis war unmittelbar erkennbar. Beschäftigte erkannten sich selbst in gefährlichen Situationen und führten sich so potenzielle Gefahren deutlich vor Augen. Bisher wurden drei dieser Plakate veröffentlicht, die alle den Titel ‘Unfälle werfen lange Schatten’ tragen. Auf einem der Plakate ist ein Mitarbeiter zu sehen, der in einem engen Raum arbeitet, ein weiterer arbeitet in großer Höhe und das dritte Plakat bezieht sich auf die Sicherheit beim Radfahren. Die Schatten auf jedem Bild zeigen, was bei einem Unfall passieren könnte. „Es handelt sich um typische Gefahrensituationen, die typisch für unseren Standort und die Chemiebranche selbst sind”, erklärt Jürgen. Als die Plakate veröffentlicht wurden, organisierten Jürgen und sein Team einen interaktiven Tag zur Sicherheit, wo Beschäftigte ihre Fähigkeit und ihr Wissen an Simulatoren testen konnten. Es gab auch ein Quiz und einen Gewinn. Jürgen fügte hinzu, dass der Auslöser der Kampagne der Wunsch war, die Beschäftigten dazu zu bringen, auf neue und unbekannte Weise über Sicherheit nachzudenken. „Es geht rein um Psychologie”, so Jürgen. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Minute lang innehalten und nachdenken, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen.” Bisher war das Feedback der eigenen und Partnerfirmenbeschäftigten auf die Plakatkampagne positiv. Die Botschaft wurde scheinbar nicht nur gehört, sondern auch verstanden. Die Kampagne war so überaus effektiv und überzeugend, dass die Plakate ins Niederländische, Englische, Italienische und Norwegische übersetzt wurden, um auch in anderen Geschäftsbereichen und an weiteren Standorten von INEOS eingesetzt zu werden. Die Kampagne wurde zudem von externen Organisationen gelobt. „Lokale Behörden interessierten sich sehr stark dafür, was wir tun und fragten an, ob die Plakate nicht in anderen Chemieunternehmen in Deutschland eingesetzt werden könne,” sagte Jürgen. Persönlich ist Jürgen sehr stolz auf sein Team und das bisher Erreichte.

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INEOS ist sehr stolz auf sein Basketball-Team, das den Pokal holte

INEOS glaubt fest daran, dass frische Talente entwickelt werden müssen – sowohl auf der Arbeit als auch im Sport. Das Engagement des Unternehmens, die besten jungen Talente anzuziehen, ist unter Auszubildenden weitläufig bekannt. Seine Leidenschaft, junge Sportmannschaften zu unterstützen, allerdings weniger. Die Unterstützung half jedoch dem U19 Basketball- Team von BBC Nyon dabei, die landesweiten Meisterschaften in der Schweiz zu gewinnen. Das A-Team hat tatsächlich richtig abgeräumt: Es gewann auch die Conférence OUEST de Basketball und den Vaud’s Cup. „Die Unterstützung durch Unternehmen wie INEOS ist sehr wichtig für Sportvereine, denn wir wollen nicht nur die Trainingsbedingungen verbessern, sondern auch die Leidenschaft der Kinder für den Sport wecken“, merkte die Sprecherin des Vereins, Josiane Chabbey, an. „Wir sind zudem der Ansicht, dass Sport eine wichtige soziale Rolle im Leben der Kinder spielt und ihnen dabei helfen kann, auf dem richtigen Pfad zu bleiben.“ INEOS Rolle nahm das Sponsoring der Mannschaft zu Beginn der Saison 2011/2012 auf und ist stolz auf seinen Job am Spielfeldrand. „Wir sind überzeugt davon, dass wir soziale Verantwortung tragen, die Kommunen, in denen wir tätig sind, zu unterstützen“, sagte der in Rolle tätige David Thompson, der als Procurement Director für INEOS Olefins and Polymers gruppenweit die Verantwortung für Sponsoring trägt. Er berichtete, dass die Mannschaft, die regelmäßig etwa 200 Kinder umfasst und auch ausländische Kinder aufnimmt, das Geld einsetzte, um in professionelles Training und Einrichtungen sowie in Ausrüstung für alle Juniorenteams des Vereins zu investieren. INEOS Rolle unterstützt auch den Bursin/Rolle/ Perroy Fußballverein, den Nyon Rugbyclub und den Lausanne Hockey-Club finanziell. „In allen Vereinen wird das von uns gespendete Geld vorrangig für die Juniorenteams eingesetzt“, so David.

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INEOS Oxides „Rennen zur Sonne“

Zugegeben, die acht hätten leicht in weniger als zwei Stunden von Paris nach Nizza fliegen können. Das war allerdings nicht das Ziel der Aktion – bei keinem der Beteiligten. Kurt De Bruyn, Didier Audenaert, Johan De Veirman, Jan De Meyere, Patrick Staes, Chantal Bracke, Kathleen Vriesacker und Chris Vroman von INEOS Oxide entschieden sich für eine landschaftlich reizvollere Route und nahmen das Fahrrad. Das passte auch wunderbar in ihre alljährliche Herausforderung, fit zu werden. Die 1.155 km lange Strecke, die unter professionellen Radfahrern als das „Rennen zur Sonne“ bekannt ist, wurde ernst. Es sollte kein Rennen werden, sondern ein sechstägiges Ausdauertraining mit einer starken Team-Building-Komponente. Da alle sechs Teilnehmer richtige Wettkämpfer sind, herrschte stets der Wunsch vor, schneller zu sein, gerade auf den Bergen. Der größte „Hügel“, den sie bezwingen mussten, war der 21 km lange Anstieg auf den 1.912 m hohen Mont Ventoux, den höchsten Berg in der französischen Provence. Dies ist zudem der härteste Gebirgspass, den es in Frankreich zu erklimmen gilt. Er ist zudem Teil vieler Legenden und kostete dem britischen Radrennfahrer Tom Simpson das Leben. Er starb am 13. Juli 1967 an einem Hitzschlag nur wenige Hundert Meter vom Gipfel entfernt. Thierry Nordera von INEOS Lavéra, das nicht weit von diesem Berg liegt, begleitete seine Kollegen auf ihrem Anstieg auf den Pass, den alle gut gelaunt erreichten. Von der Bergspitze hat man eine atemberaubende Sicht über die ganze Provence, und die Mondlandschaft auf der Bergspitze ist spektakulär. Die Reise verlief ohne dramatische Vorfälle. An einigen Tagen war es so heiß, dass die Straße dahinschmolz. An anderen Tagen wurden die Fahrer bis auf die Haut durchnässt. An einem Tag war der Nebel so dicht, dass die Fahrt von Col de Vence nicht nur Angst einflößend, sondern auch erschöpfend war. Alle waren sehr erleichtert, als sie schließlich in Nizza ankamen. Zur Feier des Tages genossen sie ein gutes Essen und ein paar Gläser Wein, während sie ihrem überanstrengten Körper in einem Hotel oberhalb von Nizza etwas Erholung gönnten. Am nächsten Tag bestiegen sie ihren Minibus, der sie auf der Fahrt von Paris nach Nizza begleitet hatte, und reisten nach Antwerpen zurück. Die Gruppe, die jederzeit von INEOS unterstützt wurde, sagte, dass künftig vielleicht eine Fahrt organisiert werden könnte, die einige Standorte von INEOS innerhalb Europas verbinde.

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INEOS unterstützt historisches Panda-Projekt

Ein historisches Projekt, in dessen Rahmen große Pandas ausgewildert werden sollen, bekommt nun finanzielle Unterstützung von INEOS Grangemouth and PetroIneos Fuels Ltd. Das Unternehmen hat beschlossen, die Panda-Forschung der Royal Zoological Society of Scotland für die nächsten drei Jahre zu unterstützen. Im Rahmen des Forschungsprojekts zur Artenerhaltung wurden jetzt zwei große Pandas im Zoo von Edinburgh untergebracht. Sie sind die einzigen Tiere ihrer Art im Vereinigten Königreich und eines von drei Paaren in Europa. China bestätigte, dass beide Pandas genau an jenem Tag nach Großbritannien gebracht werden konnten, als INEOS die Absichtserklärung unterzeichnete, die anschließend zur Gründung des Joint Ventures mit PetroChina im Raffineriebereich führte. Gordon Grant, CEO von INEOS Grangemouth Services, sagte dazu, dass es äußerst passend war, die Sponsorshipvereinbarung genau an diesem Tag zum Abschluss zu bringen. Andrew Gardner, Commercial Manager von PetroIneos Fuels, merkte an, dass die Partnerschaft mit PetroChina auch den Raffinerien von INEOS in Schottland und Südfrankreich große Vorteile bringen werde.

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INEOS erteilt Zuschlag für einen beispiellosen Auftrag

Die Feuerwehr von Cleveland hat einen Auftrag über mehrere Millionen Pfund gewonnen, der die Bereitstellung einer 24-Stunden-Überwachung am Standort von INEOS Nitriles in Seal Sands vorsieht. Es ist das erste Mal, dass die Feuerwehr einen Auftrag aus dem privaten Sektor erhält. Sie hofft jedoch, dass es der erste von vielen sein wird und die lokalen Feuerwehr- und Rettungsdienste in Zeiten umfangreicher staatlicher Kürzungen im öffentlichen Sektor durch die britische Regierung damit sichergestellt werden können. „Wir freuen uns sehr, dass unser Ansatz für soziale Unternehmungen einen ersten wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen konnte“, erklärte Wehrleiter Ian Hayton. Der gesamte Gewinn geht in den nächsten drei Jahren in die Finanzierung einer Vielzahl von Sicherheitsprogrammen für den Brandschutz. INEOS sagte, dass man sehr zufrieden sei mit der Entscheidung, den Auftrag nach Cleveland zu vergeben. „Wir werden nicht nur qualitativ hochwertige und professionelle Leistungen erhalten, sondern wir freuen uns auch, dass der Gewinn für wichtige Sicherheitsprogramme in den Gemeinden eingesetzt und damitdie Lebensqualität in ganz Teesside positiv beeinflusst wird“, erklärte Jean Phaneuf von INEOS Nitriles.

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Die Welt verfolgt das größte Sportereignis weltweit

Mehr als eine Milliarde Menschen aus allen Regionen der Welt verfolgte die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London am 27. Juli 2012. Eine Menschenmenge, die fast der gesamten Bevölkerungszahl Chinas entsprach, war dabei und wurde Zeugin des größten Sportereignisses der Welt. INEOS war dabei – aus mehreren Gründen. Als Unternehmen haben wir die Entscheidung der Veranstalter, PVC und alle seine wunderbaren Eigenschaften beim Bau des Olympic Parks einzusetzen, sehr begrüßt. Als Unternehmen mit Produktionsstätten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Kanada Norwegen, Schweden, den USA und im Vereinigten Königreich feuerten Beschäftigte aus vielen Nationen die Athleten ihrer Heimatländer an. Für einzelne wie Jerry Tweddle und Manfred Hartung, die beide bei INEOS arbeiten, war es eine sehr persönliche Sache, denn ihre Kinder, die britische Turnerin Beth und der für Deutschland im Fechten angetretene Max, wollten von den Sommerspielen eine Goldmedaille nach Hause bringen. Als INCH in Produktion ging, war Max nur ganz knapp am Ungarn Aron Szilagyi gescheitert, um einen Platz im Halbfinale des Säbelwettkampfs der Männer zu erreichen. Beth dagegen schaffte es als erste britische Frau überhaupt, eine olympische Medaille im Einzelwettkampf im Geräteturnen zu gewinnen. In einem spannenden Finale in der North Greenwich Arena gewann die 27-Jährige eine Bronzemedaille, nachdem sie sich mit einer der besten Übungen ihres Lebens für das Finale am Stufenbarren qualifizierte. Die Veranstalter der Sommerspiele 2012 in London berichteten, dass sich die Vorbereitungen im Olympic Stadium in Stratford, East London, für die extravagante Eröffnungszeremonie mit dem Titel „Isles of Wonder“ über Wochen hinzogen. „Wir wollten ein Bild von uns als Nation zeigen, wo wir herkommen und wohin wir gehen wollen,” erklärte Danny Boyle, der Artistic Director der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012. Die Erleuchtung des Kessels mit dem olympischen Feuer in dem mit 80.000 Sitzen bestückten Stadion signalisierte den Start des 16-tägigen Ereignisses und das Finale
des 70 Tage andauernden Fackellaufs, an dem 8.000 Fackelträger beteiligt waren. Der Lauf begann am 19. Mai 2012 in Land’s End in Cornwall mit Ben Ainslie, dem dreimaligen Gewinner einer Olympischen Goldmedaille im Segeln, der die erste Etappe der mehr als 12.800 km langen Strecke absolvierte. Auf seiner langen Reise wurde das Feuer nicht nur
zu Fuß, sondern auch im Rettungsboot, mit einer Dampflokomotive, einem Ruderboot, zu Pferd, über
eine Seilbrücke, mit einer Seilbahn und über Loch Ness transportiert, und es wurde an vielen historischen Stätten wie der Galopprennbahn in Aintree, dem Eden Project, dem Caernarfon Castle, an Stonehenge, der Hängebrücke in Clifton, am Trafalgar Square, der Downing Street und dem Buckingham Palace vorbeigetragen. Zu den Fackelträgern gehörten unter anderem der frühere olympische Leichtathlet Brendan Foster, Jerry Tweddles Tochter Beth, die inzwischen als beste Turnerin Großbritanniens gilt, und natürlich der INEOS- Feuerwehrmann Craig Hannah. Die Fackel wurde im Klimatestzentrum von BMW in München getestet, um sicherzustellen, dass sie dem wechselhaften britischen Wetter standhält. Obwohl die Flamme durch eine Fehlfunktion im Brenner in Devon erlosch, leuchtete sie weiter, als sie den höchsten Punkt der Laufstrecke für London 2012 erreichte: den 1.085 m hohen Gipfel des Snowdon in North Wales. Das Wetter war geradezu perfekt, als der 77-jährige Bergsteiger Sir Chris Bonington, der 1975 den Mount Everest bezwang, auf dem Berggipfel in Wales stand und die Flamme in die Höhe hielt.

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Angefeuert

Das Olympische Feuer war in äußerst sicheren Händen, als es am 8. Juni 2012 an Craig Hannah übergeben wurde. VIDEO Denn der 48-Jährige, der ausgewählt wurde, die Fackel durch die schottische Stadt Glasgow zu tragen, ist seit Jahren Feuerwehrmann. Craig, der für INEOS in Grangemouth arbeitet, sagte, dass es an diesem Tag keine Ereignisse gab – abgesehen von der Aufregung, am Ereignis selbst teilzuhaben. „Ich schwebte an diesem Tag auf Wolke sieben”, sagte er. Die Fackel, die Craig mehr als 800 Meter trug, bevor er sie an den nächsten Träger weiterreichte, war 29 Tage zuvor in Griechenland durch Sonnenstrahlen entzündet worden. „Wenn man darüber nachdenkt, ist es schon beeindruckend,” schwärmte Craig. „Du hältst eine Flamme in der Hand, die so einen langen Weg hinter sich hat.” Lord Sebastian Coe, Vorsitzender des Organisationskomitees London 2012, sagte, dass die Flamme den olympischen Geist repräsentierte und ihre Reise durch das Vereinigte Königreich die Freude über die Spiele in London auf die Straßen des Landes brachte. Genau das hatte sich Craig erhofft und schließlich erlebt, als er seinen Lauf antrat. „Es war gut, die Kinder für Olympia zu begeistern und sie zu ermuntern, Sport zu treiben. Man sieht nicht mehr viele Kinder draußen heutzutage,” fügte er hinzu. „Sie scheinen alle zu Hause vor ihren Computern zu sitzen.” Craig wurde als einer von 8.000 britischen Fackelträgern ausgewählt, nachdem ihn sein Schwager Jim Blaikie für seine Arbeit in der Gemeinde Bo’ness nominiert hatte. „Ich fühlte mich sehr geehrt, dass ich aus so vielen Nominierten ausgewählt wurde”, bemerkte Craig. Craig ist eine bekannte Stütze der Gemeinde Bo’ness. Er hat fast 15 Jahre ein Musikprojekt für Jugendliche in Bo’ness geleitet, das sich „Cozy Blanket“ nennt. Viele Kinder und Bands des Ortes nutzen das Studio, das voll ausgerüstet ist. Er ist zudem Kirchenältester in der Gemeinde St Andrew’s, spielt Schlagzeug in der lokalen Band „Hunter“ und ist als freiwilliger Ersthelfer für die Rettung tätig. „Es ist gut, eine Arbeit zu haben, in der man auf Schicht arbeitet. So kann ich meine freiwilligen Einsätze besser planen”, sagte er. Wer Craig in Glasgow verpasste, traf ihn und die olympische Fackel, die er durch die Straßen der schottischen Stadt trug, auf dem Bo’ness Children’s Fair Festival am 29. Juni 2012 wieder. Video - sailing

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PVC zeigt muskeln

Normalerweise prahlt INEOS nicht mit seinen Errungenschaften, aber vielleicht sollten wir dies tun. Wenn Sie ein Unternehmen suchen, das bei allem, was wir tun, dabei ist, dann steht INEOS für Chemikalien. Schon seit Jahren hilft INEOS dabei, Weltrekorde zu brechen, weltweite Ereignisse zu prägen und Weltmeister zu schaffen. Als Unternehmen sind wir überaus stolz auf unsere Errungenschaften, aber damit beenden wir die Lobgesänge. Nur wenige – außerhalb der Branche – wissen, welch enormen Beitrag PVC in der Welt des modernen Sports leistet. „Es ist ein wunderbares Material,” schwärmte Jason Leadbitter, Sustainability and Compliance Manager bei INEOS ChlorVinyls. „Es ist kosteneffizient, langlebig, leicht instand zu halten und ein überaus vielseitig einsetzbares Baumaterial mit geringer Umweltbelastung.” Allerdings, fügt Jason hinzu, seien viele generell gegenüber PVC voreingenommen. „Es wird immer als schwarzes Schaf der Kunststofffamilie betrachtet. Das bedauere ich sehr,” gab er zu. Aus Sorge, die Veranstalter der Olympischen Spiele in London 2012 würden dem Druck von Umweltschutzgruppen wie Greenpeace nachgeben und PVC von den Olympischen Spielen ausschließen – wie es die australischen Organisatoren 2000 in Sydney getan hatten – vereinbarten er und andere Vertreter der Branche vor etwa fünf Jahren ein Treffen mit Dan Epstein, dem Leiter des Bereichs nachhaltige Entwicklung der Olympic Delivery Authority, um eine Lanze für den Einsatz von PVC zu brechen. „Wir haben uns lediglich eine faire Anhörung gewünscht,” so Roger Mottram, Environmental & Regulatory Affairs Manager bei INEOS ChlorVinyls und Vorsitzender der British Plastics Federation Vinyls Group. Er war ebenfalls beim Treffen dabei. „Und genau das haben wir erreicht. Er war uns gegenüber sehr offen. Er sagte uns, dass man nicht nur von den Athleten erwarte, über sich hinauszuwachsen, sondern ebenso von der Industrie. Er wünschte sich von uns neue Maßstäbe und Innovationen. Und wir wünschten uns nur die Chance, dies zu beweisen. Und genau das wollten wir auch tun.” Als die Olympischen Spiele von London am 27. Juli 2012 offiziell eröffnet wurden, waren 142.000 m2 PVC in den Bau der Veranstaltungsorte einschließlich des Wassersportzentrums verarbeitet worden – für die größte Sportshow auf Erden. Sportler kämpften in Sportarenen mit PVC-Böden und manche vertrauten dem Equipment aus PVC. Die Tausenden Zuschauer der Veranstaltungen saßen unter PVC-Dächern, geschützt von PVC-Barrieren. Nicht zu vergessen die kilometerlang verlegten PVC-Schläuche und elektrischen Kabel für die Eröffnungszeremonie, die mehr als eine Milliarde Fernsehzuschauer fesselte. „Fast überall, wo man hinsah, war PVC im Einsatz,” freute sich Roger. Der Grund dafür ist einfach. In Kürze: PVC kann strömendem Regen, wilden Gewässern und gleißender Sonne widerstehen. Das ist eine gute Nachricht, wenn man sich den nicht vorhersagbaren Sommer in Großbritannien vor Augen führt. Wer jetzt allerdings denkt, dass die Olympic Delivery Authority einfach nur dem Druck der PVC-Industrie nachgegeben und ihr freie Hand gelassen hat, liegt falsch. Mit dem Wissen, dass der Einsatz von PVC eine umstrittene Angelegenheit sei, veröffentlichte das für die Nachhaltigkeit von Olympia 2012 
in London verantwortliche Komitee 2009 eine Strategie, in der die Verwendung von PVC im Olympic Park beschrieben wurde. Video „Wir haben die Gelegenheit, die uns die Organisation der Olympischen Spiele in London bot, genutzt und mit der Industrie an neuen Maßstäben gearbeitet,” erklärte Dan Epstein. „Wir wollten der Industrie helfen, sich in Richtung einer nachhaltigeren Produktion, Verwendung und Entsorgung von PVC zu bewegen.” Er fügte hinzu, dass dort, wo PVC zum Einsatz kam, strenge Kontroll- und Prüfprozesse eingesetzt wurden, um sicherzustellen, dass dies umweltverträglich geschah und ein Großteil recycelt oder wiederverwendet werden konnte. David Stubbs, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit im Organisationskomitee für die Olympischen Spiele und Paralympics in London, erklärte, dass Recycling eine wichtige Rolle spielte, da für die Spiele 2012 mehr temporäre Veranstaltungsorte benötigt wurden, als bei allen vorherigen Olympiaden oder globalen Ereignissen. Diese temporären Strukturen sind so ausgelegt, dass sie nach Ende der Paralympics am 9. September 2012 recycelt werden können. PVC wird von allen anderen Materialien wie zum Beispiel natürlichen Fasern, Metall und Gummi getrennt und danach recycelt oder wiederverwendet. So wurde vorgeschlagen, dass ein Teil des PVC bei der FIFA-WM 2014 in Brasilien eingesetzt wird. Weiterhin hofft man, dass die Basketball-Arena nach deren Rückbau bei den Spielen 2016 in Rio erneut verwendet werden kann. Die Strategie, die für London 2012 entwickelt wurde, bestand zudem darauf, dass alle Materialien: mindestens 30 Prozent recycelte Inhaltsstoffe enthalten; gemäß den Vorgaben Industriecharta des European Council of Vinyl Manufacturers hergestellt werden und die Vorgaben für Abwasser und Abgase erfüllt und keine Blei-, Quecksilber- oder Cadmium-Stabilisatoren verwendet werden Richard Jackson, Hauptverantwortlicher für nachhaltige Entwicklung und Regeneration bei der Olympic Delivery Authority, bezog sich in einem Bericht mit dem Titel ‘Learning Legacy’ auf Lehren, die gezogen wurden. Obwohl erst Bedenken hinsichtlich der Strategie bestanden, hat die Kunststoffindustrie den Ansatz sehr gut aufgenommen. Die Zulieferkette wurde tatsächlich angeregt, Neuerungen im Bereich phthalatfreies PVC zu entwickeln, das schließlich in einer Vielzahl von Gebäudeummantelungen verwendet wurde. In die Strategie wurde zudem Vinyl2010, der freiwillige Kodex der PVC- Industrie einbezogen, der in seiner 10-jährigen Laufzeit ein Übertreffen seiner eigenen Ziele für Recycling erreichen und gute Fortschritte bei der Vermeidung verschiedener Additive machen konnte. INEOS war stark involviert, als durch Vinyl2010 überprüft werden sollte, was die Industrie hinsichtlich PVC in ganz Europa erreichen kann und hat einen großen finanziellen Beitrag für dessen Erfolg geleistet. Im vergangenen Jahr ging die europäische PVC-Industrie – angespornt durch den Erfolg von Vinyl2010 – noch einen Schritt weiter und erweiterte die freiwillige Selbstverpflichtung im Rahmen von VinylPlus um weitere 10 Jahre. „Mit VinylPlus haben wir uns neue und ehrgeizigere Ziele für die nachhaltige Entwicklung gesetzt,” so Jason. Alle diese Ziele wurden nach einer Konsultation indirekt durch Interessengruppen festgelegt. „Das heißt, wir können jetzt tatsächlich Bereiche ansprechen, die als problematisch betrachtet werden,” fügte er hinzu. Folgendes ist geplant:
 RECYCLING von 800.000 Tonnen PVC pro Jahr bis 2020; AUSLAUFENLASSEN von Bleistabilisatoren bis 2015 und REDUZIERUNG der bei der Herstellung von PVC verbrauchten Energie. „Wir versuchen Wege zu finden, um Menschen besser von den Vorteilen von PVC zu überzeugen und ihnen gleichzeitig klar zu machen, dass wir gute Fortschritte im Bereich umweltbezogene Nachhaltigkeit erzielen,” erklärte Jason. Auf einer Pressekonferenz im Juni 2012 in London stellte Roger die Broschüre ‘PVC im Sport’ der British Plastic Federation vor, die zeigen soll, welch wichtige Rolle PVC inzwischen in der Welt des Hochleistungssports spielt. „Für Sportereignisse sind spannende Zeiten angebrochen, und PVC spielt dabei seine Rolle,” erklärte er. Die Broschüre hob zudem hervor, welche Kriterien die Olympic Delivery Authority in Verbindung mit ihrer PVC-Strategie für London 2012 vorgab. Roger hofft, dass sie zur Information über die Nachhaltigkeit von PVC beiträgt. „Die PVC-Industrie des Vereinigten Königreichs hat sich völlig gewandelt, nachdem der Stoff eine Zeit lang förmlich als öffentliche Bedrohung angesehen wurde,” erklärte er Journalisten. In einem Interview mit dem British Plastics and Rubber Magazine sprach Roger kürzlich über die Bedeutung von Ereignissen wie den Olympischen Spielen für PVC. „Wenn eine große Menge PVC in großen Projekten wie den Olympischen Spielen eingesetzt wird und belegt werden kann, dass gleichzeitig strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden, hoffen wir, dass andere folgen,” fügt er hinzu. „Wir haben bewiesen, dass PVC recycelt und verantwortungsbewusst auf sehr hohem Niveau produziert wird.” Jason erklärte, dass es zu den wichtigsten Zielen von VinylPlus gehöre, Interessengruppen den wichtigen Beitrag, den PVC zum modernen Leben leistet, vor Augen zu führen. „PVC ist unglaublich vielseitig und wird in vielen Alltagsgegenständen verwendet, die Menschen als selbstverständlich nehmen”, ergänzt er. Die Gruppe verbreitet zudem eine neue Studie, die die gesamten Kosten für PVC mit denen anderer Materialien vergleicht. „In der derzeitigen Wirtschaftslage, wo der öffentliche Sektor unter Druck steht, Einsparungen durchzusetzen, möchten wir zeigen, dass man durch den Einsatz von PVC-Produkten in öffentlichen Haushalten Millionen sparen kann,” merkt er an.

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INEOS unterstützt athletinnen und athleten im rennen nach gold

Karbonfasern revolutionieren die Art, wie wir leben, arbeiten und unsere Freizeit gestalten. Und auf vielfältige Art und Weise haben sie dies schon getan. Dazu muss man sich nur die Sprinter bei den Paralympics vor Augen führen, die auf Karbonfaserfedern laufen. INEOS Nitriles beliefert die Welt mit Acrylnitril, der wichtigsten Zutat für die Herstellung von Karbonfasern. Niemand wird den Anblick des amerikanischen Sprinters Dennis Oehler vergessen, als er 1988 im 100-Meter-Lauf bei den Paralympics in Südkorea erstmals die 12-Sekunden-Grenze unterbot. Es war das erste Mal, dass die Welt Karbonfaserfedern live sehen konnte. Diese Karbonfaserfedern, die Leichtathletikwettkämpfe für behinderte Athletinnen und Athleten seit dieser Zeit revolutionierten,
sind zu einem Symbol für den paralympischen Sport geworden. Und für INEOS Nitriles, dem weltweit größten Produzenten von Acrylnitril, ist es ein weiterer Grund, mächtig stolz zu sein. Acrylnitril – eine Chemikalie aus der Zyanidfamilie – ist ein unerlässlicher Zusatzstoff bei der Herstellung von Karbonfasern. Ohne diesen Stoff gäbe es in der Welt keine Karbonfasern, und ohne Karbonfasern wären viele wichtige, neue Entwicklungen nicht möglich. Barry Slater ist Global Sales Director bei INEOS Nitriles. „Es ist unglaublich interessant, auf diesem Gebiet zu arbeiten,” erklärt er. „Die größte Herausforderung ist, dass Karbonfasern sehr kostspielig sind – erheblich teurer als Stahl – aber sie finden ihren Weg in die Premiummärkte.” Betrachten wir die Boeing 787, das moderne, amerikanische Flugzeug mittlerer Größe,
das vergangenes Jahr vorgestellt wurde. Sein karbonfaserverstärkter Rumpf führte zu einer Reduzierung des Gewichtes und einer Verminderung der CO2-Emissionen um nahezu 20 Prozent im Vergleich zu anderen Flugzeugen. Die Menschen hinter diesem Flugzeug gehören zu Toray, einem japanischen Unternehmen, das inzwischen als weltweit führend in der Herstellung von Karbonfasern gilt. Die Menschen hinter Toray gehören zu INEOS. Sie haben die Rechte gesichert, Toray mit Acrylnitril für die Boeing 787-Flotte
zu beliefern. Bisher wird davon ausgegangen, dass Boeing Bestellungen für mehr als 800 Flugzeuge von Fluglinien auf der ganzen Welt erhalten hat. „Das ist fantastisch für INEOS”, erklärt Barry. In der Zwischenzeit liegt das Hauptaugenmerk allerdings auf den Paralympics in London. Dort spielten Karbonfasern eine bedeutende Rolle für die erhebliche Steigerung der Leistung behinderter Athletinnen und Athleten. Durch seine besonderen Eigenschaften hat es sich als ideales Material für Prothesen erwiesen. Zum Beispiel ist es fünfmal so stark wie Stahl. Es
ist steifer, aber zugleich viel leichter. Es besteht aus einzelnen Karbonfasersträngen, die dünner als Haare sind, verdreht und anschließend wie ein Stoff gewebt werden, um eine Karbonfaserschicht zu erhalten. Jede Lauffeder besteht aus mehr als 80 Schichten Karbon. Jede Schicht wird in Handarbeit einzeln über eine Form gelegt. Eine Person kann bis zu zwei Stunden benötigen, um das Karbon für eine einzige Lauffeder auszulegen. Durch Druck und Hitze werden die Karbonschichten verbunden und gehärtet. Der Formprozess und das Einstellen sind am spannendsten. Ein Athelet, der mit Lauffedern aus Karbonfasern
in den Wettkampf ging, war der Weltmeister über 100 m, Heinrich Popow, der fast einen neuen Europarekord aufstellte, als er am 15. Juni 2012 in Berlin die 100 Meter in 12,43 Sekunden lief. „Das war der perfekte Auftakt für die Saison”, jubelte er. Bei den Spielen 2012 in London trat er im 100-Meter-Lauf und im Weitsprung an. Aber es sind die 100 Meter, für die er die Goldmedaille nach Deutschland holen wollte. „Es geht allein um die 100 Meter, und ich will nicht zweiter warden”, sagte er. Längerfristig hofft er, dass seine Leistung dazu beitragen wird, die Messlatte für alle olympischen Sportarten höher zu legen. „Für mich ist klar, dass alle im Wettbewerb bei den Paralympics für ihre sportlichen Leistungen anerkannt werden – und nicht für ihre Behinderungen”, fügte er hinzu. Heinrich, der früher einmal davon träumte, Profi-Fußballer zu werden, sagte, dass es eine Weile gedauert hätte, bis er lernte, mit einer Prothese schnell zu laufen. Wichtig war nur, niemals aufzugeben. „Sport ist das Wichtigste in meinem Leben”,
 gab Heinrich zu. Er war erst neun Jahre alt, als Ärzte einen Tumor in seiner linken Wade entdeckten und ihm mitteilten, dass sein Bein amputiert
werden müsse. „Es ist egal, ob ich gewinne oder verliere – ich gebe nicht auf. Ich bleibe dabei. Ich möchte anderen Menschen mit meinem Erfolg Mut machen und ihnen zeigen, dass es immer eine Möglichkeit gibt – egal wie weit es dich zurückwirft.” Eine weitere Sportlerin, die 2012 mit einer Lauffeder aus Karbonfaser an den Paralympics in London teilnahm, ist Kelly Cartwright. Das Internationale Paralympic Committee war davon überzeugt, dass Heinrich und Kelly zwei der Athleten waren, die man sich in diesem Sommer ansehen sollte. „Ich bin der Meinung, dass man alles im Leben erreichen kann, was man will, und zwar unabhängig davon, ob man eine Behinderung hat oder nicht”, erklärte Kelly. „Ich werde oft gefragt, was ich durch meine Behinderung nicht tun kann. Allerdings ist das Einzige, was mir einfällt, hochhackige Schuhe zu tragen.”

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INEOS übertrifft sich selbst
bei regen oder sonnenschein

INEOS Oligomers stellt einige hervorragende Materialien her, u. a. Polyisobutylen, ein bemerkenswertes Produkt mit einer Unzahl von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden. Ein in diesem Sinne „nicht normaler“ Mann, der sich damit auskennt, ist Richard Schabel. Er entdeckte Polyisobutylen nicht nur, sondern es half ihm auch dabei, Weltmeister zu werden. Die Chancen von Richard Schabel, eine Goldmedaille zu gewinnen, glitten dem paralympischen Sportler bei den Sommerspielen 2000 in Sydney wortwörtlich aus der Hand. Der britische Diskuswerfer, der mit seiner Hand nicht zugreifen kann, verwendete eine klebstoffartige Substanz, um am Diskus festzuhalten, bis er ihn loslassen konnte. Die von ihm verwendete kienharzartige Substanz schmolz in dem extrem heißen Wetter in seiner Hand. „Der Diskus wurde dadurch rutschig und ich konnte ihn nicht mehr festhalten”, erklärt er. Angetrieben durch diese Enttäuschung begab er sich auf die Suche nach einem Produkt, das unabhängig von den Witterungsbedingungen die gewünschte Leistung erbringt. Seine Suche führte ihn zu einem Produkt mit der Bezeichnung Indopol, das von INEOS Oligomers hergestellt wird. „Er hatte bereits ein Muster ausprobiert und wusste, dass es funktioniert. Er wollte dann mit dem Hersteller reden, um eine regelmäßige größere Belieferung zu sichern”, berichtet Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers. Ian kam diesem Wunsch gern nach. „Wir konnten mit Sicherheit verstehen, warum es funktionieren würde, allerdings nicht wie es funktionieren sollte”, fügt er hinzu. „Indopol
ist eine der klebrigsten Substanzen auf dem Markt und bietet eine hervorragende Haftung auf nahezu jeder Oberfläche. Zudem sorgen seine hydrophobischen Eigenschaften dafür, dass es nicht durch Regen oder Schweiß beeinträchtigt wird.” Dieses Produkt ist zwar kein Klebstoff im herkömmlichen Sinne, es funktionierte allerdings wunderbar. „Es machte einen riesigen Unterschied für meine Leistung”, so Richard, der im Anschluss der weltweit beste Diskuswerfer wurde. „Es funktionierte konstant gut und das hieß, ich konnte besser trainieren. An Wettkampftagen wusste ich, dass ich mir darum keine Sorgen machen musste.” Es dauerte jedoch eine Weile, bis Richard seinen Wurf mit dieser Substanz, die er auf seiner Handfläche auftrug, perfektionieren konnte. „Ich habe keine Kontrolle darüber, wenn sich der Diskus löst. Wenn ich also zu wenig auftrage, kann er zu früh aus meiner Hand rutschen,” erklärt er. „Wenn ich dagegen zu viel auftrage, löst er sich zu spät.” Was Richard zugutekam, war, dass das Produkt seine Klebeeigenschaften behielt. Er musste also lediglich an seinem Timing arbeiten. Leider bekam der jetzt 54-jährige Richard nicht die Gelegenheit, das Produkt dem ultimativen Test zu unterziehen, da er die Qualifikation für die britische Mannschaft für die Paralympics in London nur knapp verpasste. Er war zwar enttäuscht, war aber trotzdem vor Ort, um seine Mannschaftskameraden von der Seitenlinie aus zu unterstützen. Da er viermal den Marathon in London absolviert hat, weiß er, dass das heimische Publikum einen großen Unterschied für die britischen Sportler machen kann. „Sie waren alle besonders aufgeregt, weil sie zu Hause antraten”, fügt er hinzu. „Der Geräuschpegel war ohrenbetäubend.” Richard, der sich im Alter von 21 Jahren eine Genickverletzung bei einem Autounfall zuzog, konnte bereits einen Blick in das Olympic Stadium in London werfen. Er und viele weitere Sportler wurden eingeladen, an einem Test in dem 80.000 Sitzplätze fassenden Stadion teilzunehmen. Obwohl sich Richard nicht für die britische Mannschaft qualifizierte, beobachtete ein großer Fan die britischen Diskuswerfer bei den Paralympics – Ian. „Es ist sehr schade, dass Richard nicht dabei war”, bedauert Ian. „Ich persönlich finde es jedoch fantastisch, dass wir in der Lage waren, Richard zu helfen. Aus geschäftlicher Sicht ist es zudem immer faszinierend, neue und interessante Anwendungen für unsere Produkte zu finden. Dadurch können wir lernen, wie wir Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte mit unseren Materialien unterstützen können.” Fast 80.000 Tonnen Polyisobutylen werden bei INEOS Oligomers in Lavéra, Frankreich, in jedem Jahr hergestellt. Es ist auch unter der Abkürzung ‘PIB’ bekannt und eine wirklich schlaue kleine Chemikalie, die fast überall wiederzufinden ist – von Kosmetika, über Klebemasse bis hin zu Motorradöl und Frischhaltefolie. Es ist sogar für die ‘Kau-Komponente’ in Kaugummi verantwortlich. „Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt”, erklärt Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers, der PIB seit 11 Jahren an den Mann bringt. „Es ist ein fabelhaftes Produkt mit einer Unmenge von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden.” INEOS bietet die Chemie und wendet verschiedene Prozesse in der Produktion an, die daraufhin zu verschiedenen Ausführungen von Polyisobutylen führt. Einige erscheinen in Form flüssiger Öle, andere sind klebriger, vergleichbar mit Honig und wiederum andere Ausführungen kommen in sehr klebrigen, gummiartigen Materialien daher. „Gezaubert wird im Prinzip in der Polymerisationsphase”, erklärt Ian. Einige der größten Kunden von INEOS sind Folienhersteller (die Silofolie an die Landwirtschaft liefert) und Hersteller von Klebstoffen und Dichtungsmitteln. Ian berichtet, dass es PIB seit Jahren gibt. Er arbeitete also in einem gut gewachsenen Markt, in dem jede mögliche Verwendung größtenteils bereits ausgeschöpft wurde. Das war einer der Gründe, warum Ian so erfreut war, als sich der paralympische Sportler Richard Schabel an ihn wendete. „Die meisten Interessenten, die mich wegen Mustern anrufen, sind Hersteller”, gibt er an. „Es ist sehr selten, dass wir mit jemandem reden können, der tatsächlich das Endprodukt verwendet. Wir bewegen uns hier zwar in einem ultimativen Nischenmarkt, allerdings zeigt es auch, wie gut wir funktionieren. Wenn wir solche Geschichten hören, lernen wir zu verstehen, wie wir mit unseren Materialien neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln und neue Produkte schaffen können.”

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Debatte: Olympische spiele - nachhaltiges erbe oder kostenintensive extravaganz?

Großbritannien hat 9,3 Milliarden Pfund für die Ausrichtung der diesjährigen olympischen Spiele ausgegeben. Der britische Premierminister, David Cameron, ist der Meinung, dass die
Spiele ein dauerndes Erbe für die Stadt London hinterlassen werden. Andere sind dagegen nicht dieser Meinung – insbesondere Griechenland,
wo die Ausrichtung der Spiele 2004 in Athen
für die derzeitige erhebliche Schuldenkrise verantwortlich gemacht wird. Was sind die Olympischen Spiele also: ein nachhaltiges Erbe oder eine kostenintensive Extravaganz? Erbe: Die Olympischen Spiele werden der Sportlandschaft in Großbritannien über Generationen hinweg neues Leben einhauchen, und zwar als Hinterlassenschaft des Sports in Schulen, denn die Hälfte aller Schulen im Land beteiligt sich an einer Schulolympiade. Am wenigsten greifbar von allem ist dagegen die Inspiration, die die Menschen fühlen werden, wenn sie unsere großartigen britischen Sportler in Aktion sehen – egal ob beim Rudern, in einem Radrennen oder einem Laufwettbewerb. Es ist durchaus bekannt, dass dies zu einem Wandel führen kann. Sie können unzählige Regierungstreffen zum Thema Sport in Schulen einberufen, allerdings reicht bereits der Anblick von Sir Chris Hoy oder einem anderen Spitzensportler, der Menschen dazu bewegt, sich ein Fahrrad zu kaufen. Genau dies ist nicht greifbar, dafür aber sehr, sehr aussagekräftig und ich denke auch, dass es ein Land zusammenbringen kann. 
David Cameron, britischer Premierminister Die Hinterlassenschaft der Olympischen Spiele 2012 hat uns ebenso viel beschäftigt, wie das Ereignis selbst. Und genau so soll es sein. Wenn wir so viel in ein zweieinhalbwöchiges Festival des Sports investieren, erwarten wir mit Recht einige langfristigen Vorteile.
Allerdings ist das Wort „Erbe oder Hinterlassenschaft“ ein wenig problematisch, weil es so viele Nuancen hat. Zum einen sehen wir das materielle Erbe in Form der verschiedenen Sportstätten, beispielsweise das Velodrom, das Wassersportzentrum und das olympische Stadion selbst. Dann haben wir das kulturelle Erbe, den Eindruck, den die Besucher aus Großbritannien mit nach Hause nehmen. Der wichtigste Teil ist meiner Meinung nach jedoch das menschliche Erbe. Der Sport in Großbritannien wird einen unbeschreiblichen, kräftigen Schub davon bekommen, dass Olympia im Vordergrund der Gedanken aller steht.Sir Steve Redgrave, Gewinner von fünf olympischen Goldmedaillen Zu beachten sind auch die umfassenden sozialen Vorteile der Ausrichtung der Olympischen Spiele. Es wurde sehr viel in eine Gegend in London investiert, die dringend sanierungsbedürftig war. Der östliche Teil von London steht für steigende Kinderarmut und nicht für Chancen und Versprechen. Das ist kein „Zirkus“. Die Spiele werden langfristige Auswirkungen auf das Gebiet haben und auf die britische Wirtschaft. 
Charlie Edwards, Gründer und Herausgeber von Political Promise Die Olympischen Spiele von Peking waren in vielerlei Hinsicht die extravagantesten Spiele, die jemals ausgerichtet wurden. Atemberaubende neue Stadien wurden errichtet, die selbst zu Touristenattraktionen wurden. Große Teile im Norden Pekings (einer
Stadt, in der Land ein teures und seltenes Gut ist) wurden im Rahmen der Spiele zu Sportstätten, Erholungsstätten und Wohnraum umgebaut. Das bereitstehende Budget wurde allein dafür deutlich überschritten, ohne dass man die Kosten für die prächtigen Eröffnungszeremonien hinzurechnet. Was der Stadt jedoch zugutekam, waren die enormen Investitionen in die grundlegende Infrastruktur und in den öffentlichen
Raum. Neue U-Bahnlinien durchkreuzen nun eine Stadt, die durch den ausufernden Straßenverkehr regelrecht paralysiert wurde. Neue Schnellstraßen wurden gebaut, d. h. nun umkreist ein Ring nach dem nächsten das Stadtzentrum. Ein beeindruckender neuer Flughafenterminal, der größer ist als ganz Heathrow und wahrscheinlich der schönste Terminal weltweit, wurde gleichzeitig mit den Olympischen Spielen eröffnet, und neue Parks erweckten die sonst graue Großstadt zum Leben.
William Kirby, Professor für Chinese Studies, Harvard University Die Sommerspiele von 1996 hatten einen überaus positiven Effekt auf die städtische Landschaft von Atlanta. Ohne den Auslöser, die Olympischen Spiele auszurichten, wäre wahrscheinlich nie ein so hervorragender öffentlicher Raum wie der Centennial Olympic Park in unserem Stadtzentrum entstanden. Der Park ist das Zentrum der Sanierungsbemühungen in Downtown Atlanta, wo zudem viele Hochhäuser, Museen und Attraktionen in seiner Umgebung gebaut wurden. Er dient immer noch als beeindruckender Veranstaltungsort. Natürlich sind die Olympischen Spiele kostenintensiv, sie können aber dabei behilflich sein, ein stärker nachhaltiges städtisches Umfeld für die Gastgeberstadt zu schaffen. 
Dahshi Marshall, Stadtplaner, Atlanta Regional Commission Extravaganz: Niemand weiß, wie viel Griechenland tatsächlich für die Olympischen Spiele zahlen musste. Viele sind jedoch der Meinung, dass sie eine wichtige Rolle im Aufbau der Verschuldung spielten, die für den wirtschaftlichen Absturz
des Landes verantwortlich war. Als eines der kleinsten Länder,
die dieses Ereignis jemals ausgerichtet haben, spricht man in Griechenland immer noch vom Jahr 2004 als einschneidenden Moment, als das Land voll Optimismus, Vertrauen und Stolz war. Der olympische Park in Athen ist allerdings kein Zeugnis mehr für den Glanz der Vergangenheit. Stattdessen ist es ein Anzeichen für falsche Extravaganz, Einsamkeit und Verzweiflung.Helena Smith, The Sydney Morning Herald In den Olympischen Spielen ging es ausschließlich um Konsum, um das Phänomen Olympia bestmöglich auszuschlachten und Werbespots zu drehen, mit denen Produkte verkauft werden sollten. Für uns war es eine Katastrophe.Manolis Trickas, Stadtrat von Hellenikon, einer Vorstadt von Athen Es gibt keinen Zweifel, dass die Ausrichtung einer Olympiade eine große Menge an nationalem Stolz freisetzt. Wenn die Gastgeberstadt im Fernsehen präsentiert wird und zwei Drittel der Weltbevölkerung ihre Augen auf sie richten, wird das Ereignis zu einem überzogenen PR-Ereignis und Werbephänomen. Der durch ein solches Ereignis ausgelöste Nationalstolz ist allerdings vergänglich und die für das Spektakel gebauten Monumente, d. h. Stadien und Sportstätten, sind kurz nach den Spielen nur noch geisterhafte Erinnerungen an eine einst glorreiche Zeit. Tatsache ist auch, dass der historische Nachweis der langfristigen Vorteile von olympischen Sportstätten dadurch erheblich getrübt wird, dass die Instandhaltungs- und Betriebskosten die Einnahmen durch Nutzungsgebühren deutlich übersteigen.Robert K. Barney, International Centre for Olympic Studies an der University of Western Ontario in Canada Nachweise aus vergangenen Olympischen Spielen zeigen nicht wirklich, dass diese einen durchschlagenden wirtschaftlichen Nutzen für die Gastgeberstadt mit sich bringen. Die Olympischen Spiele 1976 in Montreal hinterließen der Stadt 2,7 Milliarden Dollar Schulden, die erst 2005 endgültig abgezahlt werden konnten. Eine Stadt, die einen wirtschaftlichen Aufschwung anstrebt, sollte besser nicht die Olympischen Spiele ausrichten.Andrew Zimbalist, Wirtschaftswissenschaftler, Smith College, Massachusetts Wirtschaftswissenschaftler sind im Allgemeinen der Ansicht, dass lokale Veranstalter und Sportförderer die Vorteile in der Regel übertreiben und die Kosten für die Ausrichtung eines so großen Ereignisses wie der Olympischen Spiele unterschätzen. Wenn eine Stadt den erwarteten finanziellen Goldrausch als Rechtfertigung für die Ausrichtung von Olympia verwendet, zeigt die Vergangenheit, dass der Gastgeber sich auf ein böses Erwachen einstellen sollte.Victor Matheson, Wirtschaftswissenschaftler, College of Holy Cross in Worcester, Massachusetts

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Erfolgreich eingekleidet

Wer hätte gedacht, dass künstlich hergestellte Fasern, die früher nur aufgrund ihres preislichen Vorteils getragen wurden, heute als Wegbereiter in der Herstellung von Hochleistungskleidung gelten würden? Genau so ist es allerdings gekommen. Und darauf sind INEOS und Dralon unheimlich stolz, und zwar aus verschiedenen Gründen. Männer und Frauen in einem gewissen Alter erinnern sich sicher an Nylon und Acryl. Diese synthetischen Fasern waren in den siebziger Jahren sehr beliebt. Nylon knitterte nicht und es trocknete schneller als Baumwolle. Acryl dagegen war dick und hielt warm. Und beide waren sehr preiswert. Mit der Zeit wurden sie jedoch zu Produkten, die gemieden wurden. Barry Slater, Global Sales Director bei INEOS Nitriles, erinnert sich gut an diese Zeit. „Synthetische Fasern galten als ärmliche Alternative zu natürlichen Fasern”, erklärt er. „Sie leisteten nicht viel und fühlten sich nicht gut an, aber sie hatten ihren eigenen Platz auf dem Markt.” Plötzlich änderte sich etwas. Sie änderten sich. Wie alle Athleten auch arbeiteten sie an ihrer Leistung. „Das ist das Gute an Synthetik,” erklärt Barry. „Da sie künstlich hergestellt wird, kann man tatsächlich mit ihren Eigenschaften spielen. Man kann die Zusammensetzung der Chemikalien anpassen und die Eigenschaften so ändern, dass sie mit natürlichen Fasern Schritt halten können. Und manchmal kann man sie sogar besser machen.” Und genau das tat Dralon, der weltweit größte Hersteller trocken gesponnener Acrylfasern. Und er nutzte INEOS’ Bestände an Acrylnitril, um dies zu erreichen. Dralon und INEOS teilen sich einen Standort in Dormagen, in der Nähe von Köln. Dies macht es für beide Unternehmen leichter, zusammenzuarbeiten. Jeden Tag werden Hunderte von Tonnen Acrylnitril, dem wichtigsten Ausgangsstoff für die Herstellung von Acrylfasern, zu Dralon geleitet, wo seit mehreren Jahren wundervolle Dinge passieren. „In den letzten Jahren wurde ein großer Entwicklungsaufwand betrieben”, erklärt Barry. „Acryl beispielsweise ist jetzt viel weicher. Es war einmal so fest, dass Pullover mit der Zeit Knötchen bildeten. Es wurde viel Arbeit investiert, den Stoff weicher zu machen, damit die Knötchen einfach abfallen.” Das führte dazu, dass Weltklassesportler in der heutigen Zeit sowohl auf Nylon- als auch Acrylkleidung vertrauen, um ihre Leistung zu steigern. Ein kleines Wunder. Die heutigen Acrylstoffe sind clever. Wenn Ihnen kalt ist, halten sie Sie warm und wenn Ihnen warm ist und Sie schwitzen, helfen sie auch dagegen. Sie nehmen Feuchtigkeit auf, halten sie vom Körper weg und transportieren sie nach außen, damit sie verdunstet. Baumwolle ist dagegen ganz anders. Wenn sie nass wird, wird sie schwer und führt zu Blasen an den Füßen. Gleiches gilt für Denim, daher sollte man es nie zum Wandern anziehen. Bei schlechtem Wetter wird es nass und schwer. „Baumwolle wird fast rund, wenn es Wasser und Schweiß ausgesetzt ist”, erklärt Manfred Borchers, Leiter der Abteilung Marketing and Sales worldwide bei Dralon. Tests haben zudem erwiesen, dass Nylon 60 % schneller trocknet als Baumwolle und Acryl erreicht sogar noch mehr – 75 %. Socken behalten ihre Form und Jacken ihre wärmenden Eigenschaften, sogar wenn sie nass sind. Dralon produziert in seinen zwei Anlagen 188.000 Tonnen trocken und nass gesponnene Acrylfasern pro Jahr. Diese Fasern werden dann in eine Vielzahl von Hochleistungskleidungsstücken umgewandelt, beispielsweise Socken, Sweatshirts, T-Shirts, Skikleidung und Mützen. „Unsere trocken gesponnenen Fasern nehmen überhaupt keine Feuchtigkeit auf”, fügt Manfred hinzu. Die Acrylnitril-Industrie produziert inzwischen mehr als fünf Millionen Tonnen. „INEOS ist der weltweit führende Hersteller und Vermarkter”, merkt Barry an. „Wir beliefern die ganze Welt damit.” Zu den fünf größten Kunden von INEOS Nitriles gehören Dralon, Chi Mei, der weltweit größte Hersteller von ABS-Kunststoff in Taiwan, und das türkische Unternehmen AKSA, einer der weltweit größten Hersteller von Acryl. Acrylnitril wird auch an Toray Industries, den japanischen Hersteller von Synthetikfasern, geliefert, dem weltweit führenden Hersteller von Karbonfasern, die mit der Zeit die Art, wie wir leben, arbeiten und unsere Freizeit gestalten, revolutionieren werden. „Karbonfasern sind im Prinzip geröstete Acrylfasern”, erklärt Barry. „Es ist allerdings ein erstaunliches Material.” Man muss sich nur das kultige Lotus-Rad betrachten, mit dem der britische Radfahrer Chris Boardman bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona zum Sieg fuhr. Die Acrylfaserindustrie ist inzwischen allerdings nicht so lukrativ, wie sie einst war. „Früher wurden zweieinhalb Millionen Tonnen pro Jahr produziert. Inzwischen sind es zwei Millionen, da sich das günstigere Polyester zu einem starken Konkurrenten entwickelt hat”, bedauert Barry. Seiner Meinung nach ist das einer der Gründe, warum sich die Acrylfaserindustrie auf den Markt für Sportkleidung im Hochleistungsbereich spezialisiert hat. Sie suchte nach einem Nischenmarkt und fand einen. Für INEOS Nitriles ist die Verwendung von Acrylnitril in der Herstellung von Kunststoff, das für IT-Ausrüstung, Haushaltsgeräte wie Dyson und im Innenraum von Fahrzeugen eingesetzt wird, ein wachsender Bereich. Als Unternehmen kann INEOS Nitriles im günstigsten Fall ca. 3 Milliarden Pfund Umsatz pro Jahr machen. „Wir haben einige fantastische Kunden, weil wir über eine solide Produktion von Acrylnitril verfügen”, erklärt Barry. „Wir sind die Technologie.” Die Nachfrage nach Fasern aller Art steigt jedoch an. Der Markt für Fasern aller Art, der heute 35 Millionen Tonnen umfasst, wird bis 2020 wahrscheinlich auf 70 Millionen Tonnen anwachsen, wenn sich die entsprechenden Wirtschaftsbereiche entwickeln. Da die Landressourcen auf der Erde begrenzt und damit überfordert sind, Lebensmittel für steigende Bevölkerungszahlen bereitzustellen, wird sich nahezu das gesamte Wachstum im Bereich Fasern auf Synthetik beziehen. „Das könnte für Acryl durchaus positiv sein”, fügt Barry hinzu.  Eine ideale partnerschaft Köln wird als Heimat von Acrylfasern und Acrylnitril in Europa betrachtet.  Was heute INEOS ist, war früher BP. Was heute Dralon ist, war früher der Bereich Acrylfasern der Bayer AG.  In den späten 50er-Jahren beschlossen BP und Bayer den Bau eines Naphtha-Crackers in Dormagen, um Bayers steigenden Bedarf an Derivaten aus der Petrochemie abzudecken. Um diesen Cracker herum wurden nachgelagerte Produkte – Chemikalienbausteine – wie Acrylnitril aufgebaut.  „Ein großer Teil des verfügbaren Propylen wurde in Acrylnitril umgewandelt und eine große Menge dieses Stoffs wurde und wird immer noch über eine Rohrleitung an Dralon geliefert“, erklärt Manfred Borchers, Leiter der Abteilung Marketing and Sales worldwide bei Dralon.  „Dadurch wurde eine sehr nachhaltige Lieferkette aufgebaut, und zwar lange bevor die heutzutage dauerhaft geführten Diskussionen darüber aufkamen, was nachhaltig ist und was nicht.“  INEOS ist heute globaler Branchenführer im Bereich Acrylnitril. Dralon ist derzeit der weltweit drittgrößte Hersteller von Acrylfasern, und dies trotz eines wachsenden Wettbewerbs aus Fernost, wo die Fasern vorwiegend hergestellt werden.

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Perfektes timing

INEOS’ großes Ziel in diesem Jahr war die Refinanzierung der verbleibenden Darlehen zum passenden Zeitpunkt. Mit der Nutzung günstiger Gelegenheiten im Hinterkopf war INEOS der Ansicht, dass der Zeitpunkt im April gekommen war. Und andere schlossen sich dieser Meinung an. INEOS konnte im April in der Finanzwelt Geschichte schreiben Gestützt von der Reaktion der Märkte auf das Angebot an mögliche Investoren, ging INEOS Ende Januar wie geplant zur Refinanzierung der verbleibenden Darlehen über und erreichte ein „Covenant-lite Loan“, d. h. ein Darlehen unter erleichterten Auflagen, im nie gesehenen Umfang für ein europäisches Unternehmen und das weltweit größte seit Beginn der Kreditkrise im Jahre 2008. „Das war eine wirklich beeindruckende Leistung des Unternehmens”, erklärt Michael Moravec, Leiter des europäischen High-Yield Syndicate und Mitleiter im Bereich EMEA-Fremdfinanzierungen bei Barclays, den globalen Koordinatoren der Finanzierung neben JPMorgan. „Alle kurzfristigen Fälligkeiten von INEOS wurden eliminiert, das Refinanzierungsrisiko wurde aus dem Spiel genommen und die gesamte Verschuldungsstruktur wurde von Maintenance Covenants zu einfachen Incurrence Covenants umgewandelt.” Im Ergebnis dessen, fügt er hinzu, erhält INEOS mehr Freiheiten und eine größere Flexibilität bei seinen Geschäftsaktivitäten, da Maintenance Covenants Unternehmen stärker einschränken, und zwar speziell solche, die in stark konjunkturanfälligen Sektoren wie dem Chemiesektor tätig sind. „Die Unternehmensleitung kann sich jetzt wieder darauf konzentrieren, was sie am besten kann: Ein Chemieunternehmen leiten”, fügt er hinzu. An anderer Stelle war die Reaktion auf das Refinanzierungspaket gleichermaßen positiv. Euroweek, die führende Wochenzeitung für die globalen Kapitalmärkte, berichtete, dass INEOS sein Können als Kreditnehmer unter Beweis gestellt hat. „INEOS schaffte es, im letzten Moment dahin zu wechseln, wo die Preise am schärfsten kalkuliert wurden”, schrieb Oliver West, Journalist im Bereich Fremdfinanzierung, in einem Ende April veröffentlichten Bericht. Ein wichtiger Punkt war jedoch auch das Timing, wie INEOS Finance Director John Reece vorhergesagt hatte, als er im März mit INCH sprach, nachdem INEOS die Refinanzierung eines großen Teils seiner Darlehen im Januar erfolgreich abgeschlossen hatte – ein Jahr bevor dies erforderlich war. „Man muss die Kreditmärkte zum Vorteil nutzen, wenn sich Gelegenheit dazu gibt, denn sie sind sehr zyklisch ausgerichtet”, erklärte er. Malcolm Stewart, Partner bei Ondra Partners, einem langjährigen Berater von INEOS, sagte, dass das Timing perfekt war. „Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen”, fügte er hinzu. „Der ursprüngliche Abschluss wurde Ende Januar so gut auf den Märkten aufgenommen, dass INEOS sehr schnell auf die Märkte zurückkehren konnte.” INEOS wusste auch, dass die von Märkten gebotene Gelegenheit nicht sehr lang erhalten bleiben würde – und das Management behielt Recht. Innerhalb eines Monats stiegen die Zinssätze wieder um 1 Prozent an. „Wenn es um eine Refinanzierungstransaktion über 3,8 Milliarden Dollar geht, steht eine Menge Geld auf dem Spiel, das an anderer Stelle im Unternehmen investiert werden könnte”, merkt Malcolm an, der den Abschluss vom April als „glücklichen Höhepunkt“ von vier Jahren Arbeit bezeichnete. Das Wiederaufleben der „Covenant-Lite Loans“ ist
das Ergebnis der Suche nach ‘Erträgen’ im Bereich Unternehmensverschuldung. In einer Zeit, in der die Zinssätze auf einem absoluten Tiefststand sind, möchten Investoren mehr für ihr Geld und Kreditnehmer mehr Flexibilität, da die globale Wirtschaft nur schwer vorhersagbar ist. Covenant-Lite Loans, die Unternehmen einige dieser Einschränkungen nehmen, bieten beides. Im April veranstaltete die INEOS Group Investorentage in London und New York. CEOs von jedem Geschäftsbereich vermittelten detaillierte Informationen über Leistung und Märkte, um Investoren die Möglichkeit zu geben, die Geschäftsbereiche voll zu verstehen. Angestrebt waren die Refinanzierung der älteren Kreditfazilitäten und die Auswahl der besten Bedingungen. Um dies zu erreichen, wurden die Vorteile der konkurrierenden Nachfrage von US- und Euro- Investoren in Hochzinsanleihen und -darlehen genutzt. „Das Unternehmen trat zunächst mit 1,5 Milliarden Dollar in Darlehen und 2,2 Milliarden Dollar in Anleihen hervor”, berichtet Malcolm. „Allerdings kannte jeder Investor weltweit die Stärke und Tiefe des US-Marktes für Hochzinsanleihen und dass dieser die gesamte Refinanzierung hätte erfassen können. Erste Anzeichen einer Hochzinsanleihe waren damit ein guter Anreiz für Darlehensinvestoren, umfangreiche Bestellungen mit engen Laufzeiten zu tätigen.” Dann überraschte INEOS den Markt mit einem
schlauen Schachzug, und zwar kurz vor Ende. Die Euro- Hochzinsanleihe wurde vollständig fallen gelassen und die US-Hochzinsanleihe auf nur 775 Millionen Dollar reduziert. Stattdessen kam ein ‘Convenant-lite’ -finanziertes Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit und einem Wert von 2 Milliarden Dollar hervor, ein ‘Convenant-Lite Loan’ mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Wert von 375 Millionen Dollar sowie – und das war die größte Überraschung – ein ‘Convenant-lite’ -finanziertes Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit und einem Wert von 500 Millionen Dollar. Und es gab weitere positive Nachrichten. Die erfolgreiche Refinanzierung von INEOS verbesserte deren Kreditwürdigkeit. Standard & Poor’s steigerten sie von B auf B mit „positiven“ Aussichten. „Dieser Bewertungsschritt spiegelt unsere Ansicht über die solide Betriebsleistung von INEOS in den letzten Quartalen wider”, erklärt Oliver Kroemker, Associate Director und Credit Analyst bei Standard & Poor’s. Moody’s Investors Service änderte ebenfalls seine Prognose für INEOS auf positiv. Sie erklärten, dass die Refinanzierung INEOS einen größeren finanziellen Spielraum geben würde, da die Einschränkungen der Verpflichtungen aufgehoben wurden. Der größte Teil der Darlehen von INEOS stammt aus dem Jahr 2005, als mehrere Kredite aufgenommen wurden, um Innovene von BP zu kaufen. Viele dieser Kredite haben jetzt ihre Fälligkeit erreicht. John berichtet, dass sich INEOS für die Finanzierung auch auf dem Equity-Markt hätte umsehen können und nicht auf dem Schuldenmarkt. Darauf verzichteten sie allerdings. „Der Unterschied ist, dass der eine INEOS eine Kontrolle ermöglicht; der andere allerdings nicht”, fügt er hinzu. Malcolm merkt an, dass er INEOS’ Zögern verstehen konnte, weiterhin ein Unternehmen in Privatbesitz bleiben zu wollen. „Public Equity ist nichts für INEOS”, fügt er hinzu. „Wenn man der Öffentlichkeit Anteile übergibt, übergibt man ihnen auch Stimmrechte und Rechte darin, wie ein Unternehmen geführt wird. So, wie es momentan aussieht, kann sich INEOS selbst um seine Angelegenheiten kümmern, um die Höhen und Tiefen der Konjunktur in der Chemiebranche zu überstehen, und zwar so, wie es dem Unternehmen und seinen langfristigen Bedürfnissen am besten passt. Und ohne sich wegen der kurzfristigen Bedürfnisse der Anteilseigner zu sorgen.” Geschäftsaktivitäten der INEOS Group im zweiten Quartal Nach einem beeindruckenden Start ins neue Jahr musste INEOS einen Abschwung im zweiten Quartal 2012 hinnehmen. Die Gruppe meldete, dass ihre Einnahmen (EBITDA)
im zweiten Quartal 308 Millionen Euro betrugen und damit 576 Millionen Euro (quartalsweise erfasst) aus demselben Quartal im letzten Jahr gegenüberstanden. Sie lagen zudem 157 Euro unter den Ergebnissen des ersten Quartals dieses Jahres. Finance Director John Reece dazu: „INEOS erlebte einen ziemlich starken Monat April, allerdings beeinträchtigten die Auswirkungen der rapide sinkenden Ölpreise – der Preis fiel von 123 Dollar/Barrel auf 94 Dollar/Barrel in dem Quartal – die historischen Kostenergebnisse der Monate Mai und Juni.“ Das heißt, im zweiten Quartal wurden Verluste von ca. 141 Millionen Euro bei nicht zahlungswirksamen Beständen verzeichnet, und zwar vorwiegend bei Olefins & Polymers. Chemical Intermediates meldete ein EBITDA von 119 Millionen Euro, das einem Wert von 267 Millionen Euro aus dem zweiten Quartal im letzten Jahr und 233 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Geringere Rohstoffpreise gekoppelt mit der allgemeinen Unsicherheit in der Makroökonomie haben das Verhalten im Bereich der chemischen Zwischenprodukte beeinträchtigt. INEOS Phenol gehörte zu denen, die eine bessere Leistung erzielten. Der anstrengende Revisionsplan in der Industrie hatte große Auswirkungen von Seiten der Lieferkette, was wiederum zu stabilen Margen und Volumina führte. INEOS Oligomers erfuhr zudem eine konstante Nachfrage und solide Margen in allen Sektoren. Die Volumina und Margen von INEOS Nitriles blieben relativ schwach, während die Nachfrage nach Acrylfasern und ABS in Fernost und Europa eher schwach war. Die Leistung von INEOS Oxide war dagegen gemischt. Die Nachfrage nach Ethylenoxid in Europa bliebt stabil, wurde jedoch – speziell in Asien – durch eine geringere Nachfrage nach Glykolen getrübt. INEOS Olefins & Polymers North America meldete ein EBITDA von 132 Millionen Euro, das einem Wert von 163 Millionen Euro aus demselben Quartal im letzten Jahr und 175 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Das Unternehmen konnte weiterhin die Vorteile des günstigen Erdgases nutzen, d. h. die guten Margen konnten erhalten werden. Somit wurde ein neuer Höchstwert in der Quartalsleistung erzielt (vor Bestandsverlusten). Das amerikanische Cracker-Geschäft konnte durch geringe Rohstoffpreise weiter gestärkt werden und förderte dadurch die Betriebsmargen der Cracker im Laufe des Quartals.
Die Nachfrage nach Polymer blieb insgesamt robust und der Export von Derivaten machte die schwächere Binnennachfrage wieder wett, da Gas-Cracker global äußerst wettbewerbsfähig bleiben. An einem der Cracker
in Chocolate Bayou wurde eine geplante Revision durchgeführt, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte. INEOS Olefins & Polymers Europe meldete ein EBITDA von 57 Millionen Euro, das einem Wert von 146 Millionen Euro aus demselben Quartal im letzten Jahr und 57 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Die Nachfrage nach Olefinen blieb mäßig, allerdings entwickelte sich Butadien weiterhin sehr gut. Der große Rückgang der Naphtha-Preise führte zu gesunden Cracker- Margen im gesamten zweiten Quartal. Allerdings nahmen die Volumina ab, nachdem einige Kunden ihre Bestände abbauten. Der Cracker in Rafnes (Norwegen) erfuhr eine umfassende geplante Revision im zweiten Quartal. Die Nachfrage nach Polymeren war geschwächt, da Kunden von einem weiteren Preisrückgang ausgingen, nachdem die Preise für Erdöl und Naphtha fielen. Die Schwäche in den Polymerrohstoffmärkten führte zudem zu geringen Margen. Im Mai 2012 gab die Gruppe erfolgreich Senior Secured Notes im Wert von 775 Millionen Dollar heraus, die
2020 fällig werden, und schloss einen neuen Senior Secured Term Loan im Wert von 3.025 Millionen Dollar. Der Nettoerlös wurde für die Ablösung der ausstehenden Verschuldung im Rahmen des Senior Facilities Agreement verwendet sowie zur Zahlung der aufgelaufenen PIK-Zinsen und der verbundenen Emissionskosten. John gab an, dass sich die INEOS Group auch weiterhin auf die Verwaltung des Barkapitals und die Liquidität konzentrieren werde. Die Nettoverschuldung von INEOS lag Ende Juni 2012 bei 6,55 Milliarden Euro. Das Barguthaben betrug am Ende des zweiten Quartals 1.247 Millionen Euro und die Verfügbarkeit ungenutzter Kapitalfazilitäten lag bei 200 Millionen Euro. Der Nettoverschuldungsgrad war ca. 4,9 Mal so groß wie Ende Juni 2012.

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Von herausforderungen angetrieben

Historisch gesehen ist INEOS durch die Übernahme neuer Unternehmen gewachsen. Im Zeitraum 2008/09 mussten allerdings andere Wege eingeschlagen werden. Das Unternehmen befindet sich jetzt in einem Zeitraum des organischen Wachstums und wenn es sich weiterentwickeln möchte, muss es an der Weiterentwicklung seiner Talente arbeiten. INEOS bietet im Gegenteil zu seinen Wettbewerbern eine große Vielfältigkeit, die von den rekrutierten Absolvent/innen geschätzt wird. Aber wie gut zieht INEOS seine Absolventen an, hält sie und entwickelt sie weiter? INEOS ist ein Unternehmen, das an sich selbst glaubt. An seine Werte, seinen Ethos, seine Richtung. Und daran, dass es seinen künftigen Beschäftigten etwas bieten kann. Für jemanden wie Oliver Hayward-Young, einem Absolventen mit dem Ehrgeiz und Wunsch, sein Können unter Beweis zu stellen und das Vertrauen zu gewinnen, vom ersten Tag an gute und bedeutsame Arbeit zu leisten, war dies ausschlaggebend, als er sich nach Abschluss seines Studiums um eine Stelle bewarb. „Ich bewarb mich bei keinem anderen Chemieunternehmen”, merkt er an. „INEOS war meine erste und einzige Wahl.” Und obwohl INEOS eines der größten Chemieunternehmen weltweit ist, hatten laut Oliver viele seiner Zeitgenossen noch nie etwas von dem Unternehmen gehört. „Ich befand mich in einer sehr guten Ausgangsposition, denn ich bin fünf Minuten von Lyndhurst entfernt aufgewachsen, wo INEOS vor dem Umzug in die Schweiz seinen Stammsitz hatte. INEOS stand also an erster Stelle”, fügt er hinzu. „Bevor ich zur Universität ging, machte ich
ein Praktikum bei INEOS und habe in meinem Abschlussjahr wieder den Kontakt aufgenommen. Nur wenige meiner Freunde hatten tatsächlich schon von dem Unternehmen gehört.” Inzwischen arbeitet INEOS sehr hart daran, diesen geringen Bekanntheitsgrad bei Student/innen zu steigern. „Wenn wir die Größe von INEOS betrachten, haben wird die Geschichte des Unternehmens nie so erzählt, wie es erforderlich gewesen ware”, bedauert Jill Dolan, HR Director der INEOS Group. „In einigen Ländern, beispielsweise in Amerika und
in Deutschland, unterhalten wir gut gewachsene Einstellungsprogramme für Absolvent/innen. INEOS kann sehr viel bieten und uns ist bewusst, dass wir global gesehen sehr viel mehr tun können, um das Unternehmen in einem guten Licht erscheinen zu lassen, um damit die besten Student/innen anzuziehen. Wir glauben daran, dass sich unser Angebot von dem anderer Chemieunternehmen abhebt.” Im Monat Oktober plant INEOS erstmalig die Teilnahme an einigen angesehenen Jobmessen an Universitäten in Großbritannien und ganz Europa, um auf das Profil des Unternehmens aufmerksam zu machen, die Vorteile der Arbeit für ein sehr großes Unternehmen mit niedrigen Verwaltungshierarchien anzupreisen und so hoffentlich die besten Student/innen zur Abgabe einer Bewerbung zu bewegen. Zusätzlich werden die bestehenden und erfolgreichen Jobmessen in Amerika ausgebaut. Mit seinen 15.000 Beschäftigten und 51 Produktionsanlagen in 13 Ländern weiß INEOS, was
es bieten kann. Problematisch ist, dass Unternehmen
mit einem höheren Bekanntheitsgrad scheinbar einen attraktiveren Arbeitsplatz darstellen. Für einige Personen kann das zutreffen. Aber für Student/innen, die mit einem talentierten Senior Management ab dem ersten Tag in einem richtigen Job arbeiten, sich beweisen und neue Fertigkeiten in realen Positionen lernen möchten, ist INEOS der richtige Ort. „Aus diesem Grund müssen wir unsere Anwerbung von Absolvent/innen verbessern”, fügt Jill hinzu. „Wenn Absolvent/innen erst einmal für INEOS arbeiten, sagen viele, dass sie nicht wussten, dass das Unternehmen so groß ist und derartig flache Strukturen hat. In anderen Unternehmen kann man sich im Papierkrieg verlieren – bei INEOS nicht.” „Wir reden Klartext. Man könnte auch sagen, wir halten, was die Verpackung verspricht. Wir müssen nun lediglich die Verpackung verbessern.” Hochschulabsolvent/innen, die eine schnelle, dynamische, unternehmerische Arbeitsumgebung suchen, werden nicht enttäuscht sein. INEOS gehört zu den Besten. Man muss nur sehen, dass sie zu den Besten gehören. „INEOS überträgt Hochschulabsolvent/innen schon von Beginn an viel Verantwortung und das war mir sehr wichtig”, erklärt Oliver, der im Juni 2010 mit einem BWL-Abschluss das University College London verließ. „Für mich ergeben sich die besten Möglichkeiten, etwas zu lernen und mich weiterzuentwickeln aus der Übernahme von Verantwortung und davon, gefordert zu werden. Wenn man Aufgaben und Verantwortung übertragen bekommt, ist es unabdingbar, dass man Eigeninitiative und überlegte Entscheidungen gut einsetzen kann.” Diese Ansicht teilt Jill. „INEOS bietet eine aufregende berufliche Zukunft für alle diejenigen, die sich Herausforderungen stellen möchten”, fügt sie hinzu. „Wir sind insgesamt bestrebt, dass sich unsere Hochschulabsolvent/innen gut im INEOS-Umfeld entwickeln. Und einer der wichtigsten Bestandteile des Angebots von INEOS ist, dass den Absolvent/ innen ein äußerst realer Job geboten wird.” Bei INEOS werden Student/innen nicht in ein „Absolvent/ innenprogramm“ gesteckt und alle sechs Monate von einem Bereich in den nächsten verschoben, um immer neue Projekte oder Berichte zu erstellen. Bei INEOS erwarten wir Initiative, Engagement, Leidenschaft sowie Respekt und Verständnis für das Unternehmensethos. „Die meisten Absolvent/innen sind von der schlanken Managementstruktur bei INEOS begeistert, die
echte Jobs und Unterstützung bei einer schnellen Entwicklung bietet”, merkt Jill an. „Wir bieten eine offene und nicht hierarchische Umgebung, wo der Umgang mit dem Senior Management gang und gäbe ist, und wir erwarten von unseren Absolvent/innen, dass sie Herausforderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten annehmen – als Einzelperson und auch als Teil des Teams. Das erfordert harte und smarte Arbeit, allerdings scheinen unsere Absolvent/innen die Arbeit an der Seite anderer gut ausgebildeter Personen zu genießen.” Wenn Sie dies näher betrachten, werden Sie erkennen, dass diese Personen eines gemeinsam haben. „Der Absolvent, der bei INEOS erfolgreich
sein wird, hat eine engagierte Einstellung,
ist anpassbar, motiviert, intelligent, technisch
versiert, ergebnisorientiert, kann aber auch solide zwischenmenschliche Fähigkeiten einbringen”, so Jill. Oliver kam im Oktober 2010 in das Unternehmen und arbeitet mit Polyolefin-Produktmanagern. Er wechselte anschließend in eine Analystenstelle im Feedstocks Trading Team bei INEOS O&P und übernahm erst kürzlich eine neue Rolle im Energie- und CO2-Handel. Hier ist Oliver in den europäischen Gas-, Energie- und Emissionshandelsmärkten tätig, wo er Transaktionen veranlasst, um das Preisrisiko von O&P zu verwalten. „Da unsere Beteiligung Hunderte Millionen von Euro wert ist, sind diese Entscheidungen überaus wichtig”, erklärt er. Oliver gehört zu den wenigen Absolventen aus dem Wirtschaftsbereich. Das allein war ein wichtiges Argument, in das Unternehmen zu kommen. „Für mich stellte es eine einmalige Gelegenheit dar, eine neue und aufregende Rolle zu übernehmen”, fügt er hinzu. Oliver, der in den Büros von INEOS am Canary Wharf in London arbeitet, wurde zudem davon überzeugt, wie INEOS arbeitet. „INEOS hat keinen überhöhten Beschäftigtenstab”, merkt er an. „Jede Rolle ist wichtig und wenn sie ordentlich ausgeführt wird, kann man die Leistung des Unternehmens in gewisser Weise beeinflussen. Der Beitrag jeder Einzelperson ist von Bedeutung und das ist sehr motivierend.” Er betrachtet auch die flache Managementstruktur als großen Vorteil, da alle Beschäftigte seiner Meinung nach ihre Vorgesetzten täglich sehen. „Die Möglichkeit, Zeit mit den Vorgesetzten zu verbringen, die selbst eigene und bedeutungsvolle Entscheidungen für das Unternehmen treffen müssen, ist sehr wertvoll. Es unterstützt zudem die Verfeinerung und Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und die Erweiterung des eigenen Wissens“, erklärt er. Langfristig gesehen hofft Oliver, dass seine Zukunft bei INEOS liegt. „Wenn ich mir die große Vielfalt an Rollen betrachte, die INEOS bietet, sehe ich eine großartige Möglichkeit zu lernen und neue Herausforderungen anzunehmen”, merkt er an. „Das Wachstum von INEOS in den letzten 14 Jahren ist sehr beeindruckend und ein interessantes Argument für alle, die ihre Karriere noch vor sich haben. Das Unternehmen steht niemals still.” Im Juli organisierte INEOS ein Treffen der HR Directors aller Geschäftsbereiche, um die Möglichkeiten für die Gewinnung der besten Absolvent/innen zu diskutieren. Die Reaktion der einzelnen Teams auf die Verbesserungspläne war hervorragend. Das Feedback von Hochschulabsolvent/innen, die jetzt zwei oder drei Jahre im Unternehmen arbeiten, fiel ebenfalls positiv aus, und zwar in Hinblick darauf, dass INEOS das hält, was es verspricht. „Das Feedback hat uns ermutigt, weiterzumachen, denn es bestätigte, dass Absolvent/innen bei INEOS tatsächlich das erleben, was wir in den nächsten Einstellungsrunden beschreiben möchten”, erklärt Jill. INEOS nimmt allerdings keine Neueinstellungen ohne Grund vor. „Wir suchen speziell nach Absolvent/innen für bestimmte Stellen und bemühen uns nicht, eine bestimmte Quote pro Jahr zu erfüllen”, fügt sie hinzu. „Durch unsere schlanken Strukturen können wir direkt nach erfahrenen Student/innen suchen, die bereits in unserer Branche tätig waren.” In der Zukunft ist eine Weiterführung dieses Trends geplant. „Im Workshop erfuhren wir eine ausnahmslose Bestätigung und Unterstützung für die Verbesserung unserer Anwerbungs- und Entwicklungsprozesse für Student/innen über alle Geschäftsbereiche hinweg”, so Jill. „Jeder INEOS-Geschäftsbereich ist verschieden, das wollen wir nicht ignorieren. Wir möchten allerdings das Beste der lokalen Entwicklung erfassen, und zwar mit einer starken Unterstützung durch INEOS.” Im September und Oktober, wenn INEOS die verschiedenen Universitäten besucht, werden diese realen Vorteile einer Arbeit in einer Umgebung mit flachen Hierarchien in einem der größten Chemieunternehmen weltweit angepriesen. Ein Argument, das bei Hochschulabsolvent/innen sicherlich Gehör finden wird, ist, dass INEOS von ihnen erwartet, dass sie ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit finden sollen. „Dieses Gleichgewicht zu finden, ist für unsere Student/innen und für das Unternehmen von Bedeutung”, erklärt Jill. „Es hat sich erwiesen, dass die Leistung eines Einzelnen insgesamt steigt, wenn das Gleichgewicht stimmt.”   Was Hochschulabsolvent/innen über INEOS denken „Du möchtest dich selbst antreiben und das anwenden, was du gelernt hast. INEOS macht dies möglich und gibt dir die Chance, dich weiterzuentwickeln.“ „Du kannst alles frei besprechen, unabhängig davon, wie erfahren dein Gegenüber ist, und deine eigenen Ideen zählen.“ INEOS ist ein dynamischer und aufregender Ort zu arbeiten. Sie wollen, dass du ankommst und sofort durchstartest.“ „INEOS ist auf demselben Level wie BP und Total.“ „Sie bieten ein anregendes Arbeitsumfeld, in dem eine Vielzahl von Problemen gelöst werden muss. Keine zwei Tage sind gleich.“ „Man bekommt alle Vorteile einer engen „Familienatmosphäre“, allerdings in einem großen und erfolgreichen Unternehmen.“ „Es gibt viele Möglichkeiten zu lernen, sich zu entwickeln und zu verbessern und dadurch ein Gewinn für das Unternehmen zu werden.“ „Ich befand mich von dem ersten Tag an in einem echten Job, in dem ich Verantwortung tragen musste. Ich wurde jedoch jederzeit durch das Team und den Manager unterstützt.“

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