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    Kampf der Titanen

    DER Tag der Entscheidung steht für INEOS Britannia kurz bevor. Ende Oktober wird der „Challenger of Record“ beim 37. America‘s Cup wissen, ob er die begehrteste Segeltrophäe der Welt zum ersten Mal in ihrer 173-jährigen Geschichte gewonnen hat.
    Aber wir wollen nicht vorgreifen. Um überhaupt dorthin zu kommen, ist noch eine Menge zu tun. 
    „Den America‘s Cup zu gewinnen, ist eine der schwersten Aufgaben im Sport überhaupt. Das ist es, was uns als Team motiviert“, so Sir Ben Ainslie, der sein Team diesen Sommer zum Sieg führen möchte. „Wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist, aber wir sind dafür gerüstet.“
    Letztes Mal wurde der Wettbewerb im Inner Hauraki Gulf vor der neuseeländischen Küste bei Auckland ausgetragen. Dieses Mal ist es das Mittelmeer bei Barcelona.
    „Wir haben ein ganz anderes Boot als letztes Mal“, so Sir Ben. 
    Der viermalige olympische Goldmedaillengewinner äußerte sich nach der offiziellen Taufe und Jungfernfahrt des markanten neuen 23 Meter langen Rennboots von INEOS Britannia. „Nach der jahrelangen Design- und Entwicklungsphase war es ein fantastisches Gefühl, auf dem Wasser zu sein und all das Erlernte in die Praxis umzusetzen“, sagte er.
    Britannia ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von INEOS mit dem Formel-1-Team Mercedes-AMG Petronas, das bei der Gestaltung und Konstruktion der 6,2-Tonnen-Rennyacht in einem Flugzeughangar auf dem Turweston Airfield in Brackley in der englischen Grafschaft Northamptonshire mitgewirkt hat.
    „Es ist schwer zu erklären, wie komplex diese Boote eigentlich sind“, so Sir Ben. „Wir haben mehr als 100.000 Bauteile individuell entwickelt und hergestellt. Von der technischen Herausforderung her ist es wie Formel 1 auf Speed.”
    Das Boot wurde zunächst bei Carrington Boats in Hythe in der englischen Grafschaft Hampshire gebaut und anschließend zu Struktur- und Belastungstests nach Turweston gebracht.
    Martin Fischer ist Chefdesigner bei INEOS Britannia. „Ich bin überzeugt, dass es zu neuen und möglicherweise besseren Lösungen führt, ein Problem von verschiedenen Seiten zu betrachten“, sagt er. 

    „Die Arbeit mit dem Formel-1-Team von Mercedes in Brackley hat extrem fruchtbare Gespräche zwischen Rennauto- und Rennyachtdesignenden mit sich gebracht. Daraus ist eine Yacht entstanden, die Beobachtende mit ihrem Aussehen verblüfft hat und hoffentlich auch auf der Regattastrecke für positive Überraschungen sorgen wird.“
    INEOS Britannia hat auch andere Elite-Teams bei INEOS Sport um Rat gefragt, zum Beispiel das Fahrradfahrerteam von INEOS Grenadiers, das die acht fahrradfahrenden Segler („Cyclors“ genannt) in den letzten beiden Jahren auf den Cup vorbereitet hat.
    Vier von ihnen sind ehemalige Olympiaruderer und drei sind vor der offiziellen Jungfernfahrt noch nie auf einem foilenden Rennboot gewesen.
    Matt Gotrel und Freddie Carr sind zwei dieser Fahrradfahrer. Matt hat 2016 mit dem britischen Achter in Rio de Janeiro Gold gewonnen, und Freddie ist seit zwanzig Jahren beim America‘s Cup dabei. Damals waren Geschwindigkeiten von 16 Kilometern pro Stunde die Regel.
    „Heute fliegen sie mit mehr als 95 km/h über das Wasser“, sagt er. 
    Bis zum Start des Wettbewerbs am 22. August geht es nun darum, die Fähigkeiten von Britannia auf die Probe zu stellen, bevor bei der Vorregatta in Barcelona alle sechs AC75s zum ersten Mal ins Rennen gehen. Anschließend kämpfen die fünf Herausforderer um den Louis Vuitton Cup und das Recht, den Titelverteidiger Emirates Team aus Neuseeland herauszufordern.
    „Vor uns liegt eine gewaltige Herausforderung, und ich weiß, dass das Team sie mit Mut und Entschlossenheit angehen wird“, sagt Sir Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von INEOS.
    Der America’s Cup geht auf das Jahr 1851 zurück, als Großbritannien die USA zu einem 51-Meilen-Rennen rund um die Isle of Wight herausforderte. Die Briten verloren das Rennen und haben es trotz vieler Versuche noch nie gewonnen.
    Für die mittlerweile mehr als 200 Mitglieder des britischen Teams ist diese Chance, Geschichte zu schreiben, eine besondere Motivation.
    „Das ist das beste britische Segelboot, das jemals gebaut wurde“, sagt Freddie. 
    „Die Mondraketen sind dagegen Kinderkram. Außerdem ist es auch ein Kunstwerk.“ 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Die Kraft der Pedale

    Das Segelteam von INEOS Britannia hat sich auf den diesjährigen Kampf zu Wasser gut vorbereitet – auf dem Land. Es hat mit den INEOS Grenadiers trainiert, einem der erfolgreichsten Radsportteams der Welt. Denn die fliegenden Boote, die beim diesjährigen Rennen den 37. America‘s Cup gewinnen sollen, werden mit Bein- statt mit Armkraft angetrieben.
    „Die hydraulische Kraft für ein Boot zu erzeugen, das mit hoher Geschwindigkeit fährt, ist alles andere als einfach“, sagt Kapitän Sir Ben Ainslie.
    Insgesamt wurden acht Radfahrer (auch „Cyclors“ genannt) als Antrieb für das Boot ausgewählt. Doch bei jedem Rennen sind nur vier von ihnen an Bord. Beim britischen Team sind vier ehemalige Weltklasseruderer dabei – Matt Gotrel (Olympiasieger in Rio 2016), Matt Rossiter, Ryan Todhunter und Harry Leask (Olympische Silbermedaille in Tokio 2020). 
    Die Radfahrer werden auf fest im 23 Meter langen Schiffsrumpf aus Carbonfasern montierten Standfahrrädern die hydraulische Kraft zum Trimmen der Segel erzeugen.
    Ihr Ziel? Mehr Watt als die anderen Teams zu generieren. Und das bedeutet, dass sie (damit Britannia die höchste Geschwindigkeit erzielt) auf den Fahrrädern 20 Minuten lang bis zu 500 Watt erzeugen und bei Bedarf Sprints mit bis zu 1.800 Watt hinlegen müssen.
    Beim 36. America‘s Cup haben Grinder an Bord diese wichtige Rolle übernommen. Je mehr Energie sie (durch Bedienung von Handkurbeln) erzeugten, desto präziser ließen sich das Groß- und das Focksegel trimmen.
    „Wir haben mit den Armen einen ziemlich hohen Standard erreicht und für die letzten beiden Cups den größten Teil der letzten sechs, sieben Jahre hart trainiert“, so Matt. „Deswegen war es ein kleiner Schock für das System, dass wir unsere Körper jetzt darauf trainieren mussten, den Sauerstoff in die Beine zu pumpen.“
    Doch sechsstündige Fahrradtouren über Land mit den Radprofis von INEOS Grenadiers waren ein wahres Wundermittel für ihre Fitness. Sie sind bereit. „Dieses Mal werden im Boot weniger auf und ab wippende Köpfe zu sehen sein“, sagt Matt. „Der neue Anblick sind zum Schutz vor dem Wind gebeugte Rücken.“
    Prologo hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Radfahrer auch bei hohem Wellengang fest im Sattel sitzen. Alle Sättel sind darauf ausgelegt, Muskelermüdung vorzubeugen, die Griffigkeit zu maximieren und Erschütterungen abzufangen. Die Handgriffe wurden mit dem Tape Onetouch 3D von Prologo ausgestattet, das den Fahrern auch hilft, Erschütterungen zu absorbieren.
    „Nach vielen Rennen und Siegen mit sieben Straßenteams auf der World Tour und im Gelände mit mehr als 10 Mountainbike-Teams haben wir nun ein neues anspruchsvolles Terrain in Angriff genommen: das Meer“, sagt Salvatore Truglio, der Brand Manager von Prologo.
    Bei jedem Rennen bekommen es die Radfahrer mit dem rauen Wellengang vor der spanischen Küste zu tun.

    „Es kann ziemlich unsanft zugehen“, sagt Matt. „Es ist anders als Fahrradfahren auf der Straße. Es ist wie mit einem Straßenfahrrad auf einer felsigen Mountainbike-Strecke. Es ist, als würde man gleichzeitig Fahrrad fahren und Rugby spielen.“
    Auch der Mann, der hinter dem britischen Versuch steht, Geschichte zu schreiben, wollte die Geräte an Bord testen: Sir Jim Ratcliffe, der Vorstandsvorsitzende von INEOS. Er kam kurz nach der Taufe der AC75 zu drei anderen Radfahrern an Bord der Britannia und beeindruckte Sir Ben mit seiner Entschlossenheit, seiner Gründlichkeit und seinem Humor.
    „Entschlossenheit, Gründlichkeit und Humor sind bei INEOS das Maß aller Dinge und auch die Grundlage für die Arbeit bei INEOS Britannia. Sir Jim hat diese drei Eigenschaften definitiv unter Beweis gestellt, als er an Bord kam und Energie für Britannia erzeugt hat“, sagt er. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Wind des Wandels für nicht mehr benötigte Carbonsegel der Britannia

    BEIM 36. America‘s Cup strandeten die britischen Hoffnungen, den Titelverteidiger Neuseeland herauszufordern, aufgrund anhaltender Windflauten. Im direkten Duell mit Italien war die Britannia der Luna Rossa deutlich unterlegen. Diese gewann den Prada Cup mit 7:1 – und einen Finalplatz beim America‘s Cup. Es lag alles am besseren Manövriervermögen der Italiener bei schwachem Wind.
      „Sie hatten bei den verschiedenen Windbedingungen insgesamt das bessere Gesamtpaket und sind verdient ins Finale eingezogen“, sagte Sir Ben Ainslie damals.
    Doch nicht nur das britische Team ist wieder neu aufgelebt (und nun bereit für die diesjährige Herausforderung) – auch die Carbonsegel der Britannia wurden einem nützlichen Zweck zugeführt und sind dank Ocean Republic jetzt als Laptop-, Reise-, Hand- und Kulturtaschen erhältlich.
    „Das Gewebe war nicht leicht zu verarbeiten, weil es extrem robust ist und nichts anderes sein möchte als das effizienteste Segel, das es je gab“, so Rory McKellar, der Gründer von Ocean Republic.
    Doch das hat Rory und sein Team nicht davon abgehalten, die Segel als Partner von INEOS Britannia in widerstandsfähige coole Produkte mit limitierter Auflage zu verwandeln.
    „Mit dem Team zu arbeiten, war eine Ehre für mich“, so Rory. „Sie waren so professionell und angenehm im Umgang, dass es eine Freude war.“
    Er und sein Team bei Ocean Republic haben die nicht mehr benötigten Segel des britischen Teams aufbereitet, nachdem sich Neuseeland letztes Jahr zum vierten Mal die älteste Sporttrophäe der Welt gesichert hatte. „Sie hatten nur einen Satz Segel, und den haben wir uns gesichert“, sagt er.
    Jedes Produkt wurde von Segelmachern an der englischen Südküste handgefertigt, und 10 Prozent der Einnahmen gehen an die gemeinnützige Jugendbildungseinrichtung von Sir Ben Ainslie, den 1851 Trust.
    Pablo, der seit 15 Jahren Segel herstellt, hat dabei mitgeholfen. „Er hatte ein paar tolle Designideen, obwohl das Material für seine Widerspenstigkeit verschrien ist“, sagt Rory. „Das Segel hatte zwar ausgedient, aber wir konnten es verwandeln und ihm ein zweites Leben geben.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    America‘s Cup der Damen in Barcelona

    IN Barcelona wird auch der allererste America’s Cup der Damen ausgetragen. Unter den britischen Seglerinnen, die Geschichte schreiben wollen, sind unter anderem Hannah Mills und Saskia Clark, die bei der Olympiade in Rio 2016 Gold in der 470er-Klasse gewannen. „Nichts ist damit vergleichbar, auf Weltebene für das eigene Land anzutreten. Und junge Menschen beim Ausschöpfen ihres Potenzials zu unterstützen, ist eine unglaublich coole Herausforderung“, so Hannah. „Wir sind zu 100 Prozent dabei, um zu gewinnen.“
    Hannah ist Chefin von Athena Pathway, dem Damen- und dem Jugendteam der Briten, und Kapitänin des britischen Damenteams beim America‘s Cup.
    Athena Pathway ist ein Programm, das im August 2022 von Hannah und Sir Ben Ainslie, dem Kapitän von INEOS Britannia gegründet wurde. Es soll vielversprechenden Seglerinnen den Weg zum Erfolg ebnen und die Vielfalt im Sport erhöhen.

    „Wir sind unglaublich stolz auf das, wofür Athena Pathway steht“, sagt Ben. „Wir haben eine hochkarätige Truppe zusammengestellt. Dass jemand wie Hannah sie zu Wasser und zu Land leitet, ist unglaublich inspirierend. Unsere Erwartungen sind auf jeden Fall sehr hoch.“
    Mehr als 300 Seglerinnen hatten sich für das Team beworben, das auf der AC40 ins Rennen geht – einem neuen 12 Meter langen Foiling-Einrumpfboot der Einheitsklasse, das konzeptuell auf der AC75 des neuseeländischen Emirates Team beruht.
    Alle sechs Nationen beim 37. America‘s Cup treten sowohl mit Herren- als auch mit Damenteam an und stellen sich zusätzlicher Konkurrenz aus Spanien, den Niederlanden, Kanada, Deutschland, Schweden und Australien.
    Jede AC-40 hat eine vierköpfige Besatzung (zwei Steuerfrauen und zwei Trimmerinnen) und ist vollständig batteriebetrieben. 
    „In der 173-jährigen Geschichte des Wettbewerbs zum ersten Mal einen Damenwettbewerb auszutragen, ist ein großer Fortschritt in Richtung Geschlechtergleichheit im Hochleistungssegeln“, so Ben.
    Während die britischen Damen (Hannah, Saskia, Freya Black und Ellie Aldridge) Geschichte schreiben wollen, wird das britische Jugendteam nach dem Sieg beim Youth America‘s Cup während des 35. America‘s Cup in Bermuda 2017 nun versuche seinen Titel zu verteidigen. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Nachhaltigkeit

    Sie ist tief im geschäftlichen Denken verwurzelt, steht bei allen Entscheidungen im Vordergrund und schafft neue Innovationen, selbst in Zeiten der Unsicherheit. 
    Marc de Jong ist Seniorpartner bei McKinsey & Company und unterstützt Unternehmen bei nachhaltigen Innovationen.
    „In unsicheren Zeiten erhöhen Investitionen in Innovationen (im Gegensatz zu dem möglichen Impuls, die Schotten dicht zu machen) die Wahrscheinlichkeit, im Konkurrenzkampf zu bestehen“, sagt er.
    Durch die weltweiten Ereignisse in letzter Zeit ist ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld für energieintensive Hersteller wie INEOS entstanden.
    Die Energiekrise, der Ukrainekrieg und der Druck auf die Industrie haben Lieferketten unterbrochen, die Nachfrage gedrückt und die Material-, Arbeits- und Energiekosten in die Höhe geschraubt.

    Doch auch vor diesem Hintergrund ist INEOS unbeirrbar an der Spitze des Übergangs zu umweltfreundlichen Wirtschaftsweisen geblieben, denn echte Nachhaltigkeit bedeutet, Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ganzheitlich zu betrachten.
    INEOS weiß, was zu tun ist, und denkt langfristig.
    Das Unternehmen hat kürzlich den Nachhaltigkeitsbericht 2023 veröffentlicht und darin eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 22 Prozent im Vergleich zu 2019 bekanntgegeben. Die Hauptursache ist eine Verringerung des Energieverbrauchs um 10 Prozent.
    Außerdem weist der Bericht auf die führende Rolle von INEOS bei Project Greensand hin. Dabei wird CO2 auf sichere Weise abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden eingelagert, um weltweit die fossilfreie Energiegewinnung zu unterstützen und den Klimawandel zu bekämpfen.
    Die Fortschritte von INEOS bei der Erarbeitung einer biologischen Kreislaufwirtschaft werden in dem 158-seitigen Bericht aus dem Jahr 2023 ebenfalls beschrieben. Er entspricht den Standards der Global Reporting Initiative (GRI).
    „Die chemische Industrie ist von entscheidender Bedeutung für das moderne Leben, steht aber vor nie dagewesenen Herausforderungen“, sagt Francesco Lasagna, Sustainability Officer bei INEOS Inovyn.
    Er betont auch die Faszination der Aufgabe, die Nachhaltigkeitsstrategie für ein Unternehmen zu gestalten, das eine wichtige Rolle beim Aufbau einer umweltfreundlichen Chemieindustrie spielen kann.
    Die Nachhaltigkeit der Geschäfts- und Betriebsabläufe zu verbessern, ist für INEOS von zentraler Bedeutung, denn sowohl die Mitarbeitenden als auch die Kunden, das soziale Umfeld des Unternehmens und die Investoren legen darauf großen Wert. 
    „Bei INEOS erfassen wir die Daten nicht nur“, sagt Erwin Alcasid, Data Specialist für Nachhaltigkeits- und Umweltfragen bei INEOS Styrolution. „Wir bringen sie zum Sprechen und steigern dadurch die Leistung.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Innovationen weisen den weg

    INEOS testet Weltpremiere in Partnerschaft

    INEOS Nitriles hat zugestimmt, die nächste Stufe der externen Entwicklung einer bahnbrechenden Acrylnitril-Technologie in einer eigenen Anlage im US-Bundesstaat Texas durchzuführen. Im Erfolgsfall kann sie ab dem nächsten Jahr nachhaltiges Acrylnitril aus pflanzlichen Rohstoffen herstellen – und dabei die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Für INEOS ist dies eine Chance, wieder einmal bei einer Weltpremiere mitzuwirken.
    Trillium Renewable Chemicals, ein Unternehmen, das vor 10 Jahren in einer Garage gegründet wurde, kann dabei seine patentierte, erfolgreich erprobte Technologie auf einem globalen Markt präsentieren, der dringend nach umweltfreundlichen, biologischen Rohstoffen verlangt.
    „Durch den Einsatz der Technologie von Trillium in großem Maßstab können unsere Kunden umfassend die Produktqualität prüfen“, sagt Erik Scheer, Vorstand von Trillium. „Das wird ein wichtiger Meilenstein für uns, wenn wir eine führende Rolle bei der Herstellung erneuerbarer Chemikalien spielen wollen.“
    Die Versuchsanlage für die Herstellung von Acrylnitril aus pflanzlichem Glyzerin wird am Standort Green Lake von INEOS Nitriles errichtet. Dort befindet sich bereits eine der weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für Acrylnitril.
    „Unsere Unterstützung für dieses Projekt im Rahmen unserer breit angelegten Nachhaltigkeitsstrategie zeigt unseren Einsatz für die branchenweite Verbesserung der CO2-Bilanz“, so Hans Casier, CEO von INEOS Nitriles.
    Acrylnitril und die bei der Herstellung entstehenden Nebenprodukte kommen in vielen interessanten Produkten zum Einsatz: von Bauteilen für Flugzeuge und Autos über Acrylfasern für Pullover bis hin zu Spielzeugen.
    Trillium weiß, dass die Technologie funktioniert. In der Pilotanlage wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Diese bleibt weiterhin in Betrieb und stellt Produktproben für Kunden her. 

    Erstmalige Kohlenstoffabscheidung und -speicherung an Land

    NUR wenige Monate nach dem Nachweis einer Möglichkeit der Abscheidung, des grenzüberschreitenden Transports, der Injektion und der sicheren Einlagerung von CO2 1,8 Kilometer unter dem Meeresboden hat INEOS jetzt grünes Licht erhalten, Pläne für eine sichere Speicherung in großer Tiefe an Land zu entwickeln. Als führender Partner bei dem bahnbrechenden Project Greensand prüft INEOS jetzt in enger Zusammenarbeit mit zwei Partnern, ob sich die Gassum-Formation auf der dänischen Halbinsel Jütland ebenfalls für die CO2-Speicherung eignet.
    „Gassum hat großes Potenzial für eine sichere Einlagerung“, sagt Mads Weng Gade, Leiter von INEOS Energy Denmark. „Wir müssen jetzt aber auf Grundlage der wichtigen Erkenntnisse aus Greensand die nötigen Studien durchführen und nachweisen, dass auch in Gassum eine sichere und effiziente Einlagerung möglich ist.“
    Dänemark möchte beim Aufbau einer neuen kommerziell attraktiven Abscheidungs- und Speicherungsbranche in Europa mit gutem Beispiel vorangehen.
    Dass der Staat seine erste Lizenz für die Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung an Land an INEOS Energy Denmark, Wintershall Dea und Nordsøfonden vergeben hat, gilt als Schritt in diese Richtung.
    „Sowohl an Land als auch unter dem Meer dauerhaft CO2 speichern zu können, ist sehr wichtig für die EU, um die Klimaziele zu erreichen und den Markt für die Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung zu stärken“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy.
    Die dänische Geologie hat großes Potenzial für die CO2-Einlagerung. Analysen des Geologischen Forschungsinstituts für Dänemark und Grönland (Geological Survey of Denmark and Greenland, GEUS) zufolge können auf dänischem Gebiet zwischen 12 und 22 Milliarden Tonnen CO2 eingelagert werden. Das entspricht dem 700-fachen der jährlichen CO2-Emissionen in Dänemark.
    Wenn alles gut geht, wollen die drei Partner ab 2029 CO2 in zwei separate geologische Formationen auf Jütland pumpen.  

    INEOS öffnet Innovationen die Tür

    INEOS hat als weltweit erster Kunststoffproduzent in Technologien investiert, die den Mülldeponien eine jährliche Entlastung von einer Million Tonnen Abfall einbringen. INEOS O&P hat jetzt Hersteller, die wiederverwertbare Kunststoffverpackungen entwerfen möchten, zum Testen der Technologie in das konzerneigene Forschungs- und Entwicklungszentrum in Brüssel eingeladen.
    „Flexfolien für Verpackungen spielen eine wichtige Rolle für die Gesellschaft, aber wir kennen und teilen die Bedenken vieler Menschen in Bezug auf Plastikmüll“, sagt CEO Rob Ingram. „Deshalb sind vollständig wiederverwertbare Folien eine große Errungenschaft.“ 
    Die Kunden von INEOS können die neue Mehrschichtblasfolienanlage am Standort von INEOS testen, ohne den Betrieb in ihren eigenen Produktionsstätten einzuschränken.
    Und sie stehen bereits Schlange.
    Plastikverpackungen halten Lebensmittel länger frisch. Ohne sie würden viele Produkte den Weg zum Supermarkt nicht überstehen. Frisch gehaltene Lebensmittel werden seltener weggeworfen, und diese Art der Verschwendung ist ein entscheidender Faktor beim Klimawandel.

    Doch bei Plastikverpackungen gibt es auch ein Problem mit dem Recycling. Sie bestehen aus vielen verschiedenen Polymeren, die alle unterschiedliche Schmelzpunkte haben.
    „Wenn wir einfachere Folien mit denselben Eigenschaften herstellen, lässt sich die neue Verpackung leichter wiederverwerten“, sagt Rob.
    Die hochmoderne Technologie von Hosokawa Alpine erhitzt und dehnt Polymerfolien, um ihre Qualität zu verbessern.
    INEOS entwickelt mit der Pilotanlage und dem internen Polymer-Know-how neue Verpackungsfolien aus Polyethylen und Polypropylen. 

    NEOS erhört Rufe nach grünem Ammoniak

    DIE Weltbevölkerung wächst, und daher auch die Nachfrage nach Ammoniak, das weithin als Düngemittel für den Getreideanbau und wichtiges Rohmaterial für Acryl- und Carbonfasern dient. Und grünes Ammoniak braucht die Welt jetzt mehr als alles andere. Um diesen wachsenden Bedarf zu decken, prüfen INEOS Nitriles und die Hanwha Corporation den Bau eines Ammoniakwerks in den USA mit niedrigen CO2-Emissionen. Es hätte eine Jahresproduktion von mehr als einer Million Tonnen Ammoniak und würde beiden Unternehmen helfen, ihre Position auf dem Weltmarkt für Ammoniak zu festigen.
    Der Wasserstoff für das Ammoniak würde aus Erdgas hergestellt und die unerwünschten CO2-Emissionen abgeschieden und dauerhaft eingelagert.
    Als weltweit größter Hersteller von Acrylnitril möchte INEOS dieses klimafreundliche Ammoniak für die Produktion einsetzen, um auf dem Acrylnitril-Markt für Wasseraufbereitung, grüne Energie, Arzneimittel, Spielzeuge und Bauvorhaben die Emissionen zu verringern.
    Zwar wird die endgültige Investitionsentscheidung erst 2026 getroffen, doch beide Unternehmen sind begeistert von den potenziellen Vorteilen für die Umwelt.
    „Dieses Projekt kann potenziell einen großen Beitrag zum Erreichen der CO2-Ziele von INEOS Nitriles für 2030 und der Klimaneutralität 2050 leisten“, so Hans Casier, CEO von INEOS Nitriles.
    Kiwon Yang, CEO der südkoreanischen Hanwha Corporation, sieht hier einen möglichen Wendepunkt für die Vision des Unternehmens von einer nachhaltigen Zukunft.
    Etwa 80 Prozent des branchenweit produzierten Ammoniaks dienen in der Landwirtschaft als Düngemittel, wobei China als weltweit führender Hersteller gilt. Der Standort der beabsichtigten US-Anlage steht noch nicht fest.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Wasserstoff kommt auf die Straße

    SCHON bald werden im Rahmen eines einjährigen Testlaufs in Deutschland Güter von Lkws transportiert, die ausschließlich mit Flüssigwasserstoff fahren. Vervaeke transportiert bis zu 25 Tonnen PVC für INEOS Inovyn und ist eines von fünf Unternehmen, die den Lkw-Prototyp Mercedes-Benz GenH2 testen werden. Dieses Modell hat 2023 mit einer einzigen Tankfüllung Flüssigwasserstoff 1.047 km zurückgelegt. 
    Wenn diese neuen Testläufe erfolgreich verlaufen, ermutigen sie die Transportbranche zu einem Wechsel von Diesel zu emissionsfreien Lkws mit Wasserstoffantrieb.
    „Der Markt zögert noch, deshalb möchten wir zeigen, dass es möglich ist. Wasserstoff ist eine  revolutionäre Energiequelle, mit der wir in Europa Klimaneutralität erreichen und den CO2-Ausstoß reduzieren können“, so Wouter Bleukx, Business  Director bei INEOS Hydrogen.

    Letztes Jahr hat INEOS Inovyn als erstes Unternehmen in Europa PVC mit einem wasserstoffbetriebenen Lkw von der Produktionsanlage in Tavaux zum PVC-Verbindungswerk in Dijon transportiert. 
    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, beschreibt dies als historischen Moment für INEOS. 
    „Produkte mit Wasserstoff-Lkw zu befördern, ist ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie, mit der wir unseren CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren drastisch reduzieren wollen“, sagt er.
    INEOS Inovyn ist einer der größten Anwender industrieller Elektrolysetechnologien für die Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff und produziert jährlich 60.000 Tonnen klimafreundlichen Wasserstoff in mehreren Anlagen. 
    Als Nutzer und Produzent von Wasserstoff ist das Unternehmen in einer hervorragenden Position, den Wechsel zur Wasserstoffwirtschaft anzuführen. INEOS Inovyn arbeitet schon seit vielen Jahren mit Vervaeke zusammen. 
    „Unsere beiden Unternehmen haben dieselbe Vision“, sagt Frédéric Derumeaux, CEO von Vervaeke. „Deshalb freuen wir uns über das Vertrauen, gemeinsam an einem bahnbrechenden Projekt für mehr Nachhaltigkeit zu arbeiten.“
    Während des 12-monatigen Testlaufs mit der Daimler Truck AG werden die Lkws an bestimmten öffentlichen Wasserstofftankstellen in der Nähe von Wörth am Rhein und Duisburg betankt.
    Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass Wasserstoff nur dann zur ersten Wahl für Busse und Lkws wird, wenn mehr Länder in die Infrastruktur investieren. 

    Derzeit ist Japan mit 170 Wasserstofftankstellen führend gegenüber Deutschland mit 96, Frankreich mit 21 und 9 in Großbritannien.  

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Grenadier - Zukunftsvisionen

    INEOS Automotive ist mit einer abwechslungsreichen Zusammenstellung möglicher zukünftiger Grenadiers unterwegs, unter anderem erstmals einem motorsporttauglichen Rallyewagen mit Veränderungen bei Aufhängung und Bremsen, Schalensitzen und vollständigem Überrollkäfig. Die fünf Prototypen wurden beim Goodwood Festival of Speed 2024 (der ultimativen Outdoor-Sommerparty im Motorsport) präsentiert und haben die Anpassungsfähigkeit des Grenadier unter Beweis gestellt (falls ein Beweis nötig war).
    „Der Leiterrahmen des Grenadier hat sich als unglaublich vielseitig erwiesen, das möchten wir für Innovationen nutzen“, sagt Lynn Calder, CEO bei INEOS Automotive. 
    „Die neue Werbekampagne für den Grenadier lautet: Built for More. In den nächsten Jahren wollen wir zeigen, was das bedeutet.“
    Außer dem Rallyefahrzeug, das an der Rally-Raid-Weltmeisterschaft 2025 teilnehmen wird, waren ein Grenadier Quartermaster und ein Station Wagon mit höher gelegter Karosserie und größeren, geländegängigen Reifen, eine kürzere Version des Quartermaster Pick-up und ein umgebauter Quartermaster mit acht Sitzen dabei, der sich ideal für Safari-Abenteuer eignet.
    Die Zuschauenden beim fünftägigen Goodwood Festival of Speed bei Chichester in der englischen Grafschaft West Sussex konnten alle fünf begutachten.
    Das war aber nicht alles.
    INEOS hat bei dem Festival, das für sich als größte Automobilmesse der Welt wirbt, auch auf die Partnerschaft mit dem Royal National Lifeboat Institution (RNLI, Königlich-Britisches Rettungsboot-Institut) hingewiesen und offiziell unter dem Namen Detour einen Grenadier mit limitierter Auflage veröffentlicht.

    Es werden nur 200 Stück hergestellt.
    Die Fans können den Detour an seinen einzigartigen 18-Zoll-Alufelgen und dem Kühlergrill mit Spezialdesign und Scheinwerferverkleidung erkennen.
    Außerdem wird das Allradfahrzeug in vier exklusiven Farbvarianten angeboten.
    „Dieses Maß an Individualität ist auf dem Allradmarkt nicht üblich“, sagt George Ratcliffe, Commercial Director bei INEOS Automotive.

    Der Detour ist das erste Fahrzeug mit limitierter Auflage von Arcane Works, dem neuen Geschäftsbereich von INEOS Automotive, der handlackierte, personalisierte Grenadiers herstellt.
    Außerdem stellt INEOS im Rahmen der fünfjährigen Zusammenarbeit mit dem RNLI 20 Grenadier Station Wagons an verschiedenen Standorten im Vereinigten Königreich und Irland bereit.
    Die Grenadiers werden vor allem dabei helfen, aufblasbare Rettungsboote der D-Klasse ins Wasser zu lassen, das wichtigste Arbeitsgerät der gemeinnützigen Organisation in den vergangenen 60 Jahren.
    „Es unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Grenadier, dass er die hohen Anforderungen an solche lebenswichtigen Einsätze erfüllt“, sagt Lynn.
    Seit seiner Gründung im Jahr 1824 hat das RNLI mehr als 140.000 Menschenleben gerettet.
    „Durch solche Unterstützung wie die von INEOS Automotive können wir auch weiterhin Menschen in Seenot helfen und unsere freiwilligen Einsatzkräfte bestmöglich ausstatten“, sagt Jamie Chestnutt, Director for Engineering and Supply beim RNLI.
    „Nur durch echte Zusammenarbeit mit der Industrie können wir auch im 200. Jahr unseres Bestehens weiter Menschenleben retten.“ 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Ein Grundpfeiler der modernen Medizin ist bedroht

    „Es ist eine weltweite Bedrohung für alle von uns und erfordert eine weltweite Antwort von allen von uns“, sagt David Sweetnam, Vorstand des IOI-Beratungsausschusses. „Routineoperationen, Geburten, gewöhnliche Infektionen und sexuell übertragbare Krankheiten wie Gonorrhoe könnten eines Tages tödlich sein.“ Aufgrund von mangelnden Investitionen in die Forschung wurde weltweit seit fast 40 Jahren keine neue Klasse von Antibiotika entdeckt. Das Geschenk von 100 Millionen GBP von INEOS an die Oxford University hat Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer Antibiotika und ein besseres Verständnis der weltweiten Verbreitung von Antibiotikaresistenzen ermöglicht. 
    Oberste Priorität hat für das Institut der Schutz von Reserveantibiotika wie Meropenem, mit denen in Krankenhäusern schwere Infektionen wie zum Beispiel eine Sepsis behandelt werden.
    „Eine Welt ohne wirksame Antibiotika ist beängstigend. Das würde uns alle betreffen“, sagt Dr. Alistair Farley, wissenschaftlicher Leiter am Institut. „Wir müssen neue Medikamente für den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen entwickeln, aber auch effektiver und verantwortungsvoller mit neu entwickelten und bereits vorhandenen Medikamenten umgehen.“
    Die Arbeit des IOI orientiert sich an seinen weltweiten Überwachungsprogrammen in den am schlimmsten von solchen Resistenzen betroffenen Ländern. Das Institut unterstützt und verstärkt jetzt an mehr als 28 Standorten in 13 Ländern Überwachungsprogramme und -labore, vor allem in ärmeren Ländern.
    „Je schneller wir die weltweite Situation erfassen, desto schneller können wir handeln“, sagt Dr. Kirsty Sands, eine wissenschaftliche Leiterin am Institut.
    „Ohne geeignete Daten ist eine Problemlösung unmöglich“, meint Professor Tim Walsh, Director of Biology beim IOI. „Wir können das Ausmaß nur dann ganz verstehen, wenn wir wissen, wie Antibiotika rund um die Welt verwendet werden.“
    Im Inland dienen diese sehr detaillierten genomischen Daten zur Verbesserung der Gesundheitsrichtlinien und der Maßnahmen bei medizinischen Notfällen. Weltweit können dadurch neue Bedrohungen schneller erkannt und langfristige Trends ermittelt werden.
    Mithilfe der Daten können die Wissenschaftler/innen am Institut neue Antibiotika entwickeln und neu kombinieren, um die multiresistenten Keime auszutricksen.
    „Die Forschung hat im 20. Jahrhundert leicht anwendbare Antibiotika von enormem Wert entwickelt, aber das bedeutet nicht, dass es keine anderen zu entdecken gibt“, erklärt Professor Chris Schofield, Director of Chemistry beim IOI.
    Forscher/innen haben festgestellt, dass die Wirksamkeit von Meropenem durch die Kombination mit einem anderen Antibiotikum und einem Hemmstoff wiederhergestellt werden kann. Letzterer hindert das Bakterium, das Antibiotikum zu zerlegen, bevor es seine Wirkung entfaltet.

    Professor Schofield hat auch ein Team geleitet, das mit bahnbrechenden organischen Syntheseverfahren neue Wirkstoffe herstellt und in ersten klinischen Studien erprobt. Die Ergebnisse im lebenden Organismus sind zunächst sehr ermutigend.
    „Diese Art von präklinischer Forschung ist sehr wichtig, wenn wir den schwindenden Bestand an wirksamen Antibiotika aufstocken wollen“, sagt Sweetnam.
    Neue Antibiotika zu entdecken, ist ein langer, mühsamer und kostspieliger Vorgang. Bis zur Markteinführung sind unter Umständen bis zu 1 Milliarde USD an Investitionen und 10-jährige Sicherheitsstudien erforderlich. 
    Ohne garantierte Einnahmen am Ende des Prozesses ist es vielleicht nicht überraschend, dass fast alle großen Pharmakonzerne dieses wichtige Forschungsgebiet zugunsten einträglicherer Bereiche wie der Entwicklung von Lifestyle-Medikamenten (zum Beispiel gegen Fettleibigkeit) vernachlässigt haben.
    Und darin liegt das Problem. Es gibt einfach keinen finanziellen Anreiz für Antibiotikaforschung.
    „Selbst wenn es ein sehr wirksames Antibiotikum gibt, sollte es nicht zu flächendeckend zum Einsatz kommen, denn sonst entstehen unweigerlich Resistenzen“, erklärt Dr. Farley. 
    Antibiotikaresistenzen sind ein komplexes Problem, ähnlich wie der Klimawandel, sagt er. 2019 haben sie 1,27 Millionen Menschenleben gefordert, mehr als HIV oder Malaria.

    „Wir können das nur gemeinsam mit der Industrie, den Behörden und den politischen Entscheidungstragenden angehen“, meint er. 

    INEOS arbeitet mit dem IOI-Team zusammen und bringt geschäftlichen Sachverstand und viel Erfahrung in die Arbeit an dieser großen Herausforderung ein. 
    „Das enorm großzügige Geschenk war wundervoll, aber meiner Meinung nach ist die Hilfe und Anleitung durch INEOS in dieser Beraterrolle erst recht etwas ganz Besonderes“, erklärt Sweetnam.

    Im September treffen sich Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Finanzwelt und Wissenschaft in New York und sprechen über die drohende Gefahr, 
    die Antibiotikaresistenzen für die Weltgesundheit und Nahrungssicherheit darstellen.
    „Das ist eine Chance für die Menschen in verantwortlichen Positionen, rechtzeitig eines der größten Gesundheitsprobleme zu überwinden, vor dem unsere Gesellschaft heute steht“, so Sweetnam. 

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    Six Rivers

    Neu gebaute Landebahn hilft Scouts, eines der wichtigsten Feuchtbiotope der Welt zu überwachen und zu schützen.

    AUS der Luft ist sie in der weiten Landschaft kaum zu sehen. Doch auf dem Boden ist der Bau einer Landebahn in einer der abgelegensten Regionen Afrikas nicht nur eine große Leistung, sondern auch äußerst bedeutsam. Denn dadurch können Kleinflugzeuge regelmäßig das Feuchtbiotop von Usangu überwachen – den Ort, an dem der Ruaha-Fluss entspringt und viele Tierarten beheimatet sind.
    „Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten beim Schutz des Biotops“, sagt Brandon Kemp, CEO von Six Rivers Africa. „Usangu ist ein empfindliches Gebiet und benötigt alle erdenkliche Hilfe.“
    Im Zentrum von Usangu befindet sich der Ihefu-Sumpf, eine gewaltige unberührte Wildnis in Südtansania. Dort leben Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden, Wildhunde und Tigerbarsche – und früher war die Region nur zu Fuß erreichbar.
    2019 wurde eine Straße durch den dichten Wald von Miombo gebaut; und jetzt gibt es das Rollfeld in Ikoga.
    Bei der Eröffnung der neuen, 1,4 km langen Landebahn, dankte Glenn Turner, der Vorstand von Six Rivers Africa, der Regierung und dem Volk von Tansania für das Vertrauen in die von INEOS unterstützte wohltätige Organisation und ihre Investitionen in Schutzprojekte für einige der bedeutendsten Wildgebiete in Afrika.
    „Gemeinsam können wir etwas bewegen“, sagte er.
    Es hat sechs Monate gedauert, die neue Landebahn und die dazugehörige Schutzstation zu bauen, in der Menschen aus der Region für Forschungsarbeiten und Patrouillengänge gegen Wilderer geschult werden. Auch die 16 Scouts werden dort leben.
    Auch wenn sie derzeit von der Verwaltung der tansanischen Nationalparks und dem Team von Six Rivers genutzt wird, soll die Landebahn eines Tages möglicherweise auch Touristen den Weg in dieses abgelegene afrikanische Gebiet erleichtern.
    Die Mittel für ihren Bau hat Sir Jim Ratcliffe, der Vorstandsvorsitzende von INEOS, bereitgestellt. Er gründete Six Rivers Africa aus Sorge um den Erhalt der afrikanischen Savanne.
    Er hat viel Zeit in Afrika verbracht und glaubt, dass nachhaltiger Tourismus in Südtansania nicht nur das Bewusstsein für die Schönheit und Bedeutung der Region schärfen, sondern auch dauerhafte Arbeitsplätze für die Einwohnerinnen und Einwohner schaffen wird.

    „Wenn die Menschen vor Ort von lukrativer Beschäftigung durch Tourismus profitieren, tritt Naturschutz an die Stelle der Wilderei, um diese Stellen zu erhalten“, sagt er.
    In den letzten neun Jahren hat Six Rivers Africa eng mit Asilia Africa zusammengearbeitet, einem der führenden Safari-Anbieter des Landes.
    Zuletzt entstand die Station in Usangu, wo Touristen bei der Durchführung von Forschungsarbeiten und der Nachverfolgung von Wildtieren geholfen haben.
    Der andere Zweck der Station war die Bekämpfung der Wilderei. Und den scheint sie zu erfüllen.
    „Seit der Eröffnung gibt es viel weniger Fälle 
    von Wilderei“, sagt Glenn. „Jetzt kehren Büffel- und Antilopenherden und viele Elefanten mit Kälbern in diese eindrucksvollen Feuchtgebiete zurück.“
    Doch das ist nicht alles.
    Auch Löwenrudel, Leoparden und Hyänen haben das Biotop besiedelt.

    Chris Fallows, ein professioneller Tierfotograf, hat letztes Jahr etwas Zeit im Expeditionscamp von Usangu verbracht und war begeistert, was das Team erreicht hat.
    „Alle Projektteilnehmenden waren erstaunt, dass die Veränderung so schnell vor sich gegangen ist. 
    Das vorherrschende Gefühl ist, dass es ein enormes Regenerationspotenzial gibt“, sagt er. 

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    In ihrem Element

    EIN ehemaliger Lehrer hat sich das Ziel gesetzt, dass jedes Schulkind in den USA bei The Daily Mile mitläuft. Bill Russell managt das von INEOS unterstützte Programm The Daily Mile USA. Seiner Meinung nach ist dies die beste Methode, die Fitness zu verbessern und die Kinder gesünder und glücklicher zu machen. „Wenn die Lehrkräfte und Kinder sich körperlich wohler fühlen, werden auch ihre geistigen Leistungen besser“, sagt er. „Wir haben dann bessere Lehrkräfte und bessere Lerner.“
    Er meint aber, dass es noch einen wichtigeren Grund gibt, warum eine 15-minütige Unterrichtspause jedem gut tut.
    „Im Grunde genommen geht es um die Menschen“, sagt er. „Es geht um magische Momente, durch die sie sich besser kennen lernen und Vertrauen gewinnen.“
    The Daily Mile wurde 2019 ins Leben gerufen.
    Seitdem hat das Team durch die Teilnahme an Konferenzen oder Online-Foren für Lehrkräfte Verbindungen zu Schulen (und Vertrauen) aufgebaut.
    Auf diese Weise sind US-weit mehr als 4.000 Schulen dieser einfachen Initiative beigetreten.
    Doch nun hat zum ersten Mal ein INEOS-Unternehmen in den USA selbst ein Laufprojekt ins Leben gerufen und The Daily Mile in Schulen am eigenen Standort eingeführt.
    „Sie haben das einfach großartig gemacht: Nicht nur das Verhältnis zwischen den Kindern und Lehrkräften hat sich verbessert, sondern auch das zwischen INEOS und den Menschen vor Ort“, sagt Kathryn Shuler, Director der INEOS ICAN Foundation.
    Sie meint, gegenüber Chemieunternehmen würde in den USA generelles Misstrauen herrschen, doch INEOS Nitriles habe nicht nur die Öffentlichkeit für sich gewonnen, sondern auch den eigenen Beschäftigten echtes soziales Engagement demonstriert.
    „Das hat wirklich geholfen, uns hier vor Ort einen guten Ruf zu verschaffen. Es erleichtert auch die Personalbeschaffung und verbessert die Beschäftigtenbindung, wenn die Menschen wissen, wer wir sind und was wir tun“, sagt Sara Bassett, HR Manager.
    Mittlerweile nehmen alle vier Schulen im Shawnee-Bezirk in Lima im US-Bundesstaat Ohio an The Daily Mile teil – und jedes Jahr nutzen sie diese Gelegenheit, die Menschen mit einer Jahresabschlussfeier für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Mitglieder des Schulausschusses, Eltern, INEOS-Freiwillige, Polizei, Feuerwehr und Nationalgarde zusammenzubringen.
    Dieses Jahr hat INEOS Nitriles mit einer Spende den Bau einer neuen Laufbahn für The Daily Mile ermöglicht, die außerhalb der Schulzeiten allen offen steht.

    Elmwood Primary hat als erste der vier Schulen im Shawnee-Bezirk The Daily Mile eingeführt.
    Der Vater der Lehrerin Heather Davis-Kohli, der bei INEOS Nitriles tätig war und kürzlich pensioniert wurde, erzählte ihr davon, als er von ihren Morgenläufen für „hyperaktive“ Schülerinnen und Schüler erfuhr.
    „Manche meiner Schülerinnen und Schüler konnten einfach nicht lange stillsitzen. Das war ein Zeichen für Bewegungsmangel, deshalb wollte ich etwas Neues ausprobieren“, sagte sie. „Und diese Morgenläufe haben gewirkt. Wenn sie danach zurückkamen, waren sie wie ausgewechselt.“
    Sie konnte aber nur eine begrenzte Anzahl an Kindern aufnehmen und glaubte, auch die Lehrkräfte würden von etwas Bewegung profitieren.
    Nachdem sie von The Daily Mile erfahren hatte, sprach sie mit Bill und Sara, die ihr halfen, den Rektor zu überzeugen.
    „Sobald wir die Verbindung zu Heather hatten, wuchs ihre kleine Laufgruppe wie ein Schneeball. Innerhalb weniger Monate war die ganze Schule bei The Daily Mile dabei“, sagt Sara.
    Andere INEOS-Standorte in den USA wollen den Erfolg von INEOS Nitriles jetzt gerne wiederholen.
    Saras Rat? Einfach in der Schule nach jemandem mit einer Leidenschaft für Gesundheit, Wellness, Fitness oder Joggen suchen.

    „Diese Person wird das Programm voranbringen“, sagt sie. 

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    Deals mit China

    IM LAUFE der letzten 40 Jahre hat sich China schneller verändert als jedes andere Land der Welt. Die einst arme und isolierte Nation, die Heimat
    von über 1,3 Milliarden Menschen ist, ist heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Im Jahr 1980 produzierte China gerade einmal 2 % der weltweiten Wirtschaftsgüter – heute beträgt die Zahl fast 30 %. Zwar verlangsamt sich Chinas Wirtschaftswachstum, aber es setzt sich dennoch fort.

    „Man muss das im Verhältnis betrachten“, erklärt Tom Crotty, Kommunikationsdirektor von INEOS. „Das Wachstum liegt vielleicht gerade bei drei oder vier Prozent, aber wir, der Westen, würden dafür alles tun.“

    Viele im Westen betrachten China dennoch weiterhin mit Argwohn und nehmen es aufgrund seiner Ambitionen, eine technologische und wirtschaftliche globale Supermacht zu werden, als Bedrohung wahr.

    Diese Sichtweise frustriert David Thompson, der nach seiner Ernennung zum CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia nach China gezogen ist.

    „Das Leben hier ist ganz anders, als es in den westlichen Medien dargestellt wird“, sagt er. „Es ist zwar ein kommunistisches Regime, in dem die meisten Dinge gelenkt werden, aber das geschieht mit der Unterstützung der Bevölkerung, welche die damit verbundenen Vorteile sieht.“

    Und es gibt für jeden eine Chance.

    „Wenn man als junger Ingenieur schnell die bestmöglichen Erfahrungen sammeln möchte, dann gibt es keinen besseren Ort dafür als INEOS in China“, so Thompson. „Jeder, der in unser Unternehmen eintritt, hat die Chance, eine der technologisch fortschrittlichsten Engineering-Anlagen der Welt mit aufzubauen.“

    Rund 40 % der globalen Chemieindustrie sind heute in China angesiedelt.

    INEOS ist dort, ebenso wie Dow und BASF.

    „Wenn man ein Big Player auf dem Weltmarkt sein will, muss man in China investieren, oder man hat keine Zukunft“, sagt Tom Crotty. „Manche Unternehmen halten sich zurück, und bestimmt halten uns einige für naiv, aber wir verfolgen einen anderen Ansatz.“

    Und dieser Ansatz basiert auf Vertrauen.

    „Vertrauen aufzubauen braucht Zeit“, erklärt er. „Aber wie in jeder Beziehung gilt auch hier, dass man entweder vertraut, oder es besser ganz sein lässt.“

    Im Jahr 2014 wurde dieses Vertrauen auf die Probe gestellt, als INEOS das staatseigene Erdöl und Petrochemieunternehmen SINOPEC und einige
    seiner verbundenen Unternehmen wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen verklagte.

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, sagte damals in einer Erklärung: „Wir möchten unsere besten Technologien nach China bringen, aber wir müssen sicher sein, dass sie geschützt sind.“

    INEOS, das ansonsten hervorragende Beziehungen zu SINOPEC und China pflegte, gewann den Rechtsstreit und – so Tom Crotty – auch den Respekt von SINOPEC.

    Seither haben die beiden Unternehmen ihre Beziehungen vertieft.

    Im Jahr 2021 kaufte sich INEOS in Joint Ventures mit Chinas größtem Petrochemieunternehmen ein, nachdem es das globale Acetyl- und Aromatengeschäft von BP für 5 Milliarden USD übernommen hatte.

    Im darauf folgenden Jahr unterzeichnete INEOS drei „Back-to-Back“-Verträge mit SINOPEC im Gesamtwert von 7 Milliarden USD.

    INEOS besitzt heute einen Anteil von 50 % an zwei riesigen Petrochemiekomplexen, von denen sich einer in Shanghai und der andere in Tianjin befindet, und ist maßgeblich an zwei F&E-Instituten beteiligt.

    Dank der jüngsten Joint Ventures mit SINOPEC wird die Produktion von hochdichtem Polyethylen (High-Densitiy-Polyethylen, HDPE) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) erhöht werden, um dem Bedarf des rasant wachsenden chinesischen Binnenmarktes gerecht zu werden.

    „Wir sind nicht nur in den Markt eingetreten“, erklärt David Thompson, „wir sind regelrecht darin eingetaucht. Und das bedeutet für beide Seiten eine große Investition.“

    Insgesamt werden die beiden Unternehmen drei ABS-Einheiten gemeinsam betreiben, die über eine Million Kilotonnen Acrylnitril-Butadien-Styrol pro Jahr produzieren werden.

    Eine der ABS-Anlagen wurde von INEOS Styrolution bereits in Ningbo errichtet. Sie ist jetzt ebenfalls Teil der Joint Ventures mit SINOPEC.

    Eine zweite Anlage, in der modernste Technologien zum Einsatz kommen, wird gerade in Tianjin gebaut. Sie wird eine der effizientesten Anlagen der Welt sein.

    Der Standort für die dritte ABS-Anlage, die ebenfalls die weltweit führende Technologie von INEOS einsetzen wird, ist noch nicht festgelegt.

    INEOS und SINOPEC wollen außerdem eine neue Anlage zur Herstellung von hochdichtem Polyethylen in Tianjin bauen. Zwei weitere Anlagen befinden sich in der Pipeline.

    „China ist wirklich ein Land, das immer weiter wächst“, so Andrea Vittone, Vice President HDPE bei INEOS SINOPEC Tianjin Petrochemicals Ltd.
    „Es werden neue Städte und Infrastrukturen gebaut, und alte Rohrleitungen werden durch neue aus HDPE ersetzt.“

    INEOS ist in China schon seit mehreren Jahren in irgendeiner Form aktiv.

    Im Jahr 2011 begann das Unternehmen, engere Bande zu knüpfen, als es zustimmte, 50 % seines Raffineriegeschäfts im schottischen Grangemouth und im französischen Lavéra an PetroChina zu verkaufen.

    „INEOS war tatsächlich schon von Anfang an an China interessiert“, sagt David Thompson.

    Im Jahr 2005, als INEOS für 9 Milliarden USD die Chemieanlagen von BP erwarb – eine Transaktion, die das Geschäft von INEOS über Nacht transformierte – hoffte das Unternehmen, dass BP auch seine 50%-ige Beteiligung an SECCO verkaufen würde.

    Aber obwohl INEOS als Teil dieses Deals eine Verkaufsniederlassung in Shanghai übernahm, behielt BP seinen 50-%-Anteil.

    „Wir waren enttäuscht, dass wir die Beteiligung nicht bekommen haben, aber BP wollte nicht an uns verkaufen“, erinnert sich Tom Crotty.

    Zwölf Jahre später verkaufte BP die Beteiligung doch noch, und zwar für 1,7 Milliarden USD an SINOPEC.

    INEOS will seine Chancen in China weiter ausloten.

    „Das Unternehmen als Ganzes sucht unentwegt nach neuen Gelegenheiten“, sagt David Thompson.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Verlockendes Asien

    SHANGHAI ist die größte Stadt Chinas. Mehr als 26 Millionen Menschen leben in der Metropole, die das höchste Gebäude des Landes, den schnellsten Zug der Welt, das längste U-Bahn-System und die größte Skihalle vorzuweisen hat. Shanghai wird auch immer mehr zum neuen Zuhause der Mitarbeitenden von INEOS, die nach der Investition des Unternehmens und den Joint-Venture-Vereinbarungen mit dem staatseigenen Unternehmen SINOPEC nach China umgezogen sind. David Thompson ist einer von ihnen. Er ist jetzt CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia.

    Im Sommer 2023 zog er mit seiner Frau nach Shanghai und hofft, dass andere Kolleginnen und Kollegen es ihm gleichtun werden.

    Mel Smythe, John Archer, Dirk Heilman und Ghislain Decadt zählen ebenfalls zu denen, die in China neue Stellen angetreten sind.

    „Hier zu leben, fühlt sich sehr schnell ganz normal an“, so John Archer, Supply Chain General Manager bei Shanghai SECCO Petrochemical Company Ltd. „Das Leben hier ist nicht schwierig, es ist nur anders.“

    Mel Smythe, die seit mehr als 20 Jahren bei INEOS beschäftigt ist, zog nach ihrer Ernennung zum Business Director HDPE bei INEOS SINOPEC Tianjin Petrochemicals Ltd. vor Kurzem nach Tianjin.

    Sie wurde damit beauftragt, das Geschäft aufzubauen.„Die Möglichkeit, am Aufbau eines ganzen Unternehmens und eines Geschäftsbereichs von Grund auf mitzuwirken, ist in dieser Branche sehr selten. Ich war also hellauf begeistert“, erzählt sie. „Eine solche Chance bekommt man nur einmal in seinem Berufsleben.“

    Reisebegeistert und fasziniert von fremden Kulturen wie sie ist, konnte sie nicht widerstehen, das Leben in China kennenzulernen.

    „Ich hatte natürlich eine gewisse Vorstellung davon, wie es wohl sein würde, aber ich wurde positiv überrascht“, berichtet sie weiter. „Vieles ist anders, aber das muss nicht immer etwas Negatives sein. Man muss nur offen dafür sein.“

    Ghislain Decadt, 67, war bereits im Ruhestand, als er gebeten wurde, nach China zu ziehen und seine umfangreichen Erfahrungen als Operations Director bei INEOS einzubringen, um die Sicherheit, Leistung und Zuverlässigkeit der betrieblichen Abläufe bei SECCO
    zu verbessern.

    Aber David Thompson hofft, dass Graduates oder junge Manager ebenfalls die Gelegenheit nutzen und nach China kommen, um den Aufbau des Geschäfts zu unterstützen.

    „Wenn Sie nach Shanghai kommen möchten, dann freuen wir uns sehr, von Ihnen zu hören, denn wir haben hier jede Menge Möglichkeiten“, erklärt er.

    „Es ist ein wunderbarer Ort zum Leben. Es ist eine florierende, lebendige und sehr sichere Stadt, denn es gibt keine Kriminalität. Die Leute arbeiten hart, aber sie genießen auch das Leben.“

    John Archer, der regelmäßig nach China gereist war, als er für INEOS Trading & Shipping tätig war, zog mit seiner Frau Alexandra und dem Familienhund Wilma nach Shanghai, nachdem er eine neue Stelle im Unternehmen angenommen hatte.

    „Die Unterstützung seitens INEOS war wirklich hervorragend, denn es war eine große Veränderung“, berichtet er.
    Manchmal sei die Sprache eine Hürde gewesen, aber dafür wären Dolmetscher vor Ort gewesen.

    „Es ist anders“, erklärt er. „Kommunikation und Management laufen hier anders, und da müssen wir uns anpassen. Aber die Arbeitsmoral meiner chinesischen Kolleginnen und Kollegen ist tadellos. Sie sind wirklich sehr engagiert.“

    Auch er ermutige andere dazu, die Gelegenheit in China zu nutzen.

    „Unterhalten Sie sich mit Leuten, die hier gearbeitet haben“, sagt er. „Ich habe das getan, und niemand hat mir negative Erfahrungen geschildert. Alle Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich geredet habe, sagten, sie hätten einen Riesenspaß gehabt, einmal an einem völlig anderen Ort zu arbeiten.“ 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Europa schlafwandelt direkt in einen Albtraum

    ES BESTEHT dringender Handlungsbedarf, um Europa daran zu hindern, weiter schlafwandlerisch seine Chemieindustrie, Arbeitsplätze und Investitionen ins nichteuropäische Ausland zu verlagern. Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, warnte davor, dass bald wenig von einer für die Sicherheit Europas strategisch wichtigen Industrie übrig bleibt, wenn die Europäische Kommission nichts gegen die rasant steigenden Energiekosten und die belastende Kohlenstoffbesteuerung unternimmt oder Investitionen in neue Chemieanlagen fördert.

    „Die Petrochemie Europas wurde schon lange von den USA, China und dem Nahen Osten abgehängt, weil sie sich kaum noch im Wettbewerb halten kann“, erklärte er den Branchenführern, die sich anlässlich des Europäischen Industriegipfels in Antwerpen versammelt hatten.

    Die europäische Chemieindustrie war einst die größte der Welt.

    Obwohl sie im Laufe der Jahre gegenüber China, den USA und dem Nahen Osten an Boden verloren hat, stellt sie mit Umsätzen in Höhe von einer Billion Euro und 20 Millionen Arbeitsplätzen nach wie vor einen der wichtigsten Sektoren Europas dar.

    Sir Jim befürchtet allerdings, dass sich dies im Handumdrehen ändern könnte, wenn die Europäische Kommission nicht begreift, was auf dem Spiel steht.

    „Die chemische Industrie produziert viele Grundstoffe für alle Fertigungsunternehmen in ganz Europa, die für diese extrem wichtig sind“, erklärt er. „Sie bietet eine Versorgungssicherheit, die weit über den reinen Chemiesektor hinausreicht und für Europa von strategischer Bedeutung ist.“

    Im Rahmen des kürzlich stattgefundenen Gipfeltreffens wies er auf die Probleme hin, mit denen die Branche konfrontiert ist, und sprach über seine eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Schwierigkeiten, grünes Licht für eine Investition von 4 Milliarden EUR in eine überlegene Chemieanlage zu erhalten, in der modernste Spitzentechnologien zum Einsatz kommen.

    Das unter dem Namen „Project One“ bekannte Projekt stellt die größte Investition im europäischen Chemiesektor seit einer Generation dar.

    Aber ein Jahr nach Beginn der Arbeit, mit 10.000 beschäftigten Projektmitarbeitenden weltweit, wurde die Genehmigung aufgrund der Stickstoffwerte der Anlage zurückgezogen. „Diese Werte entsprachen einem Familiengrillfest im Naturschutzgebiet, das einmal im Jahr stattfindet“, sagt er.
    Laut Sir Jim werden hohe Energiekosten und Kohlenstoffsteuern der Industrie das Genick brechen und Investitionen aus Europa fernhalten.

    Nichts davon ist seiner Meinung nach sinnvoll.

    „Die Kohlenstoffsteuer gilt für 95 % aller Importe nicht“, erläutert er. „Also tun wir der Welt keinen Gefallen, wenn wir in Bezug auf die Emissionen die vergleichsweise hochwertige Produktion hier in Europa durch eine minderwertigere, weniger stark regulierte Produktion in anderen Teilen der Welt ersetzen.“

    INEOS zahlt aktuell rund 150 Millionen EUR Kohlenstoffsteuer. Allerdings wird diese Summe bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf 2 Milliarden EUR ansteigen.

    „Das ist einfach nicht tragbar“, erklärt er. Das größte Problem, mit dem die Chemieindustrie konfrontiert ist, stellen zweifelsohne die Energiekosten dar, da sich Europa gegen Onshore-Öl- und Gas und gegen Kernenergie entschieden hat.

    „Die Erdgaskosten sind in Europa fünfmal so hoch wie in Amerika“, sagt Sir Jim. „Amerika hat billige Energie, wir haben teure Energie. Die USA sind heute Energieselbstversorger. Wir sind es nicht.“

    Es ist nicht das erste Mal, dass Sir Jim seine Besorgnis über die Zukunft der Chemieindustrie in Europa zum Ausdruck bringt.

    Im Mai 2014 schrieb er einen offenen Brief an José Manuel Barroso, dem damaligen Präsidenten der Europäischen Union.

    „Leider haben sich viele meiner Befürchtungen später als wahr erwiesen, wenn man die aktuelle Situation, in der sich die Branche jetzt wiederfindet, betrachtet“, sagte er.

    Der Gipfel, der in der von INEOS und BASF gemeinsam genutzten Chemieanlage in Antwerpen abgehalten wurde, endete mit einem Hilferuf der Branche nach niedrigeren Energiekosten und weniger Bürokratie, um die Industrielandschaft Europas wiederzubeleben.

    Alle Teilnehmer unterzeichneten im Anschluss den „Industrial Deal“ der EU, den die ebenfalls anwesende Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ihrem Wunsch gemäß in die Strategische Agenda der EU für 2024-2029 aufnehmen soll. 

    7 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Investitionen von INEOS in Europa

    INEOS hat trotz des Rückgangs der Nachfrage nach Chemikalien in Europa eine 50%-ige Beteiligung am Petrochemiekomplex von TotalEnergies im französischen Lavéra erworben. Das heißt, dass INEOS jetzt 50 % der Anteile des französischen Energieunternehmens an Naphtachimie (Steamcracker mit einer Jahreskapazität von 720 Kilotonnen), Appryl (Polypropylengeschäft mit einer Jahreskapazität von 300 Kilotonnen), Gexaro (Aromatengeschäft mit einer Jahreskapazität von 270 Kilotonnen) sowie 3TC (Naphtaspeicher) übernommen hat.

    „All diese Geschäftsbereiche waren Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen, seitdem INEOS im Jahr 2005 den Standort Lavéra übernahm“, sagt Tobias Hannemanns, CEO von INEOS O&P South.

    Der Deal umfasste außerdem eine Reihe von anderen Infrastrukturanlagen, darunter ein Teil des Ethylen-Pipelinenetzes von TotalEnergies in Frankreich, das sich von Lavéra bis zum INEOS-Standort Sarralbe am Ufer der Saar nahe der deutschen Grenze erstreckt.

    Für den Betrieb des Naphtha-Steamcrackers am Standort in Lavéra ist jetzt INEOS O&P South allein zuständig. Das Unternehmen hat jetzt die Chance, seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und seine Zukunft zu sichern, indem es sicherstellt, dass es umwelttechnisch für das 21. Jahrhundert gerüstet ist.

    „Wir glauben, dass dies im besten Interesse unserer Kunden, unserer Mitarbeitenden und von INEOS selbst ist, denn wir können dadurch die Verbesserungen vornehmen, die notwendig sind“, so Xavi Cros.

    „Außerdem werden wir dank dieser Investition trotz der aktuellen Schwierigkeiten im gesamten europäischen Chemiesektor stärker positioniert sein, wenn wir diese jüngste Krise überwunden haben.“

    Er beschreibt die Übernahme des Polypropylen- und Aromatengeschäfts von TotalEnergies als wertvolle strategische Assets.

    „Diese Geschäftsbereiche werden unser Portfolio zusätzlich aufwerten“, erklärt er weiter. „Eine Million Tonnen zusätzliche Kapazität bedeutet eine zusätzliche Million Tonnen Kundennachfrage.“

    Laut Cros stellt die Entscheidung von INEOS, die Anteile seines Joint-Venture-Partners mittels Buyout zu erwerben, für die in Frankreich und Südeuropa ansässigen Unternehmen von INEOS einen großen Schritt nach vorn dar.

    „Es macht Sinn“, erklärt er, „denn jetzt kann INEOS das volle Potenzial dieser Geschäftsbereiche optimal ausschöpfen und verfügt über deutlich mehr Anlagen im Süden, wohingegen TotalEnergies sehr stark auf Nordfrankreich ausgerichtet ist.“

    Der Cracker ist einer der größten in Europa und in der Lage, 720.000 Tonnen Ethylen pro Jahr zu produzieren. Außerdem produziert er Propylen, Butadien und andere Olefinprodukte.

    „Dank der Übernahme können wir diese Anlagen nun vollständig integrieren“, erklärt er. „Aber wir planen auch, weiter in die Anlagen sowie in die CO2-Reduktion zu investieren, um die Verpflichtung von INEOS einzuhalten, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.“ 

    6 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Nachhaltigkeitsinitiativen von INEOS Inovyn

    EIN UNTERNEHMEN von INEOS, das Geschichte geschrieben hat, als es begann, aus Holzzellstoff hergestelltes PVC anstelle von aus rein fossilen Brennstoffen hergestelltem PVC zu verkaufen, hat weitere Fortschritte gemacht. Inovyn hat nach dem Erfolg von BIOVYNTM jetzt zwei weitere, gleichermaßen nachhaltige PVC-Produkte vorgestellt.

    „Tatsächlich stehen uns Produkte der Zukunft schon heute zur Verfügung“, erklärt Audrey Debande, Sustainability Business Development Manager in Belgien.

    Die Produkte BIOVYNTM, NEOVYNTM und RECOVYNTM werden inzwischen erfolgreich an Kunden vermarktet, die entweder Treibhausgasemissionen oder Kunststoffabfälle reduzieren möchten.

    „Wir wissen, dass unsere Kunden das wollen und auch erwarten“, so Debande.

    Als Inovyn im Jahr 2019 BIOVYNTM auf den Markt brachte, war man sich im Unternehmen nicht sicher, wie der Markt auf ein Produkt reagieren würde, das zwar die CO2-Emissionen um über 90 % reduziert, aber auch deutlich teurer als auf herkömmliche Weise hergestelltes PVC ist.

    Aber die Nachfrage bestand, weshalb Inovyn weiter das tun konnte, was es am besten kann: Innovationen schaffen.

    „Dadurch wurden wirklich die Weichen für die Entwicklung unserer zukünftigen nachhaltigen Produkte gestellt“, so Audrey Debande weiter.

    Seit seiner Markteinführung wird BIOVYNTM in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet, u. a. in Fahrzeugen, Bekleidung, Teppichen und Bodenbelägen, im Gebäude- und Bausektor sowie in Prothesen – und auf lange Sicht wird es Inovyns Netto-Null-Option sein.

    Um den sich ändernden Kundenbedürfnissen weiterhin gerecht zu werden, brachte Inovyn NEOVYNTM auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein innovatives, kostengünstigeres Produkt für Kunden, die kurzfristig ihre Kohlenstoffbilanz verbessern möchten und selbst Produkte mit niedrigem CO2-Fußabdruck auf ihrem Markt anbieten.

    Mit einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 37 % unterhalb des europäischen Industriedurchschnitts für Suspensions-PVC sorgt NEOVYNTM in Sachen Kohlenstoffbilanz für einen wahren Quantensprung.

    „NEOVYNTM stellte eine größere Herausforderung dar, weil wir den wirtschaftlichsten Weg finden mussten, um unseren CO2-Fußabdruck zu senken, ohne unsere Glaubwürdigkeit zu gefährden“, so Debande.

    Demzufolge musste das Unternehmen in die Verwendung von erneuerbarem Wasserstoff und andere Formen von grüner Energie während des Produktionsprozesses investieren – beides entscheidende Schlüsselfaktoren, die Inovyn bei der Dekarbonisierung unterstützen.

    Das dritte Produkt des Unternehmens ist RECOVYNTM, welches ausschließlich aus Kunststoffabfällen hergestellt wird, die derzeit nirgendwo anders recycelt werden können.

    „Es wurde für Kunden entwickelt, die ihren Recyclinganteil erhöhen und hohe technische, qualitative und regulatorische Anforderungen erfüllen möchten“, erklärt Arnaud Valenduc, Business Director von INEOS Inovyn.

    Solange das Unternehmen weiterhin recycelte Kunststoffabfälle beziehen kann, die gewissermaßen der neue Grundstoff sind, ist man bei Inovyn zuversichtlich, dass die Verbraucher weiterhin mit allem Notwendigen versorgt werden können.

    Außerdem sind alle drei Produkte gemäß den weltweit strengsten Anforderungen in diesem Bereich zertifiziert, u. a. nach den Empfehlungen des Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) sowie gemäß dem ISCC-PLUS-Standard (International Sustainability & Carbon Certification).

    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, hält die Nachhaltigkeit für eine der wichtigsten und dringendsten Herausforderungen für die moderne Gesellschaft, und Inovyn als einflussreicher Branchenführer und PVC-Produzent von Weltklasse spiele eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von neuen Lösungen zur Unterstützung des ökologischen Wandels.

    „Unsere Welt entwickelt sich stetig weiter, genau wie wir auch“, sagt er. „Und das Ziel ist klar: Die UNO hat unsere Generation vor die größte Herausforderung gestellt: bis zum Jahr 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.“

    9 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    INEOS Fusilier

    INEOS hat in seinem Bestreben, den besten Geländewagen zu produzieren, einen weiteren Meilenstein gesetzt. Der Beweis dafür parkte, so hoffte das Unternehmen, vor dem Pub „The Grenadier“ in London. Dort drängten sich Journalisten in die beengten Räume der ehemaligen Offiziersmesse,
    um den INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe und den Designchef der Gruppe, Toby Ecuyer, zum batterieelektrischen Fahrzeug des Unternehmens, dem INEOS Fusilier, zu befragen.

    Um dieses Ereignis gebührend zu würdigen, das übrigens per Livestream übertragen wurde, wurde der Pub kurzerhand von „The Grenadier“ in „The Fusilier“ umbenannt.

    Als sich Sir Jim und Toby Ecuyer den Fragen des früheren Moderators der britischen Fernsehsendung „Top Gear“, Richard Hammond, stellten, zeigte sich, dass INEOS wieder einmal die weniger befahrene Straße gewählt hatte, als es sich für einen Range-Extender zum vollelektrischen Geländewagen entschieden hatte.

    Auf die Frage nach dem Warum, wo doch so viele andere in Großbritannien und in Europa diese Technologie meiden, antwortete Sir Jim: „Was wir in unserem Geschäft unter anderem tun, ist Dinge in Frage zu stellen, anstatt einfach nur der Herde nachzulaufen.“

    Er erklärte, die Fahrzeugindustrie befände sich im Wandel. Sie sei sich der Notwendigkeit bewusst, CO2-Emissionen zu reduzieren, aber unsicher, wie dies am besten zu erreichen ist.

    „Als Fahrzeughersteller in Europa braucht man ein grünes Produktangebot. Ohne das kann man wegen der Vorschriften nicht bestehen“, erklärte er. „Wir brauchen dieses Angebot, ob es uns gefällt, oder nicht. Aber uns gefällt es, denn es ist eine gute Sache für die Welt. Allerdings haben wir lange an der Entwicklung gearbeitet, bis wir vor einigen Monaten eine Pause eingelegt haben.“

    Während dieser Pause entschloss sich INEOS, zwei Versionen seines neuen elektrischen Geländewagens zu bauen: Eine Version mit Range-Extender für all diejenigen, die von A nach B gelangen wollen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wo sich die nächstgelegene Ladestation befindet – und eine andere Version ohne.

    Der Fusilier wird mit einem kleinen Benzinmotor ausgestattet – der sogenannte Range-Extender. Dieser Motor lädt bei Bedarf die elektrische Batterie auf.

    „Der Motor funktioniert als Generator“, erklärt Sir Jim.

    Der INEOS Fusilier wurde mithilfe von Magna Steyr entwickelt, einem Unternehmen, das über viel Erfahrung mit Offroadern verfügt und die Mercedes G-Klasse und den Toyota GR Supra in seiner Anlage im österreichischen Graz herstellt – wo auch der Fusilier gebaut werden wird.

    Der INEOS Grenadier ist kleiner als der erste schnörkellose Geländewagen von INEOS, der kürzlich von „Nith Inshore Rescue“ als neues Such- und Rettungsfahrzeug auserkoren wurde.

    Peter Bryden, Sekretär des in Schottland ansässigen Rettungsteams, sagte, dass der Grenadier einfach alle Kriterien erfülle, die ein Fahrzeug erfüllen muss, das in Situationen gebraucht wird, in denen es um Leben und Tod geht, bei sehr rauen Witterungsbedingungen und in schwierigem Gelände.

    „Wir gehen davon aus, dass er unserem Team die nächsten 40 Jahre gute Dienste erweisen wird“, fügt er hinzu.

    Und zuletzt wurde er auch von der Feuerwehr Grenoble als Einsatzleitwagen ausgewählt.

    INEOS hatte im Mai 2022 angekündigt, einen vollelektrischen Geländewagen bauen zu wollen.

    Noch im gleichen Jahr begann die Entwicklung des wasserstoffbetriebenen Grenadier, der beim Goodwood Festival of Speed im Juli 2023 feierlich präsentiert wurde, um zu beweisen, dass auch Wasserstoff ein wichtiger zukunftsweisender Brennstoff ist.

    Lynn Calder, CEO von INEOS Automotive, beschreibt ihn als ganz außergewöhnliches Fahrzeug.

    „Er kann alles, was auch ein Grenadier mit herkömmlichem Antrieb kann – aber mit null Emissionen“, sagt sie.

    INEOS Automotive ist fest davon überzeugt, dass es einer Kombination verschiedener Antriebssysteme bedarf – d. h. elektrische, wasserstoffbasierte, hybride und durch Range-Extender unterstützte Antriebssysteme – in denen jeweils unterschiedliche Technologien für verschiedene Zwecke zum Einsatz kommen.

    Elektrische Batterien sind ideal für die Innenstadt und für kurze Fahrten geeignet, aber aufgrund ihres Gewichts, der Ladedauer und ihrer Reichweite nicht für den Transport und für öffentliche Verkehrsmittel.

    Ein Auto oder Lkw kann jedoch schnell und einfach mit Wasserstoff betankt werden.

    Was ist also das Problem? Es gibt einfach nicht genug Wasserstofftankstellen, insbesondere in Großbritannien.

    „Unser Vorführmodell beweist, dass die Technologie für wasserstoffbetriebene Geländewagen geeignet ist“, so Calder weiter. „Aber die Infrastruktur zum Betanken muss vorhanden sein, bevor sie kommerziell tragfähig ist.“

    Sie erklärt, dass die Einführung des INEOS Fusilier, der am österreichischen Schöcklberg strengen Tests unterzogen wird, bevor er im Jahr 2027 in den Handel kommt, ein Zeichen für das langfristige Engagement von INEOS im Fahrzeugbau sei.

    „Es zeigt, dass wir uns hier langfristige Ziele gesetzt haben“, erklärt sie weiter.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Theater der Träume

    SIR JIM RATCLIFFE ist jetzt Miteigentümer von Manchester United, des weltweit beliebtesten Fußballvereins. Für Sir Jim, der im Schatten des Stadions von Old Trafford aufgewachsen ist und sein Leben lang ein begeisterter Fan des Vereins war, erfüllt sich damit ein Kindheitstraum. „Miteigentümer von Manchester United zu werden, ist eine große Ehre, die mit einer großen Verantwortung einhergeht“, sagt er.

    „Die Transaktion ist damit abgeschlossen, aber das ist erst der Anfang unserer Mission, Manchester United wieder an die Spitze des Fußballs in England, Europa und der Welt zu befördern. Ich möchte Manchester United wieder erfolgreich und in Topform erleben.“

    Nach Abschluss des Deals über 1,25 Milliarden GBP mit der amerikanischen Familie Glazer sprach der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS mit Helen Evans von Manchester United TV über seine Pläne auf und neben dem Spielfeld.

    Er erklärt, dass INEOS immer schon einen Fußballverein der Premier League in sein erfolgreiches Sportportfolio habe aufnehmen wollen, zu dem auch einige der besten Teams im Radsport, der Formel 1, im Segelsport, Rugby und im Laufsport zählen.

    Auf dem Spielfeld sei aktuell sein einziges Ziel zu sehen, wie die „Roten Teufel“ wieder zu ihrem alten Ruhm zurückfinden.

    „Das macht Manchester United aus“, sagt er. Es muss sich alles um den Kampf um den Meistertitel und den Champions-League-Titel drehen, immer.“

    Neben dem Spielfeld wird der Fokus auf den Werten liegen, die diesen einst so großartigen Fußballverein näher zusammenbringen sollen.

    „Wir müssen die richtige organisatorische Struktur entwickeln, sie mit den richtigen Leuten auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit besetzen und dann die richtige Atmosphäre schaffen“, so Ratcliffe.

    Laut Sir Jim, der jetzt für den Fußballbetrieb verantwortlich ist, gibt es zwei dringende zentrale Themen: die Leistung auf dem Spielfeld und den Zustand des Stadions, das im Jahr 1910 sein Eröffnungsspiel veranstaltete.

    „Es entspricht nicht wirklich dem Standard, den man von Manchester United erwarten würde. Deshalb müssen wir eine bauliche Neugestaltung des Stadions ins Auge fassen“, so Ratcliffe weiter. „Eine Möglichkeit wäre, das jetzige Stadion zu sanieren, eine andere wäre, ein neues Stadion zu bauen.“

    Der Sportdirektor von INEOS und führende Kopf hinter sieben Tour-de-France-Siegen, Sir Dave Brailsford, beschäftigt sich im Moment intensiv mit dem Verein, um die Herausforderungen in Bezug auf die Leistung zu analysieren.

    Eine Person, mit der Sir Jim gesprochen hat, ist Sir Alex Ferguson. Der Schotte zog sich im Jahr 2013 nach 27 Jahren als Manager des Vereins in den Ruhestand zurück. Während seiner Amtszeit als Trainer gewann Manchester United 13 Premier-League-Titel und 25 weitere Heim- und internationale Trophäen.

    „Er gilt weltweit als Trainerlegende schlechthin und spielt in der Geschichte von Manchester United eine wesentliche Rolle“, sagt Sir Jim.

    Die beiden Männer haben sich seit der Bekanntgabe des INEOS-Deals an Heiligabend einige Male getroffen.

    Sir Jim plant außerdem ein Mittagessen mit Eric Cantona, der auf dem Rasen zu Berühmtheit gelangt ist, auf dem auch George Best – ein weiterer Lieblingsspieler von Sir Ratcliffe – 20 Jahre zuvor schon so virtuos gezaubert hat.

    „Es gibt bestimmte Spieler, bei denen man immer ganz aufgeregt wird, sobald sie an den Ball kommen, weil man nie weiß, was sie tun werden“, schwärmt er.

    An Sir Daves Seite wird der Franzose Jean-Claude Blanc arbeiten, der in den Vorstand berufen wurde und dabei helfen wird, die Entwicklung des Vereins zu überwachen.

    „United ist der beste Verein der Welt, also sollte er auch den besten Fußball der Welt spielen“, findet Sir Jim.

    „Aber die Fans müssen verstehen, dass das Zeit braucht. Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen. Die Spieler können nicht auf dem Niveau von Real Madrid spielen, weil sie das in den letzten 11 Jahren nicht geschafft haben.“

    Sir Jim sagt, dass die Kernwerte von INEOS – Fleiß, Sorgfalt und Humor –, welche die Gruppe zu einem der größten Chemieunternehmen der Welt gemacht haben, grundsätzlich auch für den Fußball gelten.

    „Auch gute Umgangsformen und Loyalität sind wichtig“, fügt er hinzu.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Wie sich Norwegen zum Umdenken entschloss

    DIE INDUSTRIE in Norwegen profitiert von einer Gesellschaft, die seit Langem an die Bedeutung von Frauen in traditionell von Männern dominierten Berufen glaubt. Während andere Länder Mädchen und junge Frauen möglicherweise von technischen Berufen ferngehalten haben, wurden an norwegischen Schulen Mädchen aktiv dazu ermutigt, Ingenieur- und Naturwissenschaften zu studieren, da vielfältige Denkweisen und Ideen am Arbeitsplatz erwünscht sind.

    Die Anlage von INEOS in Rafnes, in der heute 36 % der sogenannten Shift Operators (der im Schichtbetrieb tätigen Anlagenbedienende) Frauen sind, ist Beweis für die Vorteile, die die Zusammenarbeit von Männern und Frauen in der gleichen beruflichen Position bringt.

    „Das Unternehmen profitiert davon, auch wenn es schwer zu erklären ist, auf welche Weise es das tut“, so Eirik Gusfre, Operations Manager am Standort Rafnes in Norwegen.

    „Auf technischer Seite kann man keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen feststellen, aber sehr wohl im Arbeitsumfeld. Man sieht, wie gut unsere Teams zusammenarbeiten.“

    Heidi Faukald, die seit 33 Jahren für das INEOS-Unternehmen Bamble AS am Standort Rafnes arbeitet, und ihre Kollegin Kristi Falck stimmen da absolut zu.

    Beide glauben, dass Frauen das Arbeitsumfeld bei INEOS zum Positiven verändert haben.

    „Es fällt mir schwer zu sagen, dass Frauen nicht die Ellenbogenmentalität der Männer haben“, so Faukald, Logistics Manager. „Ich fürchte mich fast davor, das zu behaupten. Aber vielleicht ist es manchmal einfacher, auf Frauen zuzugehen. Vielleicht sind sie ein bisschen weicher und persönlicher.“

    Das Arbeitsumfeld ist irgendwie nicht nur diverser, sondern auch dynamischer geworden.

    „Frauen sehen die Dinge aus einer anderen Perspektive“, so Falck, Plant Manager. „Wir denken anders und haben eine andere Sichtweise auf ein Problem. Und das kann zur bestmöglichen Lösung führen.“

    Was Frauen in Norwegen auch geholfen hat, war die geschlechtsunabhängige Elternzeit für beide Elternteile.

    „Eltern haben Anspruch auf 49 Wochen Elternzeit, von denen mindestens 15 Wochen für jeden Elternteil reserviert sind“, so Wenche Jansen, die vor 30 Jahren am Standort Rafnes als Operator begonnen hat und heute als HR Consultant tätig ist. „Der Rest kann ganz nach Wunsch der Eltern aufgeteilt werden.“

    Infolgedessen werden Frauen in Unternehmen weniger diskriminiert, weil es zwischen der Einstellung eines Mannes oder einer Frau kaum Unterschiede gibt, wenn Familienplanung ein Thema ist.

    „Wenn wir neues Bedienpersonal rekrutieren, ist uns das Geschlecht egal“, so Eirik Gusfre. „Wir möchten einfach nur die Besten, und Frauen sind genauso gut wie Männer.“

    Norwegens Ansatz ebnet den Weg nicht nur für die Standorte von INEOS, sondern für die gesamte Petrochemiebranche.

    „In Norwegen gibt es starke Bestrebungen in Richtung Gleichstellung, sodass wir dieselben Möglichkeiten erhalten“, erklärt Falck.

    Und die Frauen bei INEOS ergreifen diese Möglichkeiten.

    Maren Jakobsen, 31-jährige Mutter von zwei Kindern, arbeitet als Prozessbedienerin am Standort Rafnes.

    Als sie schwanger wurde, durfte sie wegen der möglichen Gefahren wie Lärm und Vibration nicht mehr nachts oder draußen in der Anlage arbeiten, also steuerte sie die Anlage einfach vom Kontrollraum aus.

    „Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen“, so Falck weiter. „Heidi und ich sind die besten Beispiele dafür.“

    Die beiden Frauen, die an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim Ingenieurwissenschaften studiert haben, sind Teil des Managementteams.

    „Mit einem Baby im Schichtbetrieb zu arbeiten ist eine Herausforderung“, räumt Falck ein. „Aber wir versuchen, den Frauen die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern, indem wir beispielsweise ihre Schichtpläne anpassen.“

    Es kann allerdings auch eine Herausforderung für das Team sein, die Schichten zu bewältigen, wenn ein Mann seinen vorgeschriebenen 15-wöchigen Vaterschaftsurlaub nimmt.

    „Es kann schwierig sein, aber es sorgt für mehr Gleichheit“, meint Faukald. „Diesen Preis müssen wir bezahlen, wenn wir möchten, dass die Leute Kinder bekommen – und das Land braucht Kinder.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    UNSERE ERSTEN 100 JAHRE

    BELSTAFF – eine der größten britischen Traditionsmarken – wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Belstaff hat anlässlich der Hundertjahrfeier erstmals ein Buch über die Geschichte und die Anziehungskraft der Marke publiziert, in dem Dokumente, Werbeanzeigen und persönliche Zitate zu finden sind. „Es gab in der 100-jährigen Geschichte von Belstaff viele überraschende Wendungen, deshalb ist das 100-jährige Bestehen eine ziemlich beeindruckende Leistung“, kommentiert Doug Gunn, Miteigentümer von The Vintage Showroom in der Nähe der Portobello Road in London. „Es ist ein echter Meilenstein.“

    INEOS, welches das ungewollte und angeschlagene Unternehmen im Jahr 2017 erwarb, hatte Belstaff stets als coole, ikonische Verbrauchermarke betrachtet, weil sie für Herausforderung und Abenteuer stand. Wie geschaffen für alle, die an die Grenzen des menschlich Möglichen gehen wollen.

    Das Unternehmen kaufte die Marke von der italienischen JAB Luxury GmbH zu einem Zeitpunkt, als es 25 Millionen GBP Verlust pro Jahr verbuchte.

    Im Laufe der Zeit wurde zunehmend deutlich, dass INEOS, wenn es das Unternehmen, wie schon in vielen anderen Fällen zuvor, wieder auf Vordermann bringen wollte, jemanden brauchte, der auch in Krisenzeiten einen kühlen Kopf bewahrt.

    Und das war niemand anderes als Fran Millar – eine Frau, die zwar nicht aus der Modebranche kommt, dafür jedoch Gründungsmitglied eines der erfolgreichsten Radsportteams der Geschichte war.

    „Außer dass ich Kleidung kaufte, hatte ich keine Ahnung von der Modebranche“, gibt sie zu. „Aber ich glaubte an Belstaff als Marke, und das tue ich heute noch. Eine unglaubliche Marke mit einer unglaublichen Geschichte und einem fantastischen Produkt.“

    Seit sie im Jahr 2020 mitten in der COVID-Pandemie zur CEO von INEOS Belstaff ernannt wurde, hat sie das Geschäft neu ausgerichtet und dem britischen Unternehmen, das stolz auf seine prestigeträchtige Vergangenheit ist, eine leuchtende Zukunft eröffnet.

    „Wir haben die Infrastruktur komplett verändert: das Betriebsmodell, die Mitarbeitenden, die Kostenbasis, die strategische Ausrichtung und die Markenposition“, erklärt sie.

    Heute arbeitet das Unternehmen dank ihrer neuen Strategie und Unternehmenskultur fast kostendeckend. Es geht um Unabhängigkeit, Mut und darum, sich von der Masse abzuheben.

    „Inzwischen wissen wir, wer unsere Wettbewerber und unsere Kunden sind, und wir betrachten das Ganze nicht anders als ein Radrennen, das wir gewinnen wollen“, so Millar.

    Auch sie hat sich verändert – was ihre Art sich zu kleiden angeht.

    „Früher habe ich mich in Leggings, Sweatshirt und Turnschuhen wohlgefühlt“, räumt sie ein. „Aber heute versuche ich, die typische Belstaff-Frau zu verkörpern: klassisch, schick, aber mit dem gewissen Etwas.“

    Belstaff wurde 1924 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, von dem jüdischen Immigranten Eli Belovitch und seinem Schwiegersohn Harry Grosberg gegründet.

    Während der ersten vier Jahre verkauften sie wasserfeste Capes, Rucksäcke und Armeehemden. Ihr Ziel war einfach nur, ihre Kunden trocken zu halten.
    Großbritannien musste auf den Trialmaster – das kultigste Produkt von Belstaff – warten. Dabei handelt es sich um eine gewachste Baumwolljacke mit vier Taschen im Militärstil, die ihrem modischen Anspruch nach wie vor gerecht wird.

    „Das war nicht einfach nur eine Jacke“, erklärt Peter Howarth von Boat International, „sondern ein klassisches Stück Ingenieurskunst.“

    Einer, der dies bezeugen kann, ist der „King of Trial“ – Motorradrennfahrerlegende Sammy Miller – der in der Entwicklungsgeschichte der Jacke in den 50er Jahren eine entscheidende Rolle spielte.

    Er trug bei seinem ersten Scottish Six Days Trial im Jahr 1954 eine Belstaff-Jacke.

    „Ich bin besser gefahren, weil ich trocken war“, bezeugt er. „Die übrigen Teilnehmer waren völlig durchnässt. Ich habe mir immer Regen herbeigewünscht, weil die anderen dann nass und

    durchgeweicht waren und ich sie einfacher besiegen konnte.“

    Sir Chris Bonington trug Schutzkleidung von Belstaff, als er und Doug Scott im Juli 1977 als erste Kletterer den 7285 Meter hohen Gipfel des Baintha Brakk (Ogre) in Pakistan bezwangen.

    Obwohl die Geschichte von Belstaff lange Jahre mit dem Motorradsport verknüpft war, wurde die Kleidung der Marke auch von einigen der tollkühnsten Helden der Welt getragen.

    Aber vielleicht ist es dem verstorbenen Hollywood-Schauspieler Steve McQueen zuzuschreiben, dass er die Marke für ein breiteres Publikum attraktiv machte. Im Jahr 1963 versuchte er, bekleidet mit einer Belstaff-Jacke, in der berühmtesten Szene des Films „Gesprengte Ketten“, mit dem Motorrad über einen Stacheldrahtzaun zu springen.

    McQueen war sowohl im Film als auch privat ein Belstaff-Fan, und es gibt Gerüchte, denen zufolge er eine Verabredung mit seiner damaligen Freundin Ali MacGraw platzen ließ, um stattdessen zu Hause seine Belstaff-Jacke zu wachsen.

    Im Laufe der Jahre wechselte Belstaff zwar wiederholt den Eigentümer, aber die Kunden sind der Marke treu geblieben.

    „Ich möchte nicht, dass sie sich verändert“, sagt Fran. „Ich möchte nicht, dass Belstaff seine klassische und wunderschöne, qualitativ hochwertige Jacke aus gewachster Baumwolle aus dem Sortiment nimmt, denn die macht die Marke doch aus.

    Aber als ich den Job annahm, glaubte ich eigentlich nicht, dass Belstaffs Erfolgsgeheimnis der Vergangenheit die Marke auch in die Zukunft bringen könnte.“

    Seit sie das Ruder übernommen hat – mit klaren Anweisungen von INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe – hat das Unternehmen nicht nur überlebt, sondern ist förmlich neu erblüht.

    „Die Marke ist echt rebellisch, mit einem rebellischen Geist“, stellt sie fest. „Wenn Kunden sich für Belstaff anstatt für Barbour entscheiden, dann sagt das etwas über sie aus.“

    Das Unternehmen wurde komplett umgekrempelt. Die Läden wurden aufgefrischt und die Marke neu positioniert, ohne dabei ihre passionierten und loyalen Bestandskunden zu vergraulen.

    „Wir haben sie neu erfunden, indem wir alles Überflüssige entfernt haben und zum Kern der Marke vorgedrungen sind, wofür sie steht“, so Millar.

    Gore-Tex wurde wieder ins Sortiment aufgenommen, und die Kleidungsstücke von Belstaff sind jetzt in den verschiedensten Farben erhältlich und nicht mehr nur in Marineblau, Braun oder Schwarz.

    Das Unternehmen hat außerdem anlässlich seines 100. Geburtstags eine Kollektion herausgebracht.

    „Das sind alles klassische Produkte der Marke, neu interpretiert“, fügt Millar hinzu, die ein Team von 180 Mitarbeitenden leitet.

    Mit Blick in die Zukunft erwartet sie noch so Einiges.

    „Wir können Erlebnisse kreieren, eine Story und ein Narrativ entwickeln, das andere Marken nicht unbedingt bieten können“, findet sie. „Ich bin davon überzeugt, dass sich Belstaff in ein paar Jahren zu einer globalen Supermarke entwickeln kann, mit dreistelligen Umsätzen und einem EBITDA im zweistelligen Bereich.“ 

    7 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Chase Zero

    Auf dem Wasser hofft INEOS Britannia, das Team, das Großbritannien vertritt, dieses Jahr mit dem ersten Sieg beim America's Cup Geschichte zu schreiben. An Land möchte eine wohltätige Bildungsinitiative, die vom Skipper des Teams, Sir Ben Ainslie, ins Leben gerufen wurde, Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe in Großbritannien zeigen, was hinter den Kulissen einer solchen Teilnahme und bei dem Versuch geschieht, die Regatta zu gewinnen.

    Die Wohltätigkeitsorganisation 1851 Trust plant, einen Zuschuss des INEOS Community Fund in Höhe von 25.000 GBP zur Erstellung von weiteren Lernmitteln für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu verwenden. Diese können Lehrkräfte im Klassenzimmer nutzen, um die Schülerinnen und Schüler für Wissenschaft und Technik zu begeistern und sie über die Bedeutung von Wasserstoff zum Erreichen des Netto-Null-Ziels zu informieren.

    „Eine der größten Gefahren bei der Erfüllung unserer globalen Klimaziele besteht darin, dass es nicht genügend in den MINT-Fächern ausgebildete zukünftige Erfinderinnen und Erfinder gibt, auf die wir zurückgreifen können“, so Jo Grindley, amtierende CEO des 1851 Trust.

    STEM Crew ist eines der Vorzeige-Ausbildungsprogramme der Stiftung, bei dem MINT-Themen mittels Sport greifbar gemacht werden. Im Rahmen des Programms soll eine Generation ausgebildet werden, die

    Lösungen für die sehr realen Herausforderungen unseres Planeten finden soll.

    „Die britische Regierung hat einen strukturellen Wandel in der Wirtschaft festgestellt, in dessen Zuge bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 440.000 „grüne Jobs“ entstehen werden“, so Grindley. „Der 1851 Trust ist überzeugt, dass wir durch das Zusammenführen von Sport, Bildung und Wirtschaft daran arbeiten können, die Lücke bei MINT-Fächern zu schließen und die Erneuernden der Zukunft zu inspirieren.“

    Die neuesten Lehrmaterialien, die ab April allen Schulen zur Verfügung stehen, beschäftigen sich mit der Arbeit des Teams von INEOS Britannia beim Design und Bau ihres wasserstoffbetriebenen Foiling-Chase-Boots.

    Alle Teams, die am diesjährigen Rennen teilnehmen, wurden darüber informiert, dass sie als Teil ihrer Cup-Kampagne zwei wasserstoffbetriebene Foiling-Chase-Boote bauen müssen, um eine Chance auf den Sieg beim America's Cup zu haben.

    „Da weltweit so viel in Wasserstoff investiert wird, könnte sich eine Umstellung auf wasserstoffbetriebene Foiling-Chase-Boote als nachhaltige und praktische Lösung für die Zukunft der maritimen Industrie erweisen“, so Sir Ben.

    Jedes Boot muss mindestens zehn Meter lang sein, eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Knoten erreichen, um mit den AC75s mithalten zu können, und eine Reichweite von 180 Meilen haben.

    Die Titelverteidiger, das Emirates Team New Zealand, haben ihr Boot im März 2022 vorgestellt und somit bewiesen, dass es möglich ist. Eine Woche später konnte man ihren zehn Meter langen Prototypen Chase Zero im Waitematā Harbour in Auckland beim Foilen beobachten.

    INEOS Britannia beabsichtigt, sein Chase-Boot, das aktuell noch in China gebaut wird, in diesem Frühjahr zu präsentieren.

    Das Lehrmaterial, das jetzt dank des INEOS Community Fund vom Team entwickelt wird, fügt sich hervorragend in den Physiklehrplan britischer Schulen ein.

    INEOS ist davon überzeugt, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle in der Dekarbonisierung der maritimen Industrie spielen kann, die für rund 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.

    Um die Bedeutung von Wasserstoff hervorzuheben, dessen Kohlenstoffemissionen gleich Null sind, plant INEOS außerdem das Event „Fuels of the Future “, wenn das Boot in Barcelona vorgestellt wird.

    In der spanischen Stadt, in der rund 1,6 Millionen Menschen leben, werden anlässlich des später im Jahr stattfindenden 37. America's Cup tausende Besuchende erwartet.

    Das erste Rennen findet am 29. August 2024 statt.

    Fünf Teams treten gegeneinander an, um die begehrteste Trophäe des Yachtsports zu gewinnen, darunter The Defenders, Emirates Team New Zealand und The Challenger of Record – Herausforderer INEOS Britannia. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    5 Millionen Meilen täglich

    LEHRKRÄFTE können gar nicht beschreiben, wie sehr The Daily Mile dabei geholfen hat, die Lebensfreude und die Fitness der Kinder zu steigern sowie ihr Verhalten und ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht zu verbessern. Viele sagen, die 15-minütige Pause zwischen den Stunden sei inzwischen ein wichtiger Teil des Schulalltags.

    „Ich glaube daran, dass das Etablieren von Gewohnheiten sinnvoll ist“, erklärt Marianne Wheeler, Mental Health Lead an der Crabtree Junior School in Hertfordshire. „The Daily Mile ist eine ganz einfache Routine für Schulkinder, aber sie könnte die Grundlage dafür bilden, ein Leben lang aktiv zu bleiben.“

    Zum Zeitpunkt des Drucks dieser INCH-Ausgabe wurde bekannt, dass fast 5 Millionen Kinder aus 96 Ländern inzwischen regelmäßig „The Daily Mile“ (dt. „die tägliche Meile“) laufen, rollen oder gehen.

    England ist mit 8.357 registrierten Schulen an der Tabellenspitze, was 47 % aller Grundschulen ausmacht. In Schottland, wo alles begann, sind 1.348 Schulen mit an Bord – das sind 53 % aller Grundschulen.

    Gordon Banks, Global Director der Daily Mile Foundation, besuchte kürzlich während der „Children’s Mental Health Week“ (dt. „Woche für das geistige Wohlbefinden von Kindern“) zwei britische Schulen.

    „Wir wissen, dass Kinder, die regelmäßig körperlich aktiv sind, eine bessere geistige Gesundheit aufweisen“, so Banks.

    „Aber wenn eines von fünf Kindern und Jugendlichen womöglich an einer psychischen Erkrankung leidet, die viele auch mit ins Erwachsenenalter nehmen werden, dann ist es unerlässlich, dass wir jetzt handeln, damit jedes Kind von den Vorteilen regelmäßiger körperlicher Bewegung profitieren kann.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Entwicklung über 25 Jahre

    Es war ein langer Weg, aber die Eigentümer von INEOS haben nicht die Absicht, in nächster Zeit eine Pause einzulegen. Sir Jim Ratcliffe, John Reece und Andy Currie haben noch zu viele Ziele, um an den Ruhestand auch nur zu denken.

    „Fünfundzwanzig Jahre sind in einem Wimpernschlag vergangen“, so Jim, der das Unternehmen im Jahr 1998 gegründet hat. „Unser Durst nach Herausforderungen wird jedoch nicht nachlassen und ich denke, wir werden in den nächsten fünf Jahren um weitere 50 bis 100 Prozent wachsen.“

    Die bemerkenswerte Reise von INEOS begann 1998 in Belgien, als Jim das Eigentum an einem ehemaligen BPGelände in Antwerpen erwarb.

    Seitdem hat sich das Unternehmen unter der Führung von Jim, John und Andy von diesem einen Standort in Antwerpen zu einem der weltweit größten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 68 Mrd. USD und mehr als 26.000 Mitarbeitenden in 31 Ländern entwickelt.

    Alle drei teilten eine Vision und haben eine ähnliche Denkweise. Sie sahen Chancen, die andere nicht sahen.

    So führen sie das Unternehmen seit seiner Gründung.

    Ich glaube nicht, dass wir jemals einen strategischen Fünfjahresplan hatten“, so John.

    Stattdessen haben sie einen Ort geschaffen, an dem Ideen frei fließen können, der Kreativität Raum zur Entfaltung gegeben wird, an dem man sich Herausforderungen stellt, anstatt sie zu fürchten, und an dem das Wort „unmöglich“ einfach nicht vorkommt.

    Steph McGovern, die heute ihre eigene Talkshow im Vereinigten Königreich hat, ist eine ehemalige Wirtschaftsreporterin der BBC.

    „In der Geschäftswelt kann mich nicht mehr viel überraschen, doch INEOS hat es geschafft“, so Steph.

    „INEOS definiert die Grenzen dessen, was ein globales Unternehmen mit dem Fokus auf Petrochemie erreichen kann, immer wieder neu.

    Sie ist eine der sieben Autorinnen und Autoren, die ausgewählt wurden, um den Erfolg von INEOS in einem neuen Buch mit dem Titel Grit, Rigour & Humour: The INEOS story, das im Juli anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Unternehmens veröffentlicht wurde, zu kommentieren.

    Diese drei Kernwerte – Grit (Fleiß), Rigor (Sorgfalt) und Humor (Humor) – sind in allen 36 Geschäftsbereichen von INEOS fest verankert und haben in den letzten 25 Jahren zu 177 Gesch.ftsabschlüssen beigetragen.

    „Fleiß ist eine wesentliche Eigenschaft in einem herausfordernden Geschäftsumfeld“, so Jim. „Und Sorgfalt ist das Gegenteil von Improvisation.“

    Humor bedarf keiner Erläuterung.

    Zu Beginn konzentrierten sich Jim, John und Andy auf das Wachstum des Unternehmens, indem sie unpopuläre und ungewollte Vermögenswerte von Unternehmen wie BP und ICI erwarben.

    „Sie waren nicht besonders teuer, weil es nicht viele Unternehmen gab, die sie nachfragten“, so Jim.

    Die größte Übernahme fand 2005 statt, als INEOS innerhalb von 30 Tagen 9 Mrd. USD aufbrachte, um Innovene von BP zu kaufen.

    „Das war ein gewaltiger Umbruch für das Unternehmen“, so Andy.

    Über Nacht wurde INEOS zum viertgrößten Chemieunternehmen der Welt.

    Obwohl die Petrochemie nach wie vor das Kerngeschäft von INEOS ist und seine Produkte weiterhin Stützpfeiler unserer modernen Welt sind, hat sich das Unternehmen in die Welt des Sports, der Mode, der Konsumgüter, des Umweltschutzes und der Fahrzeuge vorgewagt.

    INEOS widmet darüber hinaus immer mehr Zeit – und Ressourcen – der Bekämpfung von Fettleibigkeit bei Kindern, Kinderarmut und antimikrobiellen Resistenzen, die Antibiotika unwirksam machen.

    Und nicht nur das: 2008 überstand das Unternehmen die größte Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise und fünf Jahre später einen erbitterten Arbeiterkonflikt, der das Aus für Schottlands größten Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe zu bedeuten drohte.

    „Es ist schwer, ein anderes britisches Unternehmen zu nennen, das in einem Vierteljahrhundert so viel erreicht hat“, so Mark Killick, ehemaliger BBC-Produzent, der seit vielen Jahren eng mit INEOS zusammenarbeitet.

    Obwohl INEOS allen Grund hat, stolz auf das zu sein, was es in den letzten 25 Jahren erreicht hat, hält es sich nicht mit der Vergangenheit auf.

    Das Unternehmen ist sich bewusst, dass die Welt heute vollkommen anders ist als 1998.

    Es ist eine Welt, die von energieintensiven Unternehmen Veränderungen verlangt, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden.

    INEOS hat dafür einen Plan. Einen Plan zur drastischen Reduzierung der CO2-Emissionen. Einen Plan, um zu verhindern, dass große Mengen an Kunststoffen auf Mülldeponien landen. Und einen Plan, um durch sein Energiegeschäft die Stromversorgung für heute zu sichern und gleichzeitig den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie für morgen zu schaffen.

    Viele Bestandteile dieser Pläne befinden sich bereits in der Umsetzung.

    „INEOS zwingt uns dazu, anders zu denken, flexibel und geradlinig zu sein und jenseits von Konventionen zu arbeiten“, so Dr. Anne-Gret Iturriaga-Abarzua, Head of Corporate Communications bei INEOS Olefins & Polymers Europe North in Köln, Deutschland.

    Die Zukunft ist nichts für Unentschlossene oder für Menschen, denen es an Visionen mangelt. Diese Art von Personen wird man bei INEOS jedoch nicht antreffen.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die Alchemie von INEOS

    Wer hätte gedacht, dass drei Schuljungen aus einigen der ärmsten Städte des Vereinigten Königreichs eines Tages einen Industriegiganten mit 182 Standorten in 31 Ländern leiten würden.

    Doch Sir Jim Ratcliffe, der in einer Sozialwohnung in Failsworth aufwuchs, John Reece und Andy Currie waren keine gewöhnlichen Schuljungen. Schon als Kinder wurden sie von ihren Eltern und Lehrern ermutigt, jede Chance zu ergreifen und das Beste aus ihren gottgegebenen Talenten zu machen.

    Und das haben sie in den letzten 25 Jahren getan, indem sie anders dachten, ihrem Instinkt vertrauten und ihre Hausaufgaben machten. Diese drei mögen an der Spitze stehen, doch unter ihnen gibt es ein Meer von Mitarbeitenden, die vor Talent, Leidenschaft und Zielstrebigkeit nur so strotzen.

    In der Tat sind außergewöhnliche Mitarbeitende bei INEOS etwas ganz Normales. „Das Unternehmen ist bis oben hin voll mit wirklich brillanten Köpfen“, so Sean Keach, ein führender Technologiejournalist. „Bei INEOS gibt es so viel Fachwissen und Kompetenz, dass fast jede Aufgabe lösbar scheint.“

    So sieht es auch INEOS: Außergewöhnliche Mitarbeitende und große Herausforderungen führen zu herausragenden Ergebnissen.


    Das ist es, was uns antreibt, ein Allradfahrzeug zu bauen, das auf der ganzen Welt funktioniert


    Das ist es, was es uns ermöglicht, eine Pipeline ohne Rohre zu bauen


    Das ist es, was es uns ermöglicht, unerwünschte Vermögenswerte in weltweit führende Unternehmen zu verwandeln


    Das ist es, was uns antreibt, das Konzept der Grenzen zu hinterfragen

    2 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die großen Deals

    In den vergangenen 25 Jahren hat INEOS Grenzen erreicht und verschoben. Das Unternehmen hat der Welt gezeigt, dass es nicht nur um Ideen geht. Es geht darum, Ideen zu verwirklichen. Die Mitarbeitenden von INEOS lieben Herausforderungen.

    Der Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece wussten, dass sich ihr Leben grundlegend verändern würde, als sie 2005 die Chemie-Vermögenswerte von BP kauften.

    Denn dieser monumentale Deal, bei dem sie innerhalb von 30 Tagen 9 Mrd. USD aufbrachten, war wahrscheinlich der Katalysator für jede Herausforderung, die INEOS seitdem angenommen hat. INEOS fragt nicht „Warum?“

    Es fragt „Warum nicht?“ Und immer wieder beweist das Unternehmen, dass nichts unmöglich ist.

    Das Innovene-Geschäft

    2005 - INEOS in Köln, Teil der INEOS-Übernahme des BP Petrochemicals-Geschäfts 2005. Es ist der drittgrößte industrielle Arbeitgeber in der Region. Mit fast 2500 Mitarbeitenden in vier Geschäftsbereichen. Der Standort ist einer der größten der INEOS Group.

    Über Nacht wurde INEOS zum viertgrößten Chemieunternehmen der Welt.

    Der Innovene-Deal katapultierte INEOS in die Superliga der globalen Petrochemieunternehmen. Es war ein außergewöhnlicher Schritt, der viele überraschte.

    ES ist schwer, größere – oder bessere – Deals zu finden als die Entscheidung von INEOS, 2005 das globale Chemiegeschäft von BP zu übernehmen. Die großen Konzerne, wie BP, hatten die Nase voll von der Petrochemie und wollten aussteigen, um sich auf die Bereiche Öl und Gas zu konzentrieren, die als ertragreicher galten. BP hatte geplant, Innovene an die New Yorker Börse zu bringen, die Eigentümer von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece, überzeugten BP jedoch, das Unternehmen stattdessen an sie zu verkaufen. In nur 30 Tagen erklärten sich drei Banken bereit, einen Kredit in Höhe von 9 Mrd. USD zu gewähren, obwohl INEOS noch keinen der Standorte besucht hatte.

    „Ich erinnere mich, dass wir mit der Bank of England sprechen mussten, bevor wir die 9 Mrd. USD an BP weiterleiteten, denn 9 Mrd. USD sind eine große Summe“, so John. Brian Gilvary, heute Vorstandsvorsitzender von INEOS Energy, arbeitete zum Zeitpunkt des Deals für BP.

    „Es war ein außergewöhnlicher Schritt“, erinnert er sich. „Er hat viele überrascht.“ John McNally war ebenfalls für BP tätig und ist mit der Übernahme seines alten Unternehmens durch INEOS mehr als zufrieden.

    „Bei BP war es nicht wirklich ersichtlich, wer eigentlich die Entscheidungen traf“, so John.

    „Bei INEOS gibt es kein Hin und Her. Man spricht mit den Eigentümern und bekommt eine Entscheidung mitgeteilt. Das gefällt mir. Es hat mir immer imponiert.“

    Jim sagt rückblickend, dass es angesichts der Tatsache, dass Innovene dreimal so groß war wie INEOS, ein Deal war, der INEOS niemals hätte gewährt werden sollen.

    „Das wäre in einer Million Jahren nicht mehr möglich, denn drei Banken würden nicht jeweils 3 Mrd. USD aus ihrer eigenen Bilanz bereitstellen“, so Jim weiter.

    Der Deal führte zu einer Transformation, die INEOS in die Superliga der globalen Petrochemieunternehmen katapultierte. „Es war, als hätte Jona den Wal verschluckt“, so Tom Crotty, Communications Director von INEOS. „Das war in der Branche wirklich einmalig.“

    Öl und Gas

    2017 - Der 1-Milliarde-Dollar-Deal mit DONG machte INEOS zu einem der größten Öl- und Gasproduzenten der Region.

    Es war die bedeutendste Investition in die Produktion seit einem Jahrzehnt.

    2015 fand INEOS eine neue Plattform für seine Geschäfte – mitten in der Nordsee. Als die Unternehmen der Öl- und Gasbranche angesichts steigender Kosten und sinkender Gewinne begannen, Vermögenswerte zu veräußern, versuchte INEOS, diese unerwünschten Vermögenswerte zu erwerben.

    „Vor einigen Jahren haben wir mehrere wirklich lohnende Vermögenswerte erworben, weil die Petrochemie unpopulär und unmodern geworden war“, so Sir Jim Ratcliffe, Gründer von INEOS. „Das Gleiche gilt heute für Öl und Gas, weil es einen CO2-Fußabdruck hat.

    Die Welt funktioniert jedoch nicht ohne Öl und Gas, zumindest nicht für weitere 30 oder 40 Jahre. Weltweit werden derzeit 100 Mio. Barrel Öl pro Tag benötigt.“

    Zunächst kaufte INEOS alle Gasfelder der DEA Group in der Nordsee rund um das Vereinigte Königreich.

    Wenige Tage später verkaufte Fairfield Holdings Ltd seine 25-prozentige Beteiligung an der Plattform Clipper South an INEOS.

    2017 kaufte INEOS alle Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee im Besitz von dem dänischen Unternehmen für Erdöl und Erdgas DONG Energy. In einem separaten Deal mit BP erwarb INEOS auch das 235 Meilen lange Forties Pipeline System (FPS), das 40 Prozent des Öls und Gases des Vereinigten Königreichs auf das Festland liefert.

    Diese Deals waren bahnbrechende Akquisitionen, die das Unternehmen in neue, aufregende Gefilde geführt haben.

    Das Geschäft mit DONG Energy, das sich auf erneuerbare Energien konzentrieren möchte, festigte auch die Position von INEOS als einer der zehn größten Öl- und Gasproduzenten in der Region – und führte zur Gründung von INEOS Energy.

    „INEOS Energy umfasst alle bestehenden Vermögenswerte von INEOS Oil & Gas und wird uns außerdem in die Lage versetzen, bei der kommenden Energiewende eine entscheidende Rolle zu spielen“, so Brian Gilvary, eine pensionierte Führungskraft von BP, der Vorstandsvorsitzender von INEOS Energy wurde.

    Die Dragon-Schiffe

    2016 - Die ersten INEOS-Dragon-Schiffe treffen in Grangemouth ein.

    So manches Unternehmen hielt den Transport von verflüssigtem Ethan über den Atlantik für nicht rentabel.

    DIE Ankunft von Schiffen mit US-amerikanischem Ethangas signalisierte den Beginn einer Renaissance für die angeschlagenen Gascracker von INEOS in Europa. Andere Unternehmen waren der Ansicht, dass der Transport großer Mengen verflüssigten Ethans über den Atlantik einfach nicht rentabel sei. Doch INEOS sah eine Chance und wagte das Undenkbare.

    Andere Unternehmen haben seitdem nachgezogen, aber INEOS war das erste. „Wir waren Pioniere“, so David Thompson, der Mann, der mit der Überwachung des Projekts beauftragt war.

    „Wir waren an den Pipelines, der Fraktionierung, den Terminals, der Infrastruktur und den Schiffen beteiligt.

    Wir mussten jeden Bereich abdecken.“ Der Chemical Industries Association des Vereinigten Königreichs bezeichnete das Projekt als die bedeutendste Investition in die Produktion seit einem Jahrzehnt.

    Es dauerte fünf Jahre, bis es zustande kam, erstreckte sich über drei Kontinente, involvierte Tausende Menschen, kostete 2 Mrd. USD und rettete 10.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze in Schottland.

    „Es war eine wirklich globale Zusammenarbeit und eines der größten technischen Projekte der Welt“, so David.

    Heute transportiert die wachsende Flotte der Multigas-Schiffe von INEOS, die die Welt noch nie zuvor gesehen hatte, regelmäßig Amerikas Ethan zu wettbewerbsfähigen Preisen nach Europa.

    „Ich bin überzeugt, dass INEOS eines der wenigen Unternehmen weltweit ist, das dies erfolgreich durchführen konnte“, so INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe.

    Der Grenadier

    2017 - Brancheninsider sagten, es sei nicht machbar. Chemieunternehmen bauen keine Autos.

    Einige der besten Ideen von INEOS sind in einer Kneipe entstanden. So auch der Allrad-Geländewagen von INEOS, der bei einem Gin Tonic im Pub The Grenadier in der Nähe des Londoner Hauptsitzes des Unternehmens entstand. Brancheninsider sagten, es sei nicht machbar. Chemieunternehmen entwickeln keine Autos. INEOS kümmert sich jedoch nicht darum, was andere denken, und der Beweis – der Grenadier – ist heute im Handel erhältlich.

    „Mein Respekt für das, was INEOS geleistet hat, ist grenzenlos“, so Quentin Wilson, ein preisgekrönter Motorjournalist, der ein Jahrzehnt lang Top Gear moderierte.

    „Ich glaube, jeder in der Branche würde, wenn er ehrlich ist, zugeben, dass es beeindruckend ist.

    Die Geschichte des INEOS Grenadier ist vielleicht beispiellos.

    Es war eine Chance, die Messlatte höher zu legen, der INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe einfach nicht widerstehen konnte.

    Warum sollte INEOS nicht einen geistigen Nachfolger des Land Rover Defender bauen, einem der ikonischsten Geländewagen der Welt?

    Als er an diesem Abend aus dem Pub kam, waren die Räder bereits in Bewegung.

    Wir haben einen wettbewerbsfähigen Geländewagen von Grund auf neu entwickelt. Ein robustes Allradfahrzeug, der Sie zuverlässig ans Ziel bringt. Damit Sie Ihre Arbeit erledigen können.

    INEOSGRENADIER.COM

    INEOS Sport

    2023 - INEOS erwirbt 25 Prozent des Manchester United Football Club. Das Unternehmen besitzt bereits 100 Prozent des OGC Nice aus der französischen Ligue 1 sowie 100 Prozent des FC Lausanne- Sport aus der Schweizer Super League und hat eine Partnerschaft mit Racing Club Abidjan aus der Ligue One der Elfenbeinküste geschlossen.

    INEOS ist nicht nur in der Wirtschaft hervorragend. Auch in der Welt des Sports ist das Unternehmen führend – und stellt den Status quo in Frage. Und das nicht nur in einer Sportart. Heute tritt INEOS auf der Straße, dem Spielfeld, der Rennbahn und im Wasser an und unterstützt sein Team von Weltklasse-Athleten beim Laufen, Radfahren, Rugby, Fußball, in der Formel 1 oder beim Segeln dabei, Außergewöhnliches zu leisten.

    Für INEOS, das bei Redaktionsschluss von INCH einen Deal mit Manchester United ankündigte, macht das alles durchaus Sinn. „Es hilft wirklich, wenn man mit hochrangigen Leuten in China oder im Nahen Osten spricht, weil sie INEOS auf die eine oder andere Weise bereits kennen“, so der INEOSVorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Andere geben das Geld vielleicht für Fernsehwerbung aus, wir haben jedoch einen etwas anderen Ansatz gewählt.“

    INEOS hat zunächst klein angefangen und in den kommunalen Breitensport investiert.

    „Das war einer der spaßigsten Jobs, die ich je hatte, nachdem INEOS seinen Hauptsitz in die Schweiz verlegt hatte“, so David Thompson, CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia, der von 2016 bis 2021 Direktor des Lausanne Hockey Club und von 2017 bis 2019 Präsident von Lausanne Sport war.

    „Ich wurde gebeten, Beziehungen mit der lokalen Gemeinschaft aufzubauen.“

    Seit der Investition in den Lausanne Hockey Club 2010 hat INEOS Partnerschaften mit einigen der besten Teams der Welt geschlossen.

    Aber wie bei allem, was INEOS tut, hat es die Dinge anders gemacht – und wird dies auch in Zukunft tun.

    Alle Teams arbeiten unter der Leitung von Sir Dave Brailsford an gemeinsamen Leistungsthemen, indem sie Wissen und Best Practices austauschen.

    Deshalb nutzt das F1-Team die Technologie, die das Auto auf dem Boden hält, um das Boot des INEOS Team UK über das Meer fliegen zu lassen, und das Radteam INEOS Grenadiers berät das Segelteam in Sachen Ernährung.

    Clark Laidlaw, der Cheftrainer der All Blacks Sevens, bezeichnete die Leistungspartnerschaft mit INEOS kürzlich als einzigartig.

    „Sie gibt uns die Möglichkeit, von einigen der leistungsstärksten Teams der Welt in einer Reihe von Sportarten zu lernen“, so Laidlaw.

    1. INEOS ist stolz darauf, Principal Partner des achtfachen Konstrukteurs- Weltmeisters Mercedes-AMG Petronas F1 Team zu sein.
    2. Als führendes Unternehmen im globalen Sport ist das Mercedes-AMG Petronas F1 Team bestrebt, in der Werkstatt und auf der Rennstrecke die besten Ergebnisse zu erzielen.
    3. INEOS Grenadiers ist eines der erfolgreichsten Radsportteams mit sieben Siegen bei der Tour de France, źwei Siegen beim Giro d'Italia und zwei Siegen bei der Vuelta a Espa.a.
    4. Alle NZR Teams in Black, All Blacks, Black Ferns, All Blacks Sevens, Māori All Blacks, All Blacks XV und All Blacks Under-20 werden Teil der INEOS Sport Performance Group, um sich weiterzuentwickeln und Innovationen voranzutreiben.
    5. Eliud Kipchoge schrieb 2019 Geschichte, indem er als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden absolvierte und im Rahmen der INEOS 1:59 Challenge eine bemerkenswerte Zeit von 1:59:40,2 erreichte.
    6. INEOS Cycling: Egan Bernal gewinnt die Tour de France 2019, Geraint Thomas wird Gesamtzweiter.
    7. INEOS Britannia ist der Challenger of Record beim 37. America's Cup.
    8. INEOS ist Official Performance Partner der erfolgreichsten internationalen Rugby-M.nnermannschaft der Welt, den All Blacks und Neuseelands „Teams in Black“.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die großen Herausforderungen

    Herausforderungen sind unvermeidlich und INEOS musste in den vergangenen 25 Jahren viele davon bewältigen. Zwei große Ereignisse haben INEOS jedoch bis ins Mark erschüttert: die Finanzkrise 2008 und ein erbitterter Arbeiterkonflikt in Schottland 2013.

    Die Finanzkrise war die schlimmste seit der Weltwirtschaftskrise und bleibt für INEOS der schwärzeste Moment in der Geschichte des Unternehmens, als es seine Anleger zur Ruhe aufrufen musste. Und der Arbeiterkonflikt in Grangemouth endete beinahe mit der Schließung der verlustbringenden Gascrackeranlage.

    INEOS hat beides nicht nur überlebt, sondern ist aus diesen Situationen gestärkt hervorgegangen. INEOS beschloss, sich regelmäßig mit seinen Investoren zu treffen, und die Investitionen in den Standort Grangemouth lösten eine Renaissance aus, indem es das Schiefergas nach Schottland brachte.

    Die weltweite Finanzkrise 2008

    2008 - „Es war definitiv der dunkelste Moment in unserer Geschichte.“ – John Reece, Finance Director

    Die Banken waren kurz davor, INEOS den Geldhahn zuzudrehen. Es war ein unangenehmes und schwieriges Meeting mit den Kreditgebern.

    2008 stand die Welt vor der schlimmsten Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise. Auch INEOS wurde von dem Sturm erfasst, der sich wie ein Lauffeuer über den Atlantik ausbreitete. Drei Jahre zuvor hatten John Reece, Andy Currie und Sir Jim Ratcliffe den Deal des Jahrhunderts abgeschlossen, als sie einen Kredit in Höhe von 9 Mrd. USD aufnahmen, um das riesige Chemiegeschäft von BP zu übernehmen. Doch nun waren die Banken kurz davor, INEOS den Geldhahn zuzudrehen. „Es war definitiv der dunkelste Moment in unserer Geschichte“, so John.

    INEOS traf sich mit seinen Kreditgebern und vereinbarte mit den Banken erfolgreich einen vorübergehenden Verzicht auf den Covenant im Gegenzug für das Angebot, höhere Zinssätze für seine Kredite zu zahlen.

    Es war ein unangenehmes und schwieriges Meeting. Es öffnete INEOS jedoch die Augen für die Notwendigkeit von Veränderungen.

    Jahrelang hatten sich Jim, John und Andy ausschließlich auf das Wachstum des Unternehmens konzentriert und keine Zeit in die Beziehungen zu Investoren gesteckt.

    „Wir stellten fest, dass wir keine Freunde hatten, wenn wir vor Problemen standen“, so Jim.

    Sie verließen dieses Meeting mit dem Entschluss, einmal im Jahr einen Investorentag zu veranstalten.

    Und das haben sie seither auch getan. „Damals haben uns die Investoren nicht wirklich verstanden, aber jetzt tun wir unser Bestes, um die verschiedenen Geschäfte zu erklären“, so John.

    „Das bedeutet, dass sie, wenn wir um eine Finanzierung bitten, auf dem Laufenden sind, worum es bei INEOS geht, und wir uns ganz auf die Transaktion konzentrieren können.“

    Arbeiterkonflikt in Grangemouth

    2013 - Es waren Veränderungen notwendig, um die £300 Mio. schwere Investition in Grangemouth zu sichern.

    Eine hohe Fixkostenbasis hatte Grangemouth ausgebremst. INEOS war bereit, £300 Mio. zu investieren, wenn es die Kosten an diesem Standort senken könnte. „Wir wussten, dass die Schließung eine politisch heikle Entscheidung war, doch wir waren fest entschlossen, es zu tun. Es war kein Bluff.“ – John Reece

    2013 kam es am Standort Grangemouth in Schottland zu einem erbitterten Arbeiterkonflikt.

    INEOS erklärte, es sei bereit, £300 Mio. als Teil eines Fortbestehungsplans zu investieren, um das dringend benötigte Schiefergas aus den USA zu fördern – wenn es die Kosten an dem verlustbringenden Standort senken könne.

    Grangemouth hatte seit der Krise von 2008 keine guten Ergebnisse erzielt und wurde von anderen Unternehmen der INEOS Group gestützt.

    „Wir konnten diese Verluste nicht ewig weiter finanzieren“, so John Reece.

    Als die Belegschaft das Angebot des Unternehmens ablehnte, kündigte INEOS an, den Gascracker, der seit mehr als 50 Jahren Öl und Gas aus der Nordsee verarbeitet, schließen zu wollen.

    „Wir wussten, dass es eine politisch heikle Entscheidung war, doch wir waren fest entschlossen, es zu tun“, so John. „Es war kein Bluff.“

    Der Schritt verblüffte die Gewerkschaft, die daraufhin alle notwendigen Änderungen akzeptierte, um die Investition von £300 Mio. zu sichern.

    „Ich war ziemlich überrascht über die Geschwindigkeit der Kehrtwende“, so Declan Sealy, Business Director INEOS Acetyls. „Es war außergewöhnlich.“

    Heute erlebt der Standort, der einst am Rande der Stilllegung stand, eine Renaissance.

    Und der riesige Gastank, der zur Lagerung von US-Schiefergas gebaut wurde, ist heute ein Symbol der Hoffnung.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die große Frage

    Eine lautstarke Minderheit würde das bejahen. Wir sagen jedoch nein, denn unsere Lebensqualität hängt davon ab. Ohne Öl und Gas würde alles, worauf sich die Gesellschaft verlassen hat, einfach verschwinden.

    iPads, iPhones, Kleidung, Autos, Medikamente, Shampoo, Farben, Düngemittel und Spielzeug, um nur einige zu nennen. Das Leben, wie wir es kennen, würde einfach aufhören, zu existieren.

    Viele Menschen wissen, dass Öl und Gas es uns ermöglichen, unsere Häuser und Büros zu heizen, Essen zu kochen und von A nach B zu kommen.

    Aber wie viele wissen auch, dass Öl und Gas wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie sind? Und dass die chemische Industrie die im Gas enthaltenen Moleküle nutzt, um das umfassende Produktsortiment herzustellen, das die Grundlage der modernen Gesellschaft bildet?

    Wir können ohne Gas und Öl nicht leben. Es ist ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens und wird es wahrscheinlich auch noch in den nächsten Jahrzehnten bleiben, selbst wenn wir bis 2050 auf einen Netto-Null-Verbrauch umstellen.


    Können wir ohne Öl und Gas leben?

    2017 - INEOS erwirbt das gesamte Öl- und Gasgeschäft von DONG Energy A/S.

    Die chemische Industrie verwandelt Ethangas in Ethylen – den Baustein für Produkte von Kleidung und Medikamenten bis hin zu Elektronik und Fahrzeugen.

    Die vierte Energiewende wird die bisher spannendste sein.

    Viele der Produkte von INEOS, die aus Gas und Öl hergestellt werden, werden auch für den Bau von Windkraftanlagen, Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Technologien verwendet.

    Die vor kurzem gegründeten Gruppe Young Climate and Energy Network von INEOS wurde damit beauftragt, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Das Thema fossile Brennstoffe ist brisanter als je zuvor. Die Proteste auf der ganzen Welt werden immer lauter. Organisationen wie Just Stop Oil warnen, dass neues Gas und Öl „den Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation beschleunigen“ werden.

    Sie malen ein beängstigendes Szenario. Doch INEOS – eines der vielen Unternehmen, die aufgrund ihrer Abhängigkeit von Gas und Öl ins Visier genommen werden – glaubt, dass Bildung der Schlüssel zum Umdenken ist.

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS Energy, Brian Gilvary, sagte, es müsse eine offene und ehrliche Debatte mit der Öffentlichkeit über Energie geben, insbesondere über Gas und Öl.

    „Öl und Gas dienen heute einem konkreten Zweck“, so Brian. „Und die Welt kann, offen gesagt, auch morgen nicht ohne sie leben.

    Wenn wir die Förderung von Öl und Gas einfach stoppen würden, würden wir große Teile der Welt in Energiearmut zurücklassen. Das muss die Welt wissen.

    Es geht nicht darum, Öl und Gas zu stoppen. Es geht darum, sie zu dekarbonisieren, denn sonst besteht keine Hoffnung, dass wir die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad halten können.“

    Die Chemie-, Öl- und Gasindustrie sind untrennbar miteinander verbunden.

    INEOS, das sein eigenes Öl- und Gasgeschäft betreibt, verwendet für den Betrieb seiner chemischen Produktionsanlagen auch große Mengen an Öl und Gas.

    Das kann sich ändern, und das tut es auch. INEOS investiert Millionen, um seine Energie aus Wind- und Solarparks zu beziehen.

    Auch die chemische Industrie nutzt jedoch Gas und Öl als Rohstoff, indem sie Ethangas in Ethylen umwandelt – den Baustein für Produkte von Kleidung und Medikamenten bis hin zu Elektronik und Fahrzeugen.

    „Es ist nicht möglich, alles durch biobasierte Produkte zu ersetzen“, so Greet Van Eetvelde, Global Head of Climate, Energy and Innovation bei INEOS. „Es ist nicht möglich, alles durch erneuerbare Energien zu ersetzen.“

    Viele der Produkte von INEOS, die aus Gas und Öl hergestellt werden, werden auch für den Bau von Windkraftanlagen, Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Technologien verwendet.

    „Wir sind ein Unternehmen, das so viele Dinge herstellt“, so Greet. „Wir sind überall. Der Name INEOS steht nicht auf Ihrer Zahnpasta, aber unsere Produkte stecken darin. Wenn Sie Kopfschmerzen haben, auch in Aspirin.

    „Diese Demonstranten, die sich an die Wände kleben, brauchen die Chemikalien im Kleber. Wenn Sie diesen Kleber auflösen möchten, ist auch das ein Lösungsmittel aus der chemischen Industrie. Das ist das Absurde an der Sache.“

    Während der COVID-19-Pandemie galt INEOS als unverzichtbares Industrieunternehmen und wurde zu einer Stütze, die unsere Gesellschaft über Wasser hielt. INEOS stellte nicht nur Gesichtsmasken her, sondern war sogar für die Produktion des Impfstoffs unerlässlich.

    Laut Tom Crotty, Communications Director der INEOS Group, war die Nachfrage nach den Gesundheits- und Hygieneprodukten von INEOS beispiellos.

    „So etwas hatten wir noch nie erlebt“, so Tom. Die Produktion an den INEOS-Standorten wurde hochgefahren, um die weltweite Nachfrage nach Chemikalien zur Verlangsamung der Ausbreitung der Krankheit und zur Behandlung der Infizierten zu decken.

    An Standorten in Amerika, auf dem europäischen Festland und im Vereinigten Königreich wurden Ressourcen von nicht lebenswichtigen Tätigkeiten abgezogen, um die Versorgung mit wichtigen Chemikalien für die Herstellung lebenswichtiger medizinischer Materialien, Desinfektionsmittel und Geräte aufrechtzuerhalten.

    Das Unternehmen baute innerhalb von zehn Tagen drei neue Anlagen für Handdesinfektionsmittel, die jeden Monat Millionen von Flaschen Handdesinfektionsmittel direkt herstellten, abfüllten und kostenlos an Krankenhäuser verteilten.

    INEOS hat die gewaltigen Herausforderungen, vor denen unsere Welt steht, erkannt.

    Dennoch herrscht in der Branche großer Optimismus.

    „Ich glaube, diese vierte Energiewende wird die bisher spannendste“, so Brian, der von INEOS aus dem Ruhestand gelockt wurde.

    „Die Technologie schreitet heute so schnell voran, dass ich glaube, dass wir eines Tages sehen werden, wie die einzelnen Energiequellen miteinander verbunden sind.

    Laut dem ehemaligen Finance Director von BP besteht eines der größten Probleme darin, dass weltweit nur wenige Regierungen eine integrierte Energiepolitik verfolgen.

    „China tut dies, weil es ein großer Abnehmer von Energie ist und nicht über die gleichen Energieressourcen verfügt wie andere“, führt er weiter aus. „Deshalb entwickeln sie Windparks und befeuern gleichzeitig alte Kohlekraftwerke.

    Sie haben erkannt, dass sie einen Energiemix benötigen und dass dafür Lösungen erforderlich sind, die alle Energiequellen einbeziehen.“

    Das sei auch der Grund dafür, dass Chinas Netto-Null-Ziel 2060 und nicht 2050 ist.

    Laut Brian müsse sich die Welt auf den Kampf gegen das CO2, also das Gas, das weithin für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird, konzentrieren.

    „Man kann sein Ölgeschäft ausbauen, wenn man gleichzeitig tragfähige Maßnahmen zur Kohlenstoffabscheidung verfolgt“, so Brian weiter.

    Bei INEOS ist dies heute bereits der Fall.

    Anfang dieses Jahres hat das Unternehmen in Dänemark das weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-Projekt zur Kohlenstoffabscheidung gestartet.

    Das Projekt Greensand ist weltweit einzigartig und könnte, sobald es voll einsatzfähig ist, jedes Jahr bis zu acht Millionen Tonnen CO2 dauerhaft unter dem Meeresboden speichern.

    Die Ambitionen von INEOS enden hier jedoch nicht.

    Das Unternehmen investiert stark in die Kreislaufwirtschaft, um sicherzustellen, dass seine Produkte wiederverwertbar sind und Kunststoff aus Kunststoff statt aus Kohlenwasserstoffen hergestellt werden kann.

    Dazu hat INEOS ein neues Unternehmen gegründet, das zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beitragen soll, da Wasserstoff bei der Verwendung als Kraftstoff keine Emissionen verursacht.

    „Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen und alles ist über Nacht erledigt“, so der INEOSVorstandsorsitzende Sir Jim Ratcliffe. „Das alles erfordert Investitionen und braucht seine Zeit.“

    Elfie Méchaussie, die Chemieingenieurwesen studiert hat, ist Expertin für Kohlenstoff und Umwelt bei INEOS O&P Europe in der Schweiz.

    „INEOS muss eine Rolle spielen, und wenn ich mich in dem Unternehmen einbringe, kann ich etwas bewirken“, so Elfie.

    Sie gehört der vor kurzem gegründeten Gruppe Young Climate and Energy Network von INEOS an, die damit beauftragt wurde, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Es ist eine gewaltige Aufgabe, aber die yCEN-Mitglieder von INEOS sind begeistert, dass sie einen Unterschied machen können.

    „Das ist der Grund, warum ich für ein Petrochemieunternehmen arbeite“, so Elfie weiter.

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    Eine nachhaltige Zukunft

    Es mag widersinnig erscheinen, dass die chemische Industrie bei der Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle spielt. Und dennoch ist Nachhaltigkeit, und damit das Streben nach Netto-Null, das Herzstück der Strategie von INEOS.

    „Die Bekämpfung des Klimawandels ist ohne die chemische Industrie nicht möglich, denn wir liefern Bausteine, die dazu beitragen werden, Lösungen für die Zukunft zu finden“, so Hans Casier, CEO von INEOS Phenol.

    INEOS weiß, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 für eine Gesellschaft, die in hohem Maße auf die wertvollen Ressourcen der Erde angewiesen ist, kein leichter Weg sein wird.

    Doch das Unternehmen hat in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen und wird dies auch weiterhin tun, um die moderne Gesellschaft mit dem zu versorgen, was sie braucht, während sie weiter wächst.

    So reduzieren wir unsere Auswirkungen auf den Planeten

    INEOS hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 (2045 in Schottland und Deutschland) keine Emissionen mehr zu produzieren, und Roadmaps erstellt, die helfen sollen, den Weg dorthin zu verstehen und zu planen.

    Die Wege mögen unterschiedlich sein, aber das Ziel ist dasselbe: die CO2-Emissionen senken und unsere Geschäftstätigkeit fortsetzen, indem wir der Gesellschaft wichtige Produkte liefern.

    „Die Ziele basieren auf den Beiträgen der einzelnen Geschäftsbereiche, denn wir wissen, dass eine Einheitslösung nicht funktionieren wird“, so Greet Van Eetvelde, Global Head of Energy and Innovation von INEOS.

    „Die Spitzenleistungen, die wir in den einzelnen Bereichen erzielen, werden geteilt, um Best Practices weitergeben zu können.“

    Um diese ehrgeizigen, aber erreichbaren Ziele zu verwirklichen, hat INEOS eine Reihe von Schlüsselbereichen identifiziert, in denen die Emissionen reduziert werden können, während das Unternehmen weiterhin profitabel bleibt und die sich entwickelnden Vorschriften vorgreift.

    Ein wichtiger Bereich ist die Umstellung des Brennstoffs, den das Unternehmen für seinen Betrieb verwendet.

    INEOS hat damit bereits begonnen, indem es in erneuerbare Energien aus Wind- und Solarparks investiert.

    Und das ist nur der Anfang.

    INEOS trägt dazu bei, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, in der nichts verschwendet wird, indem es neue Produkte einführt, die statt aus Gas und Öl aus Abfällen und biobasierten Materialien hergestellt werden.

    Das Unternehmen konzentriert sich darauf, sicherzustellen, dass alles, was es tut, sicher und effizient ist, und ersetzt alte Anlagen durch effizientere, neue Modelle.

    Und es investiert stark in Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, mit denen CO2-Emissionen aus der Industrie sicher und dauerhaft gespeichert werden können.

    „Ich bin zuversichtlich, dass INEOS ein großer Teil der Lösung für den grünen Wandel sein wird“, so Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn.

    „Dies wird jedoch Veränderungen erfordern, die auch wir als Verbraucherinnen und Verbraucher in unserem täglichen Leben vornehmen müssen. Es ist ein Weg, den nicht nur Unternehmen wie INEOS Inovyn gehen müssen. Auch die Gesellschaft ist gefragt.“

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, erklärte, INEOS sei „vollkommen entschlossen“, eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf Netto-Null zu spielen.

    „Wir planen, mehr als 6 Mrd. EUR für unsere Pläne auszugeben, und werden alle unsere Geschäftsbereiche in die Pflicht nehmen, diese Pläne umzusetzen“, so Jim weiter.

    Er sagte jedoch auch, dass Netto-Null nur dann erreicht werden kann, wenn Regierungen, Industrie und Öffentlichkeit zusammenarbeiten.

    Bei INEOS treibt das Motto „Erfolgreich sein und Gutes tun“ nicht nur Innovationen voran.

    Es ist auch ein wichtiger Leitsatz für seine Mitarbeitenden, Kunden und Investoren auf der ganzen Welt.

    „Nachhaltigkeit ist für unsere Geschäftstätigkeit von grundlegender Bedeutung“, so Tobias Hannemann, CEO von INEOS Oxide.

    Der Schlüssel zum anhaltenden Erfolg von INEOS ist sein unternehmerisches Fundament.

    „INEOS hat es geschafft, eine Kultur zu fördern, in der alles möglich ist, in der jeder Verantwortung übernehmen kann und in der Veränderungen willkommen sind“, so Alison Mills, HR Director INEOS Acetyls and Nitriles.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Project ONE

    INEOS plant den Bau des umweltfreundlichsten Crackers in Europa und möglicherweise sogar der Welt. Das Projekt läuft unter dem Namen Project ONE und stellt die größte Investition dieser Generation im europäischen Chemiesektor dar. CEO John McNally schätzt, dass sich die endgültigen Kosten wahrscheinlich auf ca. 4 Mrd. USD belaufen werden.

    Der neue Ethancracker wird nicht nur mit der besten heute verfügbaren Technologie gebaut und den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa haben, sondern auch andere Unternehmen dazu zwingen, ihre alternden europäischen Anlagen zu ersetzen oder sie zu schließen.

    „Wir hoffen, dass dies zur Wiederbelebung der gesamten europäischen Chemieindustrie beitragen wird“, so Jason Meers, CFO von INEOS Project ONE.

    In der Vergangenheit ist INEOS durch die Übernahme ungeliebter Vermögenswerte anderer Unternehmen gewachsen.

    „Dies ist ein neues Kapitel für INEOS, denn es ist das erste Mal, dass wir eine Anlage bauen, die auf unsere Nachfrage und unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist“, so John.

    Die Bauarbeiten im Hafen von Antwerpen haben bereits begonnen. INEOS hofft, dass die Anlage Ende 2026 in Betrieb genommen werden kann.

    Die Bedeutung dieser Investition ist auch den jüngsten Mitarbeitenden von INEOS nicht entgangen.

    Robin Stichelbaut, 25, gehört zum Beschaffungsteam von Project ONE und kam vor etwa zwei Jahren zu INEOS.

    „Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, wollte ich unbedingt einen Job finden, bei dem ich in der chemischen Industrie etwas bewirken kann“, erklärt er. „INEOS ist das einzige Unternehmen, das mir diese Möglichkeiten bot.“

    Er beschreibt Project ONE als Wendepunkt in der chemischen Industrie.

    „Ich habe die einmalige Gelegenheit erhalten, an einem Projekt mitzuwirken, das die chemische Industrie in meiner Heimatstadt Antwerpen dabei unterstützen wird, nachhaltig zu werden und sich schließlich in Richtung Klimaneutralität zu bewegen, indem wir in die innovativsten Techniken investieren“, so Robin weiter.

    Dries De Keyser, 23, ist einer von fünf belgischen Process Operators, die derzeit in Köln, Deutschland, zu Experten für das Cracking-Verfahren ausgebildet werden.

    „Dass ich in der Lage sein werde, etwas zu bewirken und die gesamte chemische Industrie in Europa zu beeinflussen, ist für mich eine große Chance“, so Dries.

    Die Anlage wird mit der besten heute verfügbaren Technologie gebaut ist für die Zukunft ausgelegt.

    „Sie ist so konzipiert, dass wir andere Technologien integrieren können, sobald sie verfügbar sind“, so John.

    Dazu gehören die Abscheidung und Speicherung von CO2 und die Verwendung von 100 Prozent Wasserstoff als Kraftstoff.

    Letztes Jahr unterzeichnete INEOS Olefins Belgium als erstes Industrieunternehmen eine Vereinbarung mit Fluxys, um an einer Machbarkeitsstudie für die Entwicklung eines Wasserstoffnetzes mit offenem Zugriff im Hafen von Antwerpen teilzunehmen.

    Project ONE könnte einer der größten Kunden von Fluxys werden.

    „Wir werden vom ersten Tag an in der Lage sein, 60 Prozent des Wärmebedarfs mit den großen Mengen an Wasserstoff aus unserem Cracking-Verfahren zu decken“, so Ralf Gesthuisen, Technology Manager.

    „Wenn wir in Zukunft Zugriff auf mehr kohlenstoffarmen Wasserstoff erhalten, können wir diesen Anteil auf 100 Prozent erhöhen und die Emissionen von Project ONE auf Netto-Null bringen.“

    Die Gesch.ftsführerin von Fluxys, Raphaël De Winter, erklärt, das in Belgien ansässige Unternehmen wolle schnell einen „gut funktionierenden“ Markt für Wasserstoff entwickeln.

    „Wir brauchen ein Netz mit offenem Zugriff, an das sich jeder gleichberechtigt anschließen kann, damit Angebot und Nachfrage reibungslos zueinander finden können“, so Raphaël.

    „Das Interesse von INEOS Olefins Belgium ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der von der Industrie benötigten Infrastruktur.

    Als Mitbegründer Sir Jim Ratcliffe die Nachricht auf einer Pressekonferenz im Jahr 2019 bekannt gab, wurde die Entscheidung von INEOS, einen neuen Cracker in Europa zu bauen, als bahnbrechend gefeiert.

    Seit Jahrzehnten hat niemand mehr so viel in die europäische Chemieindustrie investiert. Die Entscheidungen fallen normalerweise auf die USA, China oder andere Teile Asiens.

    Man hofft, dass Project ONE dazu beitragen wird, diesen Trend und den Niedergang der Branche umzukehren.

    Der Ethancracker, der zu einem großen Teil in Einzelteilen designt, gebaut und per Schiff zum Standort transportiert wird, wird das geruchs- und farblose Ethangas in Ethylen umwandeln – eine der weltweit am häufigsten verwendeten Chemikalien, die für ein umfassendes Produktsortiment, darunter Kleidung und Medikamente, unerlässlich ist.

    „Ethylen berührt jeden Teil unseres Lebens“, so John. „Ob Produkte, die wir tagtäglich in unserem Haus verwenden, wie die Isolierung in unseren Wänden, oder Leitungswasser, das durch Rohre aus Polyethylen fließt.“

    Während der Bauphase werden etwa 3000 Mitarbeitende für INEOS tätig sein. Sobald die Anlage in Betrieb ist, wird sie 450 Vollzeitmitarbeitende beschäftigen.

    Die Anlage wird weniger als die Hälfte der CO2-Emissionen der bisher saubersten Cracker in Europa ausstoßen.

    „Project ONE ist einzigartig“, so Michel Machielsen, Cracker Operations Representative – Project ONE.

    „Viele dieser Projekte werden auf anderen Kontinenten realisiert, doch INEOS möchte auf Europa setzen, was bedeutet, dass das Projekt viel strengere Anforderungen erfüllen muss.“

    Er ergänzt: „Es ist ein kühner Schritt, aber er entspricht voll und ganz dem, was wir im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaziele erreichen möchten.“

    Joy Donne, CEO von Flanders Investment & Trade, bezeichnete Project ONE als ein außergewöhnliches Projekt. Das Projekt gewann die Auszeichnung Exceptional Investment of the Year Trophy. „Es ist richtungsweisend“, so Joy.

    Der Klimawandel: Abwarten ist keine Option mehr

    PROJECT-ONE.INEOS.COM

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    Project Greensand

    Eine Weltneuheit: CO2 pro Jahr speichern. Greensand Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung von INEOS wird uns helfen, bis 2050 zu einer Netto-Null-Wirtschaft überzugehen.

    Bis 2030 könnte das Project Greensand bis zu 8 Mio. Tonnen Eine Weltneuheit: CO2 pro Jahr speichern.

    An dem Konsortium, das dieses bahnbrechende Projekt unterstützt, sind 23 gleichgesinnte Unternehmen beteiligt.

    Das Projekt könnte die Arbeitsplätze von Tausenden hochqualifizierten Arbeitskräften sichern.

    INEOS hat dazu beigetragen, der Welt zu beweisen, dass CO2 sicher abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden gespeichert werden kann. Der erfolgreiche Versuch, bei dem CO2 aus der Anlage INEOS Oxide in Antwerpen, Belgien, abgeschieden, komprimiert und 500 km über die Grenze zur Offshore-Ölplattform Nini des Unternehmens in der dänischen Nordsee transportiert wurde, wurde als großer Moment für den Übergang Europas zu einer grüneren Wirtschaft gefeiert.

    „Sie haben gezeigt, dass es möglich ist“, so Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.

    „Sie haben gezeigt, dass wir unsere Industrie durch Innovation und Wettbewerb wachsen lassen und gleichzeitig die Atmosphäre durch Einfallsreichtum und Zusammenarbeit von Kohlenstoffemissionen befreien können.“

    Zeugen dieses historischen Moments waren Dänemarks Kronprinz Frederik, INEOSMitbegründer Sir Jim Ratcliffe und Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer bei Wintershall Dea, dem Unternehmen, das zusammen mit INEOS das Konsortium von 23 Gesellschaften anführte, die an Project Greensand beteiligt sind.

    „Dieses Projekt beweist, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ein gangbarer Weg ist, um CO2-Emissionen unter der Nordsee dauerhaft zu speichern“, so Hugo.

    Nach der Verschiffung zur Plattform Nini wurde das verflüssigte Gas über ein bestehendes Bohrloch in ein nicht mehr genutztes Reservoir mehr als eine Meile unter dem Meeresboden injiziert.

    „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier versagt haben, ist gleich Null“, so Anne Steffensen, CEO von Danish Shipping, die das CO2 zur INEOS Plattform in der Nordsee transportierte.

    Und der Grund dafür ist einfach.

    Denn die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid wird als große Chance betrachtet, um die Energieversorgung der Welt zu dekarbonisieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

    Das Konsortium aus 23 Partnern wird unter anderem von INEOS, das in den letzten zehn Jahren in seiner Oxide-Anlage CO2 gesammelt und gespeichert hat, geleitet.

    Project Greensand, wie es aufgrund der Art des Sandsteins unter dem Meeresboden genannt wird, ist das erste Projekt mit einer vollständigen Wertschöpfungskette, bei dem das CO2-Gas aus den Anlagen aufgefangen, verflüssigt, auf das Meer hinaus transportiert und anschließend in leere Ölquellen injiziert wird.

    Und das alles geschieht mit dem alleinigen Ziel des Umweltschutzes.

    „Alle Teile des Prozesses wurden isoliert entwickelt und haben gut funktioniert“, so David Bucknall, CEO von INEOS Energy.

    „Die Herausforderung bestand darin, die einzelnen Teile miteinander zu verbinden und die Infrastruktur aufzubauen.“

    Der Plan sieht nach dem erfolgreichen Versuch nun vor, 2025 den kommerziellen Betrieb aufzunehmen.

    Sobald es voll funktionsfähig ist, wird das Projekt in der Lage sein, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern.

    Obwohl es für INEOS keine wirtschaftlichen Anreize bietet, ist das Unternehmen sehr stolz darauf, an einem solch bahnbrechenden Projekt beteiligt zu sein.

    Mads Weng Gade, CCO, Leiter von INEOS Energy Denmark, bezeichnete es als einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel.

    „Ich habe mich schon sehr lange auf diesen Tag gefreut“, so Mads. „Wir alle haben wahren Pioniergeist bewiesen und hart daran gearbeitet, dieses Ziel zu erreichen.“

    Viele Kritiker haben argumentiert, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung nicht skalierbar, teuer und energieintensiv ist.

    Doch David, eine ehemalige Führungskraft von BP, erklärt, dass das Projekt auf bewährten Technologien basiert.

    „In der Pilot- und der Entwicklungsphase geht es darum, dass diese Technologien effektiv zusammenarbeiten“, so David weiter.

    Im Dezember erhielt das von INEOS geleitete Projekt £22 Mio. von der dänischen Regierung die größte Einzelbeihilfe, die jemals in Dänemark vergeben wurde.

    „Dänemark hat eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt und sieht die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als einen der notwendigen Schritte zur Erreichung seiner Ziele“, so David. „Dieses Projekt wird einen wichtigen Beitrag zu Dänemarks Zielen der Kohlenstoffreduktion leisten.“

    Darüber hinaus wird das Projekt hochqualifizierte Arbeitsplätze sichern.

    „Es ergibt Sinn, dass die Öl- und Gasindustrie diese neue Industrie vorantreibt, da sie über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt“, so Mads.

    „Wir setzen auf die Infrastruktur, die Geologie und die Mitarbeitenden, die diese Lagerstätten genau kennen.“

    Anstatt dass Ölplattformen demontiert werden, können sie wiederverwendet werden.

    Anstatt dass Gas ausströmt, wird der Prozess einfach umgekehrt, damit Kohlendioxid in die Bohrlöcher fließen kann.

    Das langfristige Ziel von INEOS ist es, eine Flotte von Schiffen und CO2-Lagereinrichtungen an Land zu bauen sowie ein Terminal zu errichten, damit die Schiffe andocken, das CO2 in Container laden und anschließend zur Bohrinsel hinausfahren können.

    „Wir gehen davon aus, dass Greensand kommerziell wettbewerbsfähig sein wird, sobald ein kommerzieller Markt für CO2 entstanden ist“, so David.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Wasserstoff als Brennstoff

    Eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 wird ohne Wasserstoff unmöglich sein.

    INEOS investiert in die Entwicklung einer mit Wasserstoff betriebenen Welt.

    Wasserstoff erzeugt bei der Verbrennung als Kraftstoff keine Emissionen.

    Europa sehnt sich nach mehr Investitionen in grünen Wasserstoff.

    Eine NETTO-Null-Wirtschaft bis 2050 wird ohne Wasserstoff unmöglich sein. Aus diesem Grund plant INEOS erhebliche Investitionen, um die Entwicklung einer Welt zu unterstützen, die mit Wasserstoff betrieben wird, einem Gas, das bei der Verbrennung als Kraftstoff keine Emissionen erzeugt. Der Geschäftsbereich Wasserstoff hat nur ein Ziel: die Reduzierung der CO2-Emissionen.

    Dieser Geschäftsbereich baut gerade die erste Großanlage für grünen Wasserstoff in Rafnes, Norwegen.

    „Grüner Wasserstoff ist eine unserer besten Chancen für eine nachhaltigere und kohlenstoffärmere Welt“, so der INEOS-Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Europa schreit nach mehr Investitionen in grünen Wasserstoff und wir sind entschlossen, eine führende Rolle bei diesem wichtigen neuen Kraftstoff zu spielen.“

    Die norwegische Anlage wird dazu beitragen, das Bestreben des Landes zu unterstützen, bis 2040 mehr Treibhausgase einzusparen als es erzeugt.

    Anlagen dieser Art könnten auch in Deutschland und Belgien gebaut werden, weitere Investitionen sind im Vereinigten Königreich und in Frankreich geplant.

    Sean Keach ist ein britischer Journalist, der sich auf Technologie und Wissenschaft spezialisiert hat.

    „INEOS hat einen festen Termin und kühne Pläne, um wirtschaftlich rentabel zu bleiben und gleichzeitig den Schaden für den Planeten zu minimieren“, erklärt Sean.

    „Das ist für ein Unternehmen, das sich auf Energie und Petrochemie spezialisiert hat, keine Selbstverständlichkeit. Die gute Nachricht dabei ist, dass es so aussieht, als ob INEOS diese Aufgabe bewältigen kann.“

    1 minute lesezeit Ausgabe 25
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    Erneuerbare Energie

    Stromabnahmevereinbarungen zur Versorgung seiner Standorte in Belgien mit 100 Prozent grüner Energie

    Große Windenergieabkommen sollen CO2-Emissionen reduzieren.

    Ein Solarpark, der jedes Jahr 730.000 MWh saubere Energie produzieren kann.

    Bei INEOS weht ein frischer WIND, und zwar durch die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von Öl und Gas als Brennstoff für die Anlagen zu verringern und die CO2-Emissionen zu senken. INEOS O&P Europe, Styrolution und INEOS Inovyn nutzen dank langfristiger Verträge mit Eneco, ENGIE und RWE nun alle Strom aus Windkraft.

    Anfang dieses Jahres unterzeichnete INEOS O&P Europe einen weiteren Vertrag – dieses Mal mit Skagerak Energitjenester – zur Nutzung von 100 Prozent Ökostrom in den Werken Rafnes und Bamble in Norwegen.

    Auf der anderen Seite des Atlantiks wird in Houston, Texas, ein Solarpark mit einer Fläche von 2400 Acres gebaut, der ausschließlich für INEOS O&P USA bestimmt ist.

    Die 800.000 Paneele der INEOS Hickerson Solar Farm sollen jedes Jahr 730.000 Megawattstunden saubere Energie produzieren.

    Die Farm wird von einer Tochtergesellschaft von NextEra Energy Resources betrieben, dem weltweit größten Erzeuger von erneuerbarer Energie aus Wind und Solar.

    „Wir finden es toll, dass INEOS eine führende Rolle bei der Dekarbonisierung der petrochemischen Industrie übernimmt“, so Matt Handel, Senior Vice President of Development bei NextEra Energy Resources.

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    Einen Unterschied machen ist wichtig … für INEOS

    Für INEOS ist es wichtig, einen Unterschied zu machen. Und dieses Ziel geht weit über den Arbeitsplatz hinaus. „Wenn ein Unternehmen eine gewisse Größe erreicht, hat es die Möglichkeit, etwas Gutes in der Welt zu tun“, so INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe. „Und genau das möchten wir zu tun. Wir möchten etwas Sinnvolles schaffen, das dem Wesen unseres Unternehmens entspricht.“

    Im Laufe der Jahre hat INEOS versucht, das Leben junger Menschen durch The Daily Mile und jüngst durch das Ineos Oxford Institute und The Forgotten 40 zu verbessern. Es hat in Projekte investiert, um den Atlantischen Lachs vor dem Aussterben zu bewahren und nachhaltige Arbeitsplätze in Tansania zu schaffen – einer Region von immenser natürlicher Schönheit, das von Wilderern geplagt wird. Außerdem liegt es INEOS am Herzen, gleichgesinnten Menschen mit Abenteuergeist zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

    INEOS ist der Meinung, dass Unternehmen einen Beitrag zur Gesellschaft leisten sollten, sei es durch finanzielle Unterstützung oder durch Fachwissen.  INEOS bietet seit seinem Bestehen beides an und wird dies auch weiterhin tun.

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    Unterschied machen für … Gemeinschaften

    Der 13-jährige Anderson Mgesi kannte nur das Wildern. Die Jagd auf Vögel und kleine Antilopen war eine einfache und schnelle Möglichkeit, an Geld zu kommen, um seine Mutter, seinen Vater und seine acht Geschwister zu unterstützen. Heute jedoch hilft er, der Wilderei in Usangu, einer riesigen unberührten Wildnis, in der Elefanten, Büffel, Löwen und Leoparden leben, ein Ende zu setzen.

    Heute arbeitet er als Führer und bringt Touristen zu den unglaublichen Wildtieren in diesem Teil des Ruaha- Nationalparks – und die Vögel gehören zu seinen Favoriten.

    „Anderson ist mittlerweile einer der besten Führer in unserem Unternehmen im Süden Tansanias“, so Brandon Kemp, Country Director Tanzania bei Asilia Africa. „Ich bin so stolz auf ihn.“

    Zu denjenigen, die von seiner Weisheit und seinen Kenntnissen der Region profitiert haben, gehört auch der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe.

    In den letzten sechs Jahren hat Jim maßgeblich dazu beigetragen, dass Asilia Africa das Gesicht des Tourismus im Süden Tansanias verändert hat, um die von Wilderern bedrohte Tierwelt zu retten.

    Und gemeinsam machen sie einen Unterschied.

    „Heute verfügen wir über eines der größten neuen Wildnisgebiete für den Tourismus in Afrika“, so Brandon.

    Seit der Eröffnung eines neuen Expeditions- und Forschungscamps – ebenfalls von Jim finanziert – ist die Zahl der Wilderer in den unerforschten Usangu-Feuchtgebieten zurückgegangen.

    „Wir müssen einfach weitermachen“, so Anderson. Die Arbeit im Usangu-Camp 180 Meilen von der Heimat seiner Familie in Tungamalenga entfernt bedeutet Anderson sehr viel.

    Denn das Feuchtgebiet ist der Ort, an dem sein Großvater lebte und sein Vater geboren wurde.

    „Ich erinnere mich, wie mein Großvater mir erzählte, dass er oft weite Strecken auf der Suche nach Salz und Nahrung zurücklegte“, so Anderson. „Heute gehe ich dieselben Wege und führe Touristen.“

    Früher konnte man den Ruaha-Nationalpark nur zu Fuß betreten, was es schwierig machte, die Tiere vor Wilderern zu schützen.

    Jetzt führt eine 30 Meilen lange Straße, die Anderson und elf andere in zwei Monaten von Hand gebaut haben, zu Jims Forschungscamp in Usangu.

    Während des Baus der Straße trafen sie auf einen Leoparden, der auf der Suche nach Nahrung die Umgrenzung ihres provisorischen Lagers durchbrochen hatte.

    „Es gelang uns, ihn aus unserem Lager zu verjagen, bevor es gefährlich wurde“, so Anderson.

    Während des Baus der Straße begann Anderson, Englisch zu lernen und sich inspirierende Reden des ehemaligen USPräsidenten Barack Obama herunterzuladen.

    „Ich habe viel Zeit damit verbracht, ihn zu coachen, weil er so engagiert war“, erklärt Brandon.

    Anderson hatte zunächst als Gelegenheitsarbeiter in Jabali Ridge, dem Ort, an dem Sir Jims Joint Venture mit Asilia begann, gearbeitet.

    „Gemeinsam haben wir uns im Süden Tansanias so stark engagiert wie kein anderes Safari-Unternehmen“, so Brandon.

    „Und dieses Engagement ist von entscheidender Bedeutung, da die riesigen Wildnisgebiete nur einen Bruchteil der Besucher (und Einnahmen) der berühmteren nördlichen Parks wie der Serengeti und Tarangire verzeichnen.“

    Bislang hat Sir Jim allein in Usangu mehr als 1,5 Mio.

    USD beigesteuert und darüber hinaus einen Hubschrauber mitgebracht, der im Kampf gegen die Wilderei eine entscheidende Rolle spielt.

    „Der Süden Tansanias ist ein atemberaubender Ort, aber er ist bedroht“, so Sir Jim. „Die Schaffung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Safaritourismus wird sowohl die Wildtiere schützen als auch den Menschen in dieser erstaunlichen Region helfen, indem sie dauerhafte Arbeitsplätze schafft.“

    Und für Brandon und Sir Jim sind das Menschen wie Anderson.

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    Einen Unterschied machen für … das Leben junger Menschen

    INEOS wählt einen radikalen Ansatz für ein bekanntes Problem

    Obwohl INEOS die Initiative finanziert, vertraut das Unternehmen auf fünf pensionierte Lehrer, die sich regelmäßig mit den Schulleitern austauschen.

    KINDER, die unter Armut und Chancenlosigkeit leiden, beginnen eine tolle Entwicklung – und Schulleiter im Vereinigten Königreich glauben, dass der radikale Ansatz von INEOS zur Bekämpfung der Kinderarmut der Schlüssel dazu ist. INEOS hat seine Initiative „Forgotten 40“ in der Überzeugung ins Leben gerufen, dass sie für die Bedürftigsten etwas bewirken würde. Das war jedoch nur eine Vermutung.

    Heute beginnt die jährliche Spende des Unternehmens in Höhe von £20.000 an jede der 100 Schulen in den am stärksten benachteiligten Gebieten des Vereinigten Königreichs, Früchte zu tragen.

    „Die Wirkung der Spende von INEOS auf unsere Kinder und ihre Familien ist unbeschreiblich“, so Claire Higgins, Schulleiterin der Holy Cross Catholic Primary School in Birkenhead on The Wirral.

    „Dank dieser Spende können wir unseren Kindern die erstaunlichsten Möglichkeiten und Erfahrungen bieten, was mit unserem Schulbudget einfach nicht machbar wäre.“

    Die Hoffnung ist, dass ein Geist, der durch neue Erfahrungen erweitert wird, nie wieder in seine alten Denkmuster zurückf.llt. Dieser Überzeugung war jedenfalls der verstorbene US-amerikanische Arzt Oliver Wendell Holmes – und INEOS ist es ebenfalls.

    In den letzten 18 Monaten haben die Schulen das Geld von INEOS genutzt, um mit den Kindern Ausflüge in den Zoo, an den Strand, in den Park, in den Lake District und ins Theater zu unternehmen – alles Orte, an denen sie noch nie waren. Außerdem investierten sie in Lebensmittelbanken, Kochkurse für Eltern und Therapiehunde.

    Obwohl INEOS die Initiative finanziert, vertraut das Unternehmen auf fünf pensionierte Lehrer, die sich regelmäßig mit den Schulleitern austauschen.

    Brian Padgett, ein ehemaliger stellvertretender Schulleiter, der zudem 15 Jahre lang als Ofsted-Inspektor tätig war, gehört zum Team der Forgotten 40.

    „Seit den späten 1970er Jahren haben die verschiedenen Regierungen des Vereinigten Königreichs Lehrer und Schulen für die schlechten Leistungen von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen verantwortlich gemacht“, erläutert er.

    „Aber sie haben vorsätzlich all die Herausforderungen ignoriert, mit denen die Kinder, ihre Eltern und ihre lokalen Gemeinschaften konfrontiert sind.

    Wenn die Intervention von INEOS funktioniert, könnten die Beweise für ihren Erfolg die politischen Entscheidungsträger auf nationaler Ebene dazu bewegen, wieder in das „Lokale“ zu investieren, wobei die Schulleiter die Befugnis erhalten, die Ressourcen entsprechend den lokalen Bedürfnissen zu verteilen.“

    Alle Schulleiter von INEOS stehen vor ähnlichen Problemen.

    Eine Schule in der am stärksten benachteiligten Gemeinde im gesamten Rhondda Valley in Wales hat kürzlich ein Bett und Bettzeug für ein Kind gekauft, das so dankbar war, dass es in das Büro des Schulleiters Andrew Williams kam, um sich zu bedanken.

    „Wenn so etwas passiert, weiß man, dass das Geschenk von INEOS auf die bestmögliche Weise eingesetzt wird“, so Brian weiter.

    Man vertraut den Lehrern, dass sie das Geld für Dinge ausgeben, die wirklich gebraucht werden.

    „Was die Unterstützer verstehen müssen, ist die Macht, die den Schulleitern gegeben wurde, um dort etwas zu bewirken, wo es wirklich wichtig ist", so Louise Hill, Schulleiterin der Grimes Dyke Primary in Leeds.

    „Wir verfügen zwar über staatliche Mittel, diese sind jedoch bürokratisch gebunden, jeder Penny muss nachgewiesen werden und sie sind an akademische Leistungen geknüpft.

    Das Geld, das wir von dem Projekt Forgotten 40 erhalten haben, war wie ein frischer Wind. Es ist toll, dass man mir als Schulleiterin zutraut, zu wissen, was für meine Kinder und ihre Familien das Beste ist.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Einen Unterschied machen für … Menschen

    Extremes Abenteuer lehrte Abi eine wertvolle Lektion

    Die Tiefs machten die Hochs für Abi Longhurst umso schöner.

    Der INEOSVorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe sagt, die IN-NAM-Challenge sei eine echte Charakterprüfung.

    Das Leben ist voller Höhen und Tiefen. Seit Abi Longhurst aus der rauen namibischen Wildnis zurückgekehrt ist, betrachtet sie dies jedoch nicht mehr als etwas Schlechtes. Und sie verschwendet keine wertvolle Zeit damit, sich darüber Gedanken zu machen, was alles schiefgehen könnte. Stattdessen hat sie dank der einzigartigen IN-NAM-Wüsten-Challenge von INEOS gelernt, beides anzunehmen.

    Die 320 km lange Rad-, Lauf- und Wandertour durch die namibische Wüste wird von INEOS als ein lebensveränderndes Abenteuer angepriesen – und der Unterschied, den es in Abis Leben bewirkt hat, ist dafür die Bestätigung.

    „Die Tiefen machten die Höhen umso schöner“, so Abi.

    „Für mich war IN-NAM nur der Anfang. Jetzt freue ich mich auf weitere Herausforderungen und die damit verbundenen Höhen – und Tiefen. Die Extreme machen das Leben interessanter und aufregender.“

    Abi ist 31 Jahre alt und arbeitet als Prozessingenieurin im Anlagenteam, das den Kinneil Terminal in Grangemouth, Schottland, betreut.

    Das Team sorgt dafür, dass die Anlage weiterhin effizient und sicher arbeitet.

    Die IN-NAM-Challenge wurde 2017 ins Leben gerufen.

    Jedes Frühjahr erhalten die Absolventen des dritten Studienjahres von INEOS die Chance, ihre Grenzen auszuloten und zu überwinden.

    Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass sie dadurch ihr wahres Potenzial erkennen. Die Einstellung ist alles.

    „Es ist ein echter Charaktertest und ein echtes Abenteuer“, so der Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Es ist etwas völlig Anderes und damit passt es irgendwie zu INEOS. Wir brauchen in unserem Unternehmen Mitarbeitende, die ein Mumm, Entschlossenheit und einen starken Charakter mitbringen.“

    Abi wird die sechs Tage, die sie mit Laufen, Wandern und Radfahren in der ältesten Wüste der Welt verbracht hat, nie vergessen, ebenso wenig wie das Gefühl, den Sonnenaufgang zu beobachten, als sie auf dem 8442 Fuß hohen Gipfel des Brandbergs, des höchsten Bergs Namibias, stand.

    „Allein für diesen Moment haben sich all die Tiefs, die das Training in den kalten schottischen Wintern mit sich brachte, gelohnt“, so Abi.

    Die Challenge hat ihr Leben verändert.

    „Dank der Challenge hat sich meine Einstellung grundlegend verändert. Heute frage ich ‚Warum nicht?‘“, so Abi, die nun Botschafterin für andere Absolventen ist, die in ihre Fußstapfen treten möchten.

    „Mir ist klar geworden, dass man nicht der Fitteste oder Schnellste sein muss, um sich einer körperlichen Herausforderung zu stellen, und dass Marathons nicht nur Elitesportlern vorbehalten sind.

    „Ich habe gerade meinen sechsten Marathon absolviert, vor der IN-NAM-Challenge hätte ich noch nicht einmal daran gedacht. Ich habe bewiesen, dass mein Körper strapazierfähig ist und ich freue mich darauf, meine Grenzen weiter neu zu definieren.“

    8 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Einen Unterschied machen für … die Gesellschaft als Ganzes

    Wie INEOS erkannte, was die Welt braucht

    Die Pandemie lehrte die Welt, wie wichtig gute Hygiene ist.

    INEOS ist stolz darauf, schnell Entscheidungen zu treffen. Aber eine Entscheidung, nämlich den verzweifelten Mangel an Handdesinfektionsmitteln in Krankenhäusern im Vereinigten Königreich und in Europa während der weltweiten COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, führte zur Geburt eines neuen Geschäftsbereichs. Das neue Unternehmen INEOS Hygienics ist heute auf einem ehemals umkämpften Markt erfolgreich.

    Die schnörkellosen, hochreinen Handdesinfektionsmittel, Wischtücher, Gele, Handwaschmittel und Sprays in Krankenhausqualität werden heute von den Verbrauchern sehr geschätzt. Kunden auf der ganzen Welt loben das Unternehmen für seine qualitativ hochwertigen und preiswerten Produkte.

    „Das Handdesinfektionsmittel hält, was es verspricht“, schrieb ein Kunde auf Amazon. „Es ist von sehr guter Qualität und hat eine perfekte Konsistenz.“

    Doch nicht nur Privatverbraucher verwenden diese Produkte. Auch Spitzensportler wie der Olympionike Sir Ben Ainslie und der Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton sind überzeugt.

    „Die Pandemie hat uns alle gelehrt, wie wichtig gute Hygiene ist“, so Lewis. „Wir alle haben uns gründlich die Hände gewaschen und ständig Oberflächen desinfiziert.

    Durch Krankheit oder Müdigkeit ausgebremst zu werden, kommt für mich nicht in Frage. Deshalb war Hygiene schon immer etwas, worauf ich sehr viel Wert gelegt habe. Das gilt heute umso mehr.“

    Während der Pandemie begann INEOS mit der industriellen Herstellung von Handdesinfektionsmitteln, um den Kampf gegen die Krankheit, die sich weltweit rasant ausbreitete, zu unterstützen.

    Innerhalb von zehn Tagen errichtete INEOS drei Anlagen, um drei Millionen Flaschen Handdesinfektionsmittel pro Monat herzustellen, abzufüllen und kostenlos an Krankenhäuser zu verteilen.

    „Wir haben versucht, unseren Beitrag zu leisten, während wir wie alle anderen auch versuchten, uns in diesen außergewöhnlichen Umständen zurechtzufinden“, so ein Sprecher von INEOS Hygienics.


    Bei INEOS optimieren wir unermüdlich jeden Aspekt unserer Produkte mithilfe der Wissenschaft, um eine nie dagewesene Leistung zu erzielen.

    INEOSHYGIENICS.COM

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Nachhaltigkeit

    DIE Umstellung auf Netto-Null bis 2050 wird für Industrien, die stark von wertvollen Ressourcen der Erde abhängig sind, nicht einfach sein.

    INEOS hat jedoch große Fortschritte gemacht – und bleibt dabei –, um die moderne Gesellschaft weiterhin mit dem zu versorgen, was sie braucht, ohne den Planeten zu schädigen.

    Die Errungenschaften und ehrgeizigen Ziele des Unternehmens werden im Sustainability Report 2022 beleuchtet, der nach den Standards der Global
    Reporting Initiative erstellt und von KPMG geprüft wurde.

    „Nachhaltigkeit ist von grundlegender Bedeutung für unsere Geschäftstätigkeit“, sagt Tobias Hannemann, CEO von INEOS Oxide.

    Trotz der schwierigen Marktbedingungen lässt sich INEOS in seinem ehrgeizigen Vorhaben nicht unterkriegen.

    Trotz widriger Umstände hält die Dynamik an – mit kühnen neuen Projekten, kontinuierlichen Investitionen und stetigen Fortschritten in Richtung Netto-Null.

    Alle Geschäftsbereiche von INEOS haben bereits bzw. finalisieren gerade praktikable Roadmaps, um sicherzustellen, dass alle Standorte bis 2050 Netto Null erreichen, während sie weiterhin rentabel bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften voraus sind.

    Basierend auf den bisher entwickelten Roadmaps hat das Unternehmen ein Reduktionsziel von 33 Prozent bis 2030 festgelegt. INEOS wird mehr als sechs Milliarden Euro für die Umsetzung ausgeben.

    Das Unternehmen investiert nicht nur mehr als drei Milliarden Euro in eine Vielzahl von Projekten, die den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens verringern, sondern hat auch ehrgeizige Pläne angekündigt, um sein Know-how und seine Technologie für die Entwicklung einer neuen Wasserstoffwirtschaft zu nutzen.

    Neben einer Investition in Höhe von 1,2 Milliarden Euro in blauen Wasserstoff mit Kohlenstoffabscheidungstechnologie in Grangemouth, Schottland, hat das Unternehmen weitere zwei Milliarden Euro für eine Reihe von grünen Wasserstoffanlagen in ganz Europa angekündigt.

    INEOS beabsichtigt, eine umfassende und aktive Rolle bei der Umstellung auf Netto-Null zu spielen und wird dabei nicht nur die Auswirkungen der eigenen Tätigkeiten reduzieren, sondern auch in der Lage ein, die Produkte zu liefern, die andere Industrien und Einzelpersonen dabei unterstützen, ihre eigenen Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren.

    INEOS hat schon immer Chancen gesehen, wo andere Probleme ausmachen.

    „Das unternehmerische Fundament von INEOS hat eine Kultur gefördert, in der alles möglich ist, in der alle Verantwortung tragen und in der Veränderungen begrüßt werden“, sagt Alison Mills, HR Director INEOS Acetyls and Nitriles. „Das ist der Schlüssel zu unserem anhaltenden Erfolg.“

    Gutes zu tun, indem man Gutes tut, treibt jedoch nicht nur die Innovation voran. Es ist auch für die Beschäftigen, Kundinnen und Kunden sowie Investorinnen und Investoren von INEOS auf der ganzen Welt wichtig. Allein im vergangenen Jahr hat INEOS drei große Vereinbarungen mit belgischen Offshore-Windparks unterzeichnet, welche die Emissionen über einen Zeitraum von zehn Jahren um mehr als drei Millionen Tonnen CO2 reduzieren werden, und INEOS steht im Mittelpunkt mehrerer großer Projekte zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von CO2.

    INEOS trägt zudem dazu bei, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, wo nichts mehr verschwendet wird, indem neue Produkte aus Abfallmaterialien eingeführt und ins chemisches Recycling investiert wird. Die meisten Staaten haben sich darauf geeinigt, bis 2050 Netto-Null zu erreichen. INEOS ist jedoch der Ansicht, dass dies nur durch die gemeinsamen Anstrengungen von Regierungen, Industrie und Öffentlichkeit erreicht werden kann.

    „INEOS ist fest entschlossen, bei diesem Übergang eine Schlüsselrolle zu spielen“, sagt ein Sprecher. Der 130-seitige Sustainability Report 2022, der auf der INEOS-Website eingesehen werden kann, beschreibt die Fortschritte von INEOS. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Women at work

    DIE chemische Industrie ist traditionell von Männern dominiert. Aber sie verändert sich. Und Frauen, die seit Jahrzehnten in der Industrie tätig sind, sind der Beweis dafür. „Als ich vor 30 Jahren in dieser Branche anfing, geschahen Dinge, die ich für normal hielt, weil ich nichts anderes gesehen habe“, sagt Kathryn Shuler, Executive Dircetor der INEOS ICAN Foundation.

    „Blicke ich jetzt zurück, war es ziemlich abnormal und es war nicht richtig, wie Frauen behandelt wurden. Heute ist die Zahl der Chemieingenieurinnen bei INEOS so hoch wie nie zuvor, da der Schwerpunkt auf der Einstellung von mehr Frauen liegt.

    Die chemische Industrie ist immer noch überwiegend männlich, aber sie verändert sich wirklich positiv“, sagt Sharon Todd, CEO von SCI (Society of Chemical Industry), eines globalen Innovationshubs, der dazu beiträgt, die Wissenschaft zum Nutzen der Gesellschaft schneller aus dem Labor in die Industrie zu bringen.

    „Die Branche muss sich einfach rascher verändern.

    INEOS trägt dazu bei, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen, ist sich aber bewusst, dass noch viel zu tun ist.

    Vor Jahren war der Eintritt in eine Welt, in der nur wenige Frauen gearbeitet hatten, mit Herausforderungen verbunden.

    Anja Hilden, die bei INEOS in Köln, Deutschland, arbeitet, sagt, dass sie oft die einzige Frau in ihrer Abteilung war, als sie vor etwa 30 Jahren Chemieingenieurin wurde.

    „Es war eine Herausforderung, weil ich keine Vorbilder hatte“, sagt sie.

    Frauen, die sich für die Gründung einer Familie entschieden, sahen sich weiteren Hindernissen gegenüber, weil man davon ausging, dass sie die Hauptperson sei, die sich um das Baby kümmert.

    „Es ist kein Thema, das nur INEOS angehen muss“, sagt Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS Köln. „Auch die Gesellschaft muss sich ändern.“

    Quantaze Watts, Global Talent Director bei INEOS Styrolution, glaubt, dass die Stereotypen in der Gesellschaft verankert sind.

    „Das geht zurück auf die Zeit, als man als Kind in einen Laden ging und nach dem Tonka-Lastwagen fragte, der hauptsächlich ein Spielzeug für Jungen und nicht für Mädchen war“, sagt er.

    „Wir müssen zu den kleinen Mädchen gehen und sie wissen lassen, dass sie das tun können, damit Engineeringberufe nicht als reine Männerjobs angesehen werden.“

    Prof. Dr. Petra Skiebe-Corrette, Direktorin des NatLab, ein außerschulisches Wissenschaftslabor an der Freien Universität Berlin, glaubt, dass das Problem in dem Moment beginnt, in dem sich ein Kind seines Geschlechts bewusst wird.

    „Es ist wichtig, dass Mädchen MINT-Erfahrungen sammeln, bevor diese Geschlechterstereotypen zum Tragen kommen, und dass sie wissen, dass sie es können und es ihnen Spaß macht“, sagt sie.

    Seit mehr als 14 Jahren beteiligt sich INEOS an einem Programm in Deutschland, das unter dem Namen TuWaS! bekannt ist. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass die Förderung der Naturwissenschaften in Schulen der Schlüssel dazu ist, Kinder – Jungen wie Mädchen – für MINT-Berufe zu begeistern.

    „Von allen Unternehmen, die TuWaS! – und ich glaube, es sind mehr als 120 – ist INEOS das Unternehmen, das die meisten Schulen unterstützt“, sagt Petra.

    Sharon, die 1988 ihr Chemiestudium an der Universität Southampton abgeschlossen hat, setzt sich ebenfalls für eine größere Vielfalt in der Belegschaft ein.

    „Unsere Gründer waren kreativ, erfinderisch und schätzten Vielfalt“, sagt sie. „Sie erkannten die Bedeutung der Vielfalt für Innovationen.“

    Sie ist der Meinung, dass die Branche ein Imageproblem hat und sich bei jungen Menschen, egal, ob Männern oder Frauen, nicht gut „verkauft“.

    „Die Industrie muss sich als ein Ort präsentieren, wo Veränderungen geschaffen werden, welche die Gesellschaft durch Innovation verbessern, und als ein Ort, an dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieurinnen und Ingenieure ihre besonderen Fähigkeiten einsetzen und eine wirklich wertvolle und lohnende Karriere machen können“, sagt sie.

    „Wir brauchen Vielfalt bei unseren jungen Leuten und in unserem mittleren und oberen Management.“

    Sie sagt, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund könnten zu einer neuen Welle wissenschaftlicher Innovation beitragen, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Gesundheit zu bewältigen.

    „Die Industrie spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, einen echten gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen, nicht nur Profit“, sagt sie und fügte hinzu:

    „Wenn wir die Vielfalt der Beschäftigungsmöglichkeiten, die Breite der Erfahrungen, die die Industrie bieten kann, und die direkte Möglichkeit, echte Veränderungen zu bewirken, fördern würden, glaube ich, dass wir einen größeren Zustrom an Frauen bekommen würden.“ 

    BEI der Grammy-Verleihung 1971 dominierten zwar die Frauen, aber ansonsten waren die Chancen für amerikanische Frauen eher gering – vor allem für diejenigen, die eine Karriere in traditionell von Männern dominierten Berufen anstrebten. Kathryn Shuler war mit diesem Wissen – und diesem Gefühl – aufgewachsen. Selbst ihre Eltern versuchten sie von einer wissenschaftlichen Karriere abzuhalten. Technische Berufe waren etwas für Jungs. Nicht für Mädchen.

    Um ihre Eltern zu beruhigen, entschied sie sich für ein Wirtschaftsstudium.

    Aber die Verlockung der Wissenschaft war zu groß, und sie wechselte schließlich zur Chemie.

    Sie hoffte auch, dass sich die amerikanische Gesellschaft dank Title IX, eines bahnbrechenden Bürgerrechtsgesetzes von 1972, das die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Schulen und Colleges verbietet, ändern würde.

    „Vor der Einführung von Title IX konnten die Universitäten Mädchen die Teilnahme an bestimmten Kursen verweigern“, sagt sie.

    „Frauen konnten kurzerhand von Engineering-Studiengängen abgelehnt oder vom Studium der Naturwissenschaften ausgeschlossen werden.

    Die vorherrschende Meinung war, dass sie nur an die Universität gingen, um einen Ehemann zu bekommen.

    „Es gab nicht viel Ermutigung für Frauen, die einen Beruf in Technik und Naturwissenschaften anstrebten“, sagt sie.

    „Wenn wir in Gruppen arbeiteten, wollten einige meiner männlichen Kollegen nicht auf meine Ideen hören und gingen so weit, sich ohne mich zu treffen.“

    Kathryn war jedoch fest entschlossen, ihr Studium abzuschließen, und machte schließlich 1984 ihren Abschluss in Biochemie an der University of Pittsburgh.

    Sie arbeitete zunächst in einem kleinen japanischen Analyselabor, wo sie später feststellte, dass Männer einen halben Dollar mehr pro Stunde erhielten als Frauen.

    „Damals entsprach das der Bezahlung eines Autos“, sagt sie.

    Ein Jahr später arbeitete sie als Labortechnikerin in der Forschungseinrichtung eines landesweit tätigen Metallunternehmens, wo sie für ein spezielles Analysegerät zuständig war.

    „Ich war sehr stolz auf die Arbeit, die ich leistet“, sagt sie.

    Für die Arbeit waren spezielle Werkzeuge erforderlich, die immer wieder verschwanden.

    „Ein Kollege erzählte mir, dass er sie jemandem geliehen hätte, er könne sich jedoch nicht erinnern, wem“, sagt sie. „Ich kam an den Punkt, an dem ich meine Arbeit nicht mehr machen konnte, weil ich kein Werkzeug hatte.“

    Zum Glück ersetzte ihr verständnisvoller Chef die Werkzeuge – und bot ihr einen sicheren Aufbewahrungsort dafür an.

    Damals, so erinnert sich Kathryn, war sie frustriert, doch heute weiß sie, was ihr Kollege damit erreichen wollte.  

    „Es war einfach eine sehr passiv aggressive Art zu sagen, dass du nicht hier sein solltest“, sagt sie.

    Trotz der Negativität, die sie umgab, war Aufgeben jedoch nie eine Option.

    „Ich habe gesehen, wie andere Frauen aufgegeben haben, weil sie auf manche Widerstände nicht vorbereitet waren“, sagt Kathryn. „Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich es aufgeben wollte, weil es etwas war, das ich liebte.

    Danach war sie Mitautorin mehrerer Patente und begann mit der Arbeit an einem vom Unternehmen subventionierten Master-Abschluss, obwohl ihr gesagt wurde, dass sie niemals zur Wissenschaftlerin befördert werden könnte, selbst wenn sie ihren Abschluss machen würde.

    Schließlich beschloss sie, den Job zu verlassen und fand eine Stelle als Chemikerin bei einem kleinen Hersteller von Analysegeräten.

    „Es war 1989, und es war der erste Arbeitsplatz, an dem ich als gleichberechtigt mit meinen männlichen Kollegen angesehen wurde“, sagt sie.

    Zwei Jahre später zog sie nach Houston und wurde Chemikerin bei Solvay.

    Damals kam es ihr nie in den Sinn, dass ihre Ansichten und Fähigkeiten mehr in Frage gestellt wurden als die ihrer männlichen Kollegen.

    Sie wusste nur, dass sie dort nur dann als gleichberechtigt behandelt werden würde, wenn sie beweisen konnte, dass sie die Aufgabe erfüllen konnte.

    Die Gleichstellung erstreckte sich jedoch nicht immer auf die Einrichtungen.

    „Wenn man auf die Toilette musste, musste man den Ort, an dem man sich befand, verlassen und zum Verwaltungsgebäude gehen, um die Damentoilette zu benutzen“, sagt Kathryn.

    „Das war ein Fußweg von etwa zehn Minuten.“

    Glücklicherweise erkannte die Unternehmensleitung die Notwendigkeit von Veränderungen, als immer mehr Frauen ins Unternehmen eintraten, und einige der Herrentoiletten wurden zu Frauentoiletten umfunktioniert.

    „Nicht alle waren darüber glücklich“, sagt sie.

    Später wechselte Kathryn in die Gruppe Tech Service & Product Development.

    „Außer mir gab es nur eine Frau in der Gruppe“, sagt sie.

    Innerhalb weniger Jahre leitete sie jedoch die Polypropylen-TS&D-Gruppe.

    Nachdem BP 2001 die in Houston ansässigen Polypropylen-Anlagen von Solvay übernommen hatte, wurde Kathryn in das BP-Forschungszentrum in der Nähe von Chicago versetzt und kehrte erst nach Houston zurück, als INEOS 2005 den Großteil der chemischen Anlagen von BP übernahm.

    Heute ist sie glücklich und erfüllt in ihrer Rolle bei INEOS, die ihr im Laufe der Jahre enorme Freiheiten gegeben hat, um etwas zu bewirken.

    „Im Laufe der Zeit habe ich wirklich eine große Veränderung und einen großen Wandel festgestellt“, sagt sie. „Ich höre nicht mehr von einigen der Probleme, von denen wir früher gehört haben. Ich glaube nicht, dass alles gelöst ist, aber ich denke, dass wir wirklich einen langen Weg zurückgelegt haben.“

    Für Kathryn ist es besonders erfreulich, wenn Männer und Frauen im Engineering und Operator-Bereich zusammenarbeiten.

    „Ich sehe mehr Gleichberechtigung als je zuvor“, sagt sie.

    Kathryn ist jedoch der Meinung, dass das Engagement von INEOS für die Vielfalt wirklich einen Unterschied ausmacht.

    „Manchmal denke ich, dass das falsch verstanden wird“, sagt sie. „Manche sehen es als Abhaken an, aber es geht tiefer als das.

    Wenn man Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen einstellt, die das Leben aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, erhält man eine größere Vielfalt an Problemlösungen.

    Und genau darin liege die wahre Macht“, sagt sie.

    „Man will diese Vielfalt der Gedanken“, sagt sie. „Man braucht Menschen, die anders aussehen und anders denken. Wir sollten Vielfalt am Arbeitsplatz wollen, weil wir dadurch besser sind.“

    Ihr eigenes Team spiegelt diesen Ansatz wider.

    Sie arbeitet mit einem ehemaligen Lehrer, einer Sportwissenschaftlerin, einer Grafikdesignerin und einer PR-Expertin zusammen.

    „Niemand von ihnen hatte einen unternehmerischen Hintergrund, aber es sind wirklich phänomenale Leute mit sehr speziellen Fähigkeiten“, sagt sie.

    Trotz aller positiven Veränderungen ist Kathryn der Meinung, dass sich manche Dinge nur ändern werden, wenn die Menschen ihre eigenen Vorurteile erkennen.

    „Wir alle haben unsere eigene Art, die Welt zu sehen“, sagt sie. „Aber wir müssen darauf achten, dass wir Menschen nicht aufgrund unserer eigenen Vorurteile ungerecht beurteilen oder einschränken. Wir müssen die Menschen als Individuen betrachten.

    Es gibt noch viel zu tun, aber ich freue mich, dass wir einen weiten Weg zurückgelegt haben, und ich freue mich darauf, dass künftige Generationen die Dinge noch besser machen werden.“ 

    HEUTE ist Stacy Putman dafür verantwortlich, viele der Führungskräfte von morgen für die Geschäftsbereiche von INEOS in den USA auszubilden. Die Karrieren von mehr als 300 Menschen liegen derzeit in ihren Händen. „Es ist der tollste Job, den ich je hatte“, sagt sie. „Ich helfe ihnen dabei, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie zu großen Führungskräften der Zukunft machen.“ Sie weiß, wie wichtig es ist, Beschäftigen zu helfen, sie anzuleiten und zu unterstützen, denn das war es, was ihr fehlte, als sie vor 40 Jahren ihren eigenen Weg antrat.

    Damals war die Welt, die sie betrat, eigentlich nur für Männer.

    „Ich hatte in der Schule Chemie studiert und mochte es sehr“, sagt sie. „Es war wie Magie und Kochen zur gleichen Zeit.“

    Doch nachdem sie sich einen Studienplatz an der Texas Tech University für Chemieingenieurwesen gesichert hatte, wurde sie von einem Berater beiseite genommen.

    Finde schnell einen Ehemann, dann kannst du zu einem leichteren Studiengang wechseln, oder du kannst einfach kündigen, sagt er ihr.

    „Es war ziemlich entmutigend, denn das waren die frühen 80er-Jahre, nicht die 1940er-Jahre“, sagt sie.

    Sie fand zwar einen Ehemann während des Kurses, entschied sich aber auch zu bleiben, machte ihren Abschluss und trat in die Arbeitswelt ein.

    Aber ihr Weg war nicht einfach.

    „Die Einstellung war, wenn es dir nicht gefällt, kannst du gehen“, sagt sie. „Es ging darum, sich über Wasser zu halten oder unterzugehen. Wenn du schwimmen konntest, bekamst du vielleicht ein paar nette Gelegenheiten, vielleicht aber auch nicht. Niemand verstand etwas von Gemeinschaft oder Netzwerken, außer dem good old boy network.“

    Stacy sagt, dass ihr immer das Gefühl vermittelt wurde, dass sie den Platz eines Mannes einnimmt, indem sie nur arbeitete.

    „Wir haben damals viele Dinge und Haltungen akzeptiert, die wir heute sicher nicht mehr akzeptieren würden“, sagt sie.

    Vor ein paar Jahren erlebte sie eine große – und willkommene – Veränderung. 

    Sie wurde vom Vorstand von INEOS O&P gebeten, eine Polypropylenanlage in Kalifornien zu leiten. Die Stelle würde einen Umzug von 1.800 Meilen bedeuten.

    „Ich wurde gebeten, die Weichen für die Zukunft des Werks zu stellen und es so zu machen, wie ich es für notwendig hielt. Ich sollte nicht dem folgen, was die anderen gemacht hatten.“

    „Ich war begeistert und fühlte mich herausgefordert, eine solche Chance zu bekommen“, sagt sie. „Ich sagt meinem Vorgesetzten, dass ich viele unserer anderen Standortleiter beobachtet und von ihnen gelernt habe.“

    Aber das war nicht das, was er hören wollte. Er wollte nicht, dass sie kopiert, was Männer getan hatten. Er wollte, dass sie sich ihren eigenen Weg bahnt. Dass sie sie selbst ist.

    „Ich wurde gebeten, die Weichen für die Zukunft des Werks zu stellen und es so zu machen, wie ich es für notwendig hielt“, sagt sie. „Ich sollte nicht dem folgen, was die anderen gemacht hatten.“

    Sie ging nach Kalifornien.

    „Das hatte ich noch nie in meinem Leben erlebt“, sagt sie. „Ich traf meine eigenen Entscheidungen und leitete ein Team, das Empfehlungen aussprach. Das war der beste Job und die beste Erfahrung, die ich je in meiner gesamten Laufbahn gemacht habe.“

    Stacy lobt das Führungsteam von INEOS. „Seit einiger Zeit haben sie verstanden, wie wichtig eine vielfältige Belegschaft und eine vielfältige Führung sind“, sagt sie. „Und ich denke, dass wir begonnen haben, die Vorteile davon an verschiedenen Standorten und in verschiedenen Funktionen zu sehen.

    Sie ist jedoch der Meinung, dass sich Frauen manchmal selbst von diesen Möglichkeiten abhalten.

    „Nur weil du noch nie eine Frau in einer Position bei INEOS gesehen hast, heißt das nicht, dass du dich nicht trotzdem bewerben solltest“, sagt sie.

    „Ich habe immer einen Mann in jeder Rolle ersetzt, die ich in meiner Karriere hatte. Frauen, und wirklich alle, sollten sich nicht zurückhalten, weil sie nicht so aussehen wie die Person, die den Job ausübt.

    Könnte eine Frau Maintenance-Managerin sein? Könnte eine Frau Geschäftsführerin werden? Könnte eine Frau Chefin der Feuerwehr werden? Das geschieht heute überall in unserer Branche. Solange sich das nicht wiederholt, wird die Gesellschaft weiterhin in Frage stellen, ob einige dieser Rollen wirklich die richtigen für Frauen sind oder nicht. Lasst uns weitermachen, damit wir es wiederholen, wiederholen, wiederholen.“

    FRAUEN waren noch in der Minderheit, als sich Cassie Bradley 2012 für ein Studium des Chemieingenieurwesens an der University of Illinois in Urbana-Champaign einschrieb. Familie, Freundinnen und Freunde unterstützten ihre Entscheidung, andere schienen oft überrascht zu sein. „Diese Reaktion war nicht ungewöhnlich“, sagt Cassie. „Und rückblickend hatte das auf mich einen negativen Effekt, weil es das Gefühl verstärkte, dass ich fehl am Platz war bzw. nicht dorthin gehörte.“ Seit 2015 arbeitet sie für INEOS und hat sehr positive Erfahrungen gemacht.

    „INEOS ist ein guter Arbeitsplatz für Frauen“, sagt sie.

    Sie ist jedoch der Meinung, dass das Unternehmen es noch besser machen könnte, indem es mit den Frauengruppen zusammenarbeitet, die es jetzt im Unternehmen gibt.

    „INEOS könnte aus den Erfahrungen dieser Frauen lernen, die Gründe ermitteln, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, und, was noch wichtiger ist, herausfinden, wie man die Lücke schließen kann“, sagt sie.

    Cassie, die zunächst als Produktionsingenieurin in der Polystyrolanlage in Channahon arbeitete, rief bei INEOS Styrolution das Frauenkarrierenetzwerk Lean In ins Leben.

    Das ist eines von mehreren Netzwerken, die es nun innerhalb von INEOS gibt.

    „Es ist wichtig, dass Frauen an Netzwerken wie diesem teilnehmen, damit sie voneinander lernen und Mentor/innen finden“, sagt sie.

    „Auch wenn wir eine Minderheit sind, können wir innerhalb des Unternehmens ein Netzwerk aufbauen.“

    Ein Grund, warum Cassie glaubt, dass nur sehr wenige Frauen in leitende Positionen kommen, ist deren Sichtbarkeit. Oder der Mangel daran.

    „Frauen sehen keine anderen Frauen in diesen Rollen, also sehen sie sich da auch nicht und streben diese deshalb auch nicht an“, sagt sie.

    Sie war der Meinung, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen können, indem sie lernen, sich einzubringen und über ihre Grenzen hinauszugehen, um zu zeigen, dass sie die Fähigkeiten haben, eine Führungsrolle zu übernehmen.

    „Frauen werden oft nicht aktiv gefördert und müssen oft höhere Leistungen erbringen, um als zukünftige Führungskraft in Betracht gezogen zu werden“, sagt sie.

    Aber Cassie, die Sustainability Commercial Manager bei INEOS Styrolution ist, bleibt optimistisch, was die Zukunft von INEOS angeht. Und auch für Frauen bei INEOS.

    „Traditionell gibt es einen Unterschied an die Erwartungen von Männern und Frauen, sowohl zu Hause als am Arbeitsplatz“, sagt sie. „Oft haben Frauen neben ihrer beruflichen Tätigkeit noch eine zweite Vollzeitbeschäftigung zu Hause, was ihre körperlichen und geistigen Kräfte stark beansprucht.

    „Doch das ändert sich. Auch Männer wollen eine gute Work-Life-Balance. Wir alle wollen sowohl im Beruf als auch zu Hause erfolgreich sein.“

    FRAN Millar gibt freimütig zu, dass sie früher bei der Arbeit laut, aufdringlich und aggressiv war.

    Sie hielt dies für den besten Weg, um in einem von Männern dominierten Umfeld zu arbeiten. „Ich hab einfach losgelegt“, sagt sie. „Aber ich war wie ein Elefant im Porzellanladen und hinterließ eine Spur der Verwüstung.“ Heute ist sie CEO von INEOS Belstaff und dankt allen, die ihr zu Beginn ihrer Karriere geholfen haben, ihre Führungsqualitäten zu verfeinern.

    „Sie haben mich gewissermaßen korrigiert“, sagt sie. „Ich hatte Glück. Sie haben mir gezeigt, wie ich meine Arbeitsweise und meinen Umgang mit Menschen verfeinern kann, ohne meine Person und meine eigenen Prinzipien zu verraten.“

    Fran hatte die Schule mit 18 Jahren verlassen, weil sie nicht auf die Universität gehen wollte.

    Ursprünglich arbeitete sie als Assistentin von Anthony Boucher und Peter Worth, Geschäftsleute mit Erfahrung im Veranstaltungsmanagement und der Vertretung von Sportlern wie Björn Borg.

    Als Frans Bruder David auf der ersten Etappe seiner ersten Tour de France das Gelbe Trikot eroberte, schlug Anthony ihr vor, ihn zu managen.

    „Er hielt mich für eine ziemlich schlechte Assistentin, aber er war der Meinung, dass ich die nötige Einstellung hatte, um Talente zu managen“, sagt sie.

    Danach gründete sie ihre eigene Agentur für Talent- und Eventmanagement, FACE Partnership.

    Innerhalb von zwei Jahren vertrat sie die meisten großen Radsporttalente in Großbritannien, darunter ihren Bruder David, Mark Cavendish und Geraint Thomas.

    Mitte 2003 entwickelte sie ein Konzept für eine große Bahnradsportveranstaltung, bei der die besten internationalen 

    Bahnradsporttalente im einzigen Velodrom des Vereinigten Königreichs mit internationalem Standard in einem Samstagabendformat mit Live-Musik und Unterhaltung auf der Bahn präsentiert werden sollten.

    „Alle sagten uns, dass es nicht funktionieren würde. Am Ende mussten sie den Start verschieben, weil die Warteschlangen so groß waren und man nicht alle in den Veranstaltungsort bringen konnte“, sagt sie.

    Das Event „Revolution“ wurde zur erfolgreichsten Bahnradsportveranstaltung im Vereinigten Königreich in einer Zeit, in der der britische Radsport beispiellose Erfolge erzielte – das Bahnteam dominierte durchweg die internationale Konkurrenz.

    Das äußerst erfolgreiche nationale Programm brachte unter der Leitung von Dave Brailsford Talente in allen Disziplinen
    des Sports hervor.

    2007 startete die Tour de France in London mit fünf britischen Fahrern in fünf verschiedenen Teams. Die Saat war aufgegangen und es war an der Zeit ein britisches Team aufzubauen.

    Dave bat Fran um Hilfe bei dem Projekt, und im Laufe der nächsten 18 Monate nahm das Team Sky Gestalt an.

    Fran, die Dave bei der Projektleitung unterstützte, während er sich auf die Olympischen Spiele in Peking konzentrierte, war maßgeblich am Aufbau und der Projektleitung des Teams beteiligt.

    „Wir arbeiteten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und taten alles, um es erfolgreich zu machen“, sagt sie.

    In den zehn Jahren, in denen das Team Sky bestand, gewann es sechs Touren mit vier verschiedenen Fahrern.

    Als Sky sein Engagement im Radsport beendete, übernahmen INEOS und Sir Jim Ratcliffe das Team, das im Mai 2019 zum Team INEOS wurde.

    „Wir wurden gebeten, etwas zu tun, was noch nie jemand zuvor geschafft hatte“, sagt sie. „Es war ein so gewaltiges Unterfangen. Aber ohne INEOS und Jim wäre es nicht möglich gewesen.“

    Es ist dieser INEOS-Spirit – und der Glaube, dass alles möglich ist – den Fran sehr bewundert. „Ich glaube an das, wofür das Unternehmen steht, an die Werte, an die Art und Weise, wie INEOS arbeitet und wie INEOS die Menschen behandelt“, sagt sie.

    Nicht lange nach Eliud Kipchoges historischem Marathon in Wien, Österreich, wurde Fran eine weitere Herausforderung angeboten – als CEO von INEOS Belstaff.

    Ihr ganzes Leben änderte sich innerhalb von fünf Tagen, als sie Manchester verließ, um ihre neue Rolle in London anzutreten.

    Blickt sie zurück, weiß sie, dass trotz ihrer eigenen Erfolgsgeschichte viele Frauen, Women of Colour und Menschen mit Behinderungen mit ungleichen Bedingungen zu kämpfen hatten.

    „Seit ich bei INEOS bin, habe ich nur Unterstützung bekommen“, sagt sie. „INEOS ist es egal, ob ich männlich oder weiblich bin.“

    Sie ist sich bewusst, dass sie helfen muss, wo sie kann.

    “I have had nothing but backing since I joined INEOS,” she said. “INEOS doesn’t care whether I am male or female.”

    „Wir haben bei Belstaff ein Gremium für Vielfalt.

    „Wir haben bei Belstaff ein Gremium für Vielfalt. Hat man eine Führungsposition inne, ist es wichtig, Voraussetzungen für Vielfalt zu schaffen“, sagt sie.

    „Geht es darum, genügend Frauen ins Unternehmen zu bringen, genügend People of Colour ins Unternehmen zu bringen, genügend Vielfalt ins Unternehmen zu bringen, dann fängt das viel weiter unten an, als die Menschen gemeinhin denken.

    „Es ist wie im Sport. Im Sport gibt es keine Talente, wenn man nicht ganz früh beginnt und sich um den Nachwuchs kümmert.“ 

    ANUPRIYA Gupta stammt aus einer Familie von Chemieingenieuren.

    Ihr Vater war einer, ebenso ihr Großvater. Beide unterstützten sie, als sie beschloss, Chemieingenieurin zu werden. In den vergangenen drei Jahren hat sie bei INEOS O&P in Chocolate Bayou in Texas gearbeitet. Es ist ein Umfeld, das von Männern dominiert ist.

    „Da ich oft die einzige Frau im Raum war, habe ich mich immer gefragt, was ich tun soll“, sagt sie. „Ich habe mich bei Meetings immer zurückgehalten, weil ich befürchtet hatte, dass meine Ideen aufgrund meiner einzigartigen Perspektive unbeachtet blieben.“

    „Ich dachte aber auch, dass die einzige Möglichkeit, die Antwort darauf herauszufinden, darin bestünde, direkt loszulegen.“

    Genau das hat sie getan, indem sie ihre Kolleginnen und Kollegen schon sehr früh bat, zu lernen, wie man ihren Namen ausspricht, anstatt ihr einen Spitznamen zu geben.

    „Mein Name ist meine Identität“, sagt sie.

    „Er ist das, was ich bin. Wenn man meinen Namen ändert, ändert man auch meine Identität.“

    Als Verfahrensingenieurin ist sie für die tägliche Anlagenleistung verantwortlich, um deren reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten.

    „Gelegentlich habe ich seltsame Blicke geerntet, sagt sie. „Aber die Ablehnung einiger meiner Ideen hat mich als Ingenieurin noch stärker gemacht.

    In den vergangenen Jahren hat sie den Wandel und die veränderten Einstellungen bei INEOS miterlebt und begrüßt. „Ich nehme die Veränderungen wahr“, sagt sie. „INEOS bewegt sich definitiv in die richtige Richtung, was die Vielfalt am Arbeitsplatz angeht.“

    Anupriya sagt, eine vielfältige Belegschaft sei wichtig.

    „Wir brauchen Leute, die das gleiche Problem aus einer anderen Perspektive betrachten“, sagt sie. „Wenn wir das nicht tun, wenn wir es alle vom selben Blickwinkel aus betrachten, wie sollen wir dann in unserer Branche Vorreiter sein?“

    Sie sagt, sie sei ermutigt worden, als sie kürzlich eine Karrieremesse mit einem Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren von INEOS besuchte.
    „Wir haben gute Arbeit geleistet, weil wir ein Team von hauptsächlich Frauen waren“, sagt sie. 

    ES ist erwiesen, dass für den Erfolg einer Frau in einer von Männern dominierten Branche Selbstvertrauen ebenso wichtig ist wie Kompetenz.

    Gabriela  de Gouveia, die im Mai 2022 bei INEOS Styrolution in der Schweiz angefangen hat, glaubt, dass dies wahr ist. „In meiner Karriere gab es Zeiten, in denen ich mit Vorurteilen außerhalb des Unternehmens konfrontiert wurde“, sagt sie. „Ich habe herausgefunden, dass es wichtig ist, mit solchen Situationen selbstbewusst umzugehen.“ Das Problem ist, dass Frauen manchmal etwas weniger selbstsicher sind als Männer.

    Gabriela ist Commerial Product Manager. Ihre Aufgabe es ist, das Angebot und die Nachfrage einer Reihe von Kunststoffprodukten zu managen.

    Sie entscheidet nicht nur über den Preis und analysiert den Markt, sondern ist auch das Bindeglied zwischen dem Verkaufs- und dem Supply Chain-Team.

    Sie sagt, dass es manchmal eine Herausforderung sei, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten.

    „Frauen sind im Allgemeinen gut angesehen und werden ermutigt, sich zu verbessern und zu wachsen“, sagt sie.

    Sie hofft jedoch, dass sich mehr Frauen um einen Arbeitsplatz in der chemischen Industrie bemühen.

    „Wenn mehr Frauen in die Branche einsteigen und Stereotypen durchbrechen, wird die Akzeptanz von Frauen in der Branche größer sein“, sagt sie. 

    „Es ist manchmal eine Herausforderung, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten. Sie ist aber voll des Lobs über die Einstellung von INEOS gegenüber Frauen am Arbeitsplatz.“

    LUCY Ineson hatte in der Schule immer Naturwissenschaften geliebt, doch sie landete im Friseursalon. Zwei Jahre lang lernte sie das Handwerk, doch ihr Kopf war nicht bei der Sache – und sie brauchte eine größere Herausforderung.

    Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, nahm sie erneut die Ausbildung in Vollzeit auf, und machte am Wyke College in East Yorkshire im Vereinigten Königreich in Mathematik, Chemie und Biologie das A-Level. Innerhalb eines Jahres war sie Auszubildende für Verfahrensmechanik bei INEOS Acetyls im Saltend Chemicals Park.

    „Die Ausbildung hat mir einen sehr guten Einblick in die Arbeit in der chemischen Industrie gegeben“, sagt sie. „Ich habe viel über Kommunikation, Teamarbeit und sicheres Arbeiten gelernt.“

    Die 22-Jährige arbeitet jetzt in Vollzeit als Shift Technician.

    Ihre Aufgabe besteht darin, zusammen mit ihren Kollegen die Anlage zu überwachen, um sicherzustellen, dass diese innerhalb strenger Parameter und Richtlinien ordnungsgemäß funktioniert.

    INEOS Acetyls in Saltend ist der größte Hersteller von Essigsäure, Essigsäureanhydrid und Ethylacetat in Europa. Die Chemikalien werden in alltäglichen Produkten und Gegenständen verwendet, die von Waschmitteln und Paracetamol bis hin zu Farben und Nagellackentfernern reichen.

    Sie ist eine von nur einer Handvoll weiblicher Operator im Werk in der Nähe von Hull.

    „Ich war ein bisschen nervös, als ich an einem von Männern dominierten Arbeitsplatz anfing. Doch alle sind super hilfsbereit, wenn ich Fragen habe“, sagt sie. „Es ist ein großartiger Job und ich liebe ihn.“

    LISA Wiedenhaus hat keine Skrupel, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten, denn bei INEOS in Köln, Deutschland, ist die Tatsache, dass sie eine Frau ist, irrelevant. Alle, sagt sie, werden gleich behandelt. „Manchmal stelle ich fest, dass ich die einzige Frau in einem Meeting bin, aber niemand gibt mir das Gefühl, dass es so sei“, sagt sie. „Für sie macht es keinen Unterschied. Wir haben alle die gleichen Chancen, werden geschätzt und ernst genommen.“

    Als sie ihr Studium an der Europäischen Fachhochschule in Brühl, Deutschland, abgeschlossen hatte, wurde Lisa im Oktober 2016 bei INEOS in Köln übernommen.

    Drei Jahre zuvor hatte sie das duale Studium bei INEOS in Köln Unternehmen gestartet, nachdem sie mit 19 Jahren die Schule beendet hatte.

    “„Das duale Studium ermöglichte es mir, zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten“, sagt sie.

    Heute ist sie als Energy Product and Market Manager für die Überprüfung der monatlichen Ergebnisse des Energiegeschäfts in Köln zuständig und erstellt für den Energy Commercial Manager Geschäftsanalysen, damit er die KPIs erreichen kann.

    Außerdem erstellt sie Managementberichte, die für wirtschaftliche Entscheidungen herangezogen werden.

    Sie liebt ihren Beruf. „Ich kann mir keinen Aspekt und keine Situation vorstellen, in der es von Nachteil ist, eine Frau zu sein“, sagt sie.

    „Selbst nach dem Mutterschutz kehren die meisten Frauen entweder an denselben oder an einen sehr ähnlichen Arbeitsplatz zurück. Dies erleichtert die Rückkehr ins Berufsleben.“

    Obwohl sie sich bei der Arbeit sicher und unterstützt fühlt, schätzt sie die Möglichkeit, andere Frauen zu treffen, die bei INEOS arbeiten.

    „Es ist immer gut, Erfahrungen auszutauschen und sich die Anliegen der anderen anzuhören. Es ist jedoch ebenso wichtig, von den Erfolgen der anderen zu hören“, sagt sie.

    20 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Östliche Verheißungen

    IINEOS hat vier Verträge unterzeichnet, die unser Geschäft in China erheblich umgestalten – und stärken – werden.

    Der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, sagt, dass die Joint-Ventures mit der staatlichen SINOPEC für INEOS in China „a very large footprint“ schaffen würden.

    „Beide Parteien erkennen das Potenzial für eine engere Zusammenarbeit in einer Reihe von anderen Bereichen, die wir in der Zukunft sehen“, sagt er.

    SINOPEC hat vereinbart, eine 50Prozentige Beteiligung an der Shanghai SECCO Petrochemical Company Limited an INEOS zu verkaufen.

    Das chinesische Unternehmen ist derzeit in der Lage, 4,2 Millionen Tonnen wichtiger Rohstoffe wie Ethylen, Polystyrol und Acrylnitril zu produzieren.

    Darüber hinaus haben INEOS und SINOPEC vereinbart, zwei Joint-Ventures zu gründen, um die Produktion von Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) zu erhöhen, um den schnell wachsenden chinesischen Inlandsmarkt zu bedienen.

    Im Rahmen des ABS-Joint-Ventures wird SINOPEC eine 50-prozentige Beteiligung an der Anlage von INEOS Styrolution in Ningbo erwerben, die sich derzeit im Bau befindet und voraussichtlich im nächsten Jahr in Betrieb genommen wird.

    „INEOS Styrolution hat einen langen Weg zurückgelegt, seit es in den ersten Jahren selbst ein Joint-Venture war“, sagt CEO Steve Harrington.

    „Nach Akquisitionen und Investitionen in neue Produktionsanlagen auf der grünen Wiese ist die Gründung dieses Joint-Ventures mit einem starken Partner in China der natürliche nächste Schritt für unser Wachstum.

    Diese Zusammenarbeit mit SINOPEC ermöglicht es uns, unser Wachstum in China im Schnellverfahren fortzusetzen.“

    INEOS Styrolution und SINOPEC planen außerdem den Bau von zwei weiteren ABS-Anlagen, die auf der weltweit führenden Technologie von INEOS basieren.

    Eines davon wird in Tianjin sein, wo die beiden Unternehmen auch eine neue HDPE-Anlage zur Herstellung von Polyethylen hoher Dichte errichten wollen.

    Langfristig hoffen sie, mindestens zwei weitere HDPE-Anlagen zu bauen.

    INEOS und SINOPEC haben außerdem eine Joint-Venture-Vereinbarung bekannt gegeben, die vorsieht, dass INEOS einen 50-prozentigen Anteil am bestehenden

    Tianjin Nangang Ethylene Project von SINOPEC übernimmt.

    Im Rahmen des Projekts werden derzeit eine Ethan-Krackanlage mit einer Kapazität von 1,2 Millionen Tonnen gebaut, die Ende 2023 in Betrieb gehen soll, sowie nachgelagerte Derivatanlagen in Tianjin.

    INEOS und SINOPEC arbeiten schon seit Jahren zusammen.

    „Durch diese enge Beziehung erhält SINOPEC Zugang zu einigen der besten Downstream-Technologien der Welt von INEOS und INEOS erreicht eine erhebliche Präsenz in China, dem am schnellsten wachsenden Markt der Welt“, sagt Jim.

    2013 begann INEOS mit dem Bau der bisher größten Aceton- und Phenolproduktionsanlage in China, nachdem ein Joint-Venture mit SINOPEC Yangzi Petrochemical Company unterzeichnet wurde.

    Und letztes Jahr übernahm INEOS ein Joint-Venture mit SINOPEC, nachdem es das weltweite Acetyl- und Aromatengeschäft von BP für fünf Milliarden Dollar gekauft hatte.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Verflüssigtes Erdgas

    INEOS will Europa dabei helfen, seine Treibhausgasemissionen zu senken – um die Lücke zu schließen, die russisches Gas hinterlässt, und um die strukturellen Energieprobleme in Europa zu lindern. INEOS hat einen Vertrag mit Sempra, einem amerikanischen Energieinfrastrukturunternehmen, unterzeichnet, um ab 2026 für 20 Jahre jährlich 1,4 Millionen Tonnen bezahlbare, saubere und zuverlässige Energie zu exportieren.

    Die Entscheidung, mit dem Export von verflüssigtem Erdgas von der US-Golfküste aus zu beginnen – und in den globalen LNG-Markt einzusteigen – ist eine Premiere für INEOS und fällt in eine Zeit bedeutender Veränderungen in der Energiebranche.

    „Wir freuen uns darauf, eine langfristige Beziehung mit einem Unternehmen aufzubauen, das unsere Vision von der Erhöhung der weltweiten Energiesicherheit bei gleichzeitiger Förderung kohlenstoffärmerer Energiequellen teilt“, sagt Justin Bird, CEO von Sempra Infrastructure, das die Exportterminals entwickeln wird.

    Brian Gilvary, Chairman von INEOS Energy, sagt, INEOS beabsichtige auch, Partnerschaften mit anderen industriellen Energieverbrauchern in Europa aufzubauen, um ihnen den Zugang zu denselben wettbewerbsfähigen Energiequellen zu ermöglichen.

    „Wir werden der erste Marktteilnehmer seit vielen Jahren sein, der auf diese Weise arbeitet“, sagt er.

    Obwohl INEOS noch nie LNG verschifft hat, transportiert das Unternehmen seit 2015 sicher Amerikas preisgünstiges verflüssigtes Ethangas nach Europa.

    David Bucknall, CEO von INEOS Energy, beschrieb Sempra als Experten für den Bau und Betrieb von LNG-Anlagen und sagt, das amerikanische Unternehmen teile die Vision.

    „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Teil unserer Strategie“, sagt er.

    Das LNG wird entweder aus der geplanten LNG-Verarbeitungs- und Exportanlage in Jefferson County, Texas, oder aus dem Cameron LNG Phase 2 Project in Hackberry, Louisiana, USA, frei an Bord geliefert werden.

    INEOS ist jedoch weiterhin bestrebt, bis 2050 in allen seinen Anlagen Netto-Null zu erreichen.

    „Das Unternehmen arbeitet daran, die Versorgungskette durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung zu dekarbonisieren und alternative Energiequellen zu erschließen, wie z. B. die führende Rolle bei der Herstellung von Wasserstoff, wenn wir sie im Laufe der Zeit entwickeln“, sagt David.

    Bei der Vereinbarung zwischen Sempra und INEOS handelt es sich um eine vorläufige unverbindliche Vereinbarung, und die Erschließung der Standorte Port Arthur und Cameron steht unter dem Vorbehalt, dass alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden, Engineeriung- und Bauverträge unterzeichnet werden, die Finanzierung gesichert ist und eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen wird.

    „Wir freuen uns darauf, eine langfristige Beziehung mit einem Unternehmen aufzubauen, das unsere Vision teilt, die Energiesicherheit der Welt zu erhöhen und gleichzeitig kohlenstoffärmere Energiequellen zu fördern“

    - Justin Bird, Geschäftsführer von Sempra Infrastructure

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Wasserstoffbetriebener Grenadier

    INEOS hat einen wasserstoffbetriebenen Geländewagen gebaut, um das Engagement für Netto-Null zu beweisen. Er kann alles tun, was ein diesel- oder benzinbetriebener Grenadier auch kann, aber er stößt nichts als Wasserdampf aus. Was hält ihn davon ab, auf die Straße zu kommen? Die fehlende Infrastruktur in Großbritannien.

    WASSERSTOFF wird seit langem als der Kraftstoff der Zukunft gepriesen, da er als Energieträger keine Emissionen verursacht. Aber er wurde auch jahrelang auf die lange Bank geschoben, sehr zum Leidwesen von INEOS. Jetzt hat INEOS eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Variante seines Grenadier-Geländewagens gebaut, die nichts als Wasserdampf ausstößt, um das eigenes Engagement für Netto-Null zu demonstrieren.

    „Es ist ein außergewöhnliches Fahrzeug“, sagt Lynn Calder, CEO von INEOS Automotive. „Es ist in der Lage, alles zu tun, was ein konventionell angetriebener Grenadier auch tun kann, aber mit null Emissionen.“

    Er ist mit dem neuesten emissionsfreien Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb der BMW Group ausgestattet, der als der fortschrittlichste und leistungsstärkste in der Automobilbranche gilt.

    Das Projekt zur Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Grenadiers begann im Juni 2022 mit einem klaren Ziel: Die On- und Offroad-Eigenschaften sowie die Anhängelast dürfen nicht beeinträchtigt werden.

    Um das zu gewährleisten, wurde der Geländewagen auf den berüchtigten Trails der österreichischen Berge und den verschiedenen Offroad-Strecken rund um Graz auf Herz und Nieren geprüft.

    Im Laufe der Jahre hat es eine breite Debatte über die Vor- und Nachteile von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen gegeben.

    INEOS Automotive wird 2026 einen batterieelektrischen Geländewagen auf den Markt bringen, ist aber der Meinung, dass es einen Mix aus verschiedenen Antrieben geben muss, mit unterschiedlichen Technologien, die sich für verschiedene Anwendungen eignen.

    Elektrobatterien gelten als ideal für Stadtzentren und Kurzstrecken, sind aber aufgrund ihres Gewichts, ihrer Ladezeiten und ihrer Reichweite für den Güterverkehr und den öffentlichen Verkehr ungeeignet.

    Ein Auto oder einen Lkw mit Wasserstoff zu betanken, ist dagegen schnell und einfach. Aber es gibt einfach nicht genug Wasserstofftankstellen.

    „Unser Vorführwagen beweist, dass die Technologie tauglich ist“, sagt Lynn. „Was wir jetzt brauchen, ist die Unterstützung der Politik, um die Infrastruktur für die nächste Generation von Wasserstofffahrzeugen zu schaffen.“

    INEOS produziert und verwendet bereits 450.000 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoff pro Jahr, was dem Ersatz von bis zu zwei Milliarden Litern Diesel entspricht.

    Das Unternehmen ist Europas größter Betreiber von Elektrolyseanlagen, der entscheidenden Technologie, die erneuerbare Energien zur Herstellung von Wasserstoff für die Stromerzeugung, den Transport und die industrielle Nutzung verwendet.

    „Zusammen mit unserem vollelektrischen Modell, das 2026 fertiggestellt sein soll, zeigt unser wasserstoffbetriebener Grenadier-Vorführwagen das Engagement von INEOS für Netto-Null und für Wasserstoff als Schlüsselkraftstoff der Zukunft“, sagt Lynn. 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Test: Wasserstoff-pipeline

    IM RAHMEN einer bahnbrechenden Forschungsarbeit soll herausgefunden werden, ob die bestehenden Erdgasleitungen im Vereinigten Königreich für die Nutzung von Wasserstoff umgewidmet werden können. Die Forschung ist von entscheidender Bedeutung, um zu verstehen, ob Wasserstoff Erdgas im britischen Gasnetz ersetzen und zur Dekarbonisierung des Heizens beitragen kann.

    INEOS wird Wasserstoff an SGN liefern, der durch eine 30 Kilometer lange stillgelegte Pipeline zwischen der INEOS-Raffinerie Grangemouth und Granton am Stadtrand von Edinburgh fließen wird.

    Andrew Gardner, Chairman von INEOS Grangemouth, sagt, wenn der Versuch – der erste seiner Art – erfolgreich sei, könne der schottische Petrochemiestandort zu einem Hub für die Herstellung, Verwendung und den Export von Wasserstoff werden.

    „Wasserstoffgas verhält sich etwas anders als Erdgas, daher ist es wichtig zu verstehen, was erforderlich ist, um die Pipeline und die weiteren 11.000 Kilometer lokalen Fernleitungsnetze (LTS) im Vereinigten Königreich für den Transport von Wasserstoff umzurüsten“, sagt Gemma Simpson, SGN Director für LTS Futures.

    „Das LTS Futures Project von SGN kombiniert eine Reihe von Labor- und Offsite-Tests zur Vorbereitung eines Live-Tests der Pipeline von Grangemouth nach Granton.“

    Im August genehmigte die Energieregulierungsbehörde Ofgem die Forschungsarbeiten, um herauszufinden, ob die Pipeline von Grangemouth nach Granton für den Praxistest wiederverwendet werden kann.

    „Die Arbeit der Offsite-Tests wird es uns ermöglichen, Verfahren zu entwickeln und zu testen, mit denen wir neue Verbindungen zur Live-Testpipeline herstellen können“, so Gemma.

    Im Rahmen des Projekts werden derzeit Nachweise für die nächste Phase erarbeitet.

    Im Erfolgsfall wird SGN im nächsten Jahr einen Live-Test durchführen können, der eine Blaupause für die Umnutzung des britischen LTS-Netzes liefern, die Dekarbonisierung vorantreiben und die Netto-Null-Ziele von SGN unterstützen wird.

    Frazer Smith, Business Manager bei INEOS FPS, sagt, die Tests seien wichtig.

    „Mit dem Abschluss des Projektprogramms 2025 werden wichtige Erkenntnisse und die Validierung der Wasserstoff-Evidenzbasis zur Verfügung stehen, um sowohl die Dekarbonisierungspolitik der schottischen als auch der britischen Regierung zu unterstützen, einschließlich der für 2026 anstehenden Entscheidungen der britischen Regierung zur Wärmepolitik“, sagt er.

    Das lokale Übertragungsnetz von SGN ist Teil der nationalen kritischen Infrastruktur, die Millionen von Haushalten und Unternehmen im gesamten Vereinigten Königreich erreicht.

    „Wir glauben, dass Wasserstoff das Potenzial hat, den Kundinnen und Kunden die Wahl zu lassen, wie sie ihr Haus beheizen wollen, und zwar als Teil eines Gesamtsystemansatzes zur Dekarbonisierung von Wärme“, so Gemma.

    Der Test ist die jüngste gute Nachricht für den Standort Grangemouth.

    Anfang dieses Jahres hat INEOS große Engineering-Partnerfirmen aufgefordert, Angebote für die nächste Phase der Wasserstoffproduktionsanlage
    im Weltmaßstab abzugeben.

    Nach dem Bau der Anlage wird sauberer kohlenstoffarmer Wasserstoff für die Energieversorgung und die Herstellung wichtiger Materialien für eine Vielzahl von Sektoren verwendet werden, wodurch die Emissionen um mehr als eine Million Tonnen CO2 pro Jahr gesenkt werden.

    „Wir sind entschlossen, unsere eigenen Emissionen bis 2045 auf Null zu bringen, Produkte zu entwickeln, die anderen helfen, ihre Emissionen zu reduzieren, und eine führende Rolle bei einer sauberen Wasserstoffrevolution zu spielen“, sagt Andrew.

    Die 1,2-Milliarden-Euro-Investition von INEOS in blauen Wasserstoff ist mit der Kohlenstoffabscheidungstechnologie verbunden.

    Der während des Prozesses aufgefangene Kohlenstoff wird über Pipelines ins Meer geleitet und in Gesteinsformationen tief unter der Nordsee dauerhaft gespeichert. 

    „Wir glauben, dass Wasserstoff das Potenzial hat,
    den Kundinnen und Kunden die Wahl zu lassen, wie
    sie ihr Haus beheizen wollen, und zwar als Teil eines
    Gesamtsystemansatzes zur Dekarbonisierung von Wärme“

    - Gemma Simpson, SGN Director für LTS Futures

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Wasserstoff – Europäische Regierungen Unterstützen INEOS

    REGIERUNGEN auf der ganzen Welt investieren jetzt ihre Zeit, Energie und Geld in Wasserstoffprojekte. Für INEOS ist das eine gute und willkommene Nachricht. „Der Lead bei all dem muss von der Industrie kommen, wir können nichts ohne staatliche Unterstützung tun“, sagt Wouter Bleukx, Hydrogen Business Manager bei INEOS, der die Situation mit den Anfängen der Windenergie vergleicht, die erhebliche staatliche Investitionen anlockte. „Das ist es, was wir hier brauchen“, sagt er.

    Regierungen in Norwegen, Belgien und Deutschland investieren alle in Wasserstoffprojekte, die von INEOS vorgeschlagen wurden.

    „Wasserstoffprojekte sind nicht ohne Risiko, weil sie extrem teuer sind, aber wenn wir nicht an die Sache glauben würden, würden wir sie nicht durchführen“, sagt er.

    INEOS erhielt kürzlich 770.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie, um zu prüfen, ob grüner Wasserstoff am O&P-Standort von INEOS in Köln, Deutschland, integriert und von INEOS Nitriles in grünes Ammoniak umgewandelt werden kann.

    Die Herstellung von grünem Ammoniak könnte die weltweiten Treibhausgasemissionen jährlich um fast ein Prozent senken.

    Im April dieses Jahres stellte die norwegische Regierung INEOS Inovyn eine Million Euro zur Verfügung, um die Pläne für das Projekt Aquarius, eine der ersten Wasserstoffanlagen Norwegens am Chemiestandort Rafnes zu bauen, gründlich zu analysieren.

    „Wir unterstützen diejenigen, die bei der Technologieentwicklung die Führung übernehmen“, sagt Nils Kristian Nakstad von Enova, einem staatlichen Unternehmen im Besitz des norwegischen Ministeriums für Klima und Umwelt.

    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, sagt, das Aquarius-Projekt sei ein wichtiger Teil der INEOS-Strategie, eine führende Rolle bei der Entwicklung der industriellen Wasserstoffherstellung zu übernehmen.

    Der kohlenstofffreie Strom wird zur Herstellung von sauberem Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser verwendet.

    Diese staatlichen Investitionen folgen auf eine ähnliche Finanzierung für ein ehrgeiziges Projekt in Belgien, bei dem die Möglichkeit untersucht wird, abgeschiedene Kohlendioxidabfälle mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zu mischen, um Methanol herzustellen, eine Chemikalie, die in vielen Bereichen verwendet wird, von Medikamenten, Kleidung und Farben bis hin zu Autoteilen und Kraftstoff.

    Stimmt das Konsortium zu, wird im Chemiekomplex von INEOS Inovyn in Lillo eine Anlage gebaut, die jährlich 8.000 Tonnen nachhaltiges Methanol produzieren kann.

    Die britische Regierung hat bisher langsamer reagiert, aber Wouter sagt, dass INEOS Inovyn, das im Vereinigten Königreich seit über 100 Jahren kohlenstoffarmen Wasserstoff herstellt und verwendet, seine Pläne für den Standort Runcorn trotzdem weiterverfolgt.

    Derzeit baut das Unternehmen eine Kompressionsanlage, um die Wasserstoffversorgung für das britische Verkehrsnetz zu erhöhen und wasserstoffbetriebene stationäre Brennstoffzellen herzustellen, mit denen umweltschädliche Dieselgeneratoren der Vergangenheit angehören könnten.

    Für den geplanten Elektrolyseur wird jedoch eine Finanzierung angestrebt.

    „Wir planen, eine staatliche Finanzierung zu beantragen, kommt diese jedoch nicht, müssen wir uns anderweitig umsehen“, so Wouter.

    INEOS hofft, durch die zahlreichen eigenen wasserstoffbasierten Projekte in der ganzen Welt Glaubwürdigkeit zu schaffen.

    „Wir gewinnen viel Erfahrung, viel Wissen, viele Netzwerke und viele Partner“, sagt er. „Bevor wir uns in ein weiteres großes Abenteuer stürzen, müssen wir erst einmal etwas in die Praxis umsetzen.“

    INEOS glaubt an eine Zukunft, die von Wasserstoff angetrieben wird. Die Herausforderung fürs Wasserstoffteam, dessen Größe sich kürzlich verdoppelt hat, besteht darin, die Regierungen davon zu überzeugen, dass eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 ohne Wasserstoff unmöglich sein wird.

    Denn die Ambitionen von INEOS enden hier nicht.

    Das Unternehmen prüft bereits die Möglichkeit, einen groß angelegten Elektrolyseur „an einem windigen und sonnigen Ort“ zu bauen, um genügend billigen grünen Wasserstoff – und seine Derivate – zu produzieren, der auf den europäischen Markt gebracht werden kann.

    INEOS will an der Spitze der Energiewende stehen und ist bereit, dafür zu investieren.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff

    INEOS hat dazu beigetragen, der Welt zu beweisen, dass CO2 sicher aufgefangen, transportiert und in stillgelegte Öl- und Gasbohrungen unter dem Meeresboden eingeleitet werden kann.

    Am 8. März 2023 wurde die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Speicherinitiative zur Abschwächung des Klimawandels durchgeführt.

    Im Rahmen des erfolgreichen Versuchs wurde CO2 in der Anlage von INEOS Oxide in Belgien aufgefangen und mit Danish Shipping 500 Meilen weit zur Offshore-Ölplattform Nini von INEOS in der dänischen Nordsee transportiert.

    Dort wurde das verflüssigte Gas in das zwei Kilometer unter dem Meeresboden liegende stillgelegte Erdölreservoir eingeleitet.

    Das von INEOS geleitete Project Greensand wurde als großer Moment für den Übergang Europas zu einer grüneren Wirtschaft und für das weltweite Verständnis von Kohlenstoffabscheidung und -speicherung gefeiert.

    „Sie haben gezeigt, dass es möglich ist“, sagt Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, in Anerkennung des Project Greensands und der ersten Einleitungsveranstaltung in Dänemark am 8. März 2023.

    „Sie haben gezeigt, dass wir unsere Industrie durch Innovation und Wettbewerb ausbauen und gleichzeitig die Atmosphäre durch Einfallsreichtum und Zusammenarbeit von Kohlenstoffemissionen befreien können.“

    Zeugen des historischen Moments waren der dänische Kronprinz Frederik, Brian Gilvary, Chairman von INEOS Energy, und Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer bei Wintershall Dea, die zusammen mit INEOS das Konsortium von 23 am Project Greensand beteiligten Organisationen anführten.

    „Dieses Projekt beweist, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ein tragfähiger Weg ist, um CO2-Emissionen unter der Nordsee dauerhaft zu speichern“, sagt Hugo.
    Anne H. Steffensen, CEO von Danish Shipping, sagt, ein Scheitern sei keine Option.

    „Es ist keine Option, hierbei zu versagen“, sagt sie. Der Grund dafür ist einfach.

    Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung wird als äußerst wichtig für die Dekarbonisierung der weltweiten Energieversorgung und die Bekämpfung des Klimawandels verstanden.

    Das Konsortium aus 23 Partnern wird gemeinsam von INEOS geleitet.

    Das Projekt Greensand, wie es aufgrund der Art des Sandsteins unter dem Meeresboden genannt wird, ist das erste Mal, dass die gesamte Wertschöpfungskette erprobt wurde – und zwar ausschließlich zum Schutz der Umwelt.

    „Alle Teile des Prozesses wurden entwickelt und funktionierten auch separat gut“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy. „Die Herausforderung bestand darin, die Teile miteinander zu verbinden und die Infrastruktur aufzubauen.“

    Nach der erfolgreichen Erprobung ist nun geplant, 2025 den kommerziellen Betrieb aufzunehmen.

    Sobald alles läuft, sollen bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gespeichert werden können.

    Im Unternehmen ist man sehr stolz darauf, an einem so bahnbrechenden Projekt beteiligt zu sein.

    Mads Weng Gade, CCO, Head of INEOS Energy Denmark, bezeichnete dies als einen fantastischen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel.

    „Ich habe mich schon sehr lange auf diesen Tag gefreut“, sagt er. „Wir alle haben echten Pioniergeist bewiesen und hart gearbeitet, um dies zu erreichen.“

    Viele kritische Stimmen haben argumentiert, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung nicht skalierbar, teuer und energieintensiv sei.

    David, ein ehemaliger BP-Manager, sagt jedoch, dass das Projekt auf bewährten Technologien basiere.

    „In der Pilot- und Entwicklungsphase geht es darum, dass sie effektiv ineinandergreifen“, sagt er.

    Im Dezember 2022 erhielt das von INEOS geleitete Projekt 22 Millionen Pfund von der dänischen Regierung – der größte Einzelförderung, die jemals in Dänemark gewährt wurde.

    „Dänemark hat eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt und betrachtet die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als einen der notwendigen Schritte zur Erreichung seiner Ziele“, sagt David.

    „Dieses Projekt wird wesentlich zur Erreichung der dänischen Kohlenstoffreduktionsziele beitragen.“

    „Es ist sinnvoll, dass die Öl- und Gasindustrie diese neue Industrie vorantreibt, da sie über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt“, so Mads.

    „Wir werden die gleiche Infrastruktur, die gleiche Geologie und die gleichen Leute nutzen, die diese Lagerstätten genau kennen.“

    Anstatt Ölplattformen abzubauen, können sie wiederverwendet werden.

    Anstatt Gas ausströmen zu lassen, wird der Prozess einfach umgekehrt, damit Kohlendioxid in die Bohrlöcher eingeleitet werden kann.

    Das langfristige Ziel von INEOS ist der Bau einer Schiffsflotte und von CO2-Lagereinrichtungen an Land sowie eines Terminals, an dem die Schiffe anlegen, das CO2 in Container verladen und dann zur Plattform fahren.

    „Wir gehen davon aus, dass Greensand auf dem Markt wettbewerbsfähig sein wird, sobald ein kommerzieller Markt für CO2 entstanden ist“, so David.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    INEOS Energy

    INEOS kann ohne Energie nicht überleben.

    Und die Welt auch nicht. Beide sind auf Öl und Gas angewiesen, um zu funktionieren. Und das werden sie auch in den kommenden Jahren tun, bis Regierungen und Verbrauchende in der Lage sind, eine Energiequelle zu erschließen, die zuverlässig, bezahlbar und nachhaltig ist.„Öl- und Gasunternehmen können diesen Übergang unterstützen, indem sie Alternativen anbieten, aber sie können die Menschen nicht dazu bringen, Elektroautos zu kaufen oder weniger Energie zu verbrauchen“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy und ehemaliger Leiter des globalen Öl- und kohlenstoffarmen Handelsgeschäfts von BP.

    INEOS, das wichtige Chemikalien für die Konservierung von Lebensmitteln und Wasser, für Kleidung, Medikamente, Elektronik, Autos, Flugzeuge, Gebäude, Windturbinen und Solarzellen herstellt, verwendet seit Jahrzehnten Gas und Öl als Brenn- und Rohstoff.

    INEOS nutzt Windkraft und Wasserstoff zum Betreiben einiger Anlagen. Für die Herstellung einiger Produkte werden statt Gas und Öl Zellstoff und recycelter Kunststoff verwendet.

    „Wenn wir es können, tun wir‘s“, sagt er.

    Dieser Übergang ist auch einer der Gründe, warum INEOS Energy gegründet wurde. Der neue Geschäftsbereich spiegelt das sich verändernde Klima wider.

    „Das ist kein Greenwashing“, so Brian Gilvary, der nach seinem Ausscheiden bei BP INEOS Energy-Chairman wurde.

    „INEOS Energy ist ein aufregender neuer Geschäftsbereich, der alle bestehenden Vermögenswerte von INEOS Oil & Gas umfasst und INEOS in die Lage versetzt, eine starke Kraft in der kommenden Energiewende zu werden.“

    Sowohl Wasserstoff als auch erneuerbare Energien werden bei diesem Übergang eine große Rolle spielen.

    INEOS hat Pläne für die Entwicklung von Projekten für „grünen Wasserstoff“ – unter Verwendung von Elektrolyse und erneuerbaren Energien – in Norwegen, Deutschland und Belgien sowie im Vereinigten Königreich, wo sich auch der Hauptsitz des neuen, auf Wasserstoff spezialisierten Geschäftsbereichs befinden wird, vorgelegt.

    Was die Industrie jedoch braucht, so INEOS, sind verbindliche Rahmenbedingungen seitens der Regierung.

    „Wenn der Investitionsrahmen vorhanden ist, folgen Investitionen normalerweise auch“, sagt er. „Deutschland ist sehr fortschrittlich. Es hat steuerliche Anreize, die man braucht, um diese Investitionen zu tätigen.“

    Die deutsche Regierung hat INEOS vor kurzem 770.000 Euro für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau und den Betrieb einer neuen grünen Wasserstoffanlage am Verbundstandort Köln zugesprochen – ein Schritt, der die C02-Emissionen um mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr senken könnte.

    „Die Förderentscheidung zeigt die Bedeutung, die das Land unserem Projekt beimisst“, sagt Dr. Stephan Müller, Commercial Energy Manager bei INEOS in Köln. „Die Wasserelektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist ein unglaublich wichtiger Bestandteil unserer ehrgeizigen Nachhaltigkeitsagenda mit dem Ziel, bis 2045 Netto-Null zu erreichen.“

    Diese Pläne sind nur ein Teil des zwei-Milliarden-Euro-Pakets von INEOS für grüne Wasserstoffprojekte in ganz Europa, das im Oktober 2022 angekündigt wurde.

    Prof. Dr. Andreas Pinkwart, ehemaliger Minister für Wirtschaft und Innovation, bezeichnete das deutsche Projekt als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen.

    Das Projekt kann in Zukunft nicht nur den Kölner Chempark, sondern auch die Logistik mit grünem Wasserstoff versorgen“, sagt er. „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.“

    Bis 2015 hatte sich INEOS ausschließlich auf die Herstellung von Chemikalien konzentriert.

    Doch im Oktober desselben Jahres wagte man sich zum ersten Mal „upstream“.

    INEOS erwarb sämtliche Gasfelder in der britischen Nordsee, die sich im Besitz der DEA-Gruppe befanden, gefolgt von einer 25-prozentigen Beteiligung der Fairfield Energy Holdings Ltd an der Plattform Clipper South.

    Ein paar Monate später kaufte INEOS die gesamten Öl- und Gasanlagen von DONG Energy in der Nordsee für mehr als eine Milliarde Euro und erwarb das 235 Meilen lange Forties-Pipelinesystem, das etwa 40 Prozent des britischen Öls und Gases auf das Festland liefert.

    Es waren bahnbrechende Akquisitionen, die das Unternehmen in neue, aufregende Bereiche geführt haben Die Übernahme der Vermögenswerte von DONG Energy bedeutete auch, dass INEOS Energy nun an der Spitze eines der spannendsten Projekte der Welt steht.

    Das Project Greensand zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Dänemark hat das Potenzial, die Menge des in die Atmosphäre ausgestoßenen CO2 effizient und schnell zu reduzieren. Im März 2023 schrieb das von INEOS geleitete Project Greensand Geschichte: Mit dieser Weltpremiere bewies INEOS, dass Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) funktionieren kann, nachdem Kohlendioxid (CO2) aus Belgien erfolgreich abgeschieden, über die Grenze transportiert und unter der dänischen Nordsee in einem stillgelegten INEOS-Ölreservoir gespeichert wurde.

    „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten“

    - Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Bundesminister für Wirtschaft und Innovation a.D., über die Pläne von INEOS zum Bau und Betrieb einer neuen Anlage für grünen Wasserstoff am Verbundstandort in Köln

    „Das Projekt kann in Zukunft nicht nur den Kölner Chempark, sondern auch die Logistik mit grünem Wasserstoff versorgen“, sagt er. „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.“

    „Es kann nicht allein stehen, aber es ist ein wichtiges Instrument, wenn wir die Klimakrise lösen wollen“, sagt David. Er weiß, dass die Entschlossenheit, nach alternativen saubereren Energiequellen zu suchen, ganz oben auf der Agenda von INEOS stehe.

    Jeder Geschäftsbereich hat eine Roadmap – quasi einen Investitionsplan – entwickelt, um bis 2050 Netto-Null zu erreichen und gleichzeitig profitabel zu bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus zu sein.

    „Auf der Grundlage der bisher entwickelten Roadmaps werden wir bis 2030 eine Reduktion von mehr als 33 Prozent erreichen. Das ist der dritte Meilenstein auf dem Weg zu Netto-Null.“

    Die Pläne werden zudem durch Investitionen gestützt.

    Derzeit werden mehr als sechs Milliarden Euro in eine Vielzahl von Projekten investiert, die den CO2-Fußabdruck von INEOS verringern werden, indem die Energie von Erdgas genutzt wird, das INEOS seit 100 Jahren als Nebenprodukt produziert.

    Als Europas größter Elektrolysebetreiber – der Technologie zur Herstellung von Wasserstoff – befindet sich INEOS in einer einzigartigen Position, um die Wasserstoffwirtschaft zu bedienen.

    Im Vereinigten Königreich liegt der Schwerpunkt auf grünem und blauem Wasserstoff.

    Kürzlich stellte INEOS auch die Grundsteinfinanzierung für HydrogenOne Capital zur Verfügung, das gegründet wurde, um Investitionsmöglichkeiten im Bereich sauberer Wasserstoff und Energiespeicherung für die Energiewende zu bieten.

    Trotz der großen Fortschritte, die INEOS macht, glaubt das Unternehmen, dass Erdgas auch nach 2050 noch eine große Rolle spielen werde.

    Und mit dieser Meinung steht es nicht allein da.

    Das Forum erdgasexportierender Länder, eine internationale Regierungsorganisation, der 19 Mitgliedsländer angehören, geht davon aus, dass der Anteil an Erdgas am globalen Energiemix mit 23 Prozent heute auf 27 Prozent 2050 steigen wird – nicht zuletzt, weil die Weltbevölkerung bis 2050 um fast zwei Milliarden auf 9,7 Milliarden Menschen zunehmen wird, was die Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und Materialien zusätzlich unter Druck setzen wird.

    „Erdgas wird im globalen Energiemix die Nase vorn haben“, so ein Sprecher.

    Trotz „aggressiver“ Dekarbonisierungsmaßnahmen im Rahmen des von der EU vorgeschlagenen Fit-for-55-Pakets habe Erdgas nach wie vor eine Zukunft, so der Bericht Anfang dieses Jahres erklärte die Europäische Kommission, dass Erdgas und Kernenergie beim Übergang zu einer auf erneuerbarer Energien basierenden Zukunft eine Rolle spielen müssen.

    „Es ist an der Zeit“, sagt Robert Bryce, Autor von „A Question of Power“. „Die politischen Entscheidungstragenden in Europa machen sich endlich den Energierealismus zu eigen.“ 

    5 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Unmöglich ist ein Wort, das man bei INEOS nicht oft hört.

    Eliud Kipchoge, der erste Mensch der Welt, der einen Marathon unter zwei Stunden gelaufen ist, ist nicht der Einzige, der glaubt, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind.

    In dieser Ausgabe von INCH zeigt INEOS einmal mehr, dass es erfolgreich ist, weil es bereit ist zu investieren: in Menschen, in Ideen und in Projekte, die andere nicht für möglich halten.

    Dies ist nur eines von vielen Beispielen für die Denkweise, die das Herz dieses außergewöhnlichen Unternehmens ausmacht.

    2015 schrieb INEOS Geschichte, indem es Ethan – aus US-Schiefergas – nach Europa transportierte.

    Ein Kunststück, das viele für unmöglich hielten.

    Aber nicht nur in der Welt der Chemikalien ist INEOS weiterhin an der Spitze.

    Der robuste Geländewagen Grenadier von INEOS ist jetzt für die Öffentlichkeit erhältlich. Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf einer Reise, die von einem Gespräch in einem Londoner Pub bis zur vollen Produktion in unserem Werk in Hambach reicht. Eine Reise, die in der gesamten Automobilindustrie als ein großes Vorhaben angesehen wird.

    INEOS Sports hat einige der besten Talente des weltweiten Sports aus den Bereichen Formel 1, Radsport, Segeln, Fußball, Laufen und Rugby zusammengebracht.

    Allein in den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen fast 225 Millionen Pfund für wohltätige Zwecke gespendet.

    Dank INEOS erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit neue, lebensrettende Antibiotika, um sicherzustellen, dass wir nicht in das finstere Mittelalter zurückfallen. Expertinnen und Experten arbeiten daran, den isländischen Lachs vor dem Aussterben zu bewahren.

    Schulleitungen sind an einem grundlegenden und von INEOS finanzierten Programm beteiligt, mit dem versucht wird, die Ursachen für die schlechten Leistungen von Grundschulkindern aus sozial schwachen Familien zu bekämpfen.

    Und obendrein feiert die von INEOS unterstützte Kinderlaufinitiative The Daily Mile™ ihren 10. Geburtstag.

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    BESTELLUNGEN JETZT MÖGLICH

    Der robuste Geländewagen Grenadier von INEOS ist ab sofort für die Öffentlichkeit erhältlich.

    Kundinnen und Kunden können jetzt ihr Fahrzeug genau nach ihren Wünschen konfigurieren, den Preis anpassen und eine Bestellung aufgeben – alles unter ineosgrenadier.com Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg von einem Gespräch in einem Londoner Pub bis zur vollen Produktion in unserem Werk in Hambach.

    Eine Reise, die in der gesamten Automobilindustrie als ein großes Vorhaben angesehen wird.

    Die Auftragsbücher für Europa und andere wichtige Einführungsmärkte sind jetzt geöffnet. Die USA, Kanada und Mexiko werden bis Ende dieses Jahres folgen, die ersten Auslieferungen sind für 2023 geplant.

    Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: WWW.INEOSGRENADIER.COM

    1 minute lesezeit Ausgabe 23
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    The final mile...

    Nach 1,1 Millionen Testkilometern an einigen der unwirtlichsten Orte der Welt ist der Grenadier fast bereit, mit der Welt geteilt zu werden. Während INEOS Automotive sich darauf vorbereitet, das Fahrzeug in die Hände der Kundinnen und Kunden zu geben, haben wir sechs bekannte Gesichter aus der Welt des INEOS-Sports gebeten, unseren robusten 4X4 bei fünf abschließenden Testfahrten auf die Probe zu stellen.

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    TOTO WOLFF
    Alpes-Maritime, Frankreich

    Als Teamchef und Miteigentümer des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams hat Toto acht Mal in Folge die Konstrukteurs- und sieben Mal in Folge die Fahrermeisterschaft gewonnen. Er weiß also ganz genau, was ein erfolgreiches Fahrzeug ausmacht. Er hat den Grenadier durch die Berge oberhalb von Nizza navigiert. Er kämpfte sich durch Felsen, Schnee, Schotterwege und schlammige Pisten an der Seite seines Co-Piloten, Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive.

    Sie sprachen darüber, gleichgesinnte technische Partner, Zulieferer und Spezialist/innen zusammenzubringen, das Maximum aus einem Fahrzeug herauszuholen, Herausforderungen zu überwinden und das Ziel zu erreichen.

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    ELIUD KIPCHOGE
    Westkap, Südafrika

    Wer könnte die Fähigkeiten des Grenadiers besser testen als der erste Mensch, der einen Marathon unter zwei Stunden gelaufen ist? Der zweifache Olympiasieger und Weltrekordhalter im Marathonlauf fuhr durch das harte Gelände von Grabouw und dann entlang des Chapman's Peak, einer der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt. Tim Abbott, Leiter der Region Subsahara-Afrika bei INEOS Automotive, sprach mit ihm über das Fahren in Kenia, wie sein Training auf alle Arten von Gelände ausgerichtet ist und wie beeindruckt er von den Reifen, der Bodenfreiheit und der Stabilität des Grenadiers war.

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    GEORGE RUSSELL
    Camel Rock, Vereinigte Arabische Emirate

    Seit diesem Jahr ist George Russell Mitglied des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. Nun nahm auch er The Final Mile in Angriff, schaltete einen Gang zurück und fuhr durch die spektakulären Sanddünen der arabischen Wüste – sicherlich mit einem etwas langsameren Tempo, als er es sonst gewohnt ist. Er hatte dennoch einen guten Einblick in die Leistung unseres Fahrzeugs. Gary Pearson, Verkaufs- und Marketingleiter Vereinigtes Königreich, Mittlerer Osten und Nordafrika, war mit an Bord, um mit ihm darüber zu sprechen, wie das Testen von Fahrzeugen und die Analyse von Daten das Endprodukt noch besser macht, wie man mit dem Erwartungsdruck umgeht und wie der Grenadier mit der sandigen Oberfläche zurechtkommt. 

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    SIR DAVE BRAILSFORD + SIR BEN AINSLIE
    Snowdonia, Vereinigtes Königreich

    Sir Dave Brailsford ist Teamchef des INEOS Grenadiers-Radteams und Sportdirektor von INEOS. Sir Ben Ainslie
    ist Teamchef und Skipper von INEOS Britannia. Beide haben ein tiefes Verständnis dafür, was es braucht, um die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Beide suchen nach kleinen, schrittweisen Verbesserungen, die sich zum Erfolg summieren. Und beide setzten sich ans Steuer, um die Leistung des Grenadier im bergigen Snowdonia-Nationalpark in Wales, Vereinigtes Königreich, zu analysieren. Sie unterhielten sich über die Liebe zum Detail, wie wichtig Tests in ihren beiden Sportarten sind, den Glauben daran, dass man das Unmögliche erreichen kann und darüber wie man Fahrräder, Boote und Geländewagen bis an die Grenzen bringt. 

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    ANDREW MEHRTENS
    Fraser Island, Australien


    Andrew ist eine internationale Rugby-Legende aus Neuseeland. Er gilt als einer der besten Spieler, die das Land je hervorgebracht hat und erzielte in 70 Länderspielen fast 1.000 Punkte. Für The Final Mile wechselt Andrew von der 5/8-Position in den Grenadier und nimmt die tiefen Sandpisten von Fraser Island vor der Küste von Queensland, Australien, in Angriff. Justin Hocevar, Leiter der Region Asien-Pazifik bei INEOS Automotive, sprach mit ihm über die Leidenschaft, die jeden Sport oder jede Branche antreibt, über die Hartnäckigkeit, die man braucht, um besser zu werden und über den Komfort und die Leichtigkeit, mit der der Grenadier gefahren werden kann, egal, was man ihm zumutet.

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    Grenadier x Belstaff

    Benannt sind sie nach zwei der legendärsten Jacken von Belstaff,
    deren zeitloses Design unsere eigenen zweckorientierten Grundsätze perfekt widerspiegelt. Belstaff wurde 1924 gegründet und blickt auf eine lange Geschichte der Entwicklung von Produkten zurück, die sowohl der Funktion als auch dem Fortschritt dienen. Schutzanzüge für Rennfahrer, damit sie das Selbstvertrauen hatten, schneller zu fahren. Winddichte Kittel für Marinesoldaten, damit sie jedem Sturm trotzen können. Isolierende Kleidung für Bergsteigende, damit sie sich weiter vorwagen konnten. Belstaff ist seit langem der bevorzugte Ausstatter für unabhängige Persönlichkeiten: von Amelia Earhart und T.E. Lawrence bis zu Marlon Brando. Gemeinsam teilen wir die Wertschätzung für die Reise dorthin – wo auch immer sie stattfinden mag.

    DER TRIALMASTER
    Der Trialmaster ist eine klassische britische Ikone. Der Klassiker aus dem Jahr 1948 wurde ursprünglich für
    die rauen Bedingungen des Scottish Six Days Trial entworfen. Das Modell besteht aus unserer einzigartigen gewachsten 6-Unzen-Baumwolle
    in Schwarz und bietet robuste Funktionalität in zeitlosem Stil.

    DER FIELDMASTER
    Der Fieldmaster ist ein strapazierfähiger Klassiker von Belstaff. Dank des Tunnelzugs an der Taille und der Halslasche mit Schnalle kann die praktische Jacke unterwegs individuell angepasst werden.

    GRENADIER TRIALMASTER

    Die Grenadier Trialmaster Edition ist auf extremste Geländebedingungen ausgelegt, sodass Offroad-Abenteuern keine Grenzen gesetzt sind.

    Die Trialmaster Edition wurde speziell für extreme Geländefahrten ausgelegt. Egal, wie unwegsam
    das Gelände ist, die vorderen und hinteren Differenzialsperren, die All-Terrain-Reifen von BFGoodrich und der erhöhte Lufteinlass bringen dich voran. Befestige und sichere deine Ausrüstung an den äußeren oder inneren Befestigungsschienen. Und die vorkonfektionierten Hochlast-Zusatzschalter inkl. zusätzlicher Batterie sorgen für die nötige Plug-and-Play-Fähigkeit für dein elektrisches Zubehör. Inklusive Belstaff Trialmaster Jacke.

    TRIALMASTER EDITION:
    KAROSSERIE-FEATURES*
    - 17-Zoll-Stahlräder
    - Erhöhter Lufteinlass
    - Äußerer Utility Gürtel
    - Heckleiter
    - „Rough“ Paket:
    - Differenzialsperren vorn und hinten
    - BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 Tyre

    INNENRAUM-FEATURES*
    - Befestigungsschienen innen
    - Zusatzbatterie
    - Hochlast-Zusatzschalter und elektrische Vorrüstung
    - Kompass mit Höhenmeter
    - „Smooth” Paket:
    - Rückfahrkamera
    - Parkassistent vorn (PDC)
    - Elektrisch verstellbare, beheizbare Außenspiegel
    - Beheizbare Scheibenwaschanlage
    - Zentrales Staufach, abschließbar
    - Einstiegsleuchten und Ambiente-Beleuchtung an den Türen
    - Zusätzliche elektrische Ladepunkte

    * Zusätzlich zur Grenadier-Standardausstattung

    GRENADIER FIELDMASTER
    Für Entdeckungen und Entfliehen ohne ein festes Ziel. Mit der Grenadier Fieldmaster Edition haben Fahrer/innen die Möglichkeit überall hinzugelangen.

    Die Fieldmaster Edition wurde für all deine Abenteuer auf und neben der Straße ausgelegt. Lederausstattung, Teppichfußmatten und 17-Zoll-Leichtmetallrädern sorgen für Komfort, Stil und Raffinesse. Die beheizbaren Vordersitze halten dich an kalten Tagen warm. Und wenn die Sonne scheint, öffnest oder entfernst du die Safari-Fenster für ein Open-Air-Erlebnis. Inklusive Belstaff Fieldmaster Jacke.

    FIELDMASTER EDITION:
    KAROSSERIE-FEATURES*
    - 17-Zoll-Leichtmetallräder
    - Felgenschlösser
    - Safari-Fenster
    - Heckleiter

    INNENRAUM-FEATURES*
    - Lederbezug (Schwarz oder Schwarz/Grau)
    - Beheizbare Vordersitze - Teppich-Fußmatten
    - Kompass mit Höhenmeter
    - „Smooth“ Paket:
    - Rückfahrkamera
    - Parkassistent vorn (PDC)
    - Elektrisch verstellbare, beheizbare Außenspiegel
    - Beheizbare Scheibenwaschanlage
    - Zentrales Staufach, abschließbar
    - Einstiegsleuchten und Ambiente-Beleuchtung an den Türen
    - Zusätzliche elektrische Ladepunkte
    * Zusätzlich zur Grenadier-Standardausstattung

    GRENADIER-LACKFARBEN

    • SOLID
    • SCOTTISH WHITE
    • MAGIC MUSHROOM
    • ELDORET BLUE
    • BRITANNIA BLUE
    • SELA GREEN
    • INKY BLACK
    • METALLIC
    • STERLING SILVER
    • SHALE BLUE
    • QUEEN’S RED
    • DONNY GREY

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS-Investitionen

    INEOS hat sich noch nie gescheut, in Projekte zu investieren, die einen Unterschied für die Umwelt, seine Belegschaft oder die Gemeinde in der Nähe der Standorte, zu machen.

    Das Hauptaugenmerk liegt jetzt auf dem Erreichen von Netto-Null bis 2050 und INEOS lässt seinen Worten auch Taten folgen.

    Dank der Genehmigung der Provinz Antwerpen kann das Unternehmen bald mit dem Bau der umweltfreundlichsten Krackanlage Europas beginnen – ein Schritt, der den Standard für alle Dampfkracker setzen wird.

    Außerdem hat das Unternehmen langfristige Verträge mit drei nachhaltigen Energieerzeugern abgeschlossen, um die CO2-Emissionen drastisch zu senken.

    INEOS arbeitet weiterhin mit innovativen Unternehmen zusammen, die seine Vision von einer Welt teilen, in der alle Kunststoffe Teil der Kreislaufwirtschaft werden und niemals verschwendet werden.

    Und obwohl das Acorn- Kohlenstoffabscheidung- und speicherung-Projekt nicht den Zuschlag für die Finanzierung durch die britische Regierung erhalten hat, treibt INEOS seine Pläne zum Bau einer kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktionsanlage in Grangemouth in Schottland voran.

    Nach ihrem Bau wird sie nicht nur INEOS helfen, dessen Emissionen zu verringern, sondern auch Produkte herstellen, die anderen helfen werden, ihre Emissionen zu verringern und es INEOS ermöglichen, eine führende Rolle in einer sauberen Wasserstoffrevolution zu spielen.

    Es sind aufregende Zeiten – und INEOS ist mittendrin.

    Ethan-Transporter
    USA, Europa, China
    Die größten Ethantanker der Welt ergänzen die INEOS-Flotte von Gasschiffen für den Transport lebenswichtiger Rohstoffe nach China und in den Rest der Welt.
    Seite 20

    INEOS Energy
    USA
    INEOS steigt in den Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG) mit einem Vertrag über 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr mit Sempra Infrastructure ein.
    Wir berichten in unserer nächsten Ausgabe

    Wasserstoffproduktionsanlage
    Grangemouth, Schottland
    Weltklasse-Ingenieurinnen und -Ingenieure bewerben sich um den Auftrag zur Entwicklung einer kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktionsanlage in Grangemouth.
    Seite 18

    Recycelte Lebensmittelverpackungen
    Grangemouth, Schottland
    INEOS beteiligt sich an einer britischen Kooperation zur Herstellung von recyceltem Polypropylen, welches aus lebensmitteltauglichen recycelten Verpackungen besteht.
    Seite 16

    Grüner Wasserstoff
    Köln, Deutschland
    INEOS in Köln erhält staatliche Förderung für eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die neue Anlage könnte die CO2-Emissionen um mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr senken.
    Wir berichten in unserer nächsten Ausgabe

    Project One
    Antwerpen, Belgien
    INEOS baut eine neue Ethankrackanlage, die den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa hat.
    Seite 12

    Erneuerbare Elektrizität
    Nordsee, Belgien
    INEOS unterzeichnet drei Stromlieferverträge (Power Purchase Agreement, PPA) mit Erzeugern erneuerbarer Energien, um die CO2-Emissionen in Belgien drastisch zu senken.
    Seite 14

    Verbesserte Effizienz
    Merak, Indonesien
    70-Millionen-US-Dollar-Investition führt zu Produktionssteigerung und Reduzierung der CO2-Emissionen.
    Seite 22

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS PACKT AN

    DER Bau des umweltfreundlichsten Krackers in Europa wurde genehmigt – und INEOS kann nun mit den Arbeiten beginnen. Die Erteilung einer Umweltgenehmigung durch die Provinz Antwerpen machte den Weg für INEOS frei, seine hochmoderne Ethankracker am Ufer der Schelde in Lillo, Belgien, zu bauen.

    IM RAHMEN VON PROJECT ONE BAUT INEOS EINEN DAMPFETHANKRACKER, DER DEN GERINGSTEN CO2- FUSSABDRUCK IN EUROPA HAT.

    „Die Dringlichkeit, das Klimaproblem anzugehen, ist nun jedem klar”, sagt John McNally, CEO von Project ONE. „Wir wollen als industrieller Akteur nicht am Rande stehen. Wir wollen von heute an einen grundlegenden Unterschied machen.”

    Der Kracker wird mit der besten Technologie von heute gebaut. Er wird aber auch so konzipiert sein, dass er die Vorteile von Technologien nutzen kann, die es noch gar nicht gibt.

    Der Bau soll im Jahr 2023 beginnen und könnte bis zu vier Jahre dauern.

    Sobald die Arbeiten beginnen, wird INEOS einige der strengsten Umweltvorschriften der Welt einhalten müssen.

    Aber die Auswirkungen des Project ONE-Krackers, der den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa haben wird, werden in der gesamten Region zu spüren sein.

    „Er wird den Standard für alle Dampfkracker setzen”, so Jonas Byns, leitender Prozessingenieur im Kracker-Team von Project ONE.

    Der Kracker wird etwa anderthalb Millionen Tonnen Ethylen erzeugen – eine wichtige Chemikalie, die in allen Bereichen von Kosmetikprodukten, Textilien, Computern, Smartphones, Haushaltsgeräten bis hin zu Lebensmittelverpackungen und medizinischen Anwendungen eingesetzt wird.

    Die Produktion wird jedoch mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen erfolgen, verglichen mit den derzeitigen zehn Prozent der besten europäischen Kracker.

    „Wenn wir den Ethankracker von Project ONE mit allen anderen europäischen Krackern im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystems (ETS) vergleichen, sehen wir buchstäblich, wie sich der Standard verschiebt”, so Jonas. „Der Maßstab wird von den zehn Prozent der leistungsfähigsten Produktionsstätten bestimmt. Sobald unsere Ethankrackanlage in Betrieb ist, wird sich das auf den Maßstab auswirken.”

    Er sagt, dass dies entweder andere dazu ermutigen würde, zusätzliche und nachhaltige Investitionen zu tätigen, oder dass sie mit hohen Geldbußen für Emissionen rechnen müssten.

    In seiner jetzigen Form ist das Projekt ONE die größte Investition im europäischen Chemiesektor seit mehr als 20 Jahren.

    INEOS hofft jedoch, dass seine Investition von drei Milliarden Euro dazu beitragen wird, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Chemiesektors in einer globalen Wirtschaft zu stärken.

    „In den letzten 20 Jahren sind Investitionen in dieser Größenordnung vor allem in Regionen wie China, den Vereinigten Staaten und den Nahen Osten geflossen”, sagt John.

    „INEOS will diesen Trend brechen.”

    Die Investition in das neue Werk in Antwerpen – dem Geburtsort von INEOS vor mehr als 20 Jahren – wird voraussichtlich 450 direkte Arbeitsplätze und Tausende indirekte Arbeitsplätze schaffen.

    „Project ONE wird
    den Standard für alle
    Dampfkracker setzen.”

    - Jonas Byns, leitender Prozessingenieur im Kracker-Team von Project ONE

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    WINDKRAFT

    Nachhaltig
    INEOS investiert in drei nachhaltige Energieerzeuger, die CO2-Emissionen drastisch reduzieren werden

    200 MW
    200 MW saubere Energie über die nächsten zehn Jahre gesichert

    Drei Millionen
    Drei Millionen Tonnen CO2-Reduktion – dies entspricht dem CO2-Ausstoß von mehr als 230.000 Autos pro Jahr.

    DIE durch Windkraft erzeugte Elektrizität wird nun für den Betrieb dreier Geschäftsbereiche von INEOS genutzt. INEOS Olefins & Polymers, Styrolution und das INEOS-eigene Unternehmen INOVYN nutzen nun alle den erneuerbaren Strom, wo sie können, anstelle von fossilen Brennstoffen. All dies wurde durch die Entscheidung von INEOS, in drei nachhaltige Energieerzeuger zu investieren, möglich gemacht.

    „Der jüngste Vertrag mit Eneco erhöht die gesamte belgische Offshore-Windenergieerzeugung von INEOS auf über 200 MW und reduziert die CO2-Emissionen um fast drei Millionen Tonnen”, sagt David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping.

    „Diese Menge entspricht dem CO2-Ausstoß von mehr als 230.000 Autos pro Jahr.”

    Der Zehnjahres-Vertrag mit Eneco folgt auf ähnliche Stromlieferverträge mit Engie und RWE.

    Eneco beliefert INEOS jetzt mit Strom, der in der Nordsee in SeaMade, dem größten Offshore-Windpark Belgiens, erzeugt wird.

    „Wenn wir die Energiewende beschleunigen wollen, ist die Zusammenarbeit mit großen Industriepartnern wichtig”, sagt Kees Jan Rameau, Chief Strategic Growth Officer bei Eneco.

    „INEOS ist ein Partner, der wirklich etwas bewirken kann. Ich bin stolz, dass Eneco die Möglichkeit hat dazu beizutragen.”

    „Durch die Nutzung der im SeaMade-Windpark erzeugten nachhaltigen Energie werden wir gemeinsam in der Lage sein, die CO2-Emissionen erheblich zu senken.“

    Es handelt sich um den größten Stromliefervertrag, den Eneco in Belgien unterzeichnet hat – und er nutzt etwa 13 Prozent des in SeaMade erzeugten Stroms.

    David betont, alle drei Vereinbarungen zeigen, dass INEOS sich verpflichtet hat, die Treibhausgasemissionen in allen seinen Betrieben zu reduzieren – ohne seine Fähigkeit zu beeinträchtigen, die Welt weiterhin mit Chemikalien zu versorgen, die für das moderne Leben wichtig sind.

    „Diese Vereinbarung mit Eneco ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Erreichen unserer langfristigen Nachhaltigkeitsziele und unterstreicht unser Engagement für die Verminderung unseres CO2-Fußabdrucks”, sagt er. 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    FRISCHE IDEEN

    KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN halten Lebensmittel länger frisch. Ohne sie würden viele der Produkte in den Supermarktregalen den Weg ins Geschäft nicht überleben. Aber es gibt auch ein Problem damit, denn der größte Teil davon landet derzeit auf der Mülldeponie, wird verbrannt oder zu schlechteren Produkten recycelt.

    Graham MacLennan, Polymer Business Manager bei INEOS O&P UK, sagt, dies bedeute, dass alle hochwertigen Einwegverpackungen aus Polypropylen für Lebensmittel derzeit aus fossilen Kunststoffen hergestellt würden.

    „Dieses Problem gibt es nicht nur in Großbritannien”, erläutert er. „Es ist ein großes, globales Problem. Aber Polypropylen muss sich in die Liga der recycelten Kunststoffe einreihen.”

    Allein im Vereinigten Königreich werden jedes Jahr mehr als 700.000 Tonnen Polypropylen verbraucht.

    Konsumgüter werden buchstäblich in Polypropylen eingewickelt, sei es ein Topf, eine Wanne oder ein Tablett.

    „Es ist einer der vielseitigsten Kunststoffe der Welt, aber er fehlt leider in unseren Recyclingströmen bei Gütern, welche Kontakt zu Lebensmitteln haben”, so Graham.

    Um hier Abhilfe zu schaffen hat sich INEOS jetzt dem NEXTLOOPP-Projekt angeschlossen, einer spannenden britischen Kooperation zur Herstellung von zirkulärem, für Lebensmittel geeignetem recyceltem Polypropylen (PP) aus gebrauchtem Verpackungsmaterial.

    INEOS steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Zweijahresprojekts, das den Bau einer Pilotanlage im Vereinigten Königreich zur Herstellung von 10.000 Tonnen recyceltem Polypropylen in Lebensmittelqualität pro Jahr umfasst.

    Vom schottischen Standort Grangemouth, Vereinigtes Königreich, und basierend auf dem umfassenden Produkt- und Technik-Know-how von Standorten aus ganz Europa, trägt INEOS dazu dabei, neue Qualitäten zu entwickeln, die nicht nur Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und Markeninhabende zufrieden stellen, sondern auch die strengen Standards der britischen Food Standard Agency und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit erfüllen.

    Dabei soll es mit neuem Polypropylen gemischt werden, um dessen mechanische und Verarbeitungseigenschaften zu modifizieren.

    Außerdem werden Prozessmittel neu eingeführt, die den weiterverarbeitenden Unternehmen helfen, die hohen Anforderungen der Markeneigentümer/innen zu erfüllen.

    Professor Edward Kosior, Gründer und CEO von Nextek Ltd. und NEXTLOOPP, sagt, er sei über die INEOS-Partnerschaft erfreut. „Die Fähigkeiten von INEOS bei der Mischung und Zusammensetzung werden für das NEXTLOOPP-Projekt von großem Nutzen sein”, erläutert er.

    Professor Kosior meint, dass das Engagement von INEOS, den Kreislauf eines so produktiven lebensmitteltauglichen Polymers wie PP zu schließen, dazu beitragen würde, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, CO2-Emissionen zu reduzieren und neue Materialien für Markeninhaber/innen zu schaffen.

    NEXTLOOPP wurde im Oktober 2020 von Nextek Ltd. mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Kreislauf von lebensmittelechtem Polypropylen zu schließen. 39 Organisationen und Unternehmen sind jetzt daran beteiligt.

    Darunter auch Unilever, das sich verpflichtet hat, bis 2025 25 Prozent recycelte Inhalte in seine Verpackungen aufzunehmen.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    ENERGIE AUS WASSERSTOFF

    EIN weiterer wichtiger Schritt wurde von INEOS unternommen, um die nachhaltige Zukunft seiner Geschäftsbereiche in Grangemouth in Schottland zu sichern. Die besten Ingenieursunternehmen der Welt bewerben sich derzeit um das Recht, eine kohlenstoffarme Wasserstoffproduktionsanlage im Weltmaßstab am britischen Standort zu entwerfen.

    „Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts auf unserem Weg zu Netto-Null bis 2045”, sagt Andrew Gardner, CEO und Chairman in Grangemouth, Schottland.

    „Es wird uns helfen, unsere eigenen Emissionen zu reduzieren, Produkte zu entwickeln, die anderen helfen ihre Emissionen zu reduzieren und es wird uns ermöglichen eine führende Rolle in einer sauberen Wasserstoffrevolution einzunehmen.”

    Nach dem Bau der neuen Anlage wird Wasserstoff aus Erdgas hergestellt, wobei das CO2-Nebenprodukt abgeschieden wird.

    Die Anlage versetzt die Geschäftsbereiche in Grangemouth in die Lage, Kohlenwasserstoffbrennstoffe wie Erdgas durch sauberen, kohlenstoffarmen Wasserstoff zu ersetzen. Damit werden die Prozesse angetrieben und wichtige Chemikalien hergestellt, die in allen Bereichen von Flaschen, Kabeln und Isolierungen bis hin zu Lebensmittelverpackungen und Medikamenten eingesetzt werden.

    Die Pläne untermauern das Engagement von INEOS für das Acorn-Projekt – Schottlands erstes groß angelegtes Projekt zur CO2-Abscheidung und -Speicherung.

    Das CO2 wird durch bestehende Pipelines transportiert und dauerhaft und sicher in Gesteinsformationen unter der Nordsee gespeichert.

    Stuart Collings, CEO von INEOS O&P UK, sagt, das Projekt zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sei ein wichtiger Teil des schottischen und britischen Strebens nach Netto-Null-Emissionen.

    „Unsere Investition in eine Wasserstoffanlage wird zusammen mit dem Zugang zum Acorn-Projekt zu einer Verringerung von mehr als einer Million Tonnen CO2 pro Jahr am Standort führen”, erläuterte Collings.

    INEOS ist entschlossen, auf den erheblichen CO2-Reduzierungen aufzubauen, die seit der Übernahme des Standorts Grangemouth von BP im Jahr 2005 bereits erzielt wurden, und die Emissionen bis 2030 um mehr als 60 Prozent zu senken. 

    Der Geschäftsbereich investiert derzeit in ein neues, hocheffizientes Kraftwerk, das sich im Bau befindet und 2024 in Betrieb genommen werden soll. Diese Anlage wird die Emissionen um mindestens 150.000 Tonnen pro Jahr senken.

    Sobald der Standort sauberen, kohlenstoffarmen Wasserstoff produziert, wird das neue Kraftwerk mit Wasserstoff versorgt , was die CO2-Emissionen weiter senken wird.

    Der Zugang zu lokal produziertem Wasserstoff wird auch anderen Anlagen am Standort Grangemouth zugutekommen, indem er die bestehende Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, den KG-Ethylen-Kracker und die Anlagen des Forties-Pipelinesystems und der Petroineos-Raffinerie mit Energie versorgt.

    „Dies erfordert ein neues Wasserstoffverteilungsnetz am gesamten Standort und Änderungen am bestehenden Brenngasnetz, die alle im Rahmen der technischen Planung berücksichtigt werden”, so Stuart.

    INEOS möchte auch, dass die Wasserstoffproduktionsanlage so konzipiert wird, dass sie mit anderen Industrien in der Umgebung verbunden werden kann, um so die Entwicklung eines lokalen Wasserstoffzentrums zu unterstützen.

    „Alle daraus resultierenden ausländischen Investitionen sollten den lokale Arbeitsmarkt sowie die lokale und nationale Wirtschaft ankurbeln”, sagt Stuart.

    „Der Umfang der Planung soll auch die Möglichkeit bieten, die Wasserstoffproduktion mit Dritten in der Region zu verbinden, um die Entwicklung eines lokalen Wasserstoff-Hubs zu unterstützen.”

    Insgesamt sind bis 2030 Investitionen in Höhe von einer Milliarde Britische Pfund erforderlich, um die Produktion und Nutzung von Wasserstoff am Standort Grangemouth zu ermöglichen.

    „Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts auf unserem Weg zu Netto-Null bis 2045.”

    - Andrew Gardner, CEO und Chairman, in Grangemouth

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    RIESIG

    ZWEI der größten Ethantransporter der Welt ergänzen die INEOS-Flotte von Gasschiffen für den Transport wichtiger Rohstoffe. Das jüngste Schiff der wachsenden INEOS-Flotte von Gasschiffen wurde zu Ehren des Grenadier getauft – dem robusten Geländewagen, der demnächst in den USA zum Verkauf bereitstehen soll. Bei der Taufzeremonie in Houston, Texas, USA, wurde der Very Large Ethane Carrier (VLEC) mit dem Geländewagen von INEOS zusammengeführt.

    „Es war einfach spektakulär, den Grenadier-Geländewagen am Kai neben dem VLEC zu sehen”, sagt David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping.

    Der Pacific INEOS Grenadier schließt sich dem Pacific INEOS Belstaff an, der im Februar 2022 von Fran Millar, CEO der renommierten Bekleidungsmarke Belstaff, getauft wurde.

    Bei der Taufe sagt Fran, sie sei von der schieren Größe des Schiffes überwältigt gewesen.

    „Es ist unglaublich”, meint sie. „Ich kann einfach nicht glauben, wie groß es ist und ich bin erstaunt, dass ein so kleines Team ein so großes Schiff betreiben kann.”

    Beide Schiffe können 50.000 Tonnen Flüssiggas befördern, sie können aber auch andere Produkte transportieren, zum Beispiel LPG und Ethylen, das wichtigste petrochemische Produkt, aus dem viele Produkte von INEOS hergestellt werden.

    Die Schiffe haben Belstaff und dem Grenadier im großen Stil ermöglicht ihre Marken an neuen Orten auf der Welt vorzustellen.

    David beschreibt die Taufe des Pacific INEOS Grenadier, der in Jiangnan, China, gebaut wurde, als „etwas ganz Besonderes”.

    „Sie unterstreicht perfekt die enorme Bandbreite des Unternehmens, die nun von Chemie und Energie bis hin zu Mode und Automobil reicht”, sagt er.

    Das Schiff, das aus rund 18.000 Tonnen Stahl besteht, wurde von Randa Duncan Williams, Chairwoman des General Partners von Enterprise Products, getauft.

    „Wir freuen uns über die enge Zusammenarbeit mit INEOS”, sagt er. „Der heutige Tag ist ein weiterer Meilenstein in unserer kontinuierlichen Beziehung.”

    INEOS verfügt nun über zwölf Schiffe – vier sehr große Ethan-Tanker (VLEC) und acht MGC-Schiffe der Dragon-Klasse.

    Die Dragon-Schiffe transportieren seit mehr als sechs Jahren amerikanisches Ethan zu wettbewerbsfähigen Preisen über den Atlantik nach Großbritannien und Norwegen.

    Viele sagten, dies sei nicht machbar.

    Doch die Ankunft der INEOS Intrepid im norwegischen Rafnes im Jahr 2015 ließ die Skeptiker/innen verstummen und läutete den Beginn einer Renaissance für die europäischen Kracker von INEOS ein, die das Werk Grangemouth in Schottland vor der fast sicheren Schließung bewahrte.

    Seitdem ist die Flotte gewachsen. Und sie wird wachsen, da INEOS seine virtuelle Pipeline weiter ausbaut. 

    „Es war einfach spektakulär, den Grenadier- Geländewagen neben dem VLEC am Kai zu sehen.”

    - David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping

    4 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    GROSSE REAKTION

    INEOS hat kürzlich 70 Millionen US-Dollar für die Modernisierung einer Produktionsanlage ausgegeben, die es vor etwas mehr als einem Jahr von BP erworben hat. In der Anlage, die seit fast 25 Jahren in Merak, Indonesien, in Betrieb ist, wurden ein größerer Oxidationsreaktor und ein Wärmerückgewinnungssystem installiert sowie der Hauptprozessluftkompressor modifiziert.

    Das Ergebnis ist eine Steigerung der Produktion von gereinigter Terephthalsäure (PTA) um 15 Prozent und eine Verringerung der CO2-Emissionen pro Tonne um 15 Prozent.

    „Unsere Investition zeigt nicht nur unser Engagement für das zukünftige Wachstum des Standorts, sondern unterstützt auch unsere Verpflichtung, wichtige Produkte herzustellen und gleichzeitig die Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren”, sagt Frank Yang, President Director, INEOS Aromatics Indonesia.

    Gereinigte Terephthalsäure ist der Hauptbestandteil bei der Herstellung von Polyester.

    Ihre Fasern werden in Textilien, ihre Folien in der Elektronik und ihre Harze in der Verpackungsindustrie verwendet – und sie ist in Indonesien sehr gefragt.

    Durch die Änderungen an der Merak-Anlage kann INEOS nun 575.000 Tonnen PTA pro Jahr produzieren.

    „Unsere wichtigsten Geschäftspartner und Regierungsministerinnen und -minister haben unser Engagement für die Anlage sehr begrüßt”, so Frank. „Es ist das erste Mal seit über 20 Jahren, dass ein indonesischer PTA-Hersteller eine so große Investition tätigt.”

    Die Anlage – zusammen mit 156 Beschäftigten – wurde Teil von INEOS, als das Unternehmen im Januar 2021 das Petrochemiegeschäft von BP für fünf Milliarden US-Dollar kaufte.

    „Die Beschäftigten vor Ort sind seit der Investition wirklich begeistert und sehen ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen”, sagt Frank.

    Die Instandsetzungsarbeiten, die auch die Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Anlage verbessern, wurden trotz der weltweiten Coronaviruspandemie sicher abgeschlossen.

    „Wir möchten allen, die an dem Projekt beteiligt waren, den umliegenden Gemeinden und den Aufsichtsbehörden für die Unterstützung danken, die für einen sicheren Abschluss des Projekts erforderlich war”, betont Frank.

    INEOS Aromatics verfügt heute über Standorte in den USA, Asien und Europa, die jedes Jahr mehr als fünf Millionen Tonnen PTA produzieren.

    Es ist ein bedeutender und wachsender Geschäftsbereich mit 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von vier Milliarden US-Dollar. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS Sports timeline

    SIR DAVE BRAILSFORD WURDE ZUM NEUEN SPORTDIREKTOR DES UNTERNEHMENS ERNANNT. DAVE, DER TEIL DES INEOS 1:59-PERFORMANCETEAMS WAR, DAS DEM MARATHONLÄUFER ELIUD KIPCHOGE HALF IN DIE GESCHICHTSBÜCHER EINZUGEHEN, SAGT, ES SEI EINE GELEGENHEIT, MIT ALLEN ANDEREN SPORTTEAMS VON INEOS ZUSAMMENZUARBEITEN.

    In den letzten Jahren hat INEOS Partnerschaften mit einigen der besten Teams der Welt im Radsport, in der Formel 1, im Segeln, im Fußball, im Hockey und im Laufsport geschlossen.

    Die jüngste Partnerschaft besteht mit den weltberühmten All Blacks aus Neuseeland.

    „Da die Sportorganisation gewachsen ist, versuchen wir eine Leistungsagenda für alle Sportarten zu entwickeln”, sagte er.

    Dave betont, das Ethos der Organisation spiegele wider, wie INEOS Geschäfte machen wolle.

    „Diese Kultur und dieser Ansatz sind der Kern dessen, was INEOS zu einem so erfolgreichen Unternehmen macht”, fügt er hinzu.

    „Es hat eine föderale Struktur mit klaren Zuständigkeiten, aber auch den Wunsch, neues Denken und neue Ideen innerhalb der Gruppe zu verbreiten. Das Ziel ist es nun, dieses Modell auf alle Sportarten bei INEOS zu übertragen.“

    Clark Laidlaw, der Cheftrainer der All Blacks Sevens, beschrieb die Performancepartnerschaft mit INEOS als einzigartig.

    „Sie wird uns die Möglichkeit geben, von einigen der leistungsstärksten Teams der Welt in einer Reihe von Sportarten zu lernen”, sagt Laidlaw.

    Neben seiner neuen Rolle als Sportdirektor wird Dave auch weiterhin das INEOS Grenadiers-Radsportteam leiten, mit Rod Ellingworth als seinem Stellvertreter.

    „Wir sind mitten in den Planungen für 2022 und werden in der Saison alles geben”, verspricht er. 

    „ANGESICHTS DER AUSSERGEWÖHNLICHEN BANDBREITE AN TALENTEN IN DEN VERSCHIEDENEN TEAMS GIBT ES FÜR MICH IM MOMENT KEINEN AUFREGENDEREN ORT IM GLOBALEN SPORT ALS INEOS.“

    – SIR DAVE BRAILSFORD

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Running partner

    ELIUD KIPCHOGE SCHRIEB 2019 GESCHICHTE, ALS ER BEI DER INEOS 1:59 CHALLENGE ALS ERSTER MENSCH EINEN MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN LIEF. ALS ER DIE ZIELLINIE IN WIEN, ÖSTERREICH, ÜBERQUERTE, SAGTE ER: „DAS ZEIGT, DASS KEINEM MENSCHEN GRENZEN GESETZT SIND.”

    Seitdem haben Eliud und INEOS an verschiedenen Kampagnen gearbeitet, nun haben sie eine neue Vereinbarung über eine Performancepartnerschaft unterzeichnet, um gemeinsam neue Herausforderungen anzugehen.

    Das Wissen und die Erfahrung des Teams, das dazu beigetragen hat, auf den Straßen Wiens Geschichte zu schreiben, werden wieder zusammengeführt, um Eliud dabei zu helfen, eine rekordbrechende dritte olympische Goldmedaille im Marathon in Folge zu gewinnen.

    Der kenianische Athlet hat 2016 in Rio und 2021 in Tokio Gold gewonnen und wird 2024 in Paris nach Gold streben.

    „Die Unterstützung eines so großen Unternehmens im Sport zu erhalten, ist ein enormer Schub für mich und das Team”, sagt er.
    Dies sei auch eine große Chance für die größten Köpfe im Sport, ihre Erfahrungen und Ideen zu teilen.

    „Wir haben die Welt schon einmal gemeinsam verändert”, fügt er hinzu.

    Eliud wird mit Sir Dave Brailsford in seiner neuen Rolle als Sportdirektor bei INEOS zusammenarbeiten.

    „Eliud ist ein einzigartiger Athlet”, lobt Dave. „Er hat sportliche Grenzen durchbrochen, die viele für unmöglich hielten.”

    „Die Zusammenarbeit mit Eliud, seinem Leistungsteam und INEOS bei der 1:59 Challenge war eine wirklich inspirierende Erfahrung. Die Möglichkeit erneut zusammenzukommen, um neue ehrgeizige Herausforderungen mit Eliud und dem gesamten Laufteam in Angriff zu nehmen, ist unglaublich aufregend.”

    Der Gründer und Chairman von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, der an diesem historischen Tag in der Prater Hauptallee war, sagte, dass Eliuds Ansatz und seine Denkweise über den Sport hinausgehen.

    „Wir haben eine große Chance vor uns, nicht nur seine Leistungsziele zu unterstützen, sondern zu verstehen, wie sein Ansatz anderen helfen kann, ihre Ziele zu erreichen”, betont er.

    Langstreckenlauf mag wie ein einsames Unterfangen erscheinen. Aber in Wirklichkeit ist es ein Teamsport.

    Viele Menschen arbeiteten hinter den Kulissen, um Eliud zu helfen, der erste Mann zu werden, der die 26,2 Meilen in weniger als zwei Stunden läuft, darunter 41 Tempomacher.

    Eliud und sein in den Niederlanden ansässiges NN Running Team werden mit den anderen von INEOS unterstützten Teams zusammenarbeiten, darunter die All Blacks, das Mercedes-AMG Petronas F1-Team, das INEOS Grenadiers Radsportteam, der America’s Cup Challenger of Record INEOS Britannia, OGC Nice und FC Lausanne-Sport.

    Durch seine Performancepartnerschaften hat INEOS einige der besten Köpfe und Talente des Sports zusammengebracht, um die größten Herausforderungen des Sports zu bewältigen.

    Unter der Leitung von Dave arbeiten die beteiligten Teams zusammen, um Möglichkeiten für Leistungssteigerungen zu identifizieren, die innerhalb der Gruppe gemeinsam genutzt und angewendet werden können.

    „In allen Sportarten stehen wir alle vor der gleichen Herausforderung, nämlich der Notwendigkeit, uns ständig zu verbessern”, sagt Dave.

    „DIE UNTERSTÜTZUNG DURCH EIN SO GROSSES UNTERNEHMEN IM SPORT IST EIN ENORMER ANSPORN FÜR MICH UND DAS TEAM."

    – DER KENIANISCHE REKORDATHLET ELIUD KIPCHOGE

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    KETTENREAKTION

    EIN LAND, DAS DAFÜR BEKANNT IST, DIE
    BESTEN LANGSTRECKENLÄUFERINNEN UND
    LANGSTRECKENLÄUFER DER WELT HERVORZUBRINGEN,
    KÖNNTE SCHON BALD IN DER WELT DES RADSPORTS RICHTIG DURCHSTARTEN.

    Eliud Kipchoge, der kenianische Athlet, der auf den Straßen von Wien Geschichte schrieb, indem er einen Marathon unter zwei Stunden lief, hat sich mit INEOS zusammengetan, um eine Radsportakademie im renommierten Kaptagat-Camp zu gründen, wo er trainiert.
    „Das ist eine großartige Nachricht”, schreibt Kevin Richie Preacher auf Facebook. „Ich kann mir vorstellen, dass es sehr bald ein kenianisches Kontinentalteam geben wird.”

    Die INEOS Eliud Kipchoge Cycling Academy wird von Valentijn Trouw geleitet, der 2019 maßgeblich an der rekordverdächtigen INEOS 1:59 Challenge in Österreich beteiligt war.

    Ebenfalls beteiligt sind die INEOS Grenadiers, eines der erfolgreichsten Radsportteams der Welt.

    Sir Dave Brailsford, INEOS Director of Sport and Team Principal of INEOS Grenadiers, sagt, die neue Akademie könne helfen, neue Fahrerinnen und Fahrer aus Afrika zu entwickeln.

    „Wir alle wissen, dass das Talent dort vorhanden ist”, sagt er. „Wir haben es dieses Jahr gesehen.”

    Im März gewann Biniam Girmay als erster Radprofi aus Afrika ein World Tour-Rennen beim belgischen Klassiker Gent-Wevelgem.

    Zwei Monate später schrieb er Geschichte, als er beim Giro d'Italia als erster Eritreer die 10. Etappe im Sprint für sich entschied.

    INEOS Chairman Sir Jim Ratcliffe besuchte kürzlich das Trainingslager in Kaptagat.

    „Es gibt so viel aufregendes sportliches Talent, Leidenschaft und Ehrgeiz in Afrika”, sagt er. „Ich bin überzeugt, dass diese Partnerschaft etwas wirklich Neues und Einzigartiges für den Radsport - und auch für aufstrebende junge afrikanische Sportlerinnen und Sportler - bewirken kann.”

    Seit mehr als 30 Jahren identifiziert und fördert Valentijn, der mit dem gesamten Kaptagat-Team zusammenarbeiten wird, Langstreckenläufer/innen in Kenia und ebnet ihnen den Weg zu Wettkämpfen auf der Weltbühne.

    „Ihre Leidenschaft, ihre Hingabe und ihre Liebe zum Sport passen perfekt zum Geist der INEOS Grenadiers, alles zu geben, um Rennen zu laufen und das Beste zu geben”, sagt Dave. „Ich glaube, dass wir gemeinsam etwas Einzigartiges und Wichtiges für den Radsport in Kenia, Afrika und den Sport selbst erreichen können.”

    Eliud, der 2024 in Paris Geschichte schreiben will, indem er zum dritten Mal in Folge den olympischen Marathon der Männer gewinnt, sagt, er sei stolz darauf, dass das Camp nicht länger ein reines Leichtathletik-Trainingslager sein werde.

    „Die Radsport-Akademie ist eine sehr natürliche Ergänzung”, sagt er. „Sie hat ein großes Potenzial, um unseren jungen talentierten Radsportlerinnen und Radsportlern die nächsten Schritte in Richtung Spitzensport zu ermöglichen.”

    Valentijn bestätigt, auch er sei begeistert, was durch die Zusammenarbeit mit INEOS und dem Radsportteam INEOS Grenadiers erreicht werden könne.

    „Es ist eine Gelegenheit eine relativ neue Sportart in Kenia aufzubauen und unser kollektives Wissen und unsere Erkenntnisse aus dem
    Lauf- und Radsport zum Wohle des Sports zusammenzubringen”, erläutert er.

    „WIR ALLE WISSEN, DASS DAS TALENT VORHANDEN IST. WIR HABEN ES DIESES JAHR GESEHEN.”

    - SIR DAVE BRAILSFORD, INEOS DIRECTOR OF SPORTS AND TEAM PRINCIPAL OF INEOS GRENADIERS

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    PROGRAMME, PARTNERSCHAFTEN UND PHILANTHROPISCHE SPENDEN

    In den letzten fünf Jahren hat INEOS fast 225 Millionen Britische Pfund für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt.
    Das Unternehmen unterstützt Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Naturschutz und Breitensport auf der ganzen Welt.
    „Mit unseren Spenden wollen wir im Großen wie im Kleinen etwas bewirken, sei es, dass wir versuchen, eine Lösung für die globale Krise der Antibiotikaresistenz zu finden, das Leben von Kindern, die in Armut leben, zu verbessern oder lokale Gemeindegruppen in der Nähe unserer Standorte zu unterstützen”, sagt Ursula Heath, Communications Manager INEOS.

    Forgotten Forty

    Schulleiterinnen und Schulleitern die Chance geben, etwas zu bewirken.

    Es wird geschätzt, dass mehr als vier Millionen Kinder im Vereinigten Königreich - über 40 Prozent der Kinder in einigen Regionen - vor der Pandemie in Armut lebten.

    Doch mit den aufeinanderfolgenden Lockdowns und dem Anstieg der Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich wird sich das Problem nur noch verschärfen.

    Oft sind ihre Eltern nicht auf staatliche Leistungen angewiesen. Sie arbeiten einfach rund um die Uhr in schlecht bezahlten Jobs, um über die Runden zu kommen, so dass wenig Zeit und Geld für nicht lebensnotwendige Dinge bleiben.

    Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, an dem 20 Schulen in einigen der benachteiligtesten Gemeinden des Vereinigten Königreichs mitmachten, wurden nun 100 Schulleiterinnen und Schuleiter von INEOS ausgewählt, um einen jährlichen Zuschuss von £20.000 zu erhalten, den sie für Initiativen ausgeben können, die das Leben der Kinder verändern könnten.

    Diese Initiativen werden derzeit durchgeführt und ausgewertet und die Erkenntnisse werden an die gesamte Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern weitergegeben.

    INEOS hofft, im Laufe von drei Jahren nicht nur eine bedeutsame Auswirkung auf das Leben einiger in Armut lebender Kinder zu erleben, sondern auch Einblicke in wirksame Methoden zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen von Benachteiligung in Grundschulen zu gewinnen, die gemeinsam genutzt und erweitert werden können.

    Kinderarmut ist nichts Neues. Sie ist seit etwa 70 Jahren eine Priorität für die verschiedenen britischen Regierungen. Die Versuche, das Problem zu bekämpfen, konzentrierten sich jedoch auf die Anhebung der Standards in den Schulen. Niemand hat die eigentliche Ursache angepackt, nämlich das, was jenseits der Schultore vor sich geht. Bis jetzt.

    „Die Entscheidung von INEOS, einen Teil zur Beseitigung der Armut beizutragen, stellt einen radikalen, neuen Ansatz dar”, sagt Brian Padgett, ein ehemaliger stellvertretender Schulleiter, der eng mit vier anderen ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern an der INEOS-Initiative Forgotten Forty zusammenarbeitet.

    Das Forgotten Forty-Team - Brian, Elaine und John Wyllie, Sheila Loughlin und Elaine Crotty - wurde 2019 zusammengebracht, um zu überlegen, was anders gemacht werden könnte, um die Auswirkungen der Armut auf einige der am meisten benachteiligten Kinder im Vereinigten Königreich zu bekämpfen.

    Sie hatten die Idee, Lehrerinnen und Lehrern einen „Blankoscheck” zu geben, um neue Projekte auszuprobieren, die Kinder aus ärmeren Haushalten inspirieren könnten, an eine bessere Zukunft zu glauben - mit der Absicht, dass INEOS lernt, was funktioniert und was nicht.

    Alle fünf Mitglieder des Forgotten Forty-Teams wissen aus eigener Erfahrung, dass das häusliche Leben eines Kindes seine Fähigkeit, in der Schule gut abzuschneiden, ernsthaft beeinträchtigen und seine späteren Leistungen einschränken kann.

    „Das Zuhause ist die Grundlage für alles”, sagt Brian. „Wenn wir den Familien helfen, besser zurechtzukommen und besser zu leben, werden die Kinder davon profitieren.”

    Sie kennen auch die Herausforderungen, mit denen Schulleiterinnen und Schulleiter konfrontiert sind, deren Grundschulen einige der
    am meisten benachteiligten Kinder im Vereinigten Königreich betreuen, wobei ihre Möglichkeiten zu helfen oft durch begrenzte und überlastete Schulbudgets eingeschränkt sind.

    Um zu helfen, hat sich INEOS verpflichtet, drei Jahre lang jährlich £20.000 an 100 Grundschulen zu spenden, die zu den ärmsten Gemeinden im Vereinigten Königreich gehören - sie legen diese Mittel in die Hände der Schulleiterinnen und Schulleiter.

    INEOS möchte lediglich, dass diese das Geld dazu verwenden, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken, ihre Widerstandsfähigkeit zu entwickeln, ihre Neugierde auf die Welt um sie herum zu wecken und sie zu guten Leistungen zu inspirieren.

    „Das Geld ist nicht dazu da, die Kinder auf eine einmalige Reise nach Afrika zu schicken”, sagt Brian. „Es geht darum, den Kindern die Augen für die Welt um sie herum zu öffnen und ihnen zu zeigen, was vor ihrer Haustür liegt.”

    „Das kann so einfach sein wie ein Besuch in einem örtlichen Museum oder einer Kunstgalerie, die sie noch nie zuvor besucht haben.”
    Das Team arbeitet nun eng mit allen 100 Schulen zusammen.

    „An Ideen mangelt es den Schulleiterinnen und Schulleitern nicht”, sagt Elaine Wyllie, die The Daily Mile gründete, als sie Schulleiterin der St. Ninian's Primary School in Schottland war. „Bei der letzten Zählung hatten sie mehr als 600 Initiativen entwickelt”.

    Die Schulleiterinnen und Schulleiter wissen, dass nicht alles im Klassenzimmer gelernt wird und dass wertvolle Lektionen auf Schulausflügen, nach der Schule und an Wochenenden gelernt werden können.

    Sie wissen aber auch, dass Kinder aus ärmeren Verhältnissen seltener an Schulausflügen teilnehmen, Tage am Meer genießen, ein Musikinstrument erlernen oder einem Sportverein beitreten, weil ihre Familien es sich einfach nicht leisten können.

    Das Projekt der Forgotten Forty soll es Schulleiterinnen und Schulleitern ermöglichen, ihren am meisten benachteiligten Schülern eine umfassende Bildung zu ermöglichen, die für Kinder aus wohlhabenderen Familien selbstverständlich ist.

    „INEOS vertraut uns und wir vertrauen unseren Lehrerinnen und Lehrern”, sagt John, der 32 Jahre lang in schottischen Sekundarschulen gearbeitet hat.

    Den Lehrerinnen und Lehrern wurden einige grobe Vorgaben gemacht - sie dürfen das Geld nicht für Gehälter oder Investitionsprojekte ausgeben -, aber abgesehen davon vertraut man ihnen, dass sie es weise ausgeben. 

    Elaine Crotty, die sich auf die frühkindliche Bildung spezialisiert hat, sagte, dass es nichts ausmache, wenn eine der Initiativen der Lehrerinnen und Lehrer nicht funktioniere.

    „Wir erwarten nicht, dass sie alle funktionieren”, sagt sie. „Wir wollen die Lehrkräfte ermutigen, ein Risiko einzugehen und etwas Neues auszuprobieren. Mit etwas Glück werden einige der Ergebnisse auch auf andere Schulen übertragbar sein - unabhängig davon, ob sie derzeit am Programm Forgotten Forty teilnehmen oder nicht.”

    Die Schulleiterinnen und Schulleiter wurden auch einander vorgestellt, damit sie ihre Ideen und erfolgreichen Initiativen austauschen können.

    INEOS wird jedes Jahr eine Konferenz veranstalten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ein Netzwerk aufzubauen.

    „Die Gespräche untereinander haben ihnen auch geholfen zu erkennen, dass sie nicht allein sind”, erläutert Brian. 

    Er sagt, dass die aufeinander folgenden Regierungen den Schulen die Schuld an den schlechten Leistungen von Kindern aus armen Verhältnissen gegeben hätten.

    „Sie haben vorsätzlich all die Herausforderungen ignoriert, die sich den Kindern, ihren Eltern und den lokalen Gemeinschaften stellen”, erklärt er.

    Er meint, wenn die Intervention von INEOS vielversprechende neue Wege zur Linderung der Auswirkungen von Armut aufzeigt, sie Einfluss darauf haben könnte, wie Schulen in Zukunft ihre Mittel ausgeben.

    „Das Team hofft auch, dass die Initiative andere private Spendende ermutigt, sich an der Unterstützung von Grundschulen zu beteiligen”, sagt Brian. 

    5 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    The world at its feet

    DIE ganze Welt hat zugeschaut, als die Vereinigten Staaten zum ersten Mal die Leichtathletik-Welt-meisterschaften austrugen. The Daily Mile™ hoffte, zwischen dem 15. und 24. Juli einen Teil dieser Aufmerk-samkeit auf sich ziehen zu können, und wurde zum offiziellen Unterstützer der Veranstaltung ernannt.

    Ein Film, der die körperlichen und geistigen Vorteile dieser von INEOS unterstützten Initiative anpreist, wurde regelmäßig während der Wettkampfpausen im Stadion gezeigt.

    Banner von The Daily Mile haben das Innere des Hayward Field in Oregon geschmückt, eines der größten Leichtathletikstadien, das je gebaut wurde.

    „Wir hoffen, dass wir die Kinder in Oregon, im Rest der USA und in der ganzen Welt dazu ermutigen können, an The Daily Mile teilzunehmen”, sagt Elaine Wyllie, die die Initiative vor zehn Jahren gründete, um die Fitness der Schülerinnen und Schüler ihrer Grundschule in Schottland zu verbessern.

    Mit Unterstützung von INEOS laufen, gehen oder joggen heute mehr als drei Millionen Kinder auf der ganzen Welt regelmäßig The Daily Mile.

    „Wir sind stolz darauf, dass The Daily Mile diesen Kindern geholfen hat, aufzustehen und zu laufen, denn wir wissen, dass die positiven Erfahrungen, die wir in jungen Jahren machen, unsere Gewohnheiten für das ganze Leben prägen”, sagt INEOS Chairman Sir Jim Ratcliffe.

    Etwa 2.000 der weltbesten Leichtathletik-Stars aus mehr als 200 Nationen - zusammen mit Tausenden von Fans aus aller Welt - haben sich diesen Sommer auf den Weg in die USA gemacht.

    Im Rahmen des 100-Tage-Countdowns zu diesen historischen Meisterschaften liefen Kinder in Portland zum ersten Mal The Daily Mile™ als Teil der World Wide Welcome Youth Relay.

    Jede Etappe der Staffel ist einem der Leichtathletik-Teams aus aller Welt gewidmet, die zum ersten Mal auf amerikanischem Boden angetreten sind.

    The Daily Mile™ hat nicht nur die Fitness von Kindern verbessert. Sie hat auch zu einer besseren Leistung im Klassenzimmer geführt.
    „Sie ist kostenlos, einfach und effektiv und lässt sich problemlos in den Schulalltag integrieren”, so Elaine.

    Sarah Massey, Geschäftsführerin des lokalen Organisationskomitees der Meisterschaften, Oregon22, LLC, sagt, dass The Daily Mile™ und die World Wide Welcome Youth Relay perfekt zusammenpassen und dass sie zusammenarbeiten werden, um neuen Schulen und Gemeindegruppen in ganz Oregon zu zeigen, was sie - kostenlos - tun können, um die Fitness von Kindern zu verbessern.

    „Beide Programme dienen dazu, die junge Generation zu gesunder Bewegung zu ermutigen und wir könnten nicht stolzer sein, dies gemeinsam in die Vorbereitungen auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften einzubauen”, sagt sie.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Pride of Scotland

    IN Schottland hat The Daily Mile™ ihren Anfang genommen. Daher war es nur richtig, dass sie Gastgeber der Party zum 10-jährigen Geburtstag dieser einfachen Initiative wurde, die sich zu einem durchschlagenden Erfolg bei Schulkindern in aller Welt entwickelt hat. Mit dabei war auch die ehemalige Schulleiterin Elaine Wyllie, die die Initiative ins Leben rief, um die Fitness ihrer eigenen Schülerinnen und Schüler der St.

    Ninian's Primary School in Stirling zu verbessern.

    „Es war bisher eine unglaubliche Reise”, sagt sie.

    In Dundee nahmen mehr als 800 Kinder aus sechs örtlichen Grundschulen an dem bisher größten Massenlauf von The Daily Mile™ im Baxter Park vor hochrangigen Eingeladenen teil.

    Gleichzeitig nahmen mehr als 260.000 Kinder in aller Welt an einer virtuellen Veranstaltung teil - in 1.040 Schulen in 16 Ländern von Schottland bis Neuseeland.

    „Die Tatsache, dass wir in der Lage waren, diese globale Massenveranstaltung mit Hunderten von Schulen zur Feier unseres 10. Geburtstags durchzuführen, war ein echter Beweis für den Enthusiasmus, der hinter der Initiative steht”, meint Elaine.

    „Es war eine fantastische Möglichkeit all das zu feiern, was wir erreicht haben.”

    Sie lobte die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer, Schulen und INEOS, die dazu beigetragen haben, die Initiative auf der ganzen Welt bekannt zu machen.

    Sir Jim Ratcliffe, Founder and CEO von INEOS, sagt, INEOS unterstütze The Daily Mile™ seit Jahren, weil man Elaines Leidenschaft teile.

    „Es ist ein kostenloser, einfacher und effektiver Weg, um das körperliche und geistige Wohlbefinden von Kindern zu verbessern.”

    Die Initiative hat seit ihrer Gründung vor 10 Jahren einen phänomenalen Erfolg erzielt. 

    Heute laufen mehr als drei Millionen Kinder in 14.000 Schulen in 87 Ländern weltweit The Daily Mile.

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    Six Rivers Project

    Schutzmaßnahmen tragen erste Früchte, während das Team weiterhin nach den besten Möglichkeiten sucht, diese unglaubliche Spezies vor dem Aussterben zu bewahren.

    DIE Methoden, die das von INEOS unterstützte Six Rivers Project zur Rettung des Atlantischen Lachses anwendet, tragen erste Früchte. Jüngste Anstrengungen haben zu einer Vermehrung der Junglachse im Fluss Sela geführt, der lange Zeit ein sicherer Hafen für diese bedrohte Art war.

    „Das Management der Fischerei hat hier ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt”, sagt Pete Williams, Director of Technology bei INEOS.

    Alle gefangenen Fische müssen wieder freigelassen werden und die Anglerinnen und Angler dürfen nur leichte Angelgeräte verwenden.

    „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch die Änderung der traditionellen Fischereigewohnheiten, sowohl die Qualität aller Flüsse als auch das Leben der Fische verbessern können”, sagt er.

    Die isländischen Flüsse sind für ihre Lachsfischerei weltberühmt und ziehen jedes Jahr Liebhaber/innen aus der ganzen Welt an.

    Verschwinden die Lachse, verschwindet auch eine Einkommensquelle für die Menschen in den abgelegenen Teilen Nordostislands.

    INEOS-Chairman Sir Jim Ratcliffe arbeitet seit Jahren mit dem ehemaligen „Strengur Angling Club” zusammen, der jetzt Teil des Six Rivers Project ist.

    Sie setzen sich dafür ein, dass die Gewinne aus der Weltklasse-Lachsfischerei in die Erhaltungsarbeit zum Schutz der Arten vor Ort und darüber hinaus reinvestiert werden.

    „Im Wesentlichen wird die Fischerei die Mittel zum Schutz der lokalen Umwelt bereitstellen”, sagt Pete.

    Das von Jim initiierte Six Rivers Project arbeitet zusammen mit Expertinnen und Experten des isländischen Meeres- und Süßwasserinstituts und des Imperial College London an einem vielschichtigen Schutzprogramm.

    Es wurden Lachstreppen gebaut, damit die Lachse neue Laichplätze weiter flussaufwärts erreichen können.

    Eier wurden in neue Gebiete gepflanzt. Ausgewachsene Fische wurden in neue Flussabschnitte umgesiedelt, wo die Konkurrenz um Nahrung nicht so groß ist.

    Und Botanikerinnen und Botaniker haben entlang der Flussufer einheimische Vegetation gepflanzt, was das Nahrungsangebot in den Flüssen erhöht hat.

    Das Team hat außerdem 1.000 heranreifende Lachse markiert, damit die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Verhalten verfolgen und überwachen können.

    Allein bei dieser Untersuchung stellten sie fest, dass die Hälfte der jungen Lachse in der Vesturdalsa starben, bevor sie das Meer erreichten und, dass nur sehr wenige, nämlich nur 13 von 1.000 Junglachsen, zu den Laichen zurückkehrten.

    „All diese Schutzmaßnahmen haben in Island einen neuen Standard gesetzt”, so Pete. „Aber es gibt noch viel mehr zu tun in diesem langfristigen Projekt.”

    Das Team ist jedoch zuversichtlich, dass es mit einem sorgfältigen Management den Rückgang des wilden Atlantiklachses, der früher in Island gedieh, umkehren kann – und Erkenntnisse für den Schutz dieser Art in anderen Ländern liefert.

    „Es ist wichtig, dass wir unsere Erkenntnisse mit anderen Gruppen auf der ganzen Welt teilen”, erläutert Pete, der die akademische Forschung koordiniert. „Die Ressourcen für den Naturschutz sind begrenzt, also müssen wir sicherstellen, dass wir nicht unnötigerweise Arbeit wiederholen, die anderswo bereits geleistet wurde.”

    Da das Team seine Ergebnisse teilen möchte, veranstaltet INEOS jedes Jahr eine internationale Six Rivers Project-Konferenz in Reykjavik.

    Im September 2021 trafen sich Akademikerinnen und Akademiker aus Kanada, Norwegen, England, Island und anderen Ländern, um ihre Forschungsergebnisse zu vergleichen.

    „Letztendlich haben wir das gleiche Ziel”, sagt Pete. „Wir alle wollen die Umwelt und den Lebensraum in einem besseren Zustand hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.” 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Wissenschaft und Forschung nehmen den Kampf gegen die Superbakterien auf

    Die zufällige Entdeckung einer verschimmelten Petrischale durch Alexander Fleming im Jahr 1928 gab den Anstoß für eine 20-jährige Reise zur Entwicklung des weltweit ersten in Massenproduktion hergestellten Antibiotikums. Seit den 1980er Jahren wurden jedoch kaum Fortschritte bei der Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung der wachsenden „stillen Pandemie” der Antibiotikaresistenz erzielt.

    Jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des INEOS Oxford Institute dazu beigetragen, ein potenzielles zukünftiges Medikament zu identifizieren, das die Lebensdauer von „Last-Resort”-Antibiotika verlängern könnte.


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    IM Januar 2021 stellte INEOS der Universität Oxford 100 Millionen Britische Pfund zur Verfügung, da man befürchtete, dass eine wachsende „stille Pandemie” der Antibiotikaresistenz das Ende der modernen Medizin, wie wir sie kennen, bedeuten würde. Ein Jahr später haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des INEOS Oxford Institute eine vielversprechende Entdeckung gemacht.

    Carbapeneme sind lebenswichtige Antibiotika, die oft als letztes Mittel zur Behandlung schwerer Infektionen wie Sepsis und Lungenentzündung eingesetzt werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben.

    Dennoch haben einige Bakterien einen Weg gefunden, diese Carbapeneme unbrauchbar zu machen, indem sie Enzyme namens Metallo-Betalaktamasen (MBL) produzieren, was zu einer Zunahme von Superbakterien führt.

    Neue gemeinsame Forschungsarbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des INEOS Oxford Institute und mehrerer europäischer Einrichtungen haben jedoch ergeben, dass Indolcarboxylate, eine neue Klasse von Enzymblockern, diese Enzyme ausschalten können, so dass das Antibiotikum im Labor und bei Infektionen von Mäusen, Bakterien wie E. coli angreifen und töten kann.

    Die Forscherinnen und Forscher untersuchten zunächst Hunderttausende von Chemikalien, um herauszufinden, welche sich eng an die Metallo-Betalaktamasen-Enzyme anlagern und diese in ihrer Arbeit behindern würden - und welche nicht mit menschlichen Proteinen reagierten.

    Als die Forscherinnen und Forscher die Funktionsweise der Enzyme genauer unter die Lupe nahmen, stellten sie fest, dass sich diese potenziellen Medikamente auf völlig andere Weise an die Enzyme anlagerten als andere Medikamente, weil sie das Verhalten des Antibiotikums mit diesen Enzymen kopierten.

    Die Forscherinnen und Forscher veränderten dann einige Aspekte der Medikamente chemisch, um sie so wirksam wie möglich zu machen und testeten sie in Kombination mit Carbapenemen gegen multiresistente Bakterien sowohl in Schalen im Labor als auch an Mäusen.

    „Die potenziellen neuen Medikamente erwiesen sich in Kombination mit Carbapenemen als um ein Vielfaches wirksamer bei der Behandlung schwerer bakterieller Infektionen, als Carbapeneme allein”, so Professor Schofield.

    Die Resistenz gegen antimikrobielle Mittel ist derzeit für etwa 700.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich, doch droht die Situation noch viel schlimmer zu werden, denn es wird befürchtet, dass bis 2050 jährlich 10 Millionen Menschen an häufigen Infektionen sterben könnten.

    „Es ist ein massives Problem, weil wir insgesamt nicht genug neue und klinisch nützliche Antibiotika entwickelt haben”, sagte er.

    „Als Gesellschaft müssen wir Wege finden, sowohl neue Antibiotika herzustellen als auch die vorhandenen zu schützen. Die Alternative ist, dass die moderne Routinemedizin in einer Weise gestört wird, die einfach zu schrecklich ist, um sie sich vorstellen zu können.”

    Die 100 Millionen Britische Pfund von INEOS, die zur Gründung des INEOS Oxford Institute verwendet wurden, werden die Erforschung der wachsenden Antibiotikaresistenz unterstützen.

    Das Geld wird es mehr als 50 Forscherinnen und Forschern ermöglichen, sich mit dem übermäßigen Einsatz und dem Missbrauch von Antibiotika zu befassen, mit anderen weltweit führenden Unternehmen zusammenzuarbeiten und neue Medikamente für Menschen und Tiere zu entwickeln.

    „Mit der fantastischen Unterstützung, die wir von INEOS erhalten haben, können wir das neueste Programm zur Entdeckung von Medikamenten innerhalb des Instituts für mehrere verschiedene bakterielle Ziele und Anwendungen replizieren”, sagte Professor Tim Walsh, Akademischer Leiter (Mikrobiologie) am INEOS Oxford Institute.

    Diese jüngste Forschung ist der Höhepunkt jahrelanger Arbeit und ist weit davon entfernt, eine bewährte Lösung zu sein.

    Wenn es jedoch gelingt, Indolcarboxylate zu entwickeln, zu testen und zu sicheren Humanarzneimitteln zu machen, könnten sie die Wirksamkeit und Lebensdauer einiger unserer derzeitigen Antibiotika verlängern und Leben auf der ganzen Welt retten.

    Professor Tim Walsh sagte, die Entdeckung beweise auch, dass die Wissenschaft, wenn man ihr den nötigen Freiraum lasse, etwas Erstaunliches hervorbringen könne.

    „Das ist es, was wir hier gesehen haben”, fügte er hinzu. „Und wir hoffen, dass wir noch viele ähnlich vielversprechende Entdeckungen machen werden, wenn das Institut im Laufe der Jahre wächst.”

    „Dieser clevere ,trojanische Pferd'- Trick ermöglichte es diesen potenziellen Medikamenten, gegen ein breites Spektrum von MBL-produzierenden Superbakterien hochwirksam zu sein.“

    - Professor Christopher Schofield, Akademischer Leiter (Chemie) am INEOS Oxford Institute

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    Einführung

    Nie war es wichtiger für die Menschen zu verstehen, wie grundlegend die chemische Industrie für das moderne Leben und die Bewältigung der globalen Probleme ist, mit denen wir konfrontiert sind.

    Sie berührt fast alles in unserem Leben – Telefone, Kleidung, Wohnen, Verkehr und Gesundheitswesen. Das eine kann ohne das andere nicht sein.

    Wir wissen, dass ein Wandel bevorsteht und sind dabei, unser Geschäft neu zu gestalten.

    Wir wissen, vor welchen Herausforderungen die Welt heute und in Zukunft steht und sind uns unserer Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen bewusst.

    Es ist eine Energiewende im Gange, die einen gemeinsamen, ganzheitlichen Ansatz für die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu alternativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasserstoff erfordert.

    Chemie ist unser Geschäft, und unsere chemischen Produkte und Verfahren werden bei diesem Übergang eine wesentliche Rolle spielen.

    Der Klimawandel und die Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler unserer Strategie, und wir konzentrieren uns weiterhin auf einen innovativen Ansatz für Recycling und erneuerbare Energien.

    Nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die meisten Nationalstaaten das Ziel gesetzt, bis 2050 eine emissionsfreie Wirtschaft zu erreichen und verabschieden entsprechende Vorschriften und Gesetze.

    Diese Ausgabe von INCH befasst sich mit einigen der Pläne und Maßnahmen, die INEOS-Geschäftsbereiche ergriffen haben um sicherzustellen, dass sie den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft bis spätestens 2050 schaffen, dabei rentabel bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus sind.

    Grüner Transport

    INEOS arbeitet mit Wrightbus, dem ersten wasserstoffb etriebenen Doppeldeckerbus der Welt, zusammen, um Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft zu präsentieren.

    Der StreetDeck Hydroliner von Wrightbus ist mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen- Antrieb ausgestattet, und sein Akku kann bis zu 48 KWh speichern. Dies ermöglicht es dem Bus, bis zu 280 Meilen zu fahren und dabei Wasser statt Kohlendioxid auszustoßen.

    Der Bus wurde so konzipiert, dass er den Anforderungen von Busfahrenden und Fahrgästen gleichermaßen gerecht wird. Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des von der Europäischen Union fi nanzierten Projekts JIVE (Joint Initiative for Hydrogen Vehicles Across Europe).

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Netto-Null 2050

    Nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die meisten Nationalstaaten das Ziel gesetzt, bis 2050 eine emissionsfreie Wirtschaft zu erreichen und verabschieden entsprechende Vorschriften und Gesetze.

    Als Reaktion darauf haben die INEOS-Geschäftsbereiche Roadmaps aufgestellt, um den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft in unserer Branche bis spätestens 2050 zu erreichen, dabei rentabel zu bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus zu sein.

    Auf der Grundlage dieser Roadmaps legen wir ehrgeizige, aber erreichbare Ziele für 2030 fest, die im Einklang mit unserer Verpflichtung für 2050 stehen. Diese werden wir voraussichtlich in Kürze veröffentlichen.

    Entsprechende Maßnahmen und Verbesserungen sind bereits in Arbeit.

    Wir werden die Emissionen pro Kilogramm Produkt bis spätestens 2025 um 10 Prozent reduzieren, und wir investieren in den nächsten fünf Jahren über drei Milliarden Euro, um unseren Fußabdruck weiter zu verringern.

    Im Rahmen dieser Bemühungen investieren wir auch in neue Produkte und Technologien, um die Industrie zu einer Kreislaufwirtschaft zu führen, in der Materialien so weit wie möglich wiederverwendet werden und keine Produkte nach ihrer Verwendung in die Umwelt gelangen.

    Die von uns hergestellten Produkte sind für eine Vielzahl von Anwendungen unerlässlich, auf die die Gesellschaft angewiesen ist.

    Aus diesem Grund betrachten Regierungen weltweit die Branche als kritische Infrastruktur, wie wir während der jüngsten Pandemie gesehen haben.

    Die Palette der Anwendungen umfasst folgende Bereiche:

    • Gesundheit und medizinische Geräte
    • Sauberes Wasser
    • Konservierung und Erhaltung von Lebensmitteln
    • Technologien für erneuerbare Energien
    • Leichtere, energiesparende Materialien für Transport und Mobilität
    • Erschwingliche Kleidung und Bekleidungsstücke
    • Bau und Transport von Wasser und Gasen
    • Elektrische Isolierung
    • Haushalts- und Elektrogeräte.

    Unsere Produkte sind unverzichtbar, weil sie in Bezug auf Leistung, Erschwinglichkeit und Umweltverträglichkeit die besten verfügbaren Materialien für die betreffenden Anwendungen sind.

    In einigen Fällen, insbesondere im medizinischen Bereich, sind sie die einzigen verfügbaren Materialien.

    INEOS ist Teil der Lösung für die Herausforderungen, vor denen die Welt steht, und wir freuen uns darauf, eine Netto-Null-Wirtschaft zu erreichen und gleichzeitig weiterhin Produkte zu liefern, die für die Gesellschaft unerlässlich sind.

    Was ist Netto-Null?

    Netto-Null bezieht sich auf das Gleichgewicht zwischen der Menge der erzeugten Treibhausgase und der Menge, die aus der Atmosphäre entfernt wird. Wir erreichen Netto-Null, wenn die Menge, die wir hinzufügen, nicht mehr ist als die Menge, die wir entfernen.

    2020 Sustainability Report

     

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Unsere Reise zu Netto-Null

    Der Weg zu Netto-Null bis 2050 wird für INEOS nicht einfach sein. Wir sind ein effizientes Produktionsunternehmen, jedoch ist die Herstellung wichtiger Rohstoffe für Kleidung, Medikamente, Elektronik, Autos, Flugzeuge und Gebäude energieintensiv. Die Produkte werden auch für den Bau von Windturbinen, Solarzellen und anderen erneuerbaren Technologien verwendet. Und all das hat seinen Preis für die Umwelt.

    „Unsere industriellen Prozesse benötigen eine gewisse Menge an Energie und geben CO2 ab“, sagt INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Das ist die Realität. Man kann das eine nicht ohne das andere haben.“

    Das Unternehmen hat vor kurzem seinen allerersten konzernweiten Sustainability Report veröffentlicht, in dem Daten aus allen Geschäftsbereichen weltweit zusammengefasst sind.

    „Es war eine Mammutaufgabe“, sagt Communications Director Tom Crotty. „Doch wir mussten wissen, wo wir global stehen, damit klar ist, was wir tun müssen.“

    Und die Veränderungen zur Senkung der Kohlenstoffemissionen, zur Herstellung nachhaltigerer Produkte und zur Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen sind schon im Gange.

    Wir haben bereits damit begonnen, Gas und Öl bei der Herstellung der Produkte durch erneuerbare Materialien zu ersetzen, wo dies möglich ist.

    Wir arbeiten mit bahnbrechenden Recyclingunternehmen zusammen, um Kunststoffabfälle wiederzuverwenden.

    Wir reinvestieren unsere Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um deren Effizienz zu verbessern und so die Kohlenstoffemissionen zu senken.

    Wir haben mit der Beschaffung von Windenergie begonnen, was den CO2-Fußabdruck um mehr als eine Million Tonnen CO2 verringern wird.

    Wir erforschen Möglichkeiten zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von Kohlendioxidemissionen in stillgelegten Ölquellen, wodurch Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

    Wir untersuchen die Möglichkeit, abgeschiedenes Kohlendioxid mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zu mischen, um Methanol zu produzieren – eine Chemikalie, die in allen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff verwendet wird.

    Wir setzen uns für eine Wirtschaft ein, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird, der keine Emissionen verursacht.

    „INEOS möchte nicht nur einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energie für seine bestehenden Betriebe leisten, sondern auch Wasserstoff bereitstellen, der anderen Unternehmen und Sektoren hilft, dasselbe zu tun“, sagt Geir Tuft, CEO vom INEOS-Geschäftsbereich INOVYN.

    Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, das die britische Regierung bei der Erreichung ihrer Klimaziele berät, ist der Ansicht, dass INEOS eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer wasserstoffbetriebenen, kohlenstoffarmen Wirtschaft spielen muss.

    In einem kürzlich geführten Interview mit INCH sagt er: „INEOS wird uns auf diesem Weg begleiten.

    Das Unternehmen muss nur sicherstellen, dass es seine Rolle in der Klimawandeldiskussion klarlegt, damit die Öffentlichkeit das auch versteht.“

    Energiewende

    Da die Welt sauberere, alternative Energieformen nachfragt, investiert INEOS Millionen in eine Reihe von Projekten, die auf eine drastische Senkung der CO2-Emissionen abzielen.

    Grüner Wasserstoff wird ein Hauptschwerpunkt sein, ebenso wie die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Und beide Wege werden zu neuen Arbeitsplätzen führen.

    Roadmaps

    Die Gewährleistung eines möglichst effizienten und sicheren Betriebs seiner Anlagen hat für INEOS höchste Priorität. Sie ist die Grundlage für die Betriebsgenehmigung. Um bis 2050 Netto-Null zu erreichen, hat nun jeder Standort eine Roadmap entwickelt, der sechs Schlüsselbereiche untersucht, in denen Änderungen zur Emissionsreduzierung vorgenommen werden können.

    Kreislaufwirtschaft

    INEOS konzentriert sich auf die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft, um zu verhindern, dass Milliarden Tonnen Kunststoff auf Mülldeponien landen. In der gesamten INEOS-Gruppe entwickeln die Geschäftsbereiche mehrere Technologien parallel, die jeweils für die verschiedenen gesammelten Kunststoffe geeignet sind, und haben bereits mehr als 25 verschiedene Produkte auf den Markt gebracht, die recycelten Kunststoff enthalten.

    Sichere Nachhaltige Produkte

    Von Polymeren über Medikamente bis hin zu Mobiltelefonen – die von INEOS hergestellten Chemikalien verbessern fast jeden Aspekt des modernen Lebens. In Zusammenarbeit mit unseren Kund/innen stellen wir sichere und nachhaltige Produkte her, die auch der Gesellschaft helfen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Wasserstoff - Kraftstoff Der Zukunft

    Wasserstoff wird als Kraftstoff der Zukunft gepriesen. Der Ruf nach einem Wandel kommt nicht mehr nur von der Industrie, die ihn seit mehr als 40 Jahren in großen Mengen einsetzt. Auch die Regierungen finden Gefallen daran und erkennen, dass eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 ohne Wasserstoff nicht möglich sein wird.

    Bei der Verbrennung von Wasserstoff fallen null Emissionen an. Wasserstoff kann effizienter als fossile Brennstoffe sein. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum und treibt sogar die Sonne an.

    Als Unternehmen befindet sich INEOS in einer einzigartigen Position, um eine wasserstoffbetriebene Wirtschaft voranzutreiben.

    Der Geschäftsbereich INOVYN stellt seit mehr als 100 Jahren Wasserstoff als Nebenprodukt her.

    INEOS ist bereit, in ganz Europa erheblich in die Entwicklung von grünem Wasserstoff zu investieren.

    Die Umstellung auf Wasserstoff würde auch dazu beitragen, die Hauptursache des Klimawandels zu bekämpfen: die Luftverschmutzung.

    INEOS hat vor kurzem einen neuen, auf Wasserstoff spezialisierten Geschäftsbereich gegründet, der nur ein Ziel verfolgt: die Senkung von CO2-Emissionen.

    Der Geschäftsbereich wird sich darauf konzentrieren, die Produktion von sauberem Wasserstoff in ganz Europa hochzufahren, und zwar nicht nur für seine eigenen Standorte, sondern auch für andere Branchen, die erschwingliche, kohlenstoffarme Energie benötigen.

    In Norwegen baut das Unternehmen eine Wasserelektrolyseanlage, um die Bemühungen des Landes zu unterstützen, bis 2040 mehr Treibhausgase einzusparen als es erzeugt.

    Der kohlenstofffreie Strom wird zur Herstellung von sauberem Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser am Chemiestandort in Rafnes verwendet.

    Die Investition wird nicht nur zu einer Verringerung der eigenen CO2-Emissionen führen, sondern auch jeden Tag genügend zusätzlichen sauberen Wasserstoff produzieren, um bis zu 400 Busse oder 1.600 Taxis zu betanken.

    Und in Belgien haben INEOS und ENGIE am Standort von INEOS Phenol in Doel Tests im industriellen Maßstab durchgeführt, um zu prüfen, ob Wasserstoff zu großen Teilen als Erdgasersatz verwendet werden kann.

    „Wir glauben an Wasserstoff als wichtigem Bindeglied zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft und zählen auf das Know-how und die Unterstützung von INEOS als wichtiger Partner bei der Energiewende“, sagt Cedric Osterrieth, CEO von ENGIE Generation Europe.

    Die beiden Unternehmen sind auch stark an einem ehrgeizigen Projekt beteiligt, bei dem abgeschiedenes Kohlendioxid aus Abfällen mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zur Herstellung von Methanol verwendet werden soll – eine Chemikalie, die in vielen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff eingesetzt wird.

    Methanol wird derzeit aus fossilen Rohstoffen hergestellt, und dabei wird CO2 ausgestoßen.

    Funktioniert das neue Verfahren gut, würde jede produzierte Tonne Methanol die CO2-Emissionen um mindestens eine Tonne pro Tonne Methanol verringern. Doch das sind nur zwei von vielen Projekten.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe möchte, dass INEOS an der Spitze des Wandels steht. „Wasserstoff ist der Kraftstoff der Zukunft“, sagt er.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Kohlenstoffabscheidung und speicherung

    Diese Projekte haben das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis und zur Weiterentwicklung der Kohlenstoffspeichertechnologie zu leisten und gleichzeitig die allgemeinen europäischen Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 und darüber hinaus zu unterstützen.

    Fossile Brennstoffe haben den Fortschritt der Menschheit in den letzten 260 Jahren vorangetrieben. Doch die Welt verlangt nach Veränderungen. Auf der ganzen Welt steht die Industrie unter Druck, ihre Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden und erneuerbare Alternativen zu finden. Und INEOS stellt sich dieser Herausforderung.

    INEOS ist schon weit – bei der Nutzung kohlenstoffarmer Technologien, der Senkung von Emissionen und der Verbesserung der Energieeffizienz seiner Anlagen.

    Das Unternehmen ist aber auch stark an Projekten zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Europa und den USA beteiligt.

    In Grangemouth in Schottland sind INEOS und Petroineos integraler Bestandteil des schottischen Clusters und arbeiten mit dem Acorn-Projekt zusammen, um bis 2027 bis zu einer Million Tonnen CO2 abzuscheiden und zu speichern.

    Der Standort arbeitet auch an der Entwicklung von Schottlands erstem System zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, das Schottlands industrielles Kernland mit dem Acorn-CO2-Transport-und-Speichersystem im Nordosten Schottlands verbindet.

    In Antwerpen, Belgien, ist INEOS Teil des Antwerp@C-Konsortiums, das die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Aufbaus einer CO2 Infrastruktur zur Unterstützung der künftigen Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid untersucht.

    Das Potenzial des Greensand-Projekts, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern, wird einen erheblichen Beitrag zu Dänemarks Gesamtziel für die Reduzierung der Emissionen bis 2030 leisten.

    Das Projekt hat das Potenzial, die CO2-Emissionen bis 2030 um neun Millionen Tonnen zu reduzieren.

    In Houston, Texas, ist INEOS eines von elf Unternehmen, die den groß angelegten Einsatz von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung unterstützen, die bis 2030 zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von bis zu 50 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und bis 2040 von etwa 100 Millionen Tonnen führen könnten.

    In Dänemark ist INEOS Greensand das erste Projekt seiner Art in Europa, bei dem riesige Gasreservoirs unter der Nordsee für die dauerhafte Speicherung von Kohlenstoff genutzt werden.

    Das dänische Projekt hat das Potenzial, jedes Jahr bis zu acht Millionen Tonnen CO2 in den von INEOS betriebenen Siri- und Nini-Gebieten zu speichern, sobald diese ihre Produktion einstellen.

    Bei Redaktionsschluss stand das Greensand-Konsortium kurz davor, einen Förderantrag beim Energy Technology Development and Demonstration Program in Dänemark einzureichen.

    Ist der Antrag erfolgreich, hofft das Konsortium, die Arbeiten bis Ende dieses Jahres beginnen zu können, so dass die Offshore-Injektion Ende 2022 stattfinden kann.

    „Greensand hat ein starkes Konsortium von 29 Unternehmen zusammengebracht“, sagt Mads Weng Gade, Head of Country, Denmark, and Commercial Director INEOS Energy. „Sie sind wichtige Akteure aus Dänemark und auf der ganzen Welt.“

    Das Projekt wird bis zu 90 Prozent des CO2 aus Kraft-, Stahl- und Zementwerken dauerhaft speichern.

    Es wird an Land aufgefangen und per Schiff zu einer Offshore-Plattform transportiert.

    Von dort aus wird das CO2 mit Hilfe der bestehenden Ölplattform in flüssiger Form in die Lagerstätten mehr als eine Meile unter dem Meeresboden eingeleitet, wo es auf natürliche Weise die leeren Öl- und Gasfelder füllt.

    Brian Gilvary kam Anfang des Jahres als geschftsführender Vorsitzender des neuen Geschäftsbereichs INEOS Energy zu INEOS und bringt einen enormen Erfahrungsschatz aus der Energiebranche mit.

    Er ist überzeugt davon, dass energieintensive Industrien einen Weg finden müssen, um die mit dem Klimawandel verbundenen CO2-Emissionen zu bewältigen, wenn sie ihre Betriebe dekarbonisieren und das Überleben von Industrien sichern wollen, ohne die die Welt nicht leben kann, wie z. B. Strom und Heizung.

    „Das ist die große Herausforderung für die Industrie und für den Planeten“, sagt er. „Denn selbst als die Welt während der Pandemie komplett stillstand, verbrauchte sie immer noch über 80 Millionen Barrel Öl pro Tag, und Öl war immer noch die wichtigste Energiequelle.“

    Er sagt weiter, das Greensand-Projekt werde wesentlich zum Verständnis und zum Wachstum von INEOS im Bereich der Kohlenstoffspeichertechnologie beitragen – und künftige Vorhaben unterstützen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe möchte, dass INEOS an der Spitze der Industrie steht und ist überzeugt, dass Brian sowohl Erfahrung als auch Führungsqualität mitbringt, um dieses Ziel zu erreichen.

    „Wir sind hocherfreut, dass sich jemand von Brians Kaliber bereit erklärt hat, in einer Zeit der bedeutenden Transformation der Energiebranche zu uns zu kommen“, sagt er.

    Innerhalb weniger Monate nach Brians Ernennung arbeitete er mit dem Team von INEOS Energy an der Neupositionierung der Anlagen.

    Dies führte zu der transformativen Übernahme aller ölproduzierenden Vermögenswerte von Hess in Dänemark und dem Verkauf eines INEOS-eigenen Öl- und Gasgeschäfts in Norwegen, um neue und weitere Reinvestitionen in die Energiewende zu ermöglichen.

    „Selbst für INEOS-Verhältnisse kamen diese Geschäfte in einem relativ kurzen Zeitfenster zustande“, sagt er.

    INEOS Energy besitzt nun das gesamte dänische Ölfeld Syd Arne und plant, die Produktion in den nächsten 20 Jahren zu steigern.

    Es beunruhigt INEOS nicht, dass Dänemark beabsichtigt, die Exploration und Förderung von Öl und Gas bis 2050 zu verbieten.

    „Wir wissen, dass es nach 2050 keine Explorationen mehr gibt, doch das betrachten wir nicht“, sagt Brian, BPs ehemaliger Finanzchef. „Es bedeutet für uns, einen Zeitplan für den Betrieb dieser Anlagen bis zum Ende der Lebensdauer der Felder zu erstellen. Unsere Produktion wird definitiv bis 2050 eingestellt sein.“

    Die Vereinbarung mit Hess stärkt auch INEOS‘ Position und die Fähigkeit, in die nächste Phase des Greensand-Projekts einzusteigen.

    Brian, der vor kurzem vom Energierat für seinen herausragenden Beitrag zur Branche mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, ging vergangenes Jahr bei BP in den Ruhestand.

    Doch dann klopfte INEOS an ...

    „INEOS ist ein außergewöhnliches, bahnbrechendes Unternehmen und die Branche ist zu aufregend, um nicht dabei zu sein“, sagt er.

    Er ist davon überzeugt, dass INEOS eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen wird – aufgrund seiner Anlagen, seiner Technologie und der Tatkraft und Entschlossenheit seiner Beschäftigten, Dinge zu erledigen.

    „Die Öl- und Gasindustrie wird ein wichtiger Teil der Lösung für das Problem des Klimawandels sein“, sagt er. „Und INEOS wird eine wichtige Rolle bei dieser Energiewende spielen, sei es bei der Bereitstellung von Energie durch Öl und Gas in den nächsten Jahrzehnten oder in Zukunft durch alternative Energielösungen wie Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung.“

    Er fügt hinzu: „Es ist ein wirklich führendes Technologieunternehmen, das in der Lage sein wird, sich im gesamten Spektrum der Energiewende durchzusetzen.“

    150-Millionen-Dollar-Deal wird das Energiegeschäft von INEOS umgestalten

    Die Entscheidung von INEOS Energy, alle ölproduzierenden Anlagen von Hess in Dänemark zu kaufen, wird die Geschicke von INEOS in der Nordsee verändern. Vorstandsvorsitzender Brian Gilvary sagt, dass der 150-Millionen-Dollar-Deal das zu Beginn dieses Jahres vereinbart wurde, die Situation dahingehend verbessern wird:

    • STÄRKUNG des Portfolios von INEOS
    • VERBESSERUNG des Gleichgewichts zwischen den Öl- und Gasanlagen, die stark durch Gas belastet waren.
    • BIETEN von Möglichkeiten für Wachstum und
    • FREISCHALTEN von Synergien im operativen und Kostenbereich

    „Wir befanden uns in Dänemark in einer Situation, in der wir uns entweder transformieren oder aussteigen mussten“, sagt er. „Dieser Deal ist ein wichtiger Schritt bei der Neugestaltung unseres Energiegeschäfts.“

    Das bedeutet auch, dass INEOS nun das gesamte dänische Ölfeld Syd Arne und eine 4,8-prozentige Beteiligung von Hess an dem von INEOS betriebenen Solsort-Feld besitzt.

    Die Anlagen werden parallel zum Greensand-Projekt betrieben, dessen erster Meilenstein im November 2020 erreicht wurde, als DNV GL bestätigte, dass das unterirdische Gasreservoir sicher komprimiertes CO2 enthalten kann.

    Kürzlich haben sich 29 Konsortiumsmitglieder bereit erklärt, das Greensand-Pilotprojekt zur Kohlenstoffspeicherung zu unterstützen, um die ehrgeizigen dänischen Ziele einer CO2-Reduzierung um 70 Prozent bis 2030 zu erreichen.

    „Wir gehen Schritt für Schritt vor“, sagt Mads Weng Gade, Head of Country, Denmark and Commercial Director INEOS Energy.

    „Wir haben jetzt das Konsortium zusammengestellt, und wenn wir erfolgreich sind und die dänische Regierung und der Beirat uns weiterhin unterstützen, wird Greensand einen weiteren wichtigen Schritt zur Unterstützung der dänischen Klimastrategie machen können.“

    Das Potenzial, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern, wird einen wesentlichen Beitrag zu Dänemarks Ziel der Emissionsreduzierung bis 2030 leisten.

    Ex-BP-Chef wechselt zu INEOS

    Brian Gilvary kennt INEOS. Bei BP war er an Geschäftsabschlüssen mit INEOS involviert.

    Erst letztes Jahr leitete er die Verhandlungen mit INEOS über den Verkauf des weltweiten Aromatenund Acetylgeschäfts von BP für fünf Milliarden US-Dollar – und hatte großen Respekt vor dem Ansatz von INEOS, ein für beide Unternehmen erfolgreiches Geschäft unter Dach und Fach zu bringen.

    „INEOS agiert kommerziell sehr klug, und ich habe gesehen, wie rigoros Deals zustande kommen“, sagt er. „Aber INEOS hört auch zu und versteht die Sichtweise der anderen Seite. Ich ziehe es dennoch vor, auf der gleichen Seite des Verhandlungstisches zu sitzen.“

    Was Brian ebenfalls beeindruckt hat, seit er Executive Chairman von INEOS Energy ist, ist der obsessive Fokus von INEOS auf Sicherheit und die gelebte Bescheidenheit.

    „INEOS wird in vielerlei Hinsicht unterschätzt“, sagt er. „Der Stil des Hauses ist es, etwas zu liefern und dann über Erfolge zu sprechen sowie aus Dingen zu lernen, die nicht so gut gelaufen sind.“

    Brian war 34 Jahre lang bei BP tätig und half, das Unternehmen durch einige seiner schwierigsten Zeiten zu führen, darunter die Explosion einer BP-Bohrinsel im Golf von Mexiko 2010, die zur schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA führte.

    KOHLENSTOFFABSCHEIDUNG PROJEKT

    Die erste Phase des Greensand-Projekts ist bereits abgeschlossen. Das Projekt kann bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in den von INEOS betriebenen Feldern Siri und Nini speichern, sobald diese ihre Produktion eingestellt haben.

    • Mit der Technologie zur Kohlenstoffabscheidung können bis zu 90 Prozent des CO2 von starken Emittenten abgeschieden werden.

    • Das CO2 wird an Land abgeschieden und dann per Schiff zur Offshore-Plattform transportiert.

    • Das CO2 wird in fl üssiger Form in die geologischen Lagerstätten mehr als 1.500 Meter unter dem Meeresboden eingeleitet. Das CO2 wird die leeren Öl- und Gaslagerstätten auf natürliche Weise auffüllen und dauerhaft unter dem Meeresboden der Nordsee gespeichert.

    • Bis 2030 soll eine Kapazität zur Speicherung von dreieinhalb bis vier Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschaffen werden.

    WWW.PROJECTGREENSAND.COM

    6 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    yCEN

    Nichts ist heute so dringend wie der Klimawandel. Seit Jahren treibt das Climate and Energy Network (CEN) von INEOS das Thema Nachhaltigkeit in der INEOS-Agenda immer weiter nach oben. Das Unternehmen hat jedoch erkannt, dass es die Perspektive seiner jüngeren Führungskräfte einbeziehen muss. Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, hat INEOS eine Gruppe junger Menschen gebildet (yCEN – Young Climate and Energy Network), die leidenschaftlich davon überzeugt sind, dass INEOS eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielt. Lernen Sie yCEN kennen.

    Die frühere First Lady Eleanor Roosevelt vertrat die Ansicht, dass die Zukunft denjenigen gehört, die an die Schönheit ihrer Träume glauben. Der ehemalige US Präsident Barack Obama glaubte, dass sie jungen Menschen mit einer Ausbildung und der Phantasie, etwas zu schaffen, gehört. INEOS glaubt, dass sie allen dreien gehört.

    Das Unternehmen gibt seinen jungen Leuten jetzt eine echte Stimme innerhalb des Unternehmens, um die Zukunft zu gestalten. Das ist eine echte Chance für sie, die Zukunft des Unternehmens über das Jahr 2025 hinaus mitzugestalten.

    Die yCEN-Gruppe, deren Mitglieder alle unter 35 Jahre alt sind, wird von Matthias Schnellmann geleitet, einem 29-Jährigen mit einem Doktortitel in Chemieingenieurwesen.

    Ihre Aufgabe ist es, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Und sie sind begeistert von dieser Aussicht.

    „Es gibt keine Einheitslösung. Es müssen bestimmte Kompromisse eingegangen werden“, sagt Pieter-Jan Snoeck, Energy and Performance Coordinator bei INEOS Olefins & Polymers Europe, der ebenfalls dem yCEN angehört.

    „Der beste Weg, damit zu beginnen, ist, darüber nachzudenken, die Ideen der anderen zu hinterfragen und konkrete Lösungen zu finden.

    Die Zeit zum Handeln ist jetzt, denn INEOS hat die richtigen Leute, um diese Reise zum Erfolg zu führen.“

    Greet Van Eetvelde, INEOS‘ Global Head of Energy and Innovation, bezeichnet die Bildung einer jungen Klima- und Energie Netzwerkgruppe als eine „unglaublich wichtige Entwicklung“.

    „Es gibt keine kurzfristige Lösung für die großen Herausforderungen, die vor uns liegen“, sagt sie. „Wir mögen zwar erfahren sein, aber es werden die jungen Menschen sein, die INEOS voranbringen, also müssen wir auf sie hören.

    Die Zukunft von INEOS beginnt jetzt, denn wir Älteren werden nicht mehr da sein, wenn die Auswirkungen voll durchschlagen.“

    Matthias sieht eine sehr vielversprechende Zukunft für INEOS und, was noch wichtiger ist, eine Zukunft, die er nun von innen beeinflussen kann.

    „Ich freue mich unglaublich darauf, mit einer Gruppe motivierter Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, um die großen Herausforderungen anzugehen, vor denen wir stehen“, sagt er. Das bedeutet nicht, dass der Weg, der vor uns liegt, einfach sein wird, sagt er. Das ist er auch nicht. „Ich bin voller Demut angesichts der Herausforderung, sowohl wegen ihres Umfangs als auch wegen der Geschwindigkeit, mit der wir sie angehen und bewältigen müssen. Gleichzeitig bin ich aber auch optimistisch, denn es gibt Beispiele dafür, dass die Menschen in der Vergangenheit Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben.

    Die Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe ist ein gutes Beispiel dafür.“

    Er ist von INEOS überzeugt, das Unternehmen, in das er im September 2019 nach Abschluss seiner Postdoc-Phase an der Universität Cambridge in Großbritannien eintrat.

    „Die chemische Industrie wird eine tragende Säule unseres Übergangs zu einer klimaneutralen Zukunft sein, und sie spielt bereits jetzt eine wichtige Rolle, indem sie die wesentlichen Produkte für erneuerbare Technologien und emissionsfreie Fahrzeuge herstellt“, sagt er.

    „Sie ist für unser modernes Leben von grundlegender Bedeutung. Den Menschen ist oft nicht bewusst, dass es eine enge Verbindung zwischen der chemischen Industrie und fast allem gibt, womit sie täglich zu tun haben, sei es ihr Smartphone, ihre Kleidung, die Kreditkarten in ihrer Brieftasche oder die Zahnpasta auf ihrer Zahnbürste.“

    Mit anderen Worten: Das moderne Leben wäre primitiv, es würde fast alles fehlen, was wir als selbstverständlich ansehen.

    INEOS, das weltweit 26.000 Menschen beschäftigt, stellt Produkte von Bedeutung her.

    Unsere Kunststoffverpackungen schützen und konservieren Lebensmittel und Getränke.

    Unser PVC trägt dazu bei, dass Blut länger hält.

    Unsere Lösungsmittel werden zur Herstellung von Insulin und Antibiotika verwendet.

    Unser Chlor reinigt 98 Prozent des britischen Trinkwassers.

    Acrylnitril ist der wichtigste Rohstoff für Kohlenstofffasern, die Autos und Flugzeuge leichter, stabiler und kraftstoff effizienter machen.

    „INEOS ist sich bewusst, dass Veränderungen notwendig sind“, sagt Matthias. „Und wir haben keine Angst davor.“

    In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen hinter den Kulissen mithilfe von CEN, das die Debatte an den Standorten der Gruppe vorantreibt, erfolgreich an der Reduzierung von Emissionen gearbeitet.

    An der jüngsten dreitägigen Jahrestagung nahmen täglich online rund 130 Personen aus dem gesamten Unternehmen teil – Vorstandsvorsitzende, Gesch.ftsführende, Manager/innen sowie Klima- und Energieexpert/ innen – , um zu erfahren, was ihre Kolleginnen und Kollegen unternehmen, um Kohlenstoffemissionen zu senken, auf recycelte und biobasierte Rohstoffe umzusteigen, Abfallstoffe wiederzuverwenden, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energieeffi zienz zu verbessern.

    Während dieser drei Tage konzentrierte sich das Unternehmen auf Schlüsselthemen wie Klima und Energie, Kreislaufwirtschaft, in der nichts verschwendet wird, sowie Herstellung sicherer nachhaltiger Produkte, welche die Gesellschaft braucht.

    „Das sind nicht nur Worte“, sagt Greet. „Wir verfolgen einen geschäfts orientierten Ansatz, um die Chancen für INEOS in dieser Übergangswirtschaft zu ermitteln.“

    Auf dem jährlichen Treffen wurde auch die neue Initiative yCEN ins Leben gerufen, die von den jungen Menschen getragen wird, deren Zukunft von den heute getroffenen Entscheidungen abhängt.

    Ihr Teamleiter Matthias hat bereits eine wachsende und sehr leidenschaftliche junge Gruppe hinter sich.

    „Der Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft ist unerlässlich, und wir müssen unsere Maßnahmen beschleunigen“, sagt er.

    „Unser Weg muss jedoch technisch, finanziell und gesellschaftlich machbar sein. Wir können die Gesetze der Physik nicht ändern, und es gibt Grenzen dafür, wie schnell wir erneuerbare Energien einsetzen können. Die Unternehmen müssen in neue Technologien investieren, was sie nur tun können, wenn sie rentabel bleiben.“

    Die EU will bis 2050 mindestens die gleiche Menge an Treibhausgasen aus der Atmosphäre entfernen, wie sie selbst ausstößt.

    Matthias sagt, es sei spannend, bei INEOS an vorderster Front an dieser Transformation mitzuwirken.

    „Ich denke, dass sich natürlich Gelegenheiten ergeben werden, bei denen wir substanzielle Beiträge leisten können, insbesondere in einer Organisation wie INEOS, deren Erfolg auf Herausforderungen, der Suche nach neuen Möglichkeiten und der Förderung ihrer Beschäftigten beruht.“

    6 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Roadmaps für eine bessere Zukunft

    FAHRPLÄNE werden jetzt an jedem INEOS Standort erstellt. Die Art und Weise, wie die verschiedenen Geschäftsbereiche ihren Weg zu Netto-Null planen, mag unterschiedlich sein, aber das Ziel ist dasselbe: eine drastische Senkung der CO2-Emissionen bis 2030 und 2050. „Unser Ziel ist es, realistische Roadmaps zu erstellen und erreichbare Ziele auf der Grundlage der Beiträge der einzelnen Geschäftsbereiche festzulegen“, sagt Greet Van Eetvelde, INEOS‘ Global Head of Energy and Innovation.

    Die Roadmaps, die zu Investitionsplänen der Geschäftsbereiche führen, werden jedem Geschäftsbereich helfen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Sie werden regelmäßig aktualisiert.

    Die meisten INEOS-Standorte sind, obwohl sie energieintensiv sind, bereits sehr effi zient.

    Die Konzentration darauf allein wird dem Unternehmen – oder der Umwelt – jedoch keine großen Vorteile bringen.

    Jedoch mit einem Wechsel der Brennstoffe, der Verwendung von recycelten oder erneuerbaren Rohstoffen bzw. Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sollte man es schaffen.

    „Eine solide, wissenschaftlich fundierte Methode zu haben, um Reaktionspfade zu zeichnen und letztendlich Emissionsziele festzulegen, die erreichbar sind, ist die Art und Weise, wie INEOS Geschäfte macht“, sagt Hür Bütün, Environmental Data Manager bei INEOS, der am Kohlenstoff-Fußabdruck der einzelnen Standorte und den Roadmaps gearbeitet hat.

    „Diese führt uns in eine klima- und ressourcenneutrale Wirtschaft.“

    Die INEOS-Anlagen im Hafen von Antwerpen waren die ersten, die eine derartige Roadmap einführten.

    Ziel ist es, im Rahmen des Übergangs zu Netto-Null die EU-Klimaziele zu erreichen.

    „Es ist ein dynamisches Dokument“, sagt Greet.

    Die Roadmap für Antwerpen, der mit Unterstützung von Matthias Schnellmann erstellt wurde, umfasst die Beschaffung von Ökostrom, die Abscheidung von CO2 zur Nutzung, die Optimierung von Prozessen, die Umstellung auf ausgelagerte sauberere Wärme und Investitionen in die Elektrifizierung.

    Auch andere INEOS-Geschäftsbereiche machen Fortschritte – und entwickeln ihre eigenen Roadmaps, die am besten zu den Gegebenheiten der Geschäftsbereiche passen.

    „Wir wissen, dass one-size-fits-all nicht funktioniert“, sagt Greet. „Doch es gibt Bereiche, in denen wir exzellente Leistungen erbringen, so dass wir herausragende Beispiele teilen können.“

    INEOS O&P hat bereits damit begonnen, seine Abhängigkeit von Gas und Öl zu verringern, indem es Kunststoffabfälle zur Herstellung einer neuen Reihe von Kunststoffen verwendet, die als bahnbrechend bezeichnet werden.

    Und einige der energieintensiven Standorte in Belgien werden jetzt mit erneuerbarem Strom statt mit fossilen Brennstoffen betrieben – ein Schritt, der die Emissionen von INEOS um 1,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken wird.

    INEOS Phenol in Antwerpen ist der Ansicht, dass es das Potenzial hat, seine Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 zu halbieren, indem es sauberen Strom bezieht, mehr Wasserstoff und Dampf verwendet und einen Abnehmer für Rückstände findet, die normalerweise verbrannt werden.

    Jeder Geschäftsbereich nutzt die wissenschaftliche Grundlage von INEOS, um seine aktuellen Emissionen zu berechnen und seine künftigen Reduzierungen festzulegen.

    Letztendlich wird das Unternehmen jedoch mit der Science Based Targets Initiative (SBTi) zusammenarbeiten, um die Emissionsreduzierung im Einklang mit der Klimawissenschaft zu validieren.

    „Diese Ziele bieten den Unternehmen einen klar definierten Weg, um die Emissionen im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu reduzieren“, sagt ein Sprecher von Science Based Targets.

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    Platin- und Goldauszeichnungen für Nachhaltigkeit

    NACHHALTIGKEIT ist eine Lebenseinstellung bei INEOS, denn sie treibt die Innovation voran. Gutes zu tun ist auch gut fürs Geschäft. Im Laufe der Zeit ist sie für die Beschäftigten, die Nachbarschaft, Kund/ innen und Investor/innen von INEOS immer wichtiger geworden.

    „Das ist Grundlage unserer Betriebserlaubnis“, sagt die Sustainability Officer Marie Casier. „Und das ist es, was unsere Lieferant/innen und Kund/innen zu Recht sehen wollen.“

    Die Bewertung von INEOS Europe hat sich seit 2016, als das Unternehmen EcoVadis erstmals bat, sein Engagement für den Aufbau eines nachhaltigeren und umweltverträglicheren Unternehmens zu beurteilen, radikal verbessert.

    Diese Verbesserungen führten zu Gold- und Platinauszeichnungen in den jüngsten Nachhaltigkeitsbewertungen der unabhängigen Organisation, die auf die Bewertung der Leistung von Unternehmen weltweit spezialisiert ist.

    INEOS Styrolution erhielt eine Platin- Auszeichnung und gehört damit zum besten Prozent der am besten bewerteten Chemieunternehmen der Welt, während INOVYN und INEOS Europe AG mit Gold ausgezeichnet wurden und damit zu den besten vier Prozent der 65.000 bewerteten Unternehmen gehören.

    „Wir wurden vor allem für unsere Umweltleistung ausgezeichnet, die unser Engagement für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen sowie für Recycling und die Kreislaufwirtschaft widerspiegelt“, so Marie.

    In diesem Jahr hat INEOS Daten von allen Geschäftsbereichen gesammelt, um bei EcoVadis einen Gruppenantrag einzureichen.

    Es ist zu hoffen, dass die Entscheidung, einen konzernweiten Verhaltenskodex für Lieferant/innen einzuführen, auf positive Resonanz stößt.

    Der Verhaltenskodex legt den Standpunkt von INEOS fest, dass das Unternehmen nur mit Lieferant/innen – sowohl in vor- als auch in nachgelagerten Bereichen – Geschäfte machen möchte, die eine ähnliche Einstellung zu Nachhaltigkeit haben.

    David Thompson, CEO von Trading and Shipping, leitete die Gruppe der Procurement Directors, die den Kodex erarbeitet hat.

    „Wir arbeiten mit Tausenden von Lieferant/innen zusammen und gehen davon aus, dass sie sich bereits an die meisten Regeln des Verhaltenskodex halten“, sagt er.

    „Doch wir hoffen, dass wir sie ermutigen können, auch unsere Sicherheitsstandards und unsere Erwartungen an den Umweltschutz einzuhalten. Auf diese Weise können wir allen unseren Stakeholdern versichern, dass unsere Lieferant/innen in gleicher Weise unseren eigenen Zielen zu stimmen.“

    Der Verhaltenskodex ist in 24 Sprachen verfügbar, darunter Arabisch, Russisch und Mandarin, um sicherzustellen, dass er an den INEOS-Standorten auf der ganzen Welt verstanden wird.

    Jacob Dossett, Feedstock Procurement Manager bei INEOS Nitriles, half bei der Ausarbeitung des Verhaltenskodex‘.

    „Er fasst zusammen, was wir von allen in unserer Lieferkette erwarten, und wir behalten uns das Recht vor, Geschäfte mit allen zu beenden, die unsere Erwartungen nicht erfüllen können“, sagt er.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Recycling weltneuheit

    INEOS wird mit der französischen Molkereigruppe Lactel zusammenarbeiten, um die weltweit ersten H-Milchflaschen aus recyceltem Kunststoff herzustellen. Zunächst werden 140.000 Milchflaschen in der Produktionsanlage von Lactel in Montauban (Frankreich) hergestellt, wobei Kunststoff abfälle verwendet werden, die mit Hilfe einer fortschrittlichen Recyclingtechnologie wieder in hochdichtes Polyethylen umgewandelt wurden.

    Die Zusammenarbeit wird von beiden Unternehmen als ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft für die Verpackungsindustrie angesehen.

    Recycelte Kunststoffe durften bisher nicht mit Lebensmitteln oder Flüssigkeiten in Berührung kommen, da bei gebrauchten Kunststoffen die Gefahr einer Kontamination besteht, die für die menschliche Gesundheit gefährlich sein kann. Diese Zusammenarbeit könnte dazu beitragen, dies zu ändern.

    „Durch chemisches Recycling werden wir in der Lage sein, aus recyceltem Kunststoff neue Qualitätspolymere zu liefern, die selbst für die anspruchsvollsten Anwendungen mit Lebensmittelkontakt wie Milch ideal sind“, sagt Xavi Cros, CEO INEOS Olefins & Polymers Europe South.

    „Das ist ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung.“

    Lactel wurde 1967 gegründet und ist die erste Molkereimarke, die in Zusammenarbeit mit INEOS eine Lösung für H-Milchfl aschen fi nden möchte.

    „Wir freuen uns sehr, diese Umweltinnovation in unsere kultigen Milchfl aschen zu bringen“, sagt General Manager Anne Charles-Pinault.

    INEOS wird fortschrittliche Recyclingtechnologie einsetzen, um die Kunststoffabfälle in Rohstoffe für seine europäischen Kracker umzuwandeln.

    Diese Rohstoffe werden Gas und Öl ersetzen.

    Doch das Endergebnis ist das gleiche – Polyethylen hoher Dichte von höchster Qualität, das von Lactel für die Herstellung seiner H-Milchfl aschen verwendet werden kann.

    Das Werk von Lactel hat bereits den Segen des weltweit anerkannten Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) erhalten.

    Er hat bescheinigt, dass die auf diese Weise hergestellten Flaschen den Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit entsprechen und vollständig recycelbar sind.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Klarer Kopf In Der Krise

    Vor etwa 40 Jahren arbeiteten ein Vater und sein Sohn als Missionare in einigen der ärmsten Gegenden der Welt.

    Sie unterstützten Kliniken, in denen die Menschen dringend medizinische Hilfsgüter benötigten.

    Trafen diese lebensrettenden Impfstoffe und Medikamente dann endlich ein, hatte die Reise oft ihren Tribut gefordert und sie fast unbrauchbar gemacht.

    Auch die unzureichende Lagerung bereitete Kopfzerbrechen.

    Da diese Medikamente nicht gekühlt werden konnten, wurden Keith Meyer und sein Sohn Chris Zeugen von unnötigen Todesfällen und Leiden.

    Als sie 1979 nach Ohio in den USA zurückkehrten, waren sie fest entschlossen, eine Lösung für die Kühlung von Medikamenten während des Transports zu fi nden.

    Keith kündigte seinen Job beim YMCA und gründete mit seinem Sohn Chris VacuPanel. Gemeinsam entwickelten sie ein Vakuumisolationspaneel, das Impfstoffe kühl hält.

    Während der Anthrax-Bedrohungen Ende der 1990er-Jahre griffen die US-Streitkräfte auf ihr System zurück, um Milzbrand-Impfstoff ans Militärpersonal zu liefern.

    Von dort aus inspirierten sie CSafe Global, den Marktführer im Bereich der Kühlkettenlogistik und das Unternehmen, das heute mit seiner Flotte von maßgeschneiderten Thermobehältern COVID-19-Impfstoffe in die entlegensten Teile der Welt transportiert.

    CSafe Global, das Hand in Hand mit BioNTech in Deutschland zusammenarbeitet, um den Impfstoff von BioNTech/Pfi zer in die ganze Welt zu versenden, sagt, dass seine Behälter Medikamente bei -70°C mindestens zehn Tage lang aufbewahren können.

    Diese Container werden nun um die ganze Welt geflogen – und liefern sogar Impfstoffe von Deutschland nach China.

    „Die Aufrechterhaltung der richtigen Temperatur für jeden Impfstoff ist von entscheidender Bedeutung, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten“, sagt Scott Reeve, Präsident von Composite Advantage, das er 2005 gegründet hat und das jetzt zur Creative Composites Group gehört.

    Eines der ersten Produkte des Unternehmens waren die leichten Glasfaser-Containerschalen, die die Struktur für diese von Flugzeugen transportierten Container bilden. CSafe baut die Container aus den Schalen zusammen.

    „Wenn es fertig ist, ist es so, als würde man die Türen eines schönen Kühlschranks mit Gelcoat-Innenbeschichtung öffnen“, so Scott.

    „Das aktive Kühlsystem stellt sicher, dass die Produkte nicht beschädigt werden, wenn es zu Flugverspätungen aufgrund von Wetter oder mechanischen Problemen kommt.“

    INEOS Composites beliefert Scotts Unternehmen mit Derakane®-Epoxid- Vinylesterharzen, die es wiederum zur Herstellung der glasfaserverstärkten Schalen und Paneele für die Schiffscontainer von CSafe Global verwendet.

    „Um die Anforderungen der Federal Aviation Administration zu erfüllen, verwenden wir ein feuerfestes Harz“, erklärt Scott.

    Es ist eine Beziehung, die seit Jahren von Composite Advantage und INEOS Composites gepflegt wird, seit die ersten Container 2006 hergestellt wurden.

    „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind oft kleinere Unternehmen, denen es an Ressourcen für Forschung und Entwicklung fehlt. Deshalb hat INEOS seine Marketing- und F&E-Unterstützung auf Composite Advantage ausgedehnt, als diese noch ganz am Anfang standen“, erklärt Thom Johnson, Business Manager bei INEOS Composites.

    „Im Gegenzug konzentrierte Composite Advantage seine Produktentwicklung auf die Harze von INEOS. Das Ergebnis war eine lange und fruchtbare Beziehung, da beide Unternehmen in diesem Marktsegment gewachsen sind.“

    Vater-Sohn-Duo erfindet Hightech-Kühlbox

    Keith Meyer und sein Sohn Chris, die während ihrer Arbeit als Missionare in einigen der ärmsten Gegenden der Welt unnötiges Leid miterlebten, inspirierten CSafe Global.

    Derakane® Epoxid-Vinylesterharze

    INEOS Composites beliefert Composite Advantage mit Derakane® Epoxid-Vinyl Ester Harzen, die der Geschäftsbereich wiederum zur Herstellung der glasfaserverstärkten Schalen und Paneele für CSafe Global Versandcontainer verwendet.

    -70°C

    CSafe Global, das Hand in Hand mit BioNTech in Deutschland zusammenarbeitet, um den Impfstoff von BioNTech/Pfizer in die ganze Welt zu versenden, sagt, dass seine Behälter Medikamente bei -70°C mindestens zehn Tage lang aufbewahren können.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Styropor unverpackt

    Vor fünf Jahren forderten Umweltschützer ein Verbot von Polystyrol. Greenpeace bezeichnete es als „Problemkunststoff “, weil es „sehr schwierig“ zu recyceln sei. Aber das war damals, und heute ist heute.

    Nächstes Jahr wird im Vereinigten Königreich eine Pilotanlage gebaut, um zu testen, ob Polystyrol erfolgreich im kommerziellen Maßstab recycelt werden kann.

    Wenn die Versuche mit Trinseo und Recycling Technologies erfolgreich verlaufen, wird INEOS Styrolution in eine kommerzielle Polystyrol-Recyclinganlage in Frankreich investieren – und Trinseo wird eine in Belgien bauen.

    Das britische Unternehmen Recycling Technologies Ltd. ist der Kopf hinter der bahnbrechenden Technologie, die es ermöglicht, Polystyrol immer wieder und wieder zu verwenden, ohne dass es an Qualität verliert.

    „Dieser Geschäftsbereich wurde aus einer globalen Umweltkrise heraus geboren“, so CEO und Gründer Adrian Griffi ths.

    „Wir teilen ein gemeinsames Gefühl der Dringlichkeit und eine brennende Leidenschaft für unseren Planeten.“

    Seit seiner Gründung 2011 entwickelt das Unternehmen die Technologie für das Recycling von gemischten Kunststoffabfällen.

    „Unsere Kerntechnologie war ursprünglich auf Polyolefi ne ausgerichtet, aber 2018 haben wir begonnen, sie für INEOS an Polystyrol anzupassen“, sagt er.

    Zwei Jahre lang hat INEOS Styrolution die Forschung von Recycling Technologies Ltd. finanziert, um eine Lösung für die Rückverwandlung von Polystyrol zu Öl zu finden. Und diese Forschung hat sich gelohnt.

    Die Herstellung von recyceltem Polystyrol aus Polystyrol anstelle von Gas wird ebenfalls zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen führen.

    „INEOS Styrolution und Trinseo sind die beiden größten Polystyrolhersteller in Europa, mit denen wir die Vision teilen, Polystyrol zu einem Kreislaufmaterial zu machen“, sagt Adrian.

    Polystyrol dient der Gesellschaft seit fast 100 Jahren und war eines der ersten Polymere, das kommerziell genutzt wurde.

    Heute wird es für die Verpackung von frischen Lebensmitteln verwendet, da es dazu beiträgt, die Lebensmittelverschwendung zu verringern.

    Am weitesten verbreitet ist Polystyrol jedoch für die Verpackung und den Schutz von Haushaltsgeräten während des Transports.

    Zunächst wird sich Recycling Technologies auf Einwegverpackungen aus Polystyrol konzentrieren, die fast die Hälfte der Polystyrolverwendung ausmachen.

    Aber auch Molkereiverpackungen wie Joghurtbecher, Lebensmittelschalen und vakuumgeformte Plastikbecher werden gesammelt und recycelt.

    „In der Vergangenheit war es aus zwei Gründen schwierig, Polystyrol zu recyceln“, so Adrian. „Wenn es nur mechanisch recycelt wird, kann es nicht erneut zur Verpackung von Lebensmitteln verwendet werden, und zweitens wird Polystyrol nicht im Haushaltsabfallstrom gesammelt, was es schwierig macht, es zu finden.“

    Aber die drei Unternehmen, die zusammenarbeiten werden, sind fest entschlossen, die Sache zum Erfolg zu führen.

    „Wir sind davon überzeugt, dass eine Kombination aus Technologie, Innovation und Entschlossenheit die Welt von heute wirklich verändern kann“, so Adrian.

    „Wir glauben, dass Kunststoff ein großartiges Material ist und ein wesentlicher Bestandteil der Lösung zur Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks.“

    Die Technologie

    Die Styroporabfälle werden zerkleinert und dann in einen thermischen Kracker geleitet, wo sie in ein Öl zurückverwandelt werden, das genauso gut wie das Original ist.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Ruf Der Wildnis

    USANGU ist eine riesige, unberührte, ununterbrochene Wildnis im Süden Tansanias.

    Es ist Heimat von Elefanten, Büffeln, Löwen, Leoparden, Wildhunden und Tigerfischen.

    In diesen Teil des Ruaha- Nationalparks gelangte man früher nur zu Fuß.

    Dadurch wurde es schwierig, die Tiere vor Wilderern zu schützen.

    Doch die logistischen Herausforderungen waren nur ein Teil des Problems.

    „Wenn diese Parks im Vergleich zu den bekannteren Nationalparks keine guten Einnahmen bringen, können sie von der Regierung als Problemgebiete angesehen werden“, so Brandon Kemp, Country Director Tansania bei Asilia Africa.

    Doch was für den einen ein Problem ist, ist für den anderen eine Chance – und Asilia, eines der führenden Safariunternehmen des Landes, arbeitet nun mit weiterer Unterstützung von INEOSVorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe an einer neuen Initiative.

    „Je mehr Tourismus wir dorthin bringen können, desto sicherer wird es sein“, sagt Brandon. Was sie jedoch anbieten wollen, ist eine etwas andere Safari, bei der die Gäste in die Forschung und den Naturschutz einbezogen werden.

    Im Juni wird neben dem Forschungsteam ein kleines Expeditionslager eingerichtet.

    Es wird nur vier Zelte für Gäste geben, ein Auto, ein Boot, ein Kanu und einen Walking Guide.

    „Wir haben gerade unsere erste Straße gebaut, aber wir werden es sehr einfach halten“, sagt Brandon. „Es wird wie eine Reise in die Vergangenheit sein, so wie Safaris früher waren.“

    Das Team ist Dr. Eblate Ernest Mjingo, jetziger Generaldirektor des Tanzania Wildlife Research Institute, dankbar, dass er dazu beigetragen hat, ein Umdenken zu bewirken.

    „In den ersten Jahren erlaubte uns die Regierung nicht einmal, Tourismus und Forschung in einem Satz zu erwähnen“, sagt Brandon. „Jetzt können wir es.“

    Jim, der in den letzten 20 Jahren an unzähligen Safaris teilgenommen hat, arbeitet seit 2015 mit Asilia zusammen.

    Er ist davon überzeugt, dass die Entwicklung des Tourismus im Süden Tansanias der Welt die Augen für einen Ort von immenser Schönheit und Bedeutung öffnen wird – und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand vor Ort beiträgt.

    „Profitiert eine lokale Gemeinschaft von hochwertigen Arbeitsplätzen im Tourismus, werden Wilderer zu Schützenden und so Arbeitsplätze erhalten“, sagt er.

    Mit Jims Hilfe eröffnete Asilia ein Camp und eine private Lodge im Ruaha- Nationalpark und sein erstes Camp im Herzen des Selous-Wildreservats, dem heutigen Nyerere-Nationalpark.

    Damals hatten nur wenige Reisende jemals einen Fuß in das Reservat gesetzt, das größer ist als die Schweiz, oder in den Ruaha- Nationalpark, der so groß ist wie New Jersey in den USA.

    Die Schutzinitiative konzentriert sich auf Usangu, wo der Great Ruaha River seine 450 km lange Reise beginnt.

    „Es ist ein faszinierendes Projekt“, sagt Brandon. „Usangu ist ein sensibles Gebiet, das so viel Hilfe wie möglich braucht.“

    Das Team hat Zugang zu allen 6.000 Quadratkilometern erhalten, um eine umfassende Prüfung der biologischen Vielfalt durchzuführen und alle dort lebenden Tiere besser zu verstehen.

    „Wir messen alles, von Insekten bis hin zu den Big Five“, sagt er. „Wer weiß, vielleicht finden wir sogar eine neue Froschart.“

    Die Arbeit vor Ort hat bereits begonnen, aber das Team erwägt, in diesem Jahr ein kleines Flugzeug zu kaufen, um das Gebiet besser überwachen zu können.

    Das Team arbeitet auch mit der tansanischen Nationalparkbehörde bei der Bekämpfung von Wildtier Verbrechen zusammen.

    Asilia

    Asilia Africa bietet ein authentisches ostafrikanisches Safari Erlebnis, das einen positiven Einfluss auf Afrikas wichtige Wildnisgebiete hat.

    RUAHA-NATIONAL PARK

    In der Trockenzeit erwartet Besuchende eine goldene Savanne mit Affenbrotbäumen und nebelverhangenen Hügeln, die sich am Horizont erstrecken. Mit den jährlichen Regenfällen färbt sich das Grasland üppig grün und die Aff enbrotbäume blühen.

    Wasserböcke, Impalas und Gazellen kommen an den Fluss, um zu trinken, Raubtiere sind nie weit entfernt. Vielleicht entdecken Sie Löwen oder Leoparden, die am Ufer entlang schleichen, oder Geparden, die in den Ebenen auf der Lauer liegen, während Schakale und Hyänen auf der Suche nach einer Gelegenheit sind, ihre nächste Mahlzeit zu fangen.

    WWW.ASILIAAFRICA.COM

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Thinking Big

    Was die Statistiken angeht, so hat The Daily Mile eine ganze Menge zu bieten. Mehr als drei Millionen Kinder aus 85 Ländern nehmen inzwischen an The Daily Mile teil, und vor kurzem wurde die 13.114ste Schule angemeldet.

    Aber es gibt eine ebenso beeindruckende Statistik, die oft unbemerkt bleibt.

    Denn das Kernteam, das die weltweite Einführung der Initiative The Daily Mile überwacht, besteht aus nur acht Personen: Jessica Ard, Bill Russell, Anna Limbach, Tilly McAuliffe, Caitlin McConnell, Hannah Oakes, Thomas Manfredini und Fiona Paterson.

    „Sie leisten unglaubliche Arbeit und bewirken wirklich etwas, indem sie mit den Schulen sprechen, Beiträge ins Internet stellen und mit unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten“, sagt John Mayock, Direktor des Projekts The Daily Mile.

    „Aber wir sind immer auf der Suche nach Partnerschaften vor Ort, die uns helfen können, die Vorteile von The Daily Mile zu verbreiten, da sie so einfach umzusetzen ist.“

    Es ist ein Aufruf zum Handeln von INEOS-Beschäftigten, weil COVID-19 – weit davon entfernt, das Programm einschlafen zu lassen – tatsächlich dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, während eines Lockdowns sowohl geistig als auch körperlich gesund zu bleiben.

    „Die Menschen haben sich gefragt, was sie während des Lockdowns tun können, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. The Daily Mile war etwas, das sie zu Hause tun konnten, weil es eine so einfache Initiative ist“, so John.

    Das in Großbritannien und den USA ansässige Team hat sich einige strategische langfristige Ziele gesetzt.

    Und Partnerschaften mit wichtigen Unterstützenden werden entscheidend sein.

    In England ist es Sport England. In Schottland: die Regierung.

    In Frankreich: Le Coq Sportif. Und in Spanien ist es ein hochrangiger nationaler Krebsverband.

    „The Daily Mile wird unter allen Bedingungen gedeihen, weil es sich um eine einfache und bewährte Initiative handelt“, so John. „Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Leute und Organisationen zu finden, um die Schulen und die Verantwortlichen vor Ort zu beeinflussen.“

    Im kommenden Jahr wird der Schwerpunkt darauf liegen, die Botschaft von The Daily Mile in den USA weiter zu verbreiten.

    „Wir haben 52 Staaten, die wir adressieren müssen“, sagt John. Das Team hat kürzlich Vereinbarungen mit dem National Dairy Council und dem Seattle Marathon unterzeichnet, um The Daily Mile in ihren Netzwerken einzuführen.

    „Das sind sehr spannende Möglichkeiten für uns, das Partnerschaftsmodell zu testen“, sagt er.

    Der ehemalige Olympionike, der an den Commonwealth Games teilgenommen hat, wandte sich kürzlich auch an die Botschafter/innen aller Commonwealth-Länder, um Unterstützung für die Übernahme von The Daily Mile zu gewinnen.

    „Die Resonanz war überw.ltigend“, sagt er.

    Was die Statistiken angeht, so hat The Daily Mile eine ganze Menge zu bieten. Mehr als drei Millionen Kinder aus 85 Ländern nehmen inzwischen an The Daily Mile teil, und vor kurzem wurde die 13.114ste Schule angemeldet.

    Aber es gibt eine ebenso beeindruckende Statistik, die oft unbemerkt bleibt.

    Denn das Kernteam, das die weltweite Einführung der Initiative The Daily Mile überwacht, besteht aus nur acht Personen: Jessica Ard, Bill Russell, Anna Limbach, Tilly McAuliffe, Caitlin McConnell, Hannah Oakes, Thomas Manfredini und Fiona Paterson.

    „Sie leisten unglaubliche Arbeit und bewirken wirklich etwas, indem sie mit den Schulen sprechen, Beiträge ins Internet stellen und mit unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten“, sagt John Mayock, Direktor des Projekts The Daily Mile.

    „Aber wir sind immer auf der Suche nach Partnerschaften vor Ort, die uns helfen können, die Vorteile von The Daily Mile zu verbreiten, da sie so einfach umzusetzen ist.“

    Es ist ein Aufruf zum Handeln von INEOS-Beschäftigten, weil COVID-19 – weit davon entfernt, das Programm einschlafen zu lassen – tatsächlich dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, während eines Lockdowns sowohl geistig als auch körperlich gesund zu bleiben.

    „Die Menschen haben sich gefragt, was sie während des Lockdowns tun können, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. The Daily Mile war etwas, das sie zu Hause tun konnten, weil es eine so einfache Initiative ist“, so John.

    Das in Großbritannien und den USA ansässige Team hat sich einige strategische langfristige Ziele gesetzt.

    Und Partnerschaften mit wichtigen Unterstützenden werden entscheidend sein.

    In England ist es Sport England. In Schottland: die Regierung.

    In Frankreich: Le Coq Sportif. Und in Spanien ist es ein hochrangiger nationaler Krebsverband.

    „The Daily Mile wird unter allen Bedingungen gedeihen, weil es sich um eine einfache und bewährte Initiative handelt“, so John. „Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Leute und Organisationen zu finden, um die Schulen und die Verantwortlichen vor Ort zu beeinflussen.“

    Im kommenden Jahr wird der Schwerpunkt darauf liegen, die Botschaft von The Daily Mile in den USA weiter zu verbreiten.

    „Wir haben 52 Staaten, die wir adressieren müssen“, sagt John.

    Das Team hat kürzlich Vereinbarungen mit dem National Dairy Council und dem Seattle Marathon unterzeichnet, um The Daily Mile in ihren Netzwerken einzuführen.

    „Das sind sehr spannende Möglichkeiten für uns, das Partnerschaftsmodell zu testen“, sagt er.

    Der ehemalige Olympionike, der an den Commonwealth Games teilgenommen hat, wandte sich kürzlich auch an die Botschafter/innen aller Commonwealth-Länder, um Unterstützung für die Übernahme von The Daily Mile zu gewinnen.

    „Die Resonanz war überwältigend“, sagt er.

    Kontaktieren Sie The Daily Mile über die globale Website der Stiftung

    WWW.THEDAILYMILE.ORG

    3 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Challenge of a lifetime

    Der Traum von INEOS, den America’s Cup zu gewinnen – und damit 170 Jahre des Leidens für Großbritannien zu beenden – ist vorbei. Alle im INEOS TEAM UK, bis hin zu der Person, die jede Mutter und Schraube auf dem Rennboot wiegen musste, war darauf konzentriert, den größten Preis des Segelsports zum ersten Mal nach Hause zu bringen. Doch trotz vier Jahren Engagements, harter Arbeit und Hunderttausender Arbeitsstunden des über 100-köpfigen Teams sollte es am Ende nicht sein.

    „Wir haben dieses Team 2014 mit dem Ziel gegründet, den America‘s Cup zurück nach Großbritannien zu holen. Das wollten wir auch erreichen“, bekräftigt Skipper Sir Ben Ainslie. Während der Aufwärmrennen im Dezember 2020 hatte das britische Team mit technischen Problemen zu kämpfen und Britannia verlor jedes Rennen. Es wurden Änderungen am Boot vorgenommen – das Team gewann alle Vorrundenrennen und qualifizierte sich für das Prada Cup-Finale. „Das war ein erstaunliches Ereignis, weil es eine solche Wende war“, blickt INEOS-Gründer und Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe zurück. Am Ende begünstigten die leichten Winde das italienische Team Luna Rossa Prada Pirelli im Prada Cup-Finale. „Sie hatten bei allen Windbedingungen das bessere Gesamtpaket. Sie haben das Finale verdient gewonnen“, sagt Sir Ben. Trotz der Enttäuschung sagt der vierfache Olympiasieger, er könne nicht stolzer auf sein Team sein. „Wir haben wirklich bis zum Schluss gekämpft“, meint er. „Es tut uns nur leid, dass wir den Sieg für unsere Fans nicht nach Hause bringen konnten.“ Nachdem das italienische Team Luna Rossa Prada Pirelli im Finale des Prada Cups INEOS TEAM UK besiegt hat, tritt es nun im America‘s Cup gegen

    Titelverteidiger Emirates Team New Zealand an. In den vergangenen vier Jahren hat sich das britische Team ausschließlich darauf konzentriert, die begehrteste und älteste Trophäe des Segelsports zu gewinnen.

     „Wir haben während dieser Kampagne sehr viel gelernt und müssen jetzt zurückgehen und analysieren, was wir nicht so richtig gemacht haben“, so Sir Ben. „Sowohl Luna Rossa als auch das Team New Zealand sind seit 20 bzw. 30 Jahren in diesem Spiel. Dieses Lernen und die Entwicklung sind der Schlüssel.“ Das britische Team hatte mit dem Mercedes-AMG Petronas F1-Team zusammengearbeitet. Bis zu 30 Mitarbeiterinnen und

    Mitarbeiter des Mercedes-Teams für angewandte Wissenschaft unter Leitung von Director Graham Miller hatten einige der ausgefeiltesten Technologien eingesetzt, die jemals im America‘s Cup zu sehen waren. „Die Liebe zum Detail bei Mercedes F1 ist phänomenal“, meint Nick Holroyd, Chief Designer INEOS TEAM UK. „Sie haben uns nochmals extra gepusht. Auf Grundlage dessen, was wir begonnen hatten, fügten sie Raffinesse und Verständnis für Details hinzu. Sie brachten Exaktheit in unsere Kampagne.“

    Das Team aus Brackley hatte sein F1-Know-how auch genutzt, um das INEOS-Team bei der Entwicklung und Umsetzung von Innovationen in den Bereichen Technik, Humanwissenschaften, Simulation und Datenanalyse zu unterstützen. Während F1-Fahrer in direktem Kontakt mit der „Boxenwand“ stehen – da, wo alle strategischen Entscheidungen während eines Rennens im Hintergrund getroffen werden – war ein solches Konzept in der Segelwelt fast unbekannt. Bis jetzt. Während des Trainings fuhr ein 750-PSBoot neben der Britannia. An Bord war ein Team von Designer/innen und Ingenieur/innen, die mit einigen der fortschrittlichsten Technologien im Weltsport arbeiteten. An Bord der Britannia befanden sich, für das bloße Auge meist unsichtbar, etwa tausend Sensoren, die täglich mehr als eine Million Datenbits ans Konstruktionsteam zurückmeldeten. Alles wurde überwacht und analysiert – von der Herzfrequenz der Segler bis zur Windgeschwindigkeit. Einige dieser Daten wurden live überwacht, um die Sicherheit der Crew auf dem Wasser zu gewährleisten.

    Während des Trainings wurden die meisten Daten am folgenden Tag vom gesamten Design- und Segelteam analysiert. Die Britannia besteht aus etwa 17.300 Einzelteilen, die alle geprüft und gewogen wurden, bevor sie auf das Schiff kamen. Der aktuelle Cup-Inhaber Emirates Team New Zealand hatte darauf bestanden, dass jedes Boot nicht mehr als 6.520 kg wiegen darf. „Es gab kein Geben und Nehmen“, berichtet Sir Ben. Bei INEOS TEAM UK war es die Aufgabe von Schiffsarchitekt Alan Boot gewesen, das Gewicht des Boots zu überwachen. Er musste alles verzeichnen, was an Bord ging – von den Schrauben an den Instrumentenanzeigen bis hin zur Antriebsstrangbaugruppe – und auf mögliche Probleme hinweisen. Um das Gewicht der Besatzung zu reduzieren, hatten der Tragflächentrimmer, der Pilot und Sir Ben alle ein paar Pfunde abgenommen. „Wir wollten, dass die Gründer so schwer wie möglich sind, um unsere Leistung zu maximieren“, erklärt Sir Ben. Der America‘s Cup – von Sir Jim als die Königin des Segelsports bezeichnet – ist die einzige große internationale Sporttrophäe, die Großbritannien noch nicht gewonnen hat. Obwohl 2021 nicht das Jahr der Briten ist, so Sir Ben, hofft er, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. „INEOS war ein großartiger Geldgeber und Partner. Wir können INEOS nicht genug dafür danken, dass wir in den letzten vier Jahren unterstützt wurden.“

    „Bei INEOS geht es nicht nur um den finanziellen Rückhalt. Es ist die Art, wie an Dinge herangegangen wird, die der Grund des Erfolgs sind. Es ist die Liebe zum Detail, die Strenge und Entschlossenheit, die wir in der Sportwelt teilen.“

    Weitere Informationen:

    WWW.INEOSTEAMUK.COM


    BRITANNIA
    Britannia hat sich seit dem ersten Rennen des Teams erheblich verändert. Die AC75 darf ohne Segel und Crew nicht mehr als 6.520 kg wiegen.

    MANNSCHAFT
    Die 11 Besatzungsmitglieder dürfen nicht mehr als 990 kg wiegen und insgesamt 55 kg persönliche Ausrüstung mit sich führen, darunter Neoprenanzüge, Schuhe, Schwimmwesten, Funkgeräte, Headsets und eventuell Lebensmittel und Wasser.

    10 JAHRE
    Die Entwicklung dauerte über 90.000 Stunden – das entspricht etwa zehn Jahren.

    17.300
    Britannia setzt sich aus 17.300 Einzelteilen zusammen. Jedes einzelne wird gewogen, bevor es an Bord kommt.

    FLÜGEL
    Die Flügel wurden am Hauptsitz von Mercedes F1 in Großbritannien hergestellt und ermöglichen den Flug von Britannia.

    WETTERFROSCH
    Ein Spanier, der einige der schwierigsten Ozeane der Welt befahren hat, ist der „Wetterfrosch“ des Teams. Juan Vila informiert das Team regelmäßig über das Wetter, damit es vorausplanen kann und weiß, was es zu erwarten hat.

    50.000
    Der Bau dauerte mehr als 50.000 Stunden.

    SENSOREN
    Es gibt etwa 1.000 Sensoren, die jeden Tag mehr als eine Million Daten ans Konstruktionsteam zurückspielen.

    LIVE-DATEN
    Das britische Unternehmen Papercast hat ein maßgeschneidertes, leichtes, wasserdichtes und robustes Gerät entwickelt und gebaut, das Echtzeitinformationen liefert, damit das Team das Boot flach und schnell halten kann. Die Live-Daten werden rund um das Boot gestreamt, denn jede Millisekunde zählt. Alle Entscheidungen der Crew beruhen auf den Informationen, die sie vor sich sehen.


    Elaine gibt sich die Ehre

    Eine pensionierte Schulleiterin, die dazu beigetragen hat, Millionen von Kindern auf der ganzen Welt dazu zu inspirieren, jeden Tag 15 Minuten lang aktiv zu sein und die freie Natur zu genießen, war die Patin von Britannia. Elaine Wyllie reiht sich in eine beeindruckende Reihe von Schiffspatinnen ein, darunter die legendären Hollywood- Schauspielerinnen Whoopi Goldberg, Helen Mirren, Julie Andrews und Sophia Loren.

    INEOS TEAM UK hatte gehofft, dass die Queen die Ehre übernehmen wurde, da Britannia zu Ehren des Rennboots ihres Urgroßvaters benannt wurde. Doch aufgrund der Coronaviruspandemie konnte sie keine weiteren Aufgaben annehmen. „Es ist wirklich unglaublich, die zweite Wahl nach der Queen zu sein“, so Elaine, die The Daily Mile gegründet hat. „Das ist eine große Ehre.“ Elaine wurde 2019 von der Queen mit einem MBE ausgezeichnet. Sie war zwar nicht in Neuseeland, um das Rennen der Crew zu verfolgen, hat aber jede Minute des Rennens im Fernsehen genossen. „Ich war in Gedanken bei der Britannia und war beim Zuschauen wie an den Fernseher gefesselt“, schmunzelt sie. „Die Britannia ist nicht nur eine großartige technische Leistung, sie ist auch wunderschön. Ich bin sehr stolz auf sie und die Crew.“ Die ursprüngliche Britannia, gebaut für König Edward VII, war sehr erfolgreich und gewann 231 Rennen. In ihren letzten Jahren wurde sie von King George V. gefahren. Sein letzter Wunsch war, dass Britannia ihm ins Grab folgen sollte. Als er 1936 starb, wurde die Britannia zum St. Catherine‘s Deep vor der Isle of Wight geschleppt und von der Royal Navy in denselben Gewässern versenkt, in denen 1851 der erste America‘s Cup ausgetragen wurde.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Der aufstieg des superbugs

    Übermässiger einsatz und missbrauch von antibiotika stellen eine ernsthafte bedrohung für die menschheit dar. Die unterfinanzierung der forschung bedeutet, dass wenig getan wurde, um das problem anzugehen. All das wird sich nun ändern, unter anderem dank einer 100 Millionen-pfund-spende von ineos an die Universität Oxford


    Ein stiller Killer, der bis 2050 jedes Jahr mehr als zehn Millionen Menschenleben bedrohen wird, muss bekämpft werden, bevor es zu spät ist, das sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie befürchten, dass verbreitete Infektionen, die jahrzehntelang erfolgreich mit Antibiotika behandelt wurden, wieder zu Killern werden könnten, sollten nicht neue Medikamente gefunden werden, die bestehende Antibiotika ersetzen, die ihre Wirksamkeit bereits verloren haben.

    Missbrauch und zu häufiger Einsatz von Antibiotika sind schuld an ihrer zunehmend kleiner werdenden Wirksamkeit. Die Unterfinanzierung der Forschung bedeutet, dass bisher wenig getan wurde, um die Situation zu bekämpfen, die als eine der größten steigenden Bedrohungen der globalen Gesundheit seit der Coronaviruspandemie gilt.

    „COVID-19 war wie ein Erdbeben“, sagt Professor Tim Walsh. „Es war schnell und plötzlich, während man Antibiotikaresistenz weder sehen noch spüren kann, aber trotzdem nimmt sie Jahr für Jahr zu.“

    Das ändert sich nun.

    INEOS hat 100 Millionen Pfund gespendet, um die Forschung an der britischen Universität Oxford über die wachsende Resistenz gegen Antibiotika zu unterstützen.

    „Antibiotikaresistenz ist eine dieser versteckten Gefahren für die Menschheit“, sagt INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Ich glaube, das ist noch nicht allgemein bekannt.“

    Alle modernen chirurgischen Eingriffe und Krebsbehandlungen sind auf wirksame Antibiotika angewiesen, um Infektionen zu reduzieren.

    „Der Verlust dieses wertvollen Geschenks würde eine Rückkehr in eine vor-antibiotische Ära bedeuten“, sagt Chirurg David Sweetnam, Chairman INEOS Oxford Institute for Antimicrobial Research. „Wir haben jetzt ein sehr enges Zeitfenster, in dem wir den Kurs ändern und verhindern können, dass das Undenkbare zum Unvermeidlichen wird.“

    Krankheiten, die sich so entwickelt haben, dass sie mit Antibiotika nur noch schwer oder gar nicht mehr zu behandeln sind, töten bereits jetzt etwa 1,5 Millionen Menschen pro Jahr.

    Doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen, dass die Medizin ins finstere Mittelalter zurückkehrt, wenn Antibiotika unwirksam und Millionen sterben werden.

    „Wenn uns diese Pandemie etwas gelehrt hat, dann ist es die Dringlichkeit, Ereignisse von großer Tragweite, die auf uns zukommen, nicht zu ignorieren“, sagt Professor Louise Richardson, Vice Chancellor der Universität von Oxford. Es wird geschätzt, dass etwa 80 Prozent (nach Gewicht) der weltweiten Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt werden, nicht immer direkt zur Behandlung von Infektionen, sondern oft zur Wachstumsförderung von Fleisch.

    „Diese Überbeanspruchung trägt dazu bei, dass Infektionen auch beim Menschen Resistenzen entwickeln, und schadet medizinischen Behandlungen“, so Professor Walsh. „Das neue INEOS Oxford Institute wird einzigartig in der Erforschung neuartiger, tierartspezifischer Medikamente sein, um die Wirksamkeit von Humanarzneimitteln länger sicherzustellen – was einen erheblichen Einfluss auf die Verzögerung der Antibiotikaresistenz-Krise haben könnte.“

    Die Universität Oxford spielte in den 1940er Jahren eine entscheidende Rolle bei der frühen Entwicklung von Antibiotika. Alexander Fleming, schottischer Arzt und Mikrobiologe, hatte 1928 zufällig Penicillin entdeckt, aber es war ein Team von Wissenschaftler/innen in Oxford, das Flemings Entdeckung – die Schimmelpilzgattung Penicillium produziert eine Substanz, die das Wachstum einiger Bakterien hemmt – in das Wundermittel verwandelte, das so viele Leben gerettet hat.

    Danach folgte eine goldene Ära der Antibiotikaforschung und -entdeckung, die jedoch ins Stocken geriet. Seit den 1980er Jahren wurden keine neuen Antibiotika mehr erfolgreich entwickelt.

    „Diese Spende wird es uns ermöglichen, Arbeiten an Antibiotika durchzuführen, von denen wir schon seit einigen Jahrzehnten träumen“, so Professor Chris Schofield, Academic Lead (Chemistry) am INEOS Oxford Institute.

    Chirurg David Sweetnam sagt, die Coronaviruspandemie habe der Welt die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung vor Augen geführt.

    Er weist darauf hin, dass die Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt wurden und aus Forschungen hervorgingen, die lange vor dem Auftreten von COVID-19 gemacht wurden.

    „Es ist klar, dass wir jetzt mit der gleichen Dringlichkeit nach neuen Antibiotika suchen müssen, wie wir es bei den Impfstoffen getan haben“, sagt er. „Die Konsequenz fortgesetzter Selbstzufriedenheit ist nicht auszudenken.“

    Die Spende von INEOS ist eine der größten, die jemals an eine britische Universität getätigt wurde.

    „Es ist ein Beispiel für eine starke Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Institutionen, um globale Probleme anzugehen“, sagt Professor Richardson.

    Wirtschaftswissenschaftler Lord O’Neill of Gatley, der das Buch „Superbugs: An Arms Race against Bacteria“ (Wettrüsten gegen Bakterien) mitverfasst hat, berichtet, dass der Erfolg von INEOS in der chemischen Industrie in Verbindung mit den großen Köpfen der Universität Oxford und den kooperierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Hoffnung gebe.

    „Dieses neue Institut, das ein Modell der Reinvestition von Gewinnen anwendet, um weitere Fortschritte auf dem Gebiet voranzutreiben, könnte der Moment des Durchbruchs sein, den die globale Antibiotikaresistenzforschung braucht“, sagt er.

    Ohne dringendes gemeinsames Handeln, um eine Zunahme von Superbugs zu stoppen, könnte die Menschheit in eine Welt zurückkehren, in der selbstverständliche Behandlungen wie Chemotherapie und Hüftoperationen zu riskant, Geburten extrem gefährlich werden und sogar ein einfacher Kratzer tödlich sein könnte.

    DIE 100-MILLIONEN-PFUNDSPENDE VON INEOS WIRD IN DEN NÄCHSTEN FÜNF JAHREN ETWA 50 FORSCHENDEN DIE MÖGLICHKEIT GEBEN:

    ZU Über- und Fehlgebrauch von Antibiotika zu INFORMIEREN

    Mit anderen weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz ZUSAMMENZUARBEITEN, um zu verhindern, dass gewöhnliche Mikroben zumultiresistenten Superbugs wie MRSA werden

    Neue Medikamente für Mensch und Tier zu ENTWICKELN

    5 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Warum die Welt einen sauberen Schnitt braucht

    INEOS konzentriert nun Energie und Fachwissen in einem neuen Geschäftsbereich, der nur ein Ziel hat: die Reduzierung von CO2-Emissionen. Der neue Geschäftsbereich mit Sitz im Vereinigten Königreich wird sich darauf fokussieren, die Produktion von sauberem Wasserstoff in ganz Europa hochzufahren – für die eigenen Standorte, aber vor allem für andere Industrien, die jetzt nach erschwinglicher kohlenstoffarmer Energie suchen.

    „Wir sind bereits von mehreren potenziellen strategischen Partnern angesprochen worden, von anderen Chemiepartnern bis hin zu Verbindungen in der Automobilindustrie“, sagt Wouter Bleukx, Leiter des neu gegründeten Wasserstoff- Geschäftsbereichs. „Wir hoffen, dass wir bald mehr über diese Partnerschaften bekannt geben können.“

    Der INEOS-eigene Geschäftsbereich INOVYN ist Europas größter Elektrolysebetreiber – eine bedeutende Technologie, die kohlenstoffneutrale Energie nutzen kann, um Wasserstoff für Strom, Industrie und Transport herzustellen.

    Der Geschäftsbereich weiß, wie man Wasserstoff sicher speichert, damit umgeht und arbeitet an einem ersten Projekt zur potenziellen Speicherung von Wasserstoff in einer seiner riesigen Salzkavernen in Großbritannien.

    „Wir sind in einer einzigartigen Position, um eine führende Rolle bei der Entwicklung dieser neuen Technologien zu spielen“, so Geir Tuft, CEO von INOVYN.

    INEOS produziert jedes Jahr 300.000 Tonnen Wasserstoff, hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Herstellung von Chlor und beim Cracken von Öl und Gas zur Herstellung von Olefinen und Polymeren.

    Der größte Teil des Wasserstoffs wird entweder als Brennstoff genutzt oder zur Herstellung anderer Chemikalien verwendet. INOVYN glaubt, dass weit mehr für das Wohl der Gesellschaft getan werden kann.

    In der letzten Ausgabe von INCH bezeichnete Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, Wasserstoff als das Heineken der Kraftstoffe, weil er so vielseitig ist.

    „Wir können Wasserstoff zum Heizen von Häusern und zum Antrieb von Verkehr und Industrie verwenden“, sagt er.

    Er meinte gegenüber INCH, dass es für die Welt unmöglich sei, ohne Wasserstoff Netto-Null-Emissionen zu erreichen – und damit den schädlichen CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren.

    INEOS ist bereits an mehreren Projekten beteiligt, um weitere Unternehmen zu ermutigen, Wasserstoff statt Öl und Gas zu verwenden.

    Der neue Wasserstoff-Geschäftsbereich wird unter dem Dach von INOVYN arbeiten, aber die Strategie wird für alle INEOS-Geschäftsbereiche weltweit gelten.

    Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren eine große Wasserstoffproduktionsanlage zu bauen.

    Zu Beginn dieses Jahres hat die Europäische Kommission ihre eigene Wasserstoffstrategie vorgestellt. Wouter sagt, dass dieser europäische Fahrplan für die weit verbreitete Nutzung von Wasserstoff in ganz Europa bis 2030 und darüber hinaus neue Chancen für den neuen Geschäftsbereich von INEOS bietet.

    „Wasserstoff ist ein wichtiges Element einer klimaneutralen Wirtschaft, die seit Jahrzehnten diskutiert wird. Endlich ist eine mit Wasserstoff betriebene Wirtschaft in greifbare Nähe gerückt“, so Wouter.

    • Der Geschäftsbereich Clean Hydrogen wird den Sitz in Großbritannien haben.
    • Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen an allen INEOS-Standorten und in anderen europäischen Industrien durch den Einsatz von grünem Wasserstoff zu senken.
    • INEOS wird die Produktion von grünem Wasserstoff an allen europäischen Produktionsstandorten hochfahren.
    • Die Produktion von Wasserstoff auf der Basis von Elektrolyse, die mit kohlenstofffreiem Strom betrieben wird, bietet Flexibilität und Speicherkapazität für Heizungs-, Strom-, Chemie- und Transportmärkte

    4 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Es ist zeit für eine neue industrielle revolution

    ​Die IT war einst die Wiege der industriellen Revolution. Jetzt – 260 Jahre später – könnten diese Städte, die einst mit Kohle betrieben wurden, kurz davor stehen, die Art und Weise, wie die Welt funktioniert, erneut verändern. HyNet North West im Vereinigten Königreich spielt eine führende Rolle im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel. Und der INEOS-eigene Geschäftsbereich INOVYN ist maßgeblich daran beteiligt. INOVYN ist Teil eines Konsortiums von weltweit führenden Organisationen, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben.

    Gemeinsam wollen sie ein Netzwerk schaffen, damit Wasserstoff produziert, sicher gespeichert und verteilt werden kann, um den Nordwesten Englands und Nordwales zu dekarbonisieren.

    „Unsere Aufgabe wird es sein, eine Möglichkeit zu finden, Wasserstoff in großen Mengen zu speichern“, sagt Richard Stevenson, Storage Projects Manager von INOVYN. „Nur dann kann das Netz mit Änderungen von Angebot und Nachfrage umgehen. Durch die Bereitstellung von Großspeichern werden wir die Stabilität des Systems erheblich verbessern.“

    Es ist ein ehrgeiziges, aber realisierbares Projekt, das von allen Beteiligten als eine Chance gesehen wird, die man nicht verpassen sollte.

    Diese kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien – kombiniert mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung – könnten helfen, die CO2-Emissionen bis 2030 um zehn Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren.

    Das entspricht einem Minus von vier Millionen Autos oder der Beheizung von mehr als fünf Millionen Haushalten.

    „Dieses Projekt ist ein Wendepunkt und wird ein bleibendes Vermächtnis für kommende Generationen im Nordwesten und in Nordwales schaffen“, sagt Richard.

    Man hofft, dass bereits 2025 etwa 400.000 Tonnen CO2 von der Industrie eingespart werden.

    In der Stanlow-Raffinerie in Großbritannien wird eine kohlenstoffarme Wasserstoffanlage in Betrieb sein, die 350 MW produziert – genug Energie, um mehr als 300.000 Haushalte mit Erdgas zu beheizen.

    Offshore- und Onshore-Erdgasanlagen werden umgebaut, um eine Million Tonnen CO2 zu transportieren und in drei Gasreservoirs im Meeresboden in der Liverpooler Bucht zu speichern. Außerdem wird das erste Wasserstoff-Pipelinenetz des Vereinigten Königreichs gebaut, um die lokale Industrie zu versorgen und ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff in die lokalen Netze zu speisen.

    „Dieser Mix kann von bestehenden Gaskesseln und -herden verwendet werden und wird als wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung von Privathäusern gesehen“, sagte Richard.

    Bis 2030 plant HyNet, im gesamten Nordwesten 30 TWh/Jahr kohlenstoffarmen Wasserstoff an die Industrie, die flexible Stromerzeugung, die Transportbranche und Heizungsunternehmen zu liefern.

    „Das sind etwa 45 Prozent der Energiemenge, die derzeit ans Gasnetz in der Region geliefert wird“, so Richard.

    INOVYN entwickelt die erste groß angelegte unterirdische Anlage im Salzbecken von Cheshire, um große Mengen Wasserstoff zu speichern und dem ersten Wasserstoffnetz Großbritanniens mit 350 km neuen Leitungen beizutreten.

    Dieser Wasserstoff wird die Dekarbonisierung des Lastenverkehrs einschließlich Zügen, LKW, Bussen und Schiffen beschleunigen.

    Bis 2030 plant HyNet zudem, jährlich eine weitere Million Tonnen CO2 aus der Industrie abzuscheiden.

    Wenn das Projekt erfolgreich ist, etabliert sich das Vereinigte Königreich als weltweit führend bei Innovationen im Bereich sauberer Energie und zeigt, was durch Zusammenarbeit erreicht werden kann.

    In diesem Jahr veröffentlicht die britische Regierung, die sich kürzlich das rechtlich verbindliche Ziel gesetzt hat, bis 2050 keine Emissionen zu verursachen, ihre mit Spannung erwartete nationale Wasserstoffstrategie.

    „Sowohl die Regierung als auch die Industrie sehen in Wasserstoff neben der Elektrifizierung eine elementare Rolle bei der Schaffung einer grüneren und saubereren Zukunft“, sagt David Parkin von Progressive Energy, dem Project Director von HyNet.

    www.hynet.co.uk

    INOVYN
    INOVYN entwickelt die erste groß angelegte unterirdische Anlage im Salzbecken von Cheshire, Vereinigtes Königreich, um große Mengen an Wasserstoff zu speichern und dem ersten Wasserstoffnetz Großbritanniens mit 350 km neuen Pipelines beizutreten.

    10 Millionen Tonnen
    Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 um zehn Millionen Tonnen pro Jahr. Dies entspricht einem Minus von vier Millionen Autos oder der Beheizung von mehr als fünf Millionen Haushalten.

    30 TWh/Jahr
    Bis 2030 plant HyNet im gesamten Nordwesten des Vereinigten Königsreichs 30 TWh/Jahr kohlenstoffarmen Wasserstoff an die Industrie, die flexible Stromerzeugung, die Transportbranche und Heizunternehmen zu liefern.

    2050
    In diesem Jahr wird die britische Regierung, die sich kürzlich das rechtlich verbindliche Ziel gesetzt hat, bis 2050 keine Emissionen zu verursachen, ihre mit Spannung erwartete nationale Wasserstoffstrategie veröffentlichen.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Globales denken

    ZWEI Weltklasse-Unternehmen, die daran glauben, dass Wasserstoff die globale Wirtschaft der Zukunft antreiben kann, arbeiten jetzt zusammen. Hyundai, einer der größten Autohersteller der Welt, und INEOS, eines der größten Chemieunternehmen der Welt.

    Sie haben eine Absichtserklärung zur Erkundung neuer Möglichkeiten zur Beschleunigung der globalen Wasserstoffwirtschaft unterzeichnet.

    „Die Zusammenarbeit von INEOS und Hyundai bietet beiden Unternehmen neue Möglichkeiten, um ihre Vorreiterrolle in der umweltfreundlichen Wasserstoffwirtschaft auszubauen“, sagt Peter Williams, Technology Director von INEOS. „Wir versuchen zunächst, Projekte des öffentlichen und privaten Sektors zu fördern, die sich auf die Entwicklung einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa konzentrieren.“

    Beide Unternehmen wissen um den Wert des Wasserstoffs, der in der Vergangenheit wegen seiner vielen Einsatzmöglichkeiten als das Heineken der Kraftstoffe bezeichnet wurde.

    Wasserstoff kann zum Heizen von Häusern sowie zum Antrieb von Verkehr und Industrie verwendet werden. Wird er als Brennstoff verbrannt, wird nur Wasser emittiert. INEOS produziert etwa 300.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr, hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Herstellung von Chlor und beim Cracken von Gas und Öl zur Herstellung von Olefinen und Polymeren.

    Hyundai leistete 2013 Pionierarbeit mit dem weltweit ersten in Serie gefertigten Wasserstoffauto.

    Seitdem ist der Autohersteller, der seine Jahresproduktion von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen bis 2030 auf 700.000 Einheiten steigern will, weiter auf diesem Weg.

    Der wasserstoffbetriebene NEXO SUV des Unternehmens wurde als ein Auto beschrieben, das so schön sauber ist, dass es die Luft während der Fahrt reinigt. Es dauert nur fünf Minuten, um den Tank zu füllen, der für 414 Meilen ausreicht.

    Als Teil der Vereinbarung, die im November 2020 unterzeichnet wurde, werden die beiden Unternehmen untersuchen, ob das Brennstoffzellensystem der zweiten Generation von Hyundai im Geländewagen von INEOS, The Grenadier, eingesetzt werden kann.

    Saehoon Kim, Senior Vice President und Leiter des Fuel Cell Centre bei der Hyundai Motor Company, sagt, er hoffe, dass Hyundais jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Wasserstoff-Brennstoffzellen mit dem Fachwissen von INEOS kombiniert werden könne, um die Massenproduktion von grünem Wasserstoff und Brennstoffzellen für The Grenadier zu unterstützen. „Dies wird eine bedeutende kohlenstoffarme Alternative für ein breites Spektrum von Sektoren sein“, sagt er.

    Pete fügt hinzu, dass die Erfahrung von INEOS bei der Speicherung und Handhabung von Wasserstoff in Verbindung mit dem etablierten Know-how in der Elektrolysetechnologie beide Unternehmen in eine einzigartige Position versetzt, um den Fortschritt in Richtung einer kohlenstofffreien Zukunft auf der Basis von Wasserstoff voranzutreiben.

    INEOS kauft Autofabrik zum Bau eines Geländewagens

    INEOS investiert in das moderne Werk und die hochqualifizierten Arbeitskräfte von Mercedes-Benz in Hambach, Frankreich.

    „Es war eine einzigartige Gelegenheit, die wir einfach nicht verpassen konnten", sagt INEOS-Gründer und Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe.

    „INEOS Automotive hatte die Vision, den weltbesten Geländewagen zu bauen. In unserem neuen Zuhause in Hambach werden wir genau das tun.“

    Am Standort werden derzeit die Elektrofahrzeuge Smart EQ fortwo von Daimler gebaut.

    Im Rahmen der Vereinbarung baut INEOS Automotive weiterhin den Smart und produziert Bauteile für Mercedes-Benz.

    „Diese Akquisition markiert unseren bisher größten Meilenstein in der Entwicklung von The Grenadier“, so CEO Dirk Heilmann.

    „Neben dem umfangreichen Testprogramm, das unsere Prototypenfahrzeuge zurzeit durchlaufen, können wir in Hambach nun mit den Vorbereitungen für den Bau beginnen.“

    Der erste Grenadier wird voraussichtlich Anfang 2022 vom Band laufen. Dirk sagt, dass die Fabrik, die etwa 200 km von Stuttgart entfernt ist, die perfekte Lage hat, um die Lieferketten optimal zu nutzen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Hope for the future

    BIOVYN™, eine neue Generation von PVC, macht die nächste Generation stolz: Es wird anstatt aus reinem Gas und Öl aus den Rückständen der Holzzellstoffproduktion hergestellt. Es wurde für eine neue fossilfreie Vorschule in der schwedischen Stadt Göteborg verwendet. Die Stadt hat den ehrgeizigen Plan, die Treibhausgasemissionen der Stadt bis 2050 um 75 Prozent zu senken.

    Für den INEOS-eigenen Geschäftsbereich INOVYN, der hinter dem neuen PVC steht, ist es eine große Ehre, an dem „The Hope Project“ beteiligt zu sein. „Es ist ein innovatives Projekt, das beweist, dass fossilfreies Bauen möglich ist“, sagt Inna Jeschke, Marketing Managerin bei INOVYN.

    „Es hat eine Reihe von Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten, Innovatorinnen und Innovatoren, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Lieferanten zusammengebracht, um ein wirklich nachhaltiges Gebäude für die Gemeinschaft zu bauen.“

    INOVYN ist eine Partnerschaft mit Pipelife Schweden eingegangen, das mit der Lieferung der nachhaltigen PVC-Rohre beauftragt wurde. „Wir haben es geschafft, den CO2-Fußabdruck für diese Rohrinstallationen um beachtliche 76 Prozent zu senken“, berichtet Pipelife Project Manager Ove Söderberg.

    Das Tolle an BIOVYN™, obwohl es teurer als herkömmliches PVC ist, ist, dass es nicht nur überwiegend aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt wird, der nicht mit der Nahrungskette konkurriert. Die Treibhausgasemissionen werden bei der Produktion zudem im Vergleich zu konventionell hergestellten PVC um mehr als 90 Prozent reduziert.

    „Die nachhaltigen und innovativen Eigenschaften von BIOVYN™ machen es zum perfekten Material für dieses Vorzeigeprojekt“, sagt Ove. BIOVYN™, das im Oktober 2019 der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, ist das weltweit erste kommerziell produzierte, bio-basierte PVC.

    Seitdem gewinnt es Fans und legt weltweit beim Verkauf zu. „Aus allen Ecken der Welt bekunden Menschen Interesse an dem Projekt – von direkten Kunden aus der Bodenbelags- und Rohrindustrie bis hin zu einem prominenten Automobilhersteller“, erzählt Inna.

    All dies geschah nicht über Nacht. Zunächst musste INEOS O&P in Köln, Deutschland, prüfen, ob sie die Biomasse – den nachwachsenden Rohstoff – sichern können. Nachdem das Team in Köln das geschafft hatte, musste sichergestellt werden, dass die Biomasse im Kölner Kracker in Bio-Ethylen umgewandelt werden konnte.

    Nachdem auch diese Hürde genommen war, wurde das Bio-Ethylen direkt zum INOVYN-Werk in Rheinberg in Deutschland transportiert, wo es zur Herstellung von BIOVYN™ verwendet wurde.

    Die Nachhaltigkeit des Bio-PVCs wurde bereits vom Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) zertifiziert, dessen weltweite Aufgabe es ist, Best Practices für die nachhaltige Produktion von Biomaterialien zu unterstützen.

    PVC ist für das moderne Leben unverzichtbar und wird bereits im großen Umfang im Bereich der erneuerbaren Energien, in Fahrzeugen, Gebäuden, Fußböden, in der Technik und in medizinischen Geräten eingesetzt.

    „BIOVYN™ treibt die Nachhaltigkeit weiter voran“, sagt Luc Castin, Business Manager INOVYN.

    Rolf Hogan, Executive Director des RSB, hat das neueste PVC-Produkt von INOVYN als einen echten Vorreiter in der entstehenden Kreislauf-Bioökonomie bezeichnet.

    „THE HOPE PROJECT“
    Die neue „fossilfreie“ Vorschule in der schwedischen Stadt Göteborg hat ehrgeizige Pläne, die Treibhausgasemissionen der Stadt bis 2050 um 75 Prozent zu senken.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Null toleranz

    INEOS in Antwerpen hat sich verpflichtet, die von der EU gesetzten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu übertreffen. Hans Casier, CEO INEOS Phenol & Nitriles, sagt, dass die Konzentration auf die Verringerung der Emissionen an der Quelle entscheidend wird, statt sie nur abzufangen und zu speichern: „Alle unsere Standorte in Antwerpen haben jetzt einen klaren, erreichbaren Fahrplan.“

    Der Plan ist, dass INEOS bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen für ihr gesamtes Geschäft im Hafen von Antwerpen erreicht. Er berücksichtigt aber auch das Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken.

    In Antwerpen wird eine neue Kracker und Propan-Dehydrierungsanlage für fünf Milliarden Euro gebaut – und mit Energie aus dem ENGIE-Windpark in der Nordsee versorgt.

    In der neuen Anlage, die es ermöglicht, schrittweise Emissionen zu reduzieren, werden Olefine hergestellt, die als Schlüsselchemikalien in der Auto-, Bau-, Transport- und medizinischen Industrie benötigt werden.

    Neben der Umstellung auf Ökostrom plant INEOS auch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit bestehenden industriellen Abwärme- und Dampfnetzen in der Region und den verstärkten Einsatz von Wasserstoff in den chemischen Prozessen und Kraftwerken.

    Das Unternehmen ist auch an einem ehrgeizigen Plan in Lillo, Belgien, beteiligt, bei dem abgeschiedenes Kohlendioxid mit grünem Wasserstoff gemischt wird, um Methanol zu produzieren. Methanol wird in allen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff verwendet.

    Neben Gas und Öl wird auch der Einsatz von mehr recycelten bzw. biologisch erzeugten Rohstoffen erforscht.

    „All diese Aktivitäten werden durch ein kontinuierliches Streben nach Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz unserer Prozesse unterstützt“, so Hans.

    Obwohl der Schwerpunkt darauf liegt, die Produktion von CO2 zu vermeiden, anstatt darauf zu warten, es später zu sammeln und zu speichern, sollte die Speicherung in Zukunft immer noch eine option für INEOS sein.

    Dabei kann INEOS auf die Erfahrungen der bestehenden Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung in Zwijndrecht, Tavaux, Lavéra und Köln zurückgreifen.

    Derzeit werden etwa 100.000 Tonnen CO2, die als Nebenprodukt der Ethylenoxid-Produktion in Zwijndrecht anfallen, aufgefangen, gereinigt, verflüssigt, verkauft und wiederverwendet.

    INEOS entwirft klare roadmap

    Die Roadmap wurde entwickelt, um INEOS den Weg zu einer klimaneutralen Welt aufzuzeigen.

    Die Anlagen von INEOS im Hafen von Antwerpen mögen die ersten sein, die sich auf diese Reise begeben. Sie werden jedoch nicht die letzten sein.

    „Die Roadmap wird ausgerollt und alle Geschäftsbereiche von INEOS können herausfinden, an welchen Stellen sie sich verbessern können, um ihre Kohlenstoffemissionen zu senken“, sagt Greet Van Eetvelde, Head of Energy & Innovation der INEOS-Gruppe.

    Seit einem Jahr arbeitet sie gemeinsam mit Matthias Schnellmann, Carbon Business Developer, an der umfassenden Roadmap.

    Gemeinsam mit den INEOS-Standorten in Antwerpen haben sie Umweltdaten gesammelt, um eine Grundlage für einen klaren und starken Plan zur Emissionsreduzierung zu schaffen.

    Die Roadmap zeigt, wie INEOS die Emissionen reduzieren kann, indem man entweder auf andere

    Brennstoffe umsteigt, erneuerbare Rohstoffe verwendet, die Energie- und Ressourceneffizienz der Anlagen erhöht oder den Kohlenstoff auffängt, nutzt oder speichert.

    „Die meisten unserer Standorte sind bereits energieeffizient, sodass die Fokussierung darauf allein für uns keine nennenswerten Gewinne bringt“, so Matthias. „Der Wechsel von Brennstoffen oder die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen hingegen schon. Wir denken, dass es besser ist, unsere Emissionen zu reduzieren, als sie aufzufangen und zu speichern.“

    Er sagt auch, dass einige Standorte Wasserstoff als Nebenprodukt herstellen, der wiederum von einem anderen Standort verwendet werden könnte, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

    „Jeder Standort hat andere Anforderungen“, sagt er. „Die Lösung wird nicht für alle gleich sein. Die Roadmap wird uns dabei helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen Prozesse verbessert werden können, um etwas zu bewirken.“

    Man hofft, dass die Roadmap ein Klima positiver Wettbewerbsfähigkeit in allen Geschäftsbereichen und Standorten von INEOS auf der ganzen Welt schaffen wird.

    project-one.ineos.com/en

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    Die lichter anlassen

    An dem Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus zu einer globalen Pandemie erklärte, ergriff INEOS entscheidende Maßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit knapp mehr als 4.500 Menschen an diesem neuen, unsichtbaren Killer gestorben und viele Regierungen widersetzten sich nationalen Lockdowns. Einige verharmlosten das Virus sogar als „gewöhnliche Erkältung“.

    INEOS war alarmiert. Es hat Standorte in mittlerweile 29 Ländern, darunter auch China, wo das Virus vermutlich seinen Ursprung hat.

    „Die Tatsache, dass wir ein globales Unternehmen sind, war eine unserer Stärken“, sagt Jeff Seed, SHE Director bei INEOS. „Unsere asiatischen Standorte gaben uns ein Gefühl dafür, was zu erwarten war und wie wir möglicherweise von dem Virus betroffen sein könnten.“

    Die Botschaft aus Asien war klar: Wer seine Anlagen und Geschäftsbereiche am Laufen halten will, muss seine Beschäftigten sofort schützen. Als globaler Hersteller von lebenswichtigen Chemikalien, die die Welt bald mehr denn je benötigen würde, wurde dieser Ratschlag von INEOS sehr ernst genommen.

    „Sicherheit war schon immer unsere oberste Priorität. Dazu gehört auch, dass wir so arbeiten, dass es für alle unsere Betriebsteams sicher ist“, sagt Jeff. „Unsere ausgezeichnete Sicherheitsbilanz basiert auf klaren Verfahren und Regeln.“

    Ein COVID-Notfallplan wurde schnell vereinbart. Jeder Geschäftsbereich erstellte strenge Sicherheitsprotokolle, um die Sicherheit der eigenen Belegschaft zu gewährleisten, während die Anlagen weiterliefen.

    Unsere Menschen, die überall auf der Welt in Büros arbeiteten, wurden angewiesen, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Geschäftsbereiche wurden aufgefordert, Personal, das für den Betrieb und die Wartung der Anlagen unabdingbar ist, zu identifizieren.

    „Das war entscheidend. Wir können diesen Menschen nicht genug danken, die unsere Anlagen auf beeindruckende Weise sicher am Laufen hielten“, so Simon Laker, INEOS Group Operations Director.

    Darüber hinaus wurden alle nicht erforderlichen Arbeiten an den Anlagen verschoben und alle nicht notwendigen Geschäftsreisen verboten.

    „Wenn wir nicht schnell gehandelt hätten, hätte das Virus in unsere Standorte eindringen und viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr schnell krank machen können“, sagt Jeff. „Wir möchten zum einen gewährleisten, dass unsere Beschäftigten gesund bleiben, und zum anderen sicherstellen, dass unsere Anlagen und Standorte weiterhin produzieren können.“

    Jeff war gemeinsam mit Simon am INEOS-Standort Green Lake in den USA, als INEOS Capital sie bat, mit den ersten Vorbereitungen für die Aufrechterhaltung der Produktion während der Pandemie zu beginnen.

    „Zu diesem Zeitpunkt wussten wir wirklich nicht, welche Auswirkungen das auf unsere Tätigkeiten in der ganzen Welt haben würde“, berichtet er. „Aber wir waren fest entschlossen, den Betrieb auf eine Weise fortzusetzen, die für alle unsere Betriebsteams sicher war.“

    Im Falle eines Ausbruchs des Coronavirus war INEOS darauf vorbereitet, Standorte zu schließen.

    Es wurden wöchentliche Telefonate zwischen den Personalleitungen der einzelnen Geschäftsbereiche eingerichtet, um die Situation an den einzelnen Standorten und in den einzelnen Ländern zu überwachen. Außerdem wurden regelmäßige Vorstandssitzungen in jedem Geschäftsbereich abgehalten, um sicherzustellen, dass bei Bedarf schnell gehandelt werden konnte.

    In Großbritannien wurden die für die Produktion notwendigen Beschäftigten von INEOS regelmäßig getestet.

    „Das war ein wirklich guter Weg, dem Virus einen Schritt voraus zu sein“, so Jeff.

    Die Maßnahmen von INEOS bedeuteten, dass kein einziger Standort schließen musste, es sei denn, dies wurde durch die Regierung vor Ort vorgeschrieben.

    „Unsere strikten Verfahren und unser schnelles Handeln haben dafür gesorgt, dass wir die positiven Fälle unter Kontrolle halten konnten und unsere Beschäftigten geschützt waren, während wir unseren Betrieb aufrechterhielten“, so HR Director Jill Dolan.

    Beschäftigte, die Symptome von COVID-19 aufwiesen, wurden angewiesen, nicht zur Arbeit zu kommen. Da die Regelungen zu Testungen von Land zu Land unterschiedlich waren, war es nicht immer möglich, die Betroffenen zu testen.

    „Das ist einer der Gründe, warum die genaue Zahl der positiven Fälle bei INEOS nicht bekannt sein wird“, berichtet Jill. „Aber dieser Ansatz war der Schlüssel, um eine Ausbreitung des Virus auf ein Minimum zu beschränken.“

    INEOS stellte ebenfalls sicher, dass die Beschäftigten, die sich aufgrund eines engen Kontakts mit anderen Personen selbst isolieren mussten, dies taten, um sich und ihre Familien zu schützen.

    INEOS schaffte es nicht nur, den eigenen Betrieb aufrecht zu erhalten. Aufgrund des frühzeitigen Handelns war man auch in der Lage, den beispiellosen, weltweiten Bedarf an Chemikalien zu decken. Diese werden dringend benötigt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und Infizierte zu behandeln.

    Die Produktion wurde an vielen INEOS-Standorten hochgefahren, wobei die INEOS-eigenen INOVYN-Anlagen in ganz Europa ununterbrochen liefen, um Natriumhypochlorit (Haushaltsbleichmittel) zu produzieren. Es wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF als die beste und schnellste Methode zur Abtötung von Coronaviren auf Oberflächen anerkannt.

    Außerdem baute das Unternehmen in weniger als zehn Tagen sechs Anlagen zur Herstellung von Handdesinfektionsmitteln und lieferte Millionen von Flaschen kostenlos an Tausende von Krankenhäusern.

    Durch die Verlagerung von Aktivitäten weg von nicht unbedingt erforderlichen Arbeiten an Standorten in den USA, Europa und dem Vereinigten Königreich hielt INEOS den Chemikalienfluss zu denjenigen aufrecht, die lebenswichtige medizinische Materialien, Desinfektionsmittel und Geräte herstellen.

    Viele Länder waren darüber hinaus zu Recht um den Schutz ihrer Trinkwasserversorgung besorgt. In den USA wird Acrylamid und Polyacrylamid von INEOS benötigt, um Wasser zu reinigen. Britische Wasserunternehmen verließen sich auf INEOS, um Chlor bereitzustellen, das notwendig ist, um 98 Prozent des britischen Wassers trinkbar zu halten.

    „Wir haben früher als viele andere große Unternehmen gehandelt, weil es sowohl um die öffentliche Sicherheit als auch um die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs ging“, so Jeff.

    INEOS weiß, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist, trotz der Hoffnung, dass bald ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen.

    „Wir sind zwar noch nicht über den Berg, aber die Tatsache, dass wir es bis hierher geschafft haben, unsere Beschäftigten zu schützen und unsere Anlagen am Laufen zu halten, ist ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement aller“, sagt Tom Crotty, Communications Director von INEOS.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Die Zukunft gestalten

    Verbundwerkstoffe prägen die Welt wie nie zuvor. Anders als Metall lassen sie sich nicht nur in fast jede Form bringen, sondern sind zäher und leichter als Stahl, feuerfest und rosten nicht.

    „In der Vergangenheit hat die Verschlechterung von Baustahl in extremen Fällen zu einem katastrophalen Versagen der Struktur geführt“, sagt Lynn Calder, CEO INEOS Composites.

    Das erlebte die Welt am 14. August 2018, als ein 200 Meter langes Teilstück der Morandi-Brücke in Genua einstürzte und 43 Menschen tötete.

    Expertinnen und Experten sagen, dass die Stahlseile der Brücke mit Beton ummantelt waren, wodurch die Korrosion nicht sichtbar war. Der Stahlturm, der auch einstürzte, war ebenfalls mit Beton ummantelt. Rostet Stahl, dehnt er sich aus und kann Risse im Beton verursachen.

    Verbundwerkstoffe funktionieren anders – und als solche haben sie ihren Weg in Autos, Lastwagen, Boote, Häuser, Infrastruktur, Chemieanlagen und das Meer gefunden, wo sie den härtesten Bedingungen standhalten können.

    Die Verbundharze von INEOS sind resistent gegen den Angriff von Chemikalien.

    Als solche wurden sie anstelle traditioneller Materialien in vielen Produktionsanlagen von INEOS eingesetzt, darunter auch in der Niederlassung von INEOS Pigments in Ashtabula in Ohio, USA.

    „Auch die Stahlverstärkung in Betonbrücken wird inzwischen durch Verbundwerkstoff-Verstärkung ersetzt“, so Lynn.

    Verbundstücke sind darüber hinaus gut für die Umwelt. Die Harze von INEOS Composites haben sich als eine der Schlüsselkomponenten bei der Gestaltung der Zukunft von Windkraftanlagen erwiesen, da sie leichter als Stahl sind.

    2019 wurde in Cherbourg, Frankreich, der längste Windradflügel der Welt gebaut. Mit 107 Metern war er länger als ein Fußballfeld.

    „Diese Flügel könnten ohne das Verhältnis von Festigkeit und Gewicht von Verbundwerkstoffen nicht in der heutigen extremen Größe gebaut werden und diese enorme Leistung erzeugen“, so Lynn.

    INEOS ist stolz darauf, dazu beigetragen zu haben, einen Markt für recycelte Kunststoffe zu schaffen.

    In jedem 220-kg-Fass des PET-Produktportfolios von Verbundharzen befinden sich die Reste von etwa 1.800 recycelten PET-Flaschen.

    „Indem wir recyceltes PET als Rohmaterial für die Herstellung von Verbundwerkstoffen verwenden, schließen wir den Kohlenstoff ein“, so Lynn.

    Damit zeigt INEOS der Welt auch, dass man es mit dem Versprechen ernst meint, bis 2025 325.000 Tonnen recyceltes Polymer in den eigenen Produkten zu verwenden.

    INEOS Enterprises hat vereinbart, das gesamte Composites-Geschäft von Ashland zusammen mit dem europäischen BDO-Geschäft im Jahr 2018 für eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen. Allein der Geschäftsbereich Composites verfügt über 15 Produktionsstandorte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und dem Nahen Osten und beschäftigt 1.000 Menschen.

    Ashley Reed, CEO INEOS Enterprises, sagt, dass Verbundharze seit 30 Jahren das Material der Wahl für die Bootsbauer der Welt seien. Aus gutem Grund: wegen der unglaublichen Eigenschaften. „Wir glauben, dass Kompositharze unter INEOS ein großes Wachstumspotenzial haben“, sagte er seinerzeit.“

    Nach Abschluss der Transaktion 2019 wurde INEOS Composites zu einem eigenständigen Geschäftsbereich.

    Mit Blick auf die Zukunft sind Verbundwerkstoffe gut aufgestellt, um die Herausforderung der Bauindustrie, mehr umweltverträgliche Produkte zu verwenden, zu meistern.

    Andrew Miller, Head of INEOS Composites Europe, sagt, dass der Markt ein wachsendes Interesse an Bio- und recycelten PET-basierten Harzen zeige. „Faserverbundwerkstoffe sind einfach einzubauen und zu warten, haben eine lange Lebensdauer und können recycelt werden. Es ist also leicht zu erkennen, warum sie weitaus wettbewerbsfähiger sein werden als herkömmliche Materialien wie Stahl und Beton“, berichtet er.

    INEOS-VERBUNDWERKSTOFFE

    Weltmarktführer bei ungesättigten polyesterharzen, vinylester harzen und  geloberflächen

    • Funktionelle Eigenschaften
    • Korrosionsbeständigkeit
    • Brandverzögerung
    • Ultraviolett-Beständigkeit
    • Wasser- und Chemikalienbeständigkeit
    • Hohe mechanische Eigenschaften
    • Thermische und elektrische Isolierung
    • Stoß- und Kratzfestigkeit
    • Hohe Festigkeits-Gewichts-Verhältnisse

    WWW.INEOSCOMPOSITES.COM

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Schicker spender

    INEOS hat wieder einmal mit traditionellem Denken aufgeräumt. Es hat den einstmals bescheidenen Handdesinfektionsmittelspender in ein stilvolles Objekt verwandelt, das in den elegantesten Geschäften, Büros, Schulen, Restaurants und Wohnungen blendend aussieht.

    „Es ist das erste Mal, dass viele Menschen darüber nachdenken, zu Hause einen Desinfektionsmittelspender zu installieren“, sagt Oli Hayward-Young, der mit dem Projekt betraut ist. „Wenn ein Spender ins Haus kommen soll, muss er gut aussehen und zur übrigen Einrichtung passen.“

    Oli sagt, dass viele traditionelle Spender wie „hässliche, weiße Plastikboxen“ aussehen. „Sie hinterlassen ein negatives Gefühl, sobald man einen Raum betritt“, berichtet er. „Dies ist nun ein neues Konzept für Spender.

    Es wird viele Geschäfte geben, die ihre Belegschaft und Kunden schützen wollen, ohne Aussehen und Atmosphäre der Räumlichkeiten zu beeinträchtigen. Unser Spender wurde so designt, dass er ästhetisch ansprechend ist.“

    Nicht nur das, denn er wurde auch von demselben Weltklasse-Team entworfen, das den Grenadier, das neue Geländefahrzeug von INEOS, das nächstes Jahr auf den Markt kommen soll, gestaltet hat.

    Der Mann, der half, den Grenadier auf dem Papier zu konzipieren, ist Toby Ecuyer, ausgebildeter Architekt und einer der besten britischen Designer von Superyachten.

    Er hat geholfen, zwei Arten von Spendern zu entwickeln – einen für den öffentlichen Bereich und einen kleineren für private Haushalte. Den Spender für den professionellen Bedarf, der von einem Unternehmen bzw. einer Institution individuell angepasst werden kann, gibt es in drei Ausführungen: für den Tisch, freistehend oder zur Wandmontage. Das kleinere Modell, das in den Farben Rot, Crème, Silber oder Schwarz erhältlich ist, kann auf der Küchenarbeitsplatte oder einem Tisch stehen bzw. an der Wand – etwa neben der Eingangstür – montiert werden.

    Das Schweizer Maschinenbauunternehmen Gritec fertigt zunächst 20.000 Spender am Standort in Grüsch.

    Beide wurden kurz vor Weihnachten zusammen mit den einfach zu montierenden Nachfüllkartuschen über die Website von INEOS Hygienics zum Verkauf angeboten.

    „Wir nahmen sofort das Interesse der Öffentlichkeit wahr“, berichtet Oli. Für ihn, er kam Anfang des Jahres zur neuen globalen Consumer Healthcare-Marke von INEOS, ist jetzt eine aufregende Zeit.

    „INEOS war schon immer im Hintergrund tätig und hat Produkte hergestellt, welche die Gesellschaft braucht“, sagt er. „Aber jetzt sind wir vorne mit dabei, um die Welt wieder auf die Füße zu stellen.“

    Am Freitag, 23. Oktober 2020, um 21.45 Uhr, schrieb INEOS mit der allerersten TV-Werbekampagne zur Vorstellung der Handdesinfektionsmittel in Krankenhausqualität Geschichte. Der Werbespot feierte sein Debüt in „Coronation Street“, das ist eine seit langem laufende beliebte britische Soap.

    George Ratcliffe, Chief Operating Officer von INEOS Hygienics, beschreibt dies als wichtigen Meilenstein im Leben des jungen Geschäftsbereichs. „Unsere Produkte wurden auf dem Höhepunkt der Pandemie in Krankenhäusern verwendet. Auch unsere Spitzensportteams nutzen sie“, erzählt er. „Das war unsere Chance, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir, obwohl wir ein neuer Marktteilnehmer sind, eine vertrauenswürdige Alternative sind.“

    Die Werbeaktivitäten scheinen gewirkt zu haben: „Unser wöchentlicher Umsatz stieg um über 40 Prozent, nachdem der Spot gezeigt wurde“, so George.

    INEOS gründete die globale Consumer Healthcare-Marke INEOS Hygienics im Juli 2020.

    Oli berichtet, dass der Aufbau der Spendersparte des Geschäftsbereichs und die so schnelle Markteinführung des Produkts eine erstaunliche Teamleistung gewesen sei.

    „Wir konnten auf das Projektmanagement, das kaufmännische und technische Know-how in der gesamten Gruppe zurückgreifen. Unsere Beschäftigten haben sich in sehr schwierigen Zeiten der Herausforderung gestellt“, sagt er.

    Das Geschäft sei langfristig und in einer neuen Ära aufgebaut worden, in der Handdesinfektionsmittel noch nie so wichtig waren wie heute.

    „Obwohl wir 2020 einen Anstieg bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln gesehen haben, glauben wir, dass es eine dauerhafte Auswirkung geben wird“, so George. „Die Einstellung der Menschen hat sich geändert. Allen ist jetzt bewusst, warum es so wichtig ist, die Hände sauber zu halten, um nicht krank zu werden.“

    WWW.INEOSHYGIENICS.COM

    Tottenham arbeitet mit INEOS zusammen

    Der TOTTENHAM Hotspur Football Club hat sich mit INEOS Hygienics zusammengetan, um die Sicherheit seiner Spieler, Beschäftigten und Fans zu gewährleisten.

    Der Premier-League-Fußballverein bestellte Hunderte der neuen berührungslosen Handdesinfektionsmittelspender von INEOS, nur wenige Tage nachdem INEOS Hygienics die Produktreihe auf den Markt gebracht hatte, um ein hohes Hygieneniveau im Stadion aufrechtzuerhalten.

    „Es war fantastisch zu sehen, wie die Spender vom Band liefen“, sagt George Ratcliffe, COO INEOS Hygienics.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Perfekte partner

    INEOS hat sich mit einem weiteren Unternehmen zusammengetan, das helfen wird, Plastikmüll zu reduzieren – und einer umweltbewussteren Öffentlichkeit mehr von dem zu geben, was sie erwartet. Durch die Zusammenarbeit von INEOS Olefins & Polymers und Saica Natur ist es gelungen, hochleistungsfähige flexible Verpackungen zu schaffen, die zu mehr als 60 Prozent aus recyceltem Polyethylen niedriger Dichte und linearem Polyethylen niedriger Dichte bestehen.

    Rob Ingram, CEO von INEOS O&P Europe North, sagt, dass dafür auf beiden Seiten erhebliche technische Hindernisse überwunden werden mussten.

    „Saica ist Experte im Recycling von gebrauchten Kunststofffolien“, berichtet er. „Wir haben das Know-how in der Polymerwissenschaft, um die Qualität, Spezifikation sowie die Leistung des Endprodukts zu verbessern.“

    Die neuen Polymere in Verpackungsqualität, die unter anderem für die Herstellung von flexiblen Beuteln für Waschmittel verwendet werden können, wurden nun in das neue Kunststoffsortiment von INEOS aufgenommen, das bei seiner Einführung im Oktober 2019 als bahnbrechend gefeiert wurde.

    „Wir machen nicht gerne viel Aufhebens, bis wir wirklich wissen, dass wir etwas vorzuweisen haben“, sagt David Kirkwood, Polymer Business Manager.

    Das Recycl-IN-Sortiment wurde mit Polyethylen- und Polypropylen-Typen hoher Dichte eingeführt, die bis zu 50 Prozent recycelten Kunststoffabfall enthalten.

    Das Sortiment wurde nun um Polyethylen niedriger Dichte und linearer niedriger Dichte erweitert und enthält nun bis zu 60 Prozent recycelten Kunststoffabfall.

    Die Entwicklung und Erweiterung des Recycl-IN-Sortiments ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Ressourceneffizienz und trägt dazu bei, Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen, dass Kunststoffe eine wertvolle Ressource sind, die man immer wieder verwenden kann, anstatt sie nur einmal zu benutzen und dann wegzuwerfen.

    „Die Verwendung von Kunststoffabfällen als Rohstoff für unsere Produkte trägt dazu bei, den Einsatz neuer Gas- und Ölressourcen zu reduzieren“, so Rob.

    Die Entscheidung von INEOS O&P, eine Partnerschaft mit Saica, einem führenden spanischen Abfallentsorgungsunternehmen, einzugehen, bedeutet, dass der Geschäftsbereich nun über eine zuverlässige Versorgung mit recyceltem Produkt verfügt.

    Diese recycelten Produkte können mit den eigens von INEOS hergestellten Hochleistungspolymeren kombiniert werden, um Polymertypen herzustellen, aus denen flexible Verpackungen gefertigt werden können, die genauso gut sind wie das Original.

    „Dies ist ein Beispiel für das Engagement für ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum“, sagt Victor Sanz, Director General von Saica Natur. „Es zeigt, dass wir uns in Richtung eines Kreislaufwirtschaftsmodells bewegen, indem wir Ressourcen auf nachhaltigere und effizientere Weise nutzen.“

    2019 – um die Einführung dieser neuen Reihe von Hybridkunststoffen zu unterstützen – unterzeichnete INEOS langfristige Vereinbarungen mit einer Reihe von Recyclingunternehmen. Darunter auch Viridor, Großbritanniens größte Kunststoffrecycling- und Wiederaufbereitungsanlage.

    Die neue Anlage in Avonmouth, in der Nähe von Bristol, Großbritannien, wird von Viridors 252 Millionen Pfund teurer Energierückgewinnungsanlage betrieben. Diese nutzt nicht recycelbare Abfälle zur Erzeugung von Strom und Wärme.

    „Partnerschaften wie die mit INEOS sind entscheidend für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft, in der jedes Produkt zu einem Großteil aus recycelten Kunststoffen besteht“, sagt Keith Trower, Managing Director von Viridor Resource Management.

    2019 ergab der Recycling-Index, der die Einstellung der Öffentlichkeit zum Recycling verfolgt, dass neun von zehn Befragten der Meinung sind, dass vorhandenes Plastik wieder verwendet werden sollte.

    „Die Botschaft der Öffentlichkeit könnte nicht klarer sein, wenn es um das Recycling und die Rückführung von recycelten Inhalten in die Wirtschaft geht“, sagt Viridor-Geschäftsführer Phil Piddington. „Wo andere Abfall sehen, sehen wir Ressourcen.“

    • DURCH DIE PARTNERSCHAFT KÖNNEN HOCHQUALITATIVE FLEXIBLE VERPACKUNGEN HERGESTELLT WERDEN, DIE ZU MEHR ALS 60 PROZENT AUS RECYCELTEM KUNSTSTOFF BESTEHEN.
    • INEOS OLEFINS & POLYMERS HAT MIT DEM FÜHRENDEN ABFALLWIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN SAICA NATUR EINE LIEFERVEREINBARUNG FÜR RECYCELTES LDPE UND LLDPE GESCHLOSSEN. DIE
    • LANGFRISTIGE VEREINBARUNG HILFT INEOS, DIE WACHSENDE NACHFRAGE NACH EINEM HÖHEREN ANTEIL AN RECYCELTEN PRODUKTEN IN NACHHALTIGEN FLEXIBLEN VERPACKUNGEN IN NEUWAREQUALITÄT ZU BEDIENEN.
    • SAICA NATUR IST EIN FÜHRENDES SPANISCHES ENTSORGUNGSUNTERNEHMEN UND EXPERTE FÜR DAS RECYCLING VON GEBRAUCHTEN KUNSTSTOFFFOLIEN.
    • DIESES RECYCELTE MATERIAL WIRD IN DAS RECYCL-INSORTIMENT AUFGENOMMEN UND KANN UNTER ANDEREM FÜR DIE HERSTELLUNG VON FLEXIBLEN BEUTELN FÜR WASCHMITTEL UND KÖRPERPFLEGEPRODUKTE VERWENDET WERDEN.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    INEOS bleibt fokussiert

    NIEMAND hätte voraussagen können, dass ein Virus die Welt lahmlegen würde. Buchstäblich über Nacht änderte sich die Welt, als Länder in den Lockdown gingen, um die Verbreitung von COVID-19 zu stoppen. Was sich nicht geändert hat – und auch in Zukunft so bleiben wird – ist INEOS‘ Fokus.

    Wo auch immer es möglich war, half INEOS im Kampf gegen COVID-19. Innerhalb weniger Tage wurden Produktionsanlagen errichtet, um Millionen von Flaschen mit Handdesinfektionsmitteln für tausende Krankenhäuser herzustellen, bei denen es zu Engpässen gekommen war. Zur Unterstützung Hunderter kleiner Organisationen, die bei der Bereitstellung von Hilfe für alle, die von der Pandemie am stärksten betroffen waren, in Schwierigkeiten geraten waren wurde der INEOS-Nachbarschaftsfonds eingerichtet. Beiden Initiativen geben wir in dieser Ausgabe von INCH verdienterweise großen Raum. INEOS konzentriert sich weiterhin auf die wichtige Rolle des Unternehmens bei der Bekämpfung des Klimawandels. Dieses Thema ist ja nicht verschwunden. Im Gegenteil: Durch die Pandemie hat die Welt einen Vorgeschmack davon erhalten, wie eine Welt mit reduzierten Kohlendioxidemissionen aussehen könnte.

    In dieser Ausgabe sagt Christ Stark, CEO des Committee on Climate Change, er hoffe, dass Regierungen auf der ganzen Welt die Vorteile von Wasserstoff erkennen – ein Gas, dessen Nutzung INEOS schon seit Jahren favorisiert und das im Geschäftsbereich INOVYN eingesetzt wird. Die Pandemie hat darüber hinaus gezeigt, wie wichtig es ist, autark zu sein. Zum Höhepunkt der Krise gab es in Europa kritische Engpässe mit der Versorgung mit Handdesinfektionsmitteln. Großbritannien, Frankreich und Deutschland hatten Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Produkten aus der Türkei und China. INEOS stellt zwei aktive Inhaltsstoffe für Handdesinfektionsmittel her und reagierte auf die Versorgungsengpässe mit der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs – INEOS Hygienics. Zum ersten Mal kann die Öffentlichkeit Produkte in Krankenhausqualität kaufen.

    Dank dieser Produkte können auch die INEOS-Sportteams wieder aktiv sein. Das Team Mercedes-AMG F1 startete die Saison in der Position, in der es bleiben will – ganz vorne! Es fand zudem Zeit, INEOS in Silverstone beim Großen Preis von Großbritannien bei der Einführung seines neuen Geschäftsbereichs zu unterstützen. INEOS TEAM UK trainierte den ganzen Sommer über gut geschützt und befindet sich nun auf dem Weg nach Neuseeland.

    Auch die Fußballteams von INEOS sind wieder auf dem Rasen, wo sie mit Belstaff als offiziellem Bekleidungspartner eine gute Figur machen. Aus TEAM INEOS wurden The INEOS Grenadier. Während der Tour de France machten sie Werbung für den neuen kompromisslosen Geländewagen von INEOS. Über einen Mangel an Neuigkeiten können wir uns nie beklagen. Dieses Jahr war keine Ausnahme.

    Hinter uns liegt ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Doch der Weg, der vor uns liegt, bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel die Übernahme des Petrochemiegeschäfts von BP. Alle, die INEOS kennen, wissen, dass wir die Chancen nutzen werden.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Grenadier – A Star Is Born

    Nach vielen von Spekulationen geprägten Monaten hat The Grenadier, der robuste, leistungsstarke Geländewagen von INEOS, endlich die Hüllen fallen lassen. Ein wichtiger Meilenstein für das INEOS Automotive-Team, das diesen Moment schon herbeigesehnt hatte.

    „Die meisten Hersteller hätten gewartet – wir aber sind ein neuer Geschäftsbereich, der eine neue Marke aufbaut. Wir wollen, dass uns die Öffentlichkeit auf dieser spannenden Reise begleitet“, sagt CEO Dirk Heilmann. Das Team kann das Fahrzeug nun ganz offen testen, ohne Camouflage-Folie, Schaumstoffblöcken oder Bauteilattrappen. In den nächsten zwölf Monaten werden Prototypen des Fahrzeugs mehr als 1,8 Millionen Kilometer zurücklegen, um unter allen möglichen Bedingungen Haltbarkeit und Leistungsvermögen zu testen.

    „Vor uns liegt ein herausforderndes Programm“, meint Dirk. „Nachdem wir das Design jetzt offengelegt haben, können wir uns auf die kritische nächste Phase konzentrieren. Seit dem ersten Tag lautet unsere Philosophie Funktion vor Form – ohne Kompromisse.“

    Der Grenadier soll Ende kommenden Jahres in den Verkauf gehen, und die Erwartungen sind hoch. „Unsere Kunden werden in dem Fahrzeug leben und arbeiten. Sie wissen genau, was sie wollen!“, sagt Dirk.

    DESIGN

    Der Grenadier ist Design, nicht stylish. Er kombiniert praktische, zweckorientierte Elemente mit einem unverwechselbaren Charakter. Von der kompromisslosen, kantigen Karosserie mit den exponierten Scharnieren bis hin zu den kultträchtigen, kreisförmigen Lampen. „Wir haben jeden Quadratmillimeter genau überlegt“, so Toby Ecuyer, Head of Design.

    HECKTÜREN

    Die Hecktüren des Grenadier stehen im 70:30-Verhältnis zum hinteren Bereich des Fahrzeugs und lassen sich einzeln öffnen. So können kleinere Werkzeuge rasch ein- und ausgeladen werden. Da beide Türen geöffnet werden können, besteht maximaler Zugang zum Ladebereich. Ein am Heck montiertes Reserverad maximiert die Bodenfreiheit.

    RÄDER

    Die Räder des Grenadier sind nahe an den Ecken des Fahrzeugs angebracht, mit sehr geringem Überhang vorne und hinten. Dies gewährleistet die Anfahr- und Böschungswinkel für eine maximale Offroad-Leistung.

    Mehr entdecken auf www.ineosgrenadier.com

    WIE INEOS NACH EINEM BIER IM PUB EIN FAHRZEUG AUF DEN WEG BRINGT

    Es war eine Chance, die sich INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe nicht entgehen lassen wollte. Warum sollte INEOS nicht den spirituellen Nachfolger eines der legendärsten Geländefahrzeuge aller Zeiten bauen? Was sprach dagegen? Als er und seine Kollegen in London den Pub verließen, hatten sie einen Traum. Einen Traum, der nun Wirklichkeit geworden ist.

    Im „The Grenadier“, einem kleinen Pub im Herzen Londons, gibt es eines der besten Biere Yorkshires. Um die Ecke der INEOS-Zentrale gelegen, ist es für Jim Ratcliffe praktisch, sich dort mit ein paar Kollegen zu treffen. Bei einem Glas Timothy Taylor‘s bedauerte einer davon, dass der legendäre Land Rover Defender eingestellt worden war. Diese Bemerkung führte dazu, dass die Gruppe den Pub mit einem 600 Millionen Pfund-Plan verließ, dessen „Nachfolger im Geiste“ zu bauen. Als Name bot sich der Ort an, an dem die Idee entstanden war … The Grenadier. Und so heißt das Fahrzeug heute auch.

    Tony Whitehead, seit zehn Jahren Wirt von „The Grenadier“, ist unglaublich stolz auf die Rolle, die sein Pub bei der Entstehung des robusten, kompromisslosen Geländewagens von INEOS gespielt hat. „Unser Pub ist wegen seiner Geschichte schon weltberühmt“, so Tony. „Nun sind wir sehr stolz auf die Rolle, die wir in dieser Geschichte gespielt haben!“

    „The Grenadier“ wurde 1818 unter dem Namen „The Guardsman“ eröffnet. Der Pub änderte seinen Namen als Zeichen des Respekts für einen Grenadier, der beim Kartenspielen getrickst hatte und deshalb ermordet wurde.

    An die Decke des Pubs gepinnt sind 5 Pfund-Geldscheine von Besucherinnen und Besuchern, welche die Spielschulden des Soldaten abbezahlen sollen. Darunter ist auch ein Schein von Jim, auf dem er zwei Land Rover Defender gezeichnet hat.

    Im Laufe der Jahre besuchten viele Berühmtheiten den Pub, darunter Hollywoodstar Burt Reynolds, die Sängerin Miley Cyrus und der Schauspieler Will Ferrell. „Jim ist in bester Gesellschaft“, meint Tony. Seither sind fast drei Jahre vergangen.

    Im Juli wurde nun „The Grenadier“ – das Geländefahrzeug, dessen Entwicklung damals beschlossen wurde – endlich der Öffentlichkeit präsentiert. Jim hatte immer eine sehr klare Vorstellung davon, wie das Fahrzeug aussehen und sich anfühlen sollte.

    Tom Crotty, Communications Director bei INEOS, erinnert sich noch gut an den ersten Anruf, bei dem er vom Plan erfuhr. „Ich war überrascht", gibt er zu. „Ich wusste, Jim mag Neues, doch das war doch etwas anderes. Bedenkt man aber, wie leidenschaftlich Jim den Defender und die Produktion an sich liebt, war es dann vielleicht doch nicht so überraschend!“

    Zu Anfang war man vielerorts skeptisch, ob INEOS es schaffen würde, ohne Erfahrung ein Auto von Grund auf zu bauen. „Es wurde erwartet, dass wir scheitern würden – davon bin ich überzeugt. Sogar für die Automobilindustrie wäre es eine Herausforderung gewesen, ein neues Auto auf den Markt zu bringen“, meint Tom. „Aber dass die chemische Industrie es versuchen würde, erschien allen verrückt.“

    Unbeirrt luden Tom und sein Team die weltbesten Autokonstrukteure zu einer Art „Schaulauf“ ein. Die besten von ihnen wurden ausgewählt und durften Jim ihre Ideen präsentieren.

    Es handelte sich dabei um Expertinnen und Experten mit einer klaren Vorstellung davon, welche Reise die Automobilindustrie einschlagen solle und was genau sich die Öffentlichkeit erwarten würde. „Dieses Treffen lief nicht so gut“, gibt Tom zu. Es zeigte den Zweifelnden aber, dass es INEOS mit seinen Plänen ernst war.

    Alles musste passen. Was Jim gezeigt worden war, entsprach seinen Vorstellungen überhaupt nicht.

    „Wir fingen bei Null an und waren daher nicht durch die traditionellen Denkansätze der Automobilindustrie gebunden“, erklärt Tom. „Satellitennavi, autonomes Fahren und Tempomat interessierten uns nicht.“

    Stattdessen wandte sich Jim an einen Schiffsarchitekten, der noch nie in seinem Leben ein Auto konstruiert hatte. Toby Ecuyer ist der kreative Leiter des britischen Designstudios RWD und hatte Jims Jachten Hampshire II und Sherpa entworfen.

    Statt am Computer arbeitet er gerne mit Papier, Bleistift und Radiergummi. Außerdem ist er ein großer Fan des Land Rover Defender und verstand deshalb sofort, worum es Jim ging.

    „Ich liebe die Tatsache, dass der Defender klassenlos war“, meint er. „Ich glaube, dass die Leute das zu schätzen wussten. Leute, die nichts dabei finden, mit der Königin Tee zu trinken und in der nächsten Minute die Ärmel hochkrempeln, um einen Zaun zu reparieren. Für mich ist der Land Rover Defender der Inbegriff all dieser Dinge.“

    Beim Design des Grenadier gab die Technik den Ton an. Seine Leistung stand im Vordergrund. „Bei manchen Aspekten konnten wir richtig kreativ werden. Wir haben eng mit Jim und mit Sebastian in Deutschland gearbeitet“, meint Tony. „Wir haben Vorschläge und Ideen eingebracht, entwickelt und interpretiert. Ich weiß gar nicht, wie viele Zeichnungen wir angefertigt haben. Jeder Aspekt dieses Fahrzeugs wurde gründlich konzipiert. Wir haben tausende Zeichnungen gemacht.“

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    Tom ist vom Erfolg des Grenadier überzeugt. Dieser beruht auf der Leidenschaft, dem Engagement, der Entschlossenheit und der Detailgenauigkeit aller, die am Projekt mitgearbeitet haben.

    Toby teilt diese Ansicht. „Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag geleistet zu haben“, sagt er. „Diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen war eine unglaubliche Kraftanstrengung, an der Dutzende sehr talentierte Menschen beteiligt waren.“

    Das „Projekt Grenadier“ wie es zuerst hieß, wird von Dirk Heilmann geleitet, ehemaliger Head of Engineering and Technology bei INEOS O&P.

    Auch er hatte keinerlei Erfahrung in der Automobilindustrie, verstand aber, wie INEOS tickt und dass INEOS kein typisches Blue-Chip-Unternehmen ist.

    Als CEO von INEOS Automotive brauchte er aber jemand mit einschlägiger Erfahrung an seiner Seite. Die Wahl fiel auf Mark Tennant, der sowohl die wirtschaftliche als auch die branchenspezifische Expertise mitbrachte.

    „Wir wussten sofort, dass er der richtige Mann war“, meint Tom.

    Während der vergangenen drei Jahre leiteten und motivierten die beiden ein Team aus internationalen Spezialistinnen und Spezialisten mit einer gemeinsamen Vision: einen kompromisslosen Geländewagen zu konstruieren und zu bauen, der Straßen bewältigt, Flüsse durchquert und Berge erklimmt.

    Insgesamt waren etwa 60 Unternehmen beteiligt, alle davon erstklassig.

    Das österreichische Engineering-Unternehmen Magna Steyr hat mehr als hundert Jahre Erfahrung bei der Entwicklung einiger der widerstandsfähigsten Off-Roader der Welt. Die Federung des Grenadier wurde von Ingenieur/innen von Magna Steyr konzipiert, um die Bedürfnisse jener zu erfüllen, die ihren Geländewagen täglich für die Arbeit einsetzen.

    „Wir haben mehrere hundert Stunden Dauertests auf dem Prüfstand durchgeführt, was 300.000 Offroad-Kilometern entspricht“, erklärt Development Engineer Matthias Maier.

    Die Federung des Grenadier ist vollkommen frei von elektrischen Komponenten und damit besonders robust und einfach zu warten. Um sie zu perfektionieren, zerlegte das Team einige der berühmtesten Geländewagen weltweit, verglich sie miteinander und kombinierte ihre besten technischen Eigenschaften, um etwas noch Besseres zu schaffen.

    Carraro, ein Unternehmen mit langer Erfahrung beim Bau belastbarer Geländewagen entwickelte die Vorder- und Hinterachsen.

    Der Grenadier wird von den neuesten 3-Liter-Benzin- und Dieselmotoren von BMW angetrieben und soll nächstes Jahr in den Verkauf gehen.

    „Wir hörten immer wieder, dass das, was wir taten, nicht machbar sei“, meint Dirk. „Das war dann ein netter kleiner Ansporn für mich!“

    DER DESIGNER, DEN DIE LEHRKRÄFTE ABGESCHRIEBEN HATTEN

    ALS TOBY ECUYER die Schule verließ, hatte er die negativen Beurteilungen seiner Lehrkräfte im Kopf. „In der Schule war ich eigentlich in keinem Fach gut“, meint er. „Ihrer Meinung nach konnte ich bestenfalls darauf hoffen, in einer Fabrik Shampoo verpacken zu dürfen.“ Heute ist Toby nicht nur einer der besten Superjacht-Designer Großbritanniens, er ist auch der Urheber der Zeichnung, die den Grenadier von INEOS inspirierte – trotz der Tatsache, dass er nie zuvor ein Auto entworfen hatte.

    Toby wurde an Bord geholt, nachdem INEOS-Gründer Jim Ratcliffe die Sicht der Automobilexpertinnen und -experten, wie sein neuer Geländewagen auszusehen hätte, abgelehnt hatte.

    „Es war ein Abschied von Jachten, aber weniger weitreichend als man vielleicht glauben möchte“, so Toby.

    Tobys Designtalent wurde erst erkannt, als er nach Verlassen der Schule ein einjähriges Ausbildungsprogramm für Jugendliche absolvierte. Man ermutigte ihn, sich für einen Grundkurs am South Devon College of Arts anzumelden.

    Dort entdeckte er seine Leidenschaft für Design. „Mein Dozent förderte mein Talent und bestand darauf, dass ich Architekt werden sollte“, erzählt Toby.

    Mit Unterstützung seines Dozenten und einem vielversprechenden Portfolio ausgestattet, ergatterte Toby einen Platz an der Plymouth School of Architecture unter der Leitung von Professor Adrian Gale.

    Toby Ecuyer
    Der Grenadier wurde von einem international anerkannten Produktdesigner konzipiert, der am liebsten mit Bleistift und Papier arbeitet.

    Als ausgebildeter Architekt, ehemaliger Partner und Kreativdirektor bei RWD hat Toby individuelle, maßgefertigte Superjachten für Kunden auf der ganzen Welt mit Sinn für Detailtreue entworfen.

    „Ich wurde ohne Qualifikationen zum Studium zugelassen, abgesehen von meiner Radfahrprüfung und einem Anstecker vom Kinderfernsehprogramm!“, lacht er heute.

    Während seiner Zeit in Plymouth lernte er segeln und betrieb dies später professionell im Mittelmeer.

    Als er nach Großbritannien zurückkehrte, bekam er einen Job als Junior Designer bei EPR Architects, vermisste aber das Meer.

    Zufällig fiel sein Blick auf eine Anzeige für einen Designer im Magazin Yachting World, der zeichnen können sollte, aber sonst keine Erfahrung haben musste.

    „Das war der Anfang von 20 Jahren Bootsdesign“, erzählt er. „Ich war in meinem Element. Ich liebte die vielen Details, an die man denken muss, und die Gestaltungsfreiheit. Oft habe ich das Äußere des Bootes, die Innenräume, die Möbel und Metallgriffe, das Geschirr und Besteck, die Crew-Uniformen, ja, sogar Gepäckstücke und Brettspiele entworfen.“

    Als Jim ihn kennenlernte, war Toby gerade Kreativdirektor bei RWD geworden. Mit Jims Hilfe entwarf Toby das Interior seiner Jacht Hampshire II und sowohl das Interior als auch das Exterior seiner Jacht Sherpa.

    „Ich zeichne am liebsten auf Papier, das Ergebnis ist unmittelbar da“, meint er. „Die Idee manifestiert sich sofort auf dem Blatt. Es ist einfach fantastisch, mit jemandem zusammenzusitzen und die Vorstellung, die das Gegenüber vor Augen hat, konkret werden zu lassen.“

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    ERNTEHILFE

    INEOS Automotive hat sich nicht nur darauf konzentriert, den besten Offroader der Welt zu bauen: Das Team half zudem britischen Landwirt/innen dabei, eine moderne Landbrigade auf die Beine zu stellen, die bei der Ernte von Millionen Tonnen Obst und Gemüse mithelfen sollte, die sonst auf den Feldern verfault wären.

    Laut Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, stand die britische Landwirtschaft vor der größten Herausforderung seit der Maul- und Klauenseuche. „80.000 Leute wurden gebraucht, um die Ernte einzubringen“, sagt er.

    INEOS half dem Magazin „Farmers’ Weekly“ dabei, eine Webseite einzurichten, auf der sich Erntehelfer/innen sowie für andere Jobs in der Nähe ihres Wohnsitzes bewerben konnten. Landwirt/innen konnten auf der Webseite „The Farmers Army“ www.thefarmersarmy.co.uk per Telefon unter +44 20 8652 8638 anrufen oder per E-Mail an recruitment.services@rbi.co.uk kostenlos Stellenausschreibungen schalten. 

    8 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Wind of Change

    INEOS hat sich in einer Vereinbarung dazu verpflichtet, den CO2-Fußabdruck in Belgien um mehr als eine Million Tonnen zu reduzieren. Dies entspricht einem Minus von 100.000 PKW pro Jahr.

    Dr. Gerd Franken, Chairman von INEOS Olefins & Polymers Europe, bezeichnet die Vereinbarung mit einer Laufzeit von zehn Jahren, das mit dem Energieerzeuger ENGIE abgeschlossen wurde, als den bisher größten Vertrag für die Lieferung von Windenergie an Industriekunden. „Es ist dies die erste von vielen Umweltinvestitionen unseres Unternehmens“, so Dr. Franken.

    Er fügt hinzu, dass INEOS sich verpflichtet fühle, bei der Produktion hochwertiger chemischer Produkte durch den Einsatz „grüner“ Energie statt Gas und Öl der Kreislaufwirtschaft zu dienen. „Diese Vereinbarung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“ Ab 1. Januar 2021 wird INEOS mit erneuerbarer Energie aus dem Offshore-Windpark „Norther“ in der Nordsee versorgt. Diese Energie wird zunächst von den bestehenden INEOS-Standorten und später von Project ONE mit dem neu errichteten Cracker und der brandneuen Propan-Dehydrierungsanlage in Antwerpen genutzt. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um die 5 Milliarden Euro-Investition zu managen.

    John McNally, CEO INEOS Project ONE: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für INEOS bei der Reduzierung der Emissionen aus dem Energieverbrauch in Belgien.

    Durch den Einsatz neuester Technologie wird Project ONE der energieeffizienteste Chemiekomplex seiner Art in Europa sein. „Unsere Propan-Dehydrierungsanlage wurde mit einem hohen Grad an Elektrifizierung konzipiert. Durch die ausschließliche Verwendung von Ökostrom können indirekte Emissionen praktisch eliminiert werden. In den kommenden Monaten werden wir zudem Optionen prüfen, die Nutzung erneuerbarer Energien weiter auszubauen“, erklärt Dr. Franken. INEOS’ Verpflichtung in Antwerpen ist die größte Investition in der europäischen Chemieindustrie während der letzten 20 Jahre. INEOS hofft nun, dass auch andere europäische Chemieunternehmen nachziehen und ihre veralteten Technologien durch neue, energieeffiziente und emissionsarme Systeme ersetzen.

    Der Windpark Norther, der etwa 23 Kilometer von der Küste von Zeebrügge entfernt gebaut wurde, besteht aus 44 Vestas-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 370 MW. Davon gehen 84 MW an INEOS. ENGIE ist der größte Hersteller grüner Energie in Belgien. „Wir sind stolz darauf, INEOS bei der Erreichung der Umweltziele zu unterstützen, indem wir deren Verbrauch erneuerbarer Energien in Belgien ermöglichen.“, meint CEO Philippe van Troeye. „Dieser Vertrag unterstreicht auch das starke Bestreben von ENGIE, die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Belgien zu fördern, da in den letzten Monaten mehrere Power Purchase Agreements mit großen Unternehmen unterzeichnet wurden.“

    IN ZAHLEN

    • Der Windpark „Norther" befindet sich etwa 23 km von der belgischen Küste entfernt.
    • Die 44 Turbinen haben eine Gesamtleistung von 370 MW.
    • INEOS wird ab Januar 2021 mit Strom beliefert.
    • Dieser bedeutende Vertrag reduziert unseren CO2-Fußabdruck in Belgien um mehr als eine Million Tonnen CO2. Dies entspricht einem Minus von 100.000 PKW pro Jahr.

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    INEOS übernimmt BP-geschäftsbereiche

    INEOS hat vereinbart, zusätzliche für BP nicht länger interessante Geschäftsbereiche zu übernehmen. Diesmal sind es die globalen Geschäftsbereiche Aromatics und Acetyls von BP, die aus 25 Anlagen und zehn führenden Joint Ventures weltweit bestehen.

    INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe sieht den fünf Milliarden Dollar-Deal als sinnvolle Investition für INEOS, die gut zu den bestehenden Produktionsanlagen passt. Im Rahmen des Abschlusses wird die Anlage in Hull wieder eingegliedert und die Präsenz von INEOS in Geel, Belgien, ausgeweitet. „Im Grunde ist dies die logische Weiterentwicklung unseres bestehenden petrochemischen Geschäfts“, meint er.

    Die BP-Anlage in Geel ist der wichtigste Produzent reiner Terephthalsäure in Europa. PTA, wie das Produkt abgekürzt heißt, kommt bei der Herstellung von flexiblen PET-Trinkflaschen, Textilien, Folien, Kleidung aus Polyester sowie Lebensmittelverpackungen wie zum Beispiel Reis-Kochbeutel zum Einsatz. Infinia™, die fortschrittliche Recyclingtechnologie für PET-Produkte, gehört ebenfalls dazu.

    Der BP-Geschäftsbereich Aromatics ist mit sechs Produktionsstätten weltweit führend bei der Herstellung reiner Terephthalsäure und Paraxylentechnologie. Der Geschäftsbereich Acetyls besteht aus neun Produktionsstandorten zur Herstellung von Essigsäure und Derivaten für die Lebensmittel-, Pharma-, Farben-, Klebstoff- und Verpackungsindustrie.

    ANWENDUNGSBEREICHE FÜR PTA

    • Lebensmittel- und Getränkepäckchen sowie Verpackungen
    • Fasern für Kleidung und Heimtextilien
    • Industrie- und Hochleistungsfasern
    • Flexible PET-Trinkflaschen
    • Kabelisolierungen

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    Abseits der norm

    DER CORONAVIRUS hat der Umwelt zu einer Verschnaufpause verholfen. In vielen Städten ist die Luftverschmutzung während des Lockdowns dramatisch gesunken: Menschen blieben zu Hause, Flugzeuge am Boden.

    Nun, da die Welt wieder zum Leben erwacht, hoffen viele, dass alles so weitergeht wie vorher. Andere wie Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, nicht.

    Chris ist nicht blind gegenüber den Bedürfnissen der chemischen Industrie und sieht sie als Teil der Lösung, nicht des Problems. INEOS sieht das genauso.

    INEOS ist bereits in eine Vielzahl ambitionierter Projekte involviert, die der Umwelt immense Vorteile bringen könnten, ohne dass die gesellschaftlichen Bedürfnisse dabei zu kurz kommen. So untersucht INEOS beispielsweise, ob riesige Mengen Kohlendioxid in erschöpften Ölfeldern in der Nordsee gelagert werden können. Dies wäre Teil des Vorhabens, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

    INEOS ist zudem einem schlagkräftigen Konsortium beigetreten, das Pläne für die Herstellung von nachhaltigem Methanol prüfen. Dieser Stoff wird für die Herstellung zahlreicher Produkte verwendet – von Kleidung zu Treibstoffen. Sollten sich dies als erfolgreich erweisen, würden auch damit CO2-Emissionen reduziert werden.

    Des Weiteren ist INEOS Teil einer Allianz, die davon überzeugt ist, dass Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich rentable Alternative zu fossilen Energieträgern darstellt. Alle drei Projekte sind überaus spannend und könnten den Weg zu einer „brave new world“ ebnen.

    INEOS untersucht, ob riesige Mengen Kohlendioxid in erschöpften Ölfeldern in der Nordsee gelagert werden können. Dies wäre Teil eines Plans, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

    Aktuell wird getestet, ob der Felsen eines der unterirdischen Sandsteinreservoirs des Unternehmens in der Nordsee für die Lagerung von Kohlendioxid geeignet ist.

    „Wir wussten, dass da unten Öl und eingeschlossen war“, meint Johan Byskov Svendsen, Business Development Manager bei INEOS Oil & Gas Denmark.

    „Wir wissen auch, wie Öl und Wasser durchs Reservoir fließen. Dadurch haben wir eine relativ gute Vorstellung davon, wie sich CO2 unterirdisch verhalten wird.“

    Die ersten Ergebnisse der Tests von INEOS Oil & Gas sollen noch Ende des Jahres vorliegen.

    Das Projekt, Kohlendioxid unterirdisch abzuscheiden und zu lagern, könnte möglicherweise den wichtigsten Meilenstein bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Dänemark darstellen.

    „Kein anderes Unternehmen in Dänemark hat es mit einem vergleichbaren Projekt so weit gebracht wie INEOS und die Partner im Konsortium“, meint Johan.

    Allerdings ist der Weg zum Erfolg noch ein langer, denn die Abscheidungs- und Lagerungstechnologien von CO2 stecken derzeit noch in den Kinderschuhen.

    Eine der wichtigsten Herausforderungen ist die Sicherung von Investitionen, um die Technologie zu perfektionieren, sodass sie auf breiter Basis verwendet werden kann.

    „Wir wollen die Kosten der CO2-Lagerung senken, indem wir innovativ sind und die richtigen Partnerschaften eingehen“, meint Johan.

    „Die Lagerung von CO2 ist auch eine grundlegende Technologie, um die Ambitionen für eine emissionsfreie Wirtschaft bis 2050 umzusetzen. Wir haben die Chance, einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen und gleichzeitig als wichtiger Akteur beim Übergang zu einer grüne Wirtschaft zu fungieren.“

    Johan meint, dass Regierungen die Abscheidung und Lagerung von CO2 so behandeln sollen, wie sie dies vor etwa 40 Jahren mit Windturbinen gemacht haben.

    „Als sich die Windkraftbranche noch in der Anfangsphase befand, gab es erhebliche staatliche Förderungen, um innovative Lösungen und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Und genau da stehen wir heute. Carbon-Capture-and-Storage-Technologien sind noch nicht ausgereift und Investitionen entsprechend riskant.“

    Zu Spitzenzeiten lieferte die INEOS-Ölplattform „Siri“ 50.000 Barrel Öl pro Tag.

    Heute ist sie eine der erschöpften Reservoirs, die INEOS potenziell für die Lagerung von CO2 verwenden möchte. Damit würde den Anlagen in der Nordsee neues Leben eingehaucht.

    Nachdem das Gas unter die Erde gepumpt wird, gibt es drei mögliche Arten der Speicherung.

    Der Großteil kann in flüssiger Form an einem leicht zugänglichen Ort gespeichert werden, bis die entsprechende Nachfrage am Markt entsteht.

    Ein weiterer Teil kann unterirdisch mit Wasser vermischt und in dieser wässrigen Lösung eingeschlossen werden.

    Als dritte Methode würde das CO2 im mineralischen Bereich des Reservoirs eingeschlossen.

    Dänemark möchte beim Klimaschutz eine weltweite Führungsrolle einnehmen. Von der Politik wird die Abscheidung und Speicherung von CO2 als einer der vielversprechendsten Ansätze auf dem Weg zu einer grünen Wirtschaft gesehen.

    Der dänische Klimarat ist der Ansicht, dass mit der CO2-Abscheidung bereits 2025 begonnen werden könne und die Speicherung bis 2030 einen wirklichen Einfluss habe.

    „Das ist auch unser Ziel“, bestätigt Johan. „Wir gehen davon aus, dass es ab der zweiten Hälfte der 20er-Jahre möglich sein wird, CO2 zu speichern.“

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    Projektkonsortium „Power to Methanol“

    Sieben Unternehmen, darunter INOVYN, untersuchen zurzeit die Möglichkeit, abgeschiedenes Kohlendioxid mit nachhaltig generiertem Wasserstoff zu vermischen und so Methanol zu erzeugen, eine Chemikalie, die vielfältig eingesetzt wird, von Kleidung bis zu Treibstoffen.

    Das Projekt ist sehr ambitioniert. Industrie und Wirtschaft haben bis kommenden Frühling Zeit, um zu beweisen, dass es machbar ist. Und sicher. 

    Ist das Projekt erfolgreich, wird eine Anlage im industriellen Maßstab, die 8.000 Tonnen nachhaltiges Methanol pro Jahr herstellen kann, als Teil des INOVYN-Chemiekomplexes in Lillo gebaut.

    „Es wäre eine Premiere für Belgien“, meint Dirk Dupon, Head of Strategy bei INOVYN.

    „Im Hafen von Antwerpen wird derzeit kein Methanol produziert, obwohl die Chemieindustrie in Belgien große Mengen davon benötigt. Außerdem wird im Brennstoffpool von Antwerpen als auch Rotterdam Methanol gemischt.

    Jedes an der Machbarkeitsstudie „Power to Methanol“ beteiligte Unternehmen lässt die eigene Expertise und Erfahrung einfließen.

    INOVYN, ein Geschäftsbereich von INEOS, kennt sich auf dem Gebiet der Wasserstoffproduktion und Salzelektrolyse bestens aus und wird eine führende Rolle einnehmen.

    „Wir müssen dafür sorgen, dass zwei unterschiedliche Anlagen nahtlos integriert werden“, meint Dirk.

    Er ist zuversichtlich, dass das Projekt funktioniert.

    „Die Vorab-Machbarkeitsstudie hat uns davon überzeugt, dass dieses Nachhaltigkeitsprojekt erfolgreich sein kann. Die kombinierte Erfahrung der einzelnen Partner des Konsortiums hat die Erfolgswahrscheinlichkeit weiter erhöht. Der Konsortium-Ansatz verringert das Risiko, ein solches Projekt allein durchzuführen.“

    Methanol wird gegenwärtig aus fossilen Rohstoffen gewonnen, weshalb während des Herstellungsprozesses CO2 entsteht.

    Sollte das neue Verfahren gut funktionieren, fällt bei jeder Tonne Methanol mindestens eine Tonne weniger CO2 an. 

    Vorerst wird das Methanol von Treibstoff- und Chemieunternehmen im Hafen von Antwerpen eingesetzt, wo jährlich etwa 235 Millionen Tonnen internationale Seefracht umgeschlagen werden.

    In Zukunft könnte Methanol auch als nachhaltiger Treibstoff von Schiffen und Schleppern sowie im Straßenverkehr eingesetzt werden.

    „Das Projekt passt perfekt zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, so Dirk.

    „Wir sind stets bemüht, Optionen für alternative Energien und die nachhaltige, kohlenstoffärmere Produktion von Chemikalien zu verfolgen.“

    Ebensp an diesem komplexen, herausfordernden Projekt beteiligt sind ENGIE, Oiltanking, Port of Antwerp, Indaver und PMV.

    ENGIE versteht den Strommarkt, Oiltanking kann Beratung zu den logistischen Aspekten der Methanolproduktion und -lagerung anbieten, und Indaver berät bei der CO2-Abscheidung. 

    „Seit unserem Start von BIOVYN™ im Oktober letzten Jahres wissen wir, dass es einen wachsenden Markt für kohlenstoffneutrale Chemikalien gibt", sagt Dirk.BIOVYN™ ist die jüngste PVC-Generation und wird aus erneuerbarer Biomasse statt Öl und Gas hergestellt. 

    Der flämische Minister Philippe Muyter meint, Innovation sei immer die Antwort auf große und kleine Herausforderungen.

    „Wir werden das Klimaproblem nicht lösen, indem wir Unternehmen steuerlich das letzte Hemd ausziehen. Dieses innovative Projekt zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass unsere Unternehmen Teil der Lösung sind, insbesondere wenn gemeinsam an einem Strang ziehen.“

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    Wasserstoffwirtschaft

    „Es besteht kein Zweifel daran, dass Wasserstoff wegen der Hindenburg-Katastrophe ein Imageproblem hat“, meint Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change.

    „Wasserstoff gilt allerdings zu Unrecht als sicherheitstechnisch bedenklich.“ Hydrogen Europe, der europäische Verband für Wasserstoff und Brennstoffzellen, ist überzeugt, dass Wasserstoff in vielen Fällen sicherer ist als die Treibstoffe, die wir aktuell in unseren Autos verwenden. 

    „Wasserstoff ist zwar hochgradig entzündlich, jedoch gleichzeitig das leichteste Element der Welt. Wenn es also austritt, steigt es rasch in die Atmosphäre auf und hat weniger Zeit, zu verbrennen“, so ein Vertreter. „Fossile Brennstoffe hingegen breiten sich in flüssiger Form aus.“ Der Verband meint, dass Wasserstoff fälschlicherweise die Schuld an der Hindenburg-Katastrophe gegeben wird.

    „Tatsächlich wurde die Hülle durch eine elektrische Entladung aus den Wolken in Brand gesteckt, zu der es beim Andocken während eines Gewitters kam“, so der Vertreter weiter.

    „Der Wasserstoff ist rasch und sicher oberhalb der Insassen verbrannt. Es war der Dieseltreibstoff, der noch zehn Stunden gebrannt hat, nachdem das Luftschiff Feuer gefangen hatte.“

    Chris ist der Meinung, dass es nun an der Zeit sei, auf Regierungsebene Maßnahmen zu setzen, um Wasserstoff eine Chance zu geben und Impulse für eine wasserstoffbetriebene kohlenstoffarme Wirtschaft zu setzen. Der Zeitpunkt ist ideal, da die einzelnen Staaten nach dem monatelangen Lockdown nun wieder zum Leben erwachen. 

    „Es geht nicht nur darum, die Wirtschaft neu zu starten“, meint er. „Es ist eine Chance, eine neue Richtung einzuschlagen.“

    2015 einigten sich 184 Länder in Paris auf ambitionierte Klimaziele. „Kehren wir wieder zu Wachstum zurück, das auf billigen fossilen Brennstoffen basiert, werden wir diese nicht erfüllen können“, so Chris. „Wir konsolidieren damit einen Lebensstil, der letztlich der Wirtschaft und der Umwelt schadet.“

    Chris ist nicht blind gegenüber den Bedürfnissen der chemischen Industrie und sieht sie als Teil der Lösung.

    „Wir werden auch in Zukunft fossile Brennstoffe brauchen“, meint er. „Sie werden eine von mehreren Optionen sein. Wasserstoff aber ist der Teil der Gleichung, der noch fehlt.“

    Das Committee on Climate Change möchte, dass bis 2050 ein Drittel des britischen Energieverbrauchs durch Wasserstoff gedeckt wird. Dies entspricht in etwa dem Anteil der Energie, der heute durch Strom generiert wird. 

    „Wasserstoff ist das Heineken unter den Treibstoffen, weil es so vielseitig ist. Es lässt sich für die Wohngebäudeheizung ebenso einsetzen wie im Transport- und Industriebereich.“

    2015

    2015 einigten sich 184 Länder in Paris auf ambitionierte Klimaziele.

    2050 

    Das Committee on Climate Change möchte, dass bis 2050 ein Drittel des britischen Energieverbrauchs durch Wasserstoff gedeckt wird. Dies entspricht in etwa dem Anteil der Energie, der heute durch Strom generiert wird.

    Es ist erfrischend zu sehen, dass das Committe on Climate Change erkannt hat, wie INEOS zur Schaffung einer durch Wasserstoff betriebenen Wirtschaft beitragen kann. „INEOS wird uns auf diesem Weg begleiten. Das Unternehmen muss lediglich sicherstellen, dass es seine Rolle in der Klimawandeldebatte klar erläutert, damit sie auch die Öffentlichkeit versteht.“

    Der INEOS-Geschäftsbereich INOVYN produziert jährlich tausende Tonnen Wasserstoff als Nebenprodukt. Auch INEOS-Standorte in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind in Wasserstoffprojekte involviert.

    Des Weiteren ist INEOS Teil der North West Hydrogen Alliance, die davon überzeugt ist, dass Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich rentable Alternative zu fossilen Energieträgern darstellt.

    INEOS ist Infrastrukturinvestitionen zur Abscheidung und Lagerung von Wasserstoff durchaus nicht abgeneigt, muss aber zuerst wissen, dass es dafür einen Markt gibt. 

    Das Committee on Climate Change berät die Regierung zu den Maßnahmen, die getätigt werden müssen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Staatliche Investitionen in Unternehmen wie INEOS sowie die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit sind grundlegende Elemente für den Erfolg. „In Großbritannien verfügen wir bereits über die Elemente, die wir dazu benötigen. Allerdings müssen alle einen Beitrag leisten, zuallererst die Regierung.“

    Ironischerweise ist es gut möglich, dass Wasserstoff – der bekanntlich keine Emissionen produziert, wenn er als Treibstoff für Autos eingesetzt wird – durch COVID-19 einen Aufschwung erfährt.

    Die landesweiten Lockdowns, die vielerorts verordnet wurden, um der Ausbreitung von COVID-19 Einhalt zu gebieten, haben die Luftverschmutzung in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt drastisch reduziert. 

    Ohne Autos auf der Straße machte der Smog sauberer Luft Platz.

    „Wir stehen an der Schwelle zu einer wirklich wichtigen Entwicklung und sehen hinsichtlich des Transports der Zukunft mehrere Optionen“, meint Chris.

    Aufgrund der Abstandsregeln wird vermehrt davon abgeraten, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. 

    „Kehren wir zum Auto als Transportmittel zurück, sind verstopfte Straßen vorprogrammiert. Radfahren, zu Fuß gehen und mobiles Arbeiten könnten einen riesigen Unterschied machen.“

    Was der Wasserstoff brauchen würde, so Chris, ist jemand, der ihm „die Stange hält“. „Leider gibt es bislang keinen charismatischen Verfechter von Wasserstoff“, bedauert Chris.

    Er glaubt, dass die meisten Autos der Zukunft mit Elektrizität und nicht mit Wasserstoff betrieben werden, hält aber das Potenzial für Lkw, Busse und Flugzeuge für enorm.

    „Wasserstoff entpuppt sich zunehmend als die beste Wahl für Lkw“, meint er.

    Im kommenden Jahr wird Großbritannien Gastgeber der UN-Klimakonferenz sein und zudem den Vorsitz beim G7-Gipfel innehaben.

    „Wir brauchen eine globale Zusammenarbeit. Es wird interessant sein, zu sehen, was sich nach COVID-19 in dieser Hinsicht tut. Ich bin zuversichtlich, dass der kollektive Groschen gefallen ist. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum. Mit Wasserstoff können wir null Emissionen erreichen.“

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    Die Wasserstoffolympiade

    „Die ganze Welt hätte auf Japan geblickt. Man wusste, dass dies eine fantastische Chance gewesen wäre, das Potenzial von Wasserstoff als probate Quelle von sauberer Energie zu demonstrieren“, meint Paul Humanic, Process Manager bei Nexceris, ein Energieunternehmen mit Sitz in den USA.

    Japan hatte vorgehabt, das olympische Feuer zum ersten Mal in der Geschichte der olympischen Spiele mit Wasserstoff zu befeuern. 

    Die Spiele mussten zwar aufgrund der Pandemie verschoben werden, doch Japan hofft, 2021 die umweltfreundlichsten Spiele aller Zeiten veranstalten zu können. „Japan will Wasserstoff zum Vermächtnis seiner Olympiade machen“, meint Paul.

    Wasserstoff wird seit mehr als 40 Jahren in vielen Teilen der Welt in riesigen Mengen von der Industrie und als Treibstoff für die Weltraumforschung eingesetzt. In beiden Anwendungsbereichen wurde eine Infrastruktur entwickelt, um Wasserstoff auf sichere Weise herzustellen, zu lagern und zu transportieren.

    Nun gilt es, die breite Öffentlichkeit von Wasserstoff zu überzeugen.

    „Viele Länder investieren in Forschungsinitiativen zur Generierung von Wasserstoff durch Elektrolyse. Dies würde bedeuten, dass Wasserstoff vor Ort produziert und zur Unterstützung des Versorgungsnetzes zu Spitzenzeiten herangezogen werden kann“, meint Paul.

    Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat sich Japan als Verfechter der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie positioniert. Nach der Katastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima 2011 schloss das Land viele seiner Atomkraftwerke und stieg auf fossile Brennstoffe um, die aus dem Ausland importiert werden mussten. 

    Aufgrund geringer Energiesicherheit und -unabhängigkeit ist es nicht verwunderlich, dass das Land intensiv in eine auf Wasserstoff basierende Wirtschaft investiert.

    „Sollte die Olympiade 2021 abgesagt werden, wird Japan diesen Weg trotzdem weiterverfolgen“, sagt Paul. „Es mag noch Jahre dauern, bis Wasserstoff landesweit als sinnvolle Energiealternative eingesetzt werden kann, doch Japan wird weiterhin an der Kommerzialisierung von Wasserstofftechnologien und dem schrittweisen Einstellen von Technologien auf Basis fossiler Brennstoffe und Kerntechnik arbeiten.“

    Der japanische Automobilhersteller Toyota, einer der wichtigsten Sponsoren der Olympiade in Tokio, ist ebenfalls davon überzeugt, dass Wasserstoff der Motor der Zukunft ist.

    Das Modell „Mirai“ von Toyota ist das erste serienmäßig hergestellte Wasserstoffauto mit Brennstoffzellen. Der Wasserstoff befindet sich in Tanks aus Kohlefaser.

    Von außen strömt Sauerstoff durch die vordere Belüftungsöffnung des Mirai ein. Wasserstoff und Luft werden separat zur Brennstoffzelle geführt, wo durch eine chemische Reaktion Strom generiert wird. Das Beste daran: Als Emission fällt nur Wasser an.

    Japan wartet nun ab, ob die Olympiade im kommenden Jahr stattfinden kann, um der Welt zu zeigen, was Wasserstoff zu leisten vermag – nicht nur für die Wirtschaft, auch für die Umwelt.

    „Die olympischen Spiele sind eine einmalige Gelegenheit, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu demonstrieren, wie der Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft aussehen kann“, sagt Mori Yoshiro, Präsident von Tokio 2020.

    MIRAI

    Das Modell „Mirai“ von Toyota ist das erste serienmäßig hergestellte Wasserstoffauto mit Brennstoffzellen.

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    F1 Gibt Wieder Gas

    Die Formel 1 hält das Steuer wieder in der Hand. Das beste F1-Team der Welt, Mercedes-AMG Petronas, startete die Saison in der Position, in der es auch bleiben will – ganz vorne! 

    Valtteri Bottas gewann das erste Rennen beim Großen Preis von Österreich, gefolgt von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der im ersten Rennen nur knapp einen Platz auf dem Podium verpasste, das zweite aber für sich entscheiden konnte. Der Siegeszug der beiden Rennfahrer war auch in den nächsten Rennen ungebrochen.

    In dieser verkürzten F1-Saison des Jahres 2020 sind sie in Boliden in neuem Anstrich unterwegs, um ihrer Unterstützung gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung Ausdruck zu verleihen. Sie tragen auch beide schwarze Overalls. 

    „Wir haben immer ganz klar gesagt, dass Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung in unserem Team und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, so ein Teamsprecher. 

    Beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone war auf den Rennautos ein neuer Name zu sehen – INEOS Hygienics.

    Bei diesem Rennen wurde der neue Geschäftsbereichs wurde von INEOS vorgestellt, ein Hauptpartner des Teams. 

    Der Geschäftsbereich Hygienics wurde während der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen, um tausende Krankenhäuser mit dringend benötigtem Handdesinfektionsmittel zu versorgen.

    Er ist stetig gewachsen und unterstützt nun alle Elite-Sportteams von INEOS, den Renn- und Radrennsport sowie Segeln und Fußball. 

    „Es ist einfach fantastisch, dass wir wieder auf der Rennstrecke sind. Möglich war dies nur durch die stringenten Maßnahmen für alle Sportbereiche. Dazu gehöret, dass die Teams die Hygiene an erste Stelle setzen“, so Toto Wolff, Team Principal bei Mercedes F1. 

    „Die INEOS Hygienics-Desinfektionsmittel in Krankenhausqualität helfen, unser Team zu schützen, und geben uns die Sicherheit, die wir sowohl in den Produktionsbereichen als auch auf der Rennstrecke brauchen.“ 

    Andere Elite-Mannschaften, die Produkte von INEOS Hygienics verwenden, sind das America‘s Cup-Team von Sir Ben Ainslie, der OGC Nice sowie das vor kurzem umbenannte Tour de France-Team von Sir Dave Brailsford, die INEOS Grenadiers. 

    „Hygiene hat absolute Priorität, denn nur durch sie können wir sicherstellen, dass beim Training oder bei den Wettkämpfen niemand krankheitsbedingt ausfällt“, so Sir Dave.

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    Track And Race

    Die COVID-Pandemie hat das Team in den letzten sechs Monaten mit einer ganzen Reihe an Herausforderungen konfrontiert. „Die Pandemie hat das Team gezwungen, innezuhalten und die Prioritäten neu zu ordnen“, meint Skipper Sir Ben Ainslie. „Insbesondere stellten wir uns die Frage, wie wir die Zeit vor dem 36. America‘s Cup optimal nutzen.“ Von Mai bis August hatte das Team eine brillante Segelzeit. 

    „Regelmäßig auf dem Wasser unterwegs zu sein, war unheimlich wichtig für uns. Die Lernkurve mit diesen brandneuen AC75-Booten ist steil – wir lernen jedes Mal dazu“, so Ben. Um so viele Segelstunden wie möglich zu absolvieren, musste das Team gesund und fit bleiben. Die Britannia wurde umgebaut, um dem Team ein sicheres Training zu ermöglichen und die Abstandsregeln einzuhalten. Auf diese Weise sollte eine Ansteckung mit COVID-19 vermieden werden.

    Um die Anzahl der Leute auf dem Boot zu reduzieren, wurde ein elektrischer Grinder ersatzweise für zwei Besatzungsmitgliedern installiert. Das war noch nicht alles. Auf dem Wasser und an Land trug das Team Henri-Lloyd-Gesichtsmasken, verwendete INEOS-Handdesinfektionsmittel und war mit Geräten ausgestattet, die permanent den Aufenthalt der Mitglieder aufzeichneten.

    „Wir konnten unsere Belegschaft überwachen, unsere Abläufe evaluieren und abändern, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt Ben. Die Geräte hatte Mafic entwickelt. Sie sind Teil der „ZERO COVID Days“-Strategie von INEOS TEAM UK. Sie forciert die Hygiene im privaten und beruflichen Umfeld. „Mafic hat die Technologie und die Geräte innerhalb weniger Wochen für uns angepasst“, zeigt sich Ben beeindruckt.

    Das Team trägt die Geräte am Arm, in der Tasche oder am Helm. „Kopfbewegungen geben uns Auskunft darüber, was jemand gerade macht – schweißen, wischen, Maschinen bedienen. Und wir wissen zudem genau den Aufenthaltsort“, sagt CEO Will Woodhead. „Wir bekommen sekundengenaue Positionsdaten, die wir nutzen können, um Verstöße gegen die Abstandsregeln abzubilden.“ Diese konnten dann ausgewertet und betrachtet werden, um Verbesserungspotenzial zu erkennen. Mafic wurde gegründet, um das Arbeitsumfeld sicherer zu gestalten. „Ich habe einfach schon zu viele Unfälle miterlebt", meint Will. Ben bezeichnet die Geräte als bahnbrechend für das Team: „Es war eine schwierige, zugleich sehr produktive Zeit für uns.“ Das Team hat sowohl auf dem Wasser als auch am Zeichenbrett gut zusammengearbeitet.

    INEOS TEAM UK hat mit seinem Software-Designpartner Coderus eine neue Software entwickelt. Diese wendet ein Design auf ein Modell des gesamten Boots an, um zu sehen, ob Änderungen am Design das Boot schneller werden lassen oder nicht. Lautet die Antwort ja, so kann Chimera das Modell für einen vollständigen Simulationslauf mit einer Reihe verschiedener Bootdesigns vorbereiten. Chief Designer Nick Holroyd meint, dass Ideen auf diese Weise rasch und genau getestet werden können. Dies fördert Innovation statt sie einzuschränken. „Der America‘s Cup ist seit jeher nicht nur ein Segelturnier, sondern auch ein Design- und Technologiewettkampf“, meint er. „Diese Aspekte sind noch wichtiger geworden, da die Regeln das Testen in Wind- und Schleppkanälen nicht mehr erlauben.“ 

    Die Teams dürfen auch nicht mehr in mehr als einem Boot gleichzeitig unterwegs sein. „Damit wurden eigentlich alle ‚echten‘ Entwicklungsmethoden zugunsten virtueller ausgeschlossen. Der ehemalige Goldstandard der Entwicklung – das Testen mit zwei Booten – ist nicht mehr möglich.“ Mark Thomas, CEO von Coderus, ließ sich dadurch nicht beirren. „Das System verbessert Effizienz und Kapazitäten und ermöglicht es dem Team seine Grenzen auszuloten“, meint er. Das Team segelte im Oktober 2020 in seinem neuen AC75-Boot, „Britannia II“, in Auckland. 

    „Damit haben wir zwei Monate produktiven Segelns vor uns, ehe es an die Weihnachtsregatta geht. Das wird das erste Mal sein, dass alle Teams gemeinsam starten“, so Ben. „Ich bin sehr gespannt. Es handelt sich um eine vollkommen neue Bootskategorie – insofern ist es gut möglich, dass sich die Teams stark voneinander unterscheiden.“ INEOS TEAM UK kann es gar nicht erwarten, in Waitemata Harbour in See zu stechen. Trotz der Naturschönheiten Neuseelands ist sich das Team der Tatsache bewusst: Es ist nur dort, um den America‘s Cup für Großbritannien zu gewinnen!

    Hoch hinaus: Seite 28

    Mehr entdecken auf ineosteamuk.com

    3 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Hoch Hinaus

    Es war Aufgabe eines 33 Jahre alten ukrainischen Frachtflugzeugs, das zweite Segelboot des Teams – RB2 – zur Startlinie in Neuseeland zu bringen. 

    „Ein historischer Moment für uns“, so Grant Simmer, CEO von INEOS TEAM UK. „Jetzt sind wir auf der Zielgeraden.“

    Die Britannia II wurde von einem Grenadier, dem INEOS-Geländewagen, auf das Antonov-Frachtflugzeug transportiert, um die viertägige, 20.000 Kilometer lange Reise nach Neuseeland anzutreten.

    Grant war voll des Lobes für Projektleiter Dave Endean und sein Team, die das Boot gebaut und es per Frachtflugzeug sicher vom Hauptquartier des Teams in Portsmouth, Großbritannien, nach Neuseeland transportiert hatten – und das genau im Zeitplan.

    „Es war ein Kraftakt für das gesamte Team“, so Grant. „Wir sind unglaublich stolz darauf, dieses Boot rechtzeitig fertiggebaut zu haben, während wir gleichzeitig mit den COVID-Einschränkungen umgehen mussten.“

    Der 24-stündige Flug vom Flughafen Stansted in Großbritannien sah Zwischenstopps in Dubai und Indonesien vor.

    Nachdem das Boot am 1. Oktober 2020 am Flughafen von Auckland gelandet war, wurde es über Land zum neu errichteten Stützpunkt in Wynyard Point gebracht, wo es zusammengebaut und fertiggestellt wurde.

    „Verglichen mit unserem ersten Boot ist das RB2 ein riesiger Schritt nach vorn“, meint Grant.

    Dave schildert das ungeheure Ausmaß des Projekts: „Der logistische Aufwand, der hinter dem Transport des gesamten Teams für den America‘s Cup nach Neuseeland steckt – einschließlich zweier AC75-Boote – ist enorm und wir investierten dafür viel Zeit und Arbeit.“

    Die Früchte des Erfolgs werden hoffentlich im nächsten Jahr geerntet, wenn die Britannia II in See sticht, um den America‘s Cup zu gewinnen.

    Was das INEOS TEAM UK betrifft: „There is no second!“

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    Der Rasenprofessor

    EINE der ältesten Fußballmannschaften Frankreichs hat ihre drei Plätze mithilfe eines britischen Platzwarts, der als „Rasenprofessor" bekannt ist, von Grund auf erneuert.

    Scott Brooks, der im National Centre der English Football Association arbeitete, kam im Januar 2020 nach Nizza – mit hohen Erwartungen an sich und die Mannschaft, die in der letzten Saison den fünften Platz in der ersten Liga erreicht hatte.

    „Der Rasen sah nicht gut aus“, erzählt er. „Zwei der drei Rasenplätze erreichten nicht das Niveau, das meiner Meinung nach für professionelle Spieler notwendig ist.“

    Damit meint Scott einen Rasenplatz, der es den Spielern ermöglicht, ohne Verletzungen zu trainieren und zu spielen.

    „Ein suboptimales Spielfeld ist oft mehr als der halbe Grund dafür, warum sich Spieler verletzen“, erklärt er. „Und die Verletzungsrate war hier in der Tat sehr hoch.“

    Heute sind alle drei Rasenplätze mit Belägen ausgestattet, die es den talentierten Spielern ermöglichen, länger und härter zu trainieren.

    „Wir sollten nun weniger Verletzungen und fittere, gesündere Spieler sehen“, meint Scott. „Die Spieler sollen müde vom Rasenplatz gehen, weil sie alles gegeben haben, aber ohne Schmerzen.“

    OGC, gegründet 1904, ist die erste französische Mannschaft, die ein hybrides Spielfeld hat, das aus echtem und aus Kunstrasen besteht.

    Der Rasen wird auf einer Lage Kiesel und zwei Lagen Sand aufgebaut, wobei jede Lage mit Laser geglättet ist.

    Die oberste Lage Sand wird mit einem organischen Produkt vermischt, das auf tierischem Dünger basiert, um den Rasen mit allen Nährstoffen zu versorgen, den er zum Wachsen benötigt. 

    Das Team ist die erste französische Mannschaft, die ein neues, effizienteres Bewässerungssystem umgesetzt hat, das 30 Prozent Wasser spart.

    „Das System wird zur Bewässerung von Melonen in Brail eingesetzt, das ein ähnlich trockenes Klima hat. Ich hoffe also, dass es sich hier bewährt“, meint Scott.

    Bei seiner Ankunft stellte Scott fest, dass OGC Nice ein simples Bewässerungssystem mit Gebirgswasser einsetzte.

    „Es regnet nicht sehr oft hier – aber wenn es regnet, dann in einem Tag die Menge von einem Monat“, so Scott. 

    Nun hat OGC Nice Wasserspeichertanks installiert.

    „Gibt es in der Stadt ein Problem mit der Wasserversorgung gibt, haben wir genügend Wasser vor Ort gespeichert, um die Rasenplätze versorgen zu können.“ 

    Ein wichtiger Faktor in einer Region, in der Rasenpflege schwierig ist.

    „Ich glaube, dass Südfrankreich eine der schwierigsten Klimazonen für die Rasenpflege ist, da wir nie über einen längeren Zeitraum perfektes Wetter haben“, so Scott. 

    „Die Spielfelder sind im April oder Mai und dann vielleicht wieder im Oktober in einem tollen Zustand, doch sie sind nicht die gesamte Saison top. Meine größte Herausforderung liegt darin, ein Spielfeld zu schaffen, das jeden Monat in gutem Zustand ist, während der gesamten Saison.“

    Scott hat den Wasserdruck erhöht, um die gesamte Oberfläche des Spielfelds gleichmäßig zu versorgen.

    „Ich schalte die Sprinkleranlage fünf Minuten vor dem Training ein, und alles ist perfekt“, verrät er.

    In der Vergangenheit musste das Spielfeld 45 Minuten vor dem Training und häufig auch während des Trainings bewässert werden.

    Bob Ratcliffe, CEO von Mannschaftseigentümer INEOS Football, beschreibt Scott als sehr genau, motiviert und entschlossen. „Er verfügt über einen riesigen Erfahrungsschatz, der der Mannschaft auf alle Fälle helfen wird“, meint er. Genau das ist Scotts Ziel.

    „Das Team hat schon diese Saison eine gute Leistung erbracht – und nächste Saison ist wegen der neuen Rasenplätzen noch mehr drin“, so Scott.

    OGC Nice ist Gründungsmitglied der französischen Fußballliga und hat viermal die Meisterschaft gewonnen. Den letzten Pokalsieg gab es 1997.

    Trainer ist Patrick Vieira, Spieler bei Juventus, Inter Milan, Manchester City und Arsenal.

    Scott meint, dass auch Patrick, einer der besten Spieler seiner Generation, auf einem suboptimalen Spielfeld nur mäßige Ergebnisse erzielt hätte. 

    „Der Platz ist ein grundlegender Faktor dafür, dass ein Spieler sein Potenzial verwirklicht. Ein Spielfeld in guter Qualität gibt den Spielern die Sicherheit, die sie brauchen, um beim Training Neues auszuprobieren.“

    Heute gibt es kaum mehr einen Unterschied zwischen dem Trainingsplatz und dem eigentlichen Spielfeld im Stadion Allianz Rivera. Genau so soll es sein, findet Scott.

    „Es ist sehr wichtig, dass die Qualität der Trainings- und Matchspielfelder gleichbleibend hoch ist. Darum geht es ja beim Heimvorteil eigentlich. Trainiert das Team die ganze Woche auf einem Spielfeld, das qualitativ dem ebenbürtig ist, auf dem es am Wochenende im Allianz Riviera-Stadion spielt, fällt die Umstellung weg. Die Spieler leisten automatisch mehr. Ist die Qualität des Spielfelds im Training sehr hoch, die des Spielfelds im Stadion hingegen nicht, dauert die Umstellung zehn bis 15 Minuten. Das kann ausschlaggebend dafür sein, ob die Mannschaft das Spiel gewinnt oder verliert.“

    www.ogcnice.com

    Sie kicken wieder

    DIE BEIDEN Top-Mannschaften von INEOS sind wieder auf dem Platz, wenngleich FC-Lausanne-Sport und OGC Nice wegen COVID-19 nur hinter verschlossenen Türen spielen dürfen.

    „Wir haben es wirklich vermisst, auf dem Spielfeld zu sein. Es ist fantastisch, jetzt wieder kicken zu dürfen“, ist OGC Nice-Trainer Patrick Vieira erleichtert. 

    „Uns fehlt die Stimmung. Es ist nicht einfach, unter diesen Bedingungen zu spielen.“

    Im Laufe dieses Jahres wird FC Lausanne-Sport, eine der ältesten Mannschaften der Welt, nach 66 Jahren in ein neues Stadion mit 12.000 Sitzplätzen übersiedeln

    INEOS Football hat den Club 2017 erworben und ist überzeugt davon, eine spannende Atmosphäre für Spieler und Fans geschaffen zu haben.

    Das Stadion Tuilière hat neun Spielfelder, zwei mit Gras und sieben mit synthetischem Rasen. 

    Diese zusätzlichen Spielfelder sind nicht nur für das Training und die Spiele von Lausanne Sport gedacht, sondern können auch von anderen lokalen Mannschaften genutzt werden.

    SCOTT BROOKS, Britischer Platzwart, auch bekannt als „Rasenprofessor“

    OGC NICE
    Responsable des Terrains.

    THE FOOTBALL ASSOCIATION
    SGP Head Groundsman.

    ARSENAL F.C.
    Senior Groundsman.

    TOTTENHAM HOTSPUR F.C.
    Groundsman.

    FUN FACT:
    Die neuen Rasenplätze bestehen aus einer Polymerstruktur, die aus Polypropylen von INEOS besteht.

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    INEOS Grenadiers Blicken In Die Zukunft

    DIE INEOS GRENADIERS haben bei der diesjährigen Tour de France zwar keinen Sieg errungen, doch nachdem Titelverteidiger Egan Bernal nach 16 Etappen das Handtuch werfen musste zeigten die erfolgsverwöhnten Radsportler weiterhin absoluten Willen und Entschlossenheit.

    „Das Team ging sofort in die Offensive“, meint Trainer Sir Dave Brailsford. Die Hartnäckigkeit zeigte Erfolge sich mit beim Sieg der 18. Etappe, mit einem Arm-in-Arm-Finish von Michal Kwiatkowski und Richard Carapaz.

    Der Sieg sollte diesmal leider trotzdem nicht sein – diesen fuhr der Slowenen Tadej Pogacar vom UAE Team Emirates ein.

    „Die INEOS Grenadiers werden auch im Jahr 2021 wieder um das gelbe Trikot kämpfen“, zeigt sich Dave entschlossen.

    Dave, dessen Team sieben der letzten acht Touren gewonnen hat, lobte Egan Bernal, der im letzten Jahr als erster Kolumbianer das Rennen für sich entscheiden konnte.

    „Sowohl als Sieger als auch als Verlierer hat er uns gezeigt, wie echte Champions aussehen“, so Dave. „Er ist wild entschlossen 2021 noch stärker zurückzukommen.“

    Team INEOS wurde zu Beginn der Tour in The INEOS Grenadiers unbenannt, nachdem der kompromisslose INEOS-Geländewagen „The Grenadier“ der Öffentlichkeit präsentiert worden war.

    Die vier Grand Tour-Sieger des Teams – Chris Froome, Geraint Thomas, Egan Bernal und Richard Carapaz – führten die neuen Trikots von Castelli und die neu gestalteten Pinarello DOGMA F12-Räder im Allianz Riviera-Stadion vor, wo auch zwei Prototypen von des Grenadier gezeigt wurden, dem das Team seinen Namen verdankt. 

    Der Grenadier ist das kompromisslose Geländefahrzeug, das von INEOS Automotive konzipiert und gebaut wurde. Der Offroader ist leistungsstark, vielseitig und bereit, jede Herausforderung anzunehmen.

    „Der neue Name The INEOS Grenadiers steht für alles, was uns ausmacht“, erklärt Sir Dave. „Die Partnerschaft ist neu, doch sie verkörpert genau die Werte unseres Teams: Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Entschlossenheit, Einfallsreichtum, Hartnäckigkeit und Leidenschaft. Unsere Beziehung zu INEOS hat sich damit vertieft. Es ist dies ein wunderbares Beispiel dafür, welche Chance sich für uns als Teil der INEOS-Gruppe eröffnen – gemeinsam noch besser zu werden. Wie der Grenadier sind auch wir ein maßgeschneidertes Team. Wir wissen, was wir zu tun haben und wie es laufen muss, damit wir als Team erfolgreich sind. Unsere Ambitionen sind klar und wir werden alles dafür tun sie umzusetzen.“

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    INEOS Unterstützt Wohltätige Organisationen

    KLEINEREN wohltätigen Initiativen, die denjenigen helfen, die von der Pandemie am stärksten betroffen sind, wurde kürzlich von INEOS eine Rettungsleine zugeworfen. 

    In den letzten Monaten wurden Beschäftigte in INEOS-Standorten auf der ganzen Welt aufgefordert, lokale wohltätige Organisationen und Gruppen zu benennen, die finanzielle Unterstützung am dringendsten benötigen.

    „Schon eine kleine Spende kann einen riesigen Unterschied für diese Organisationen machen, die in unserem Umfeld wichtige Arbeit leisten“, meint Ursula Heath, die den INEOS-Nachbarschaftsfonds koordiniert hat. „Wir haben beschlossen, einen Fonds in Höhe von 1 Million Pfund auszuloben. Über diesen wurden mehrere direkte Finanzspritzen in Höhe von bis zu 10.000 Pfund an ausgewählte Organisationen verabreicht.“

    Zum Redaktionsschluss hatten 159 Organisationen in 15 Ländern, darunter Großbritannien, die USA, Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien, Norwegen, Singapur, China und Kanada, Unterstützung an 67 INEOS-Standorten erhalten. 

    „Wir waren schwer beeindruckt von der begeisterten Mitwirkung unserer Beschäftigten und der Anzahl sowie der Qualität der Anträge“, erzählt Ursula. Der INEOS-Nachbarschaftsfonds in Höhe von 1 Million Pfund wurde von den INEOS-Eigentümern Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece ins Leben gerufen, als die Welt als Antwort auf die Coronaviruspandemie mit dem Lockdown begann.

    Unter den Nutznießern waren Tafeln, Pflegeheime, Frauenhäuser sowie Familien an der Armutsgrenze, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten.

    Eine Tafel – eine Niederlassung von Restos Du Coeur in der Nähe von Tavaux in Frankreich – gab an, dass ihre Spendeneinnahmen von 8.000 Euro im März 2019 auf nur 80 Euro im März 2020 gesunken waren.

    „Wir sind überglücklich, dass wir der Organisation helfen konnten“, sagt Thibault Pagnot, Communications Manager bei INOVYN in Tavaux. 

    Die Food Bank in Singapur erhielt 10.000 Euro von INEOS Styrolution, um ihr Programm „Feed the City – Takeaway“ weiterführen zu können. „Wir haben einen riesigen Anstieg der Nachfrage gesehen, mit mehr als 12.000 täglichen Anfragen nach Mahlzeiten“, berichtet Nichol Ng, Mitbegründerin der Food Bank Singapore, die ihre Zutaten von lokalen Restaurants bekommt. Für Steve Harrington, Präsident Global Styrene Monomer and Asia-Pacific, war die Spende ein wichtiges Zeichen.

    „Wir helfen nicht nur den Gruppen, die in diesen schweren Zeiten zu kämpfen haben, sondern unterstützen gleichzeitig Unternehmen vor Ort, die ansonsten schließen müssten“, so Steve.

    Bei INEOS Composites in Dublin, Ohio, wurden laut Office Manager Susan Drye 10.000 Dollar an die Mid-Ohio Food Bank gespendet. Mit diesem Betrag kann die Tafel der Gemeinde Nahrungsmittel im Wert von 90.000 Dollar zur Verfügung stellen.

    „Diese Geste wurde von der Öffentlichkeit sehr geschätzt“, meint Susan. 

    Andere wohltätige Initiativen, die Unterstützung erhielten, waren Pflegeheime für alte und behinderte Menschen, Einrichtungen für psychische Gesundheit sowie Organisationen, die Lernmaterial für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen anbieten, damit diese auch bei geschlossenen Schulen weiterhin lernen können.

    Wohltätige Initiative schenkt alleinstehenden Müttern und Vätern Hoffnung auf ein besseres Leben

    MOTHER SETON HOUSING

    USA
    mothersetonhouse.com

    „Wir wollen Hoffnung schenken – und mit der Spende von INEOS können wir dieses Ziel rascher erreichen“

    – Deanna Frey, Executive Director 

    Alleinerziehende Eltern, die dringend Zeit und Unterstützung brauchen, um ihr Leben zum Besseren zu wenden, haben in INEOS einen Freund gefunden. Deanna Frey leitet die wohltätige Organisation Mother Seton Housing und meint, dass die Unterstützung von INEOS mehr ist als „nur“ eine finanzielle Spende.

    „Vor allem zeigt sie unseren alleinerziehenden Eltern, dass jemand an ihre Zukunft glaubt“, erklärt Deanna. „Auch eine Spende von nur einem Dollar hätte diesen Effekt erzielt.“ Seton House bietet alleinerziehenden Müttern und Vätern mehr als eine Unterkunft.

    „Ursprünglich war das unser einziges Ziel, aber im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass es mehr braucht, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen, nämlich Hoffnung, Ressourcen und einen Plan.“ Die Spende vom INEOS-Nachbarschaftsfonds in Höhe von 6.500 US-Dollar wurde vom INEOS-Werk WL Plastics Mills in Wyoming, USA organisiert und ermöglichte es der Organisation, einen neuen Mentoring-Kurs ins Leben zu rufen. Eltern werden ermutigt, sich zu fragen, was sie in ihrem beruflichen und persönlichen Umfeld erreichen wollen, was sie davon abhält, und – besonders wichtig – was sie konkret tun müssen, um ihre Ziele zu verwirklichen.

    „Wir wollen Hoffnung schenken – und mit der Spende von INEOS können wir dieses Ziel rascher erreichen.“ Ohne die Hilfe von INEOS wären wir nicht so weit gekommen.“ Seton House wird den Lehrplan "Connections to Success“ umsetzen, der in Kansas City entwickelt wurde, um eine dynamischere, integrative Wirtschaft zu schaffen.

    Die in Kansas City getroffenen Entscheidungen werden dem Seton House in Casper, Wyoming, enorm helfen, obwohl die beiden Städte grundverschieden sind. Die Annahme dahinter ist, dass sich die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen nicht so stark unterscheiden.

    Seton House spricht nicht nur mit seinen Bewohner/innen darüber, was sie sich wünschen, sondern besucht auch lokale Arbeitgeber, um diese zu fragen, nach welchen Fähigkeiten sie bei potenziellen Beschäftigten Ausschau halten. Der dreiwöchige Kurs spricht alle Aspekte des Lebens an, einschließlich Beziehungen, Bildung, Gesundheit und Elternschaft. Die Hoffnung ist die, dass die Bewohner/innen durch den Kurs unabhängiger werden und die Kontrolle über ihr eigenes Leben wieder übernehmen. Doch die Unterstützung, die Seton House leistet, endet nicht mit dem Kurs.

    „Wir vermitteln den Leuten ganz klar, dass wir immer für sie da sind“, so Deanna. „Wenn sie Mentorinnen oder Mentoren brauchen, stehen wir zur Verfügung.“ Die meisten Personen, die die Hilfe von Seton House in Anspruch nehmen, sind obdachlose Alleinerziehende. „Manche sind bei Bekannten untergekommen, aber es kommt auch vor, dass Menschen mit ihren Kindern im Auto wohnen.“ Viele der von Seton House betreuten Personen waren in der Vergangenheit körperlichem oder seelischem Missbrauch ausgesetzt. „Wenn sie zu uns kommen, sind sie meist an einem absoluten Tiefpunkt angelangt", so Deanna. Shanell Mullen war eine davon. Obdachlos, arbeitslos, schwanger und mit einer zehn Jahre alten Tochter suchte sie Zuflucht im Seton House.

    „Dort hat man an mich geglaubt, obwohl ich selbst den Glauben an mich verloren hatte“, sagt sie. Heute lebt sie nicht mehr im Seton House. Sie arbeitet Vollzeit, hat ein Auto und lebt in einem Apartment mit drei Schlafzimmern mit ihren drei Kindern, nachdem sie das Sorgerecht für ihren zweiten Sohn zurückerlangt hat. „Ich habe Hoffnung, Ziele und Träume“, sagt sie. „Ich sehe eine Zukunft für uns.“

    Als die wohltätige Organisation vor 31 Jahren von Bruder Rymond Philips gegründet wurde, standen ihr lediglich drei Apartments zur Verfügung. Die alleinerziehenden Eltern durften maximal 30 Tage lang bleiben. „Später wurde dieser Zeitraum auf 90 Tage verlängert – aber es war noch immer nicht Zeit genug, um den Menschen sinnvoll zu helfen“, erzählt Deanna.

    Heute verfügt die Organisation, die ausschließlich auf öffentliche Spenden angewiesen ist, über 30 Wohneinheiten für alleinerziehende Familien, die bis zu zwei Jahre lang bleiben dürfen. Dank einer einzigartigen Partnerschaft mit einer Wohnbaugenossenschaft, die bezahlbare Wohnungen anbietet, endet die Unterstützung von Seton House auch nach zwei Jahren noch nicht.

    „Das Wunderbare daran ist, dass unsere Familien so akzeptiert werden, wie sie sind. Viele der Menschen, denen wir helfen, haben immer nur gehört, dass sie dumm sind und aus ihnen nie etwas werden wird. Die Hilfe von INEOS vermittelt ihnen hingegen, dass sie Unterstützung verdienen.“ Für Michelle Xikes, eine alleinerziehende Mutter, die bei WL-Plastics arbeitet, ein Unternehmen im Besitz von INEOS, spielt dies eine enorm wichtige Rolle. Sie hörte zum ersten Mal im Jahr 1997 von Seton House, als sie eine potenziell gewalttätige Beziehung beendete. 

    „Ich war damals schwanger“, erinnert sie sich. "Glücklicherweise kam es nie so weit, dass ich in Seton House einziehen musste. Ich weiß aber, wie wichtig die Arbeit der Organisation ist.“ Über die Jahre dachte sie immer wieder darüber nach, wie sie helfen könnte. Vor kurzem begann sie, Sachspenden zu organisieren und hörte dann von dem geplanten Kurs.

    „Seton House ist von Spenden abhängig – diese haben aber wegen der Pandemie stark gelitten“, erklärt Michelle. „Als ich gehört habe, dass INEOS Anträge für Finanzhilfen entgegennimmt, habe ich nicht gezögert. Diese Unterstützung wird sicherstellen, dass Seton House das Mentoring-Programm in Angriff nehmen kann."

    Hilferuf aus Pflegeheim beantwortet 

    DER ROTARY CLUB IN SARREGUEMINES
    Frankreich
    rotary-club-sarreguemines.org

    Als sich die COVID-19-Krise in Frankreich zuspitzte, beschloss die Belegschaft von INEOS Polymers in Sarralbe, Hilfe zu leisten. 

    „Wir fanden schnell heraus, dass es in unserer Region starken Handlungsbedarf gab“, sagt Georges Scherrer, der am Standort tätig ist. 

    Krankenhäuser meldeten dramatische Engpässe bei Schutzausrüstungen für die Ärzteschaft, das Pflegepersonal, Hebammen und Radiologen. 

    Nicht nur Krankenhäuser, auch Pflegeheime hatten enorme Schwierigkeiten, Schutzausrüstungen zu bekommen, um Personal und Bewohner/innen vor dem Virus zu schützen.

    „Die Sterblichkeitsrate in Pflegeheimen war in Teilen unserer Region um 30 Prozent angestiegen“, so George. 

    Pflegeheime waren insbesondere auf Gesichtsmasken angewiesen, die den WHO-Spezifikationen entsprachen. Diese sind jedoch nicht billig.

    Sobald der INEOS-Nachbarschaftsfonds ins Leben gerufen worden war, hatte das Team in Sarralbe einen Vorschlag zu einer wohltätigen Organisation, die unterstützt werden sollte: Der Rotary Club von Sarreguemines, der die Hilfsmaßnahmen koordinierte, wurde eingeladen, einen Antrag für Unterstützung zu stellen und erhielt tatsächlich eine Spende in Höhe von 10.000 Euro vom INEOS-Nachbarschaftsfonds.

    „Die einzige Schutzausrüstung, die diese Heime zur Verfügung hatten, waren die Visiere, die vom Rotary Club verteilt worden waren“, erzählt George.

    Seitdem hat INEOS zudem tausende Flaschen mit INEOS-Handdesinfektionsmittel verteilt, wo diese gebraucht werden.

    „Wir sehen jetzt Kinder, die mit unserem Handgel zur Schule gehen!“, so George.

    „Wir fanden schnell heraus, dass es in unserer Region starken Handlungsbedarf gab“
    – Georges Scherrer

    Tafel gibt mehr als 520.000 Mahlzeiten aus

    RESTOS DU COEUR 

    Frankreich
    restosducoeur.org

    Eine Tafel für Bedürftige ist erleichtert, nachdem ihr der INEOS-Nachbarschaftsfonds zur Hilfe kam. Die Restos du Cœur-Niederlassung für das Département Jura befürchtete, seine Aktivitäten einstellen zu müssen, nachdem die Spendeneinnahmen von 8.000 Euro im März 2019 auf nur 80 Euro im März 2020 gesunken waren.

    „Aufgrund der Einschränkungen, die sich durch den COVID-19-Lockdown ergeben hatten, konnten wir einfach kein Geld mehr einnehmen“, erklärt Georges Leneez, Präsident der Restos du Cœur-Tafel für das Département Jura in Frankreich.

    Allerdings hatte der Bedarf an Unterstützungsleistungen nicht abgenommen. Sébastien Demontrond, Schichtleiter bei INOVYN in Tavaux, hatte in der Vergangenheit als freiwilliger Helfer bei der Tafel mitgemacht und wusste, dass es logistisch kaum möglich sein würde, die wachsende Anzahl an Bedürftigen zu unterstützen.

    Er schlug seinen Vorgesetzten vor, eine Förderung über den INEOS-Nachbarschaftsfonds auszuzahlen, mit der die Tafel einen Kühlwagen anschaffen könnte, der auch die Zustellung von frischen Nahrungsmitteln ermöglichen würde. Eine Förderung von 10.000 Euro wurde genehmigt und rasch ausbezahlt.

    Marc Hanquet, Operations Manager in Tavaux, wusste, dass der Standort als größter privater Arbeitgeber in der Region einen Unterschied machen könnte.

    „Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass COVID-19 für viele Leute eine wirtschaftliche Verschlechterung bedeutete und diese dann ebenfalls auf die Tafel angewiesen sein würden.“

    Im letzten Jahr bereiteten die 462 freiwillig Beschäftigten von Restos du Cœur mehr als 520.000 Mahlzeiten für 4.320 Menschenzu. Für dieses Jahr wird ein weiterer Anstieg erwartet.

    Es ist nicht das erste Mal, dass INOVYN in seiner Gemeinde geholfen hat, die Auswirkungen von COVID-19 zu bewältigen. 

    „Wir haben Gesichtsmasken und von INOVYN Tavaux eigens hergestellte Bleichlauge sowie INEOS Handgel an medizinisches Personal gespendet. Es macht uns besonders stolz, hier einen Beitrag geleistet zu haben“, so Mark.

    „Aufgrund der Einschränkungen, die sich durch den COVID-19-Lockdown ergeben hatten, konnten wir einfach kein Geld mehr einnehmen“ 

    – Georges Leneez, Präsident der Restos du Cœur-Tafel für das Département Jura in Frankreich

    INEOS hilft, die Ärmsten der Stadt mit Nahrung zu versorgen 

    LIGHT OF LIFE MINISTRIES

    USA
    lightoflife.org

    Eine wohltätige Organisation, die auf Schwierigkeiten bei der Versorgung obdachloser und bedürftiger Menschen in Pittsburgh, USA gestoßen war, baute mithilfe des INEOS-Nachbarschaftsfonds eine provisorische Kantine. Light of Life Ministries errichtete ein 12 x 12 Meter großes Zelt und verlängerte den Zeitraum für die Essensausgabe, damit die Menschen ihr Frühstück, Mittag- und Abendessen mit ausreichend Platz und Abstand einnehmen konnten.

    „Wir haben jede erdenkliche Vorkehrung getroffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten“, so Dough Smith, Director of Development bei der wohltätigen Organisation. Die Nachfrage nach warmen Mahlzeiten war stark angestiegen, da viele andere Anlaufstellen in der Stadt geschlossen waren.  

    „Wir wussten, dass ohne uns die Bedürftigen niemanden mehr haben würden“, meint Doug. „Viele der Menschen, die wir versorgen, haben mit Suchtproblemen, Missbrauch und psychischen Erkrankungen gekämpft. Wir sind da, um denjenigen zu helfen, für die buchstäblich das Leben auf dem Spiel steht.“

    Die Organisation, die eine Tafel sowie Notschlafunterkünfte bereitstellt, wo Männer duschen und schlafen können, ergriff die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. 

    Wegwerfbesteck, Latexhandschuhe und Würzmittel in portionierten Beuteln wurden angeschafft, um Kreuzkontamination zu vermeiden, ebenso wie grundlegende Reinigungsutensilien.

    Auch mobile Handwaschbecken wurden angemietet und die Essbereiche nach jeder Schicht gründlich gereinigt. „Die Coronavirus-Pandemie hat alle von uns mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert“, so Doug. 

    „Die Nachfrage nach einer warmen Mahlzeit ist um 35 Prozent gestiegen. Jeden Tag gaben wir ca. 400 Mahlzeiten aus.“

    Auch die Nachfrage nach der Lebensmittelbank der Organisation war stark angestiegen. 

    „In einer Phase kamen etwa 40 lokale Organisationen zu uns, um Lebensmittel für Hunderte Männer, Frauen und Kinder zu beschaffen, die auf sie angewiesen sind“, erzählt Doug. 

    Allein im April gab die Organisation 22.600 kg Nahrungsmittel aus. Auch Personen, die in Hochhäusern leben oder aufgrund von COVID-19-Symptomen ihre Häuser nicht verlassen konnten, wurden versorgt.

    Die Notschlafstelle für Männer, die die Organisation betreibt, blieb während des gesamten Lockdowns geöffnet und war jede Nacht voll belegt. Elektrolytgetränke mit Vitamin C wurden an die Männer verteilt, um ihr Immunsystem zu stärken. Auch tragbares Nachtgeschirr wurde an die Männer ausgegeben.

    „Viele haben nicht bedacht, wie sich die Schließung der öffentlichen Toilettenanlagen auf die Menschen auswirken würde, die auf der Straße leben“, erklärt Doug. All das kostete natürlich Geld. 

    Und Geld war genau das, was der Organisation fehlte. Um ihr bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu helfen, organisierte INEOS Composites am Standort Neville Island eine Spende in Höhe von 10.000 US-Dollar über den INEOS-Nachbarschaftsfonds.

    „Wir haben sofort an Light of Life als möglichen Empfänger einer finanziellen Unterstützung gedacht“, sagt Melissa Morgan, die bei INEOS Composites arbeitet. 

    „Die Organisation arbeitet Tag für Tag daran, die Bedürfnisse der verwundbarsten Menschen zu decken. Die durch COVID-19 entstandenen Auflagen erschweren diese Aufgabe zusätzlich.“

    Light of Life wird weiterhin alles tun, was notwendig ist, um den Ärmsten der Armen zu helfen. „Wir werden in dieser Zeit als wohltätige Organisation über uns hinauswachsen“, ist Doug überzeugt.

    „Die Coronavirus-Pandemie hat alle von uns mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert. Die Nachfrage nach einer warmen Mahlzeit ist um 35 Prozent gestiegen. Jeden Tag gaben wir ca. 400 Mahlzeiten aus.“

    – Doug Smith, Director of Development by Light of Life Ministries

    Hilfe für Kinder mit Krebserkrankungen

    PHYSIOTHERAPIE IN DER ONKOLOGIE

    Deutschland

    Der INEOS Community Fund hat sich bereit erklärt, den Löwenanteil des Gehalts einer Physiotherapeutin zu übernehmen, damit sie weiterhin Kinder mit Krebserkrankungen betreuen kann.

    In den letzten drei Jahren haben Eltern, Ärztinnen und Ärzte sowie Bekannte ca. 15.000 Euro pro Jahr gesammelt, um sicherzustellen, dass Patient/innen auf der Kinderkrebsstation in Mannheim, Deutschland, betreut werden können.

    „Die Physiotherapeutin motiviert die kranken Kinder aus dem Bett aufzustehen und spielerische Aktivitäten durchzuführen“, erklärt Dr. Gregor von Komorowski, CEO der deutschen Leukämie-Forschungshilfeaktion für krebskranke Kinder.

    „Diese Übungen helfen den Kindern, ihre Krankheit zu bekämpfen und wirken zudem den Nebenwirkungen von Chemotherapien entgegen.“

    Auch hier hat COVID-19 das Spendenaufkommen erheblich reduziert – für die Physiotherapeutin war kein Geld mehr da. „Die Pandemie hat sich auf unsere Arbeit ausgewirkt“, sagt Dr. von Komorowski. 

    Um die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die Organisation gegenübersah, schlug INEOS Styrolution in Ludwigshafen vor, sie für eine Förderung aus dem INEOS-Nachbarschaftsfonds zu nominieren. 

    Der INEOS-Nachbarschaftsfonds stellte 10.000 Euro für das Gehalt der Physiotherapeutin zur Verfügung und wird außerdem einen Beitrag zur Neumöblierung des Spielzimmers für die Kinder leisten. „Wir sind INEOS außerordentlich dankbar“, so Dr. von Komorowski.

    Die Organisation wurde im Jahr 1979 von Eltern krebskranker Kinder gegründet. „Unsere Ziele sind seit damals gleich geblieben. Wir wollen Forschungsaktivitäten unterstützen und Familien helfen, mit der Erkrankung fertig zu werden. Finanziert werden wir ausschließlich durch Spendengelder.“

    Manuela Bleiziffer von INEOS Styrolution, die bei der Antragstellung Hilfe leistete, ist unglaublich stolz auf ihren Arbeitgeber. „In Krisenzeiten vergisst man leicht, wie gut es einem geht, wenn Familie und Freunde gesund sind und man Arbeit hat“, sagt sie.

    „Aber INEOS hat das nicht vergessen, sondern versucht aktiv, Organisationen zu helfen, die um ihr Überleben kämpfen.“

    „Die Physiotherapeutin motiviert die kranken Kinder aus dem Bett aufzustehen und spielerische Aktivitäten durchzuführen“
    – Dr. Gregor von Komorowski, CEO der deutschen Leukämie-Forschungshilfeaktion für krebskranke Kinder 

    Bis dass der Tod uns scheidet

    WINCHESTER HOSPICE CHARITY 

    Vereinigtes Königreich
    winchesterhospice.com

    Der INEOS-Standort in Lyndhurst hat 15.200 Britische Pfund über den INEOS-Nachbarschaftsfonds gespendet, um ein spezielles Spitalsdoppelbett anzuschaffen. Dadurch können Paare, die im Hospiz gepflegt werden, ihre letzten Nächte gemeinsam verbringen.

    Die Winchester Hospice Charity in Großbritannien konnte ein solches Bett besorgen. Es handelt sich dabei um ein Spitalsbett in Standardgröße, das sich auf Knopfdruck in ein Doppelbett umwandeln lässt. „Für viele Familien wird dies einen echten Unterschied machen“, sagt Pflegedienstleiterin Maddy Thomson. 

    „Gerade im gegenwärtigen Klima sind positive Neuigkeiten besonders willkommen.“ Das Bett wurde mit einer Spende des mit 1 Million Pfund ausgestatteten INEOS-Nachbarschaftsfonds finanziert und ist aktuell im Royal Hampshire County Hospice in Winchester im Einsatz.  

    Wenn das zweistöckige Burrel House im nächsten Frühjahr vollständig renoviert wird, wird das Bett in das neue Winchester Hospice verlagert, das zehn Betten umfasst. „Wir wissen die Unterstützung von INEOS wirklich zu schätzen“, bedankt sich Malcolm Ace, Chief Financial Officer beim Hampshire Hospitals NHS Foundation Trust. 

    Die Bedeutung von Doppelbetten für den Hospizgebrauch wurde im Juni offenkundig, als ein Paar, das seit 75 Jahren verheiratet ist, in getrennten Krankenhäusern behandelt wurde und mit der Tatsache konfrontiert war, getrennt voneinander zu sterben. „Beide benötigten palliative Betreuung, doch die Familie konnte sie aufgrund der COVID-19-Einschränkungen nicht besuchen“, erklärt ein Sprecher des The Countess of Brecknock Hospice in Andover, Hampshire. Das Hospiz war in der Lage, beide nach Brecknock zu bringen, wo sie gemeinsam in einem geräumigen Zimmer mit Doppelbett gepflegt wurden.

    11 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Geburt eines neuen unternehmens

    INEOS war schon immer stolz darauf, rasch Entscheidungen zu treffen. So auch im März 2020, als man beschloss, aufgrund der kritischen Engpässe, die es bei Handdesinfektionsmitteln in Krankenhäusern und im britischen Gesundheitssystem allgemein gab, einen weiteren INEOS-Geschäftsbereich zu gründen – INEOS Hygienics.

    Nachdem im Frühling und Sommer 2020 Millionen Flaschen kostenlos an Krankenhäuser verteilt wurden, hat INEOS seinen Fokus nun erweitert. Die Wirtschaft weltweit versucht, wieder in die Gänge zu kommen, Unternehmen öffnen wieder und die Menschen versuchen, zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. INEOS Hygienics verkauft daher seine Produkte nun der Öffentlichkeit und vertreibt sie über Amazon, Supermärkte, Apotheken und Geschäfte.

    Es ist das erste Mal in der Geschichte des Unternehmens, dass INEOS seine Produkte direkt anbietet. Der Markt ist zwar schon relativ voll, doch INEOS Hygienics ist zuversichtlich, sich mit seinen hochreinen Handgels, Tüchern und Sprays behaupten zu können.

    „Natürlich haben viele Menschen außerhalb unserer Branche noch nie von uns gehört. Das wird also sicherlich eine Herausforderung“, ist sich Chief Operating Officer George Ratcliffe bewusst.

    „INEOS braucht keine hübsche Verpackung. Unsere Produkte sprechen eine deutliche Sprache: ‚Wir haben einen Zweck, und den erfüllen wir.‘“

    INEOS betont, dass seine Handgels und Tücher Produkte von herausragender Qualität sind, da sie 75 Prozent hochreines, synthetisches Ethanol in Krankenhausqualität enthalten – ein bewährter, effizienter Virenkiller. „Wir stellen Handdesinfektionsmittel her, weil INEOS der weltweit größte Produzent von hochreinem, synthetischem Ethanol nach den Vorgaben des EU-Arzneibuches ist.“

    INEOS stellt auch Isopropylalkohol her (IPA), der andere aktive Inhaltsstoff, der in Handdesinfektionsmitteln zum Einsatz kommt. Das Ziel von INEOS lautet eine Marke aufzubauen, der die Öffentlichkeit vertraut und die sie mit Qualität in Verbindung bringt. In den vergangenen 20 Jahren hat INEOS Hersteller mit Produkten versorgt, mit denen Materialien für alle möglichen Objekte produziert werden, von iPads bis hin zu Pharmaprodukten, Autos und Kleidung.

    Allerdings ist die Rolle von INEOS in der Herstellungskette nicht unmittelbar ersichtlich. COVID-19 hat das geändert und die wichtige Rolle hervorgehoben, welche die chemische Industrie im Kampf gegen diesen unsichtbaren Feind spielt.

    INEOS reagierte auf den Hilferuf an die Industrie, bei der Eindämmung von COVID-19 mitzuwirken, indem das Unternehmen seine Produktion hochgefahren hat, um die noch nie dagewesene Nachfrage nach Chemikalien an sämtlichen Standorten zu decken.

    Sechs neue Anlagen wurden gebaut – eine in Großbritannien, zwei in Frankreich, eine in Deutschland und zwei in den USA. Jede davon wurde in weniger als zehn Tagen errichtet, um den globalen Engpass bei Handdesinfektionsmitteln zu beheben.

    Jede Anlage wurde konzipiert, um monatlich eine Million Flaschen Handdesinfektionsmittel zu produzieren. Sie wurden kostenlos an Krankenhäuser geliefert, wo sie am dringendsten gebraucht wurden. Dabei handelte es sich mehrheitlich um 50 ml-Flaschen, die Pflegepersonal und die Ärzteschaft einfach in der Kitteltasche mitführen können.

    INEOS hat Millionen Flaschen Handdesinfektionsmittel an Krankenhäuser in Großbritannien, Frankreich und den USA gespendet. Alle davon entsprechen den Spezifikationen der Weltgesundheitsorganisation. 

    Eines der zwei französischen Werke hat seine Kapazitäten erhöht und die gesamte Produktion von Lavera nach Etain verlagert.

    „Als wir das Werk in Lavera aufbauten, hatte Frankreich ein Riesenproblem mit COVID-19, besonders im Süden. Das war einer der Hotspots.“

    Das Werk wurde einzig mit dem Zweck errichtet, zwei Monate lang Handdesinfektionsmittel in industriellem Ausmaß für Krankenhäuser zu produzieren. „Das war eine wohltätige Initiative von INEOS, einfach deshalb, weil wir die Ressourcen hatten“, sagt George. In den USA arbeitete INEOS Hygienics mit Healthcare Ready, um die Hotspots unter den Krankenhäusern zu identifizieren, in denen der Bedarf am größten war.

    „Was diese Spende so unglaublich macht, ist die Tatsache, dass es sich nicht um eine Überbrückung oder kurzfristige Lösung handelte“, meint Sarah Baker, Programme Director.

    „INEOS hat einen dauerhaften Ausweg geboten. Die Belegschaft musste sich also nicht mehr fragen, wo die Handdesinfektionsmittel herkommen würden, wenn sie zur Arbeit kam.“ 

    George betont auch, dass sich die Menschen in Europa nun auf eine gesicherte Versorgung aus Großbritannien, Deutschland oder Frankreich verlassen können und nicht länger auf China oder die Türkei angewiesen sind.

    „COVID-19 hat uns allen die Bedeutung von Hygiene und effizienten Desinfektionsmitteln vor Augen geführt.“ INEOS Hygienics ist entschlossen, ausreichend Produkte zur Verfügung zu stellen, um die erhöhte Nachfrage weltweit zu decken.“

    Weitere Informationen unter
    www.ineoshygienics.com

    3 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    INEOS baut Anlagen in zehn Tagen

    INEOS produziert Handdesinfektionsmittel im industriellen Umfang, um den kritischen Mangel in ganz Europa zu beheben. Neue Anlagen wurden in Newton Aycliffe in Großbritannien, im deutschen Herne, in Lavéra und Étain in Frankreich sowie Arkansas und Pennsylvania in den USA errichtet – und jede von ihnen produziert eine Million Flaschen pro Monat.

    „INEOS ist ein Unternehmen mit enormen Ressourcen und wichtigem Produktions-Know-how“, so Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Falls wir noch in irgendeiner anderen Art und Weise zur Bekämpfung des Coronavirus beitragen können, so sind wir hierzu jederzeit bereit.“

    Die Handdesinfektionsmittel werden dem britischen Gesundheitssystem NHS und Krankenhäusern kostenlos für ihren Kampf gegen COVID-19 zur Verfügung gestellt..

    Die Öffentlichkeit kann die Flaschen der Marke INEOS in Apotheken und Supermärkten kaufen.

    INEOS ist Europas größter Hersteller der beiden wichtigsten Bestandteile für Handdesinfektionsmittel in Krankenhausqualität und errichtete die neuen Anlagen in weniger als zehn Tagen. Die Standorte im schottischen Grangemouth, in Deutschland und Frankreich stellen normalerweise nahezu eine Million Tonnen Isopropylalkohol (IPA) und Ethanol pro Jahr her. Die neuen Anlagen für Handdesinfektionsmittel bringen nun zusätzliches Produktionsvolumen.

    Man hofft, dass die sechs in Rekordzeit errichteten Anlagen Abhilfe gegen den Mangel schaffen.

    INEOS beabsichtigt, Handdesinfektionsmittel sowohl in Standardgröße als auch in den zunehmend beliebten kleineren Größen zum Mitnehmen herzustellen.

    COVID-19 ist eine hoch ansteckende Krankheit und wird sehr häufig übertragen, wenn Menschen mit ungewaschenen Händen das eigene Gesicht berühren, besonders Mund, Nase und Augen. Diese Art der Ansteckung kann durch die Handdesinfektion unterbunden werden.

    Über die INEOS-Handgel-Website können Krankenhäuser, nationale Supermarktketten und Großhändler Bestellungen aufgeben: www.ineoshandgel.com

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    Einfach liefern

    Millionen Flaschen des neuen Handdesinfektionsmittels von INEOS werden bereits kostenlos an Krankenhäuser in ganz Europa geliefert. Das Warrington & Halton Hospital in England erhielt als erstes britisches Krankenhaus 450 Liter, um seine an vorderster Front gegen COVID-19 kämpfenden Beschäftigten schützen zu können.

    „Ich finde es fantastisch, dass britische Hersteller zur Stelle sind und uns im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen“, meint John Goodenough, stellvertretender Pflegedienstleiter.

    Das INEOS-Handdesinfektionsmittel-projekt, initiiert vom Vorstandsvorsitzenden Sir Jim Ratcliffe, konnte Sir Dave Brailsford und sein erfolgreiches Tour-de-France-Radsportteam zur Unterstützung gewinnen.

    „Diese wichtige Initiative vereint die Besten von INEOS und unsere Teams im Wettrennen mit der Zeit“, so Sir Jim Ratcliffe.

    Als Teamchef von Team INEOS leitet Sir Dave das weltbeste Radsportteam.

    Sein Logistikteam ist sehr gut darin, Radsportausrüstung, Verbrauchsmaterial und Begleitcrews an verschiedene Orte der Welt zu bringen.

    Derzeit arbeiten Sir Dave und sein Team unmittelbar mit NHS-Trusts und Krankenhäusern in ganz Europa zusammen, um Lieferungen an die Orte mit dem größten Bedarf zu organisieren.

    „Normalerweise kommen die Menschen, um Sportstars zu sehen und zu unterstützen“, meint er. „Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Die Spitzenleistungen werden derzeit im Gesundheitssystem erbracht; unsere Bewunderung gilt dem medizinischen Personal, das an vorderster Front kämpft. Wir sind jetzt die Fans.“

    In enger Zusammenarbeit mit NHS-Trusts liefert INEOS Handdesinfektionsmittel an 28 Krankenhäuser in Großbritannien, darunter Grangemouth, Halton, Teesside, Derby und London.

    Die Lieferung wird ausgeweitet, sobald die Produktionsanlage in Newton Aycliffe im Nordosten Englands ihre volle Kapazität erreicht hat.

    Ähnliche Anlagen im deutschen Herne, in Lavéra und Étain in Frankreich sowie Arkansas und Pennsylvania in den USA versorgen Krankenhäuser ebenfalls kostenlos mit dringend benötigten Lieferungen.

    Die sechs Anlagen wurden in weniger als zehn Tagen errichtet.

    Oberste Priorität haben für INEOS die Bedürfnisse des medizinischen und Pflegepersonals; danach wird das Handdesinfektionsmittel in handlichen Größen an die Allgemeinheit abgegeben.

    Diese werden nach Spezifikationen der WHO hergestellt.

    Der Infektionsweg von der Hand in den Mund ist eine der Hauptverbreitungsarten des Virus. Es besteht ein eklatanter Mangel an Handdesinfektionsmitteln in Großbritannien und auf dem europäischen Festland.

    „Dass die Zeit hier eine entscheidende Rolle spielt, war immer klar“, so Sir Jim Ratcliffe. „Die Produktion von Handdesinfektionsmitteln innerhalb von zehn Tagen anlaufen zu lassen, war nur durch gewaltige Anstrengungen des gesamten Teams möglich. Team INEOS hat unter der Leitung von Sir Dave Brailsford dazu ebenso beigetragen wie der Rest der INEOS-Familie.“

    INEOS produziert Chemikalien für Antibiotika, Paracetamol, Entzündungshemmer, Virostatika und Aspirin, aber auch Reagenzien für Testkits.

    Es stellt außerdem Kunststoffe für medizinische Geräte, Gesichtsmasken, sterile Handschuhe und Visiere her. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen.

    Das US Department of Homeland Security bezeichnet viele davon als „entscheidend für die nationale Widerstandsfähigkeit“, von der sanitären Grundversorgung bis hin zur Suche nach einem Impfstoff.

    Das neueste Projekt verbindet das Know-how von INEOS in den Bereichen Technik, Chemieproduktion und Sicherheit mit der logistischen Kompetenz von Team INEOS.

    „Falls wir noch in irgendeiner anderen Art und Weise zur Bekämpfung des Coronavirus beitragen können, so sind wir hierzu jederzeit bereit“, erklärt Sir Jim Ratcliffe.

    WWW.INEOSHANDGEL.COM

    5 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Drei der besten Rennteams der Welt arbeiten zusammen. Und sie werden gemeinsam unschlagbar

    Führende Köpfe von INEOS TEAM UK, britischer Herausforderer für den America‘s Cup, TEAM INEOS und dem F1-Team von Mercedes arbeiten nun zusammen, um unschlagbar zu werden.

    Was INEOS zu einer technischen Partnerschaft veranlasste, war Mercedes‘ Mut und Entschlossenheit, das Menschenmögliche neu zu definieren.

    Dem Mercedes-AMG Petronas F1-Team gefiel an INEOS die dynamische Einstellung und das unternehmerische Flair.

    „Uns verbinden Ehrgeiz und Wettbewerbsfähigkeit“, meint Toto Wolff, Teamchef und CEO des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. „Diese Vereinbarung hat enormes Potenzial.“

    Alle drei Teams haben ein gemeinsames Ziel – schneller zu fahren, segeln und radeln als alle anderen. Und die Arbeit läuft bereits.

    Achtzehn Ingenieur/innen aus dem Geschäftsbereich Mercedes-Benz Applied Science arbeiten nun in Vollzeit am Hauptsitz von INEOS TEAM UK in Portsmouth, um INEOS beim Bau eines Rennboots zu unterstützen, das im nächsten Jahr antreten wird, um den America’s Cup erstmals in der 170-jährigen Geschichte des Wettbewerbs zu gewinnen.

    Sie bündeln ihre Expertise und zeigen dabei, dass sie vor dem Wettkampf fast genauso schnell arbeiten können wie währenddessen.

    „Das Entwicklungstempo ist bei diesen Top-Teams einfach unglaublich“, meint Graham Miller, der die Partnerschaft von Seiten Mercedes leitet. „Was wir zu bieten haben, ist etwa die Fähigkeit Entwicklungen schnell voranzutreiben.“

    Mercedes hat in Brackley enorme Fertigungskapazitäten und einige der besten Fertigungsmaschinen der Welt, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, 170 Aerodynamiker/innen an einem etwa 5 x 1,5 m großen Auto arbeiten zu lassen.

    „Der Vorteil für das Team ist das Entwicklungstempo“, so Graham Miller. „Zum einen wird reagiert, wenn das Team mit Problemen konfrontiert ist. In anderen Fällen handelt es sich um proaktive und geplante Entwicklung.“

    Das Mercedes-Team befasst sich mit Aerodynamik, Simulation sowie der Planungspräzision und den Prozessen, die von der Konzeption über das Design bis hin zur Fertigung erforderlich sind.

    „Das beste Design der Welt hilft nicht, wenn man zu wenig Zeit für die Fertigung einplant, das bringt niemandem etwas“, meint Miller. „Die einzelnen Punkte müssen aufeinander abgestimmt sein – der Punkt, an dem das Konzept ins detaillierte Design übergeht; der Punkt, an dem die Detailzeichnung für die Fertigung freigegeben wird, und schließlich der Punkt, an dem die Montage übernimmt.“

    Das Team für den America‘s Cup präsentierte im vergangenen Jahr sein erstes Rennboot des Typs AC75 – ein Einrumpfboot mit Flügeln.

    „Unser Boot sollte eigentlich nicht segeln, denn es handelt sich im Prinzip um ein zehngeschossiges Gebäude, das auf einem Couchtisch segelt“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. Es war eine technische Herausforderung, meint er. Miller ist überzeugt davon, dass sein Team von Mercedes daraus wertvolle Lehren ziehen kann.

    „In der Formel 1 geht es immer um minimales Gewicht und maximale Steifigkeit“, erklärt er. „Doch die hydrodynamischen Belastungen im Boot sind gewaltig. Dass wir am Design für eine Umgebung mit extremen Belastungen mitarbeiten können, könnte sich in Zukunft für uns als nützlich erweisen, denn wir haben es hier mit ganz anderen Materialien zu tun.“

    Ein zweites Rennboot wird noch dieses Jahr vorgestellt. Es wird von allen Booten, die je gebaut wurden, jenes mit der meisten Technik sein – schätzungsweise 30.000 Bauteile, die in perfekter Symmetrie arbeiten müssen, damit das 22,86 m lange Boot und die 11-Mann-Besatzung während des Rennens „fliegen“ können.

    Es gibt bereits eine Querverbindung zwischen der Luftfahrt und der Formel 1. „Wir bezeichnen unsere Autos manchmal als tief fliegende Fluggeräte“, meint Miller.

    Auch die Simulation wird von entscheidender Bedeutung sein, denn sie erlaubt der britischen Segelcrew auszutesten, was funktioniert, und letztlich zu lernen, wie man ein Boot segelt, oder besser, fliegt.

    „Eine solche Plattform wurde noch nie gesegelt, daher ist die Simulation ein kritisches Tool in der Entwicklung“, erläutert Miller. „Je mehr der Simulator verwendet und weiterentwickelt wird, desto mehr lässt sich für die Entwicklung der Leistung auf dem Wasser und bei der Geschwindigkeit erreichen.“

    Der Aerodynamik gilt seit Jahren das Hauptaugenmerk der F1-Teams, denn sie streben nach Effizienz und Leistung. „Ein Formel-1-Auto aus 2004 wirkt neben einem modernen Auto ziemlich klobig“, so Miller.

    Nach all den Jahren finden die Veränderungen mittlerweile in winzigen, mikroskopischen Entwicklungen statt. „Da wir nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung hatten, befassten wir uns mit den großen Brocken, versuchten, da etwas zu verbessern“, so Nick Holroyd, Chefdesigner von INEOS TEAM UK.

    „Mercedes ermöglichte uns durch seine Ressourcen und seine Einstellung Detailarbeit. Es zeigte sich, dass viele stimmige Details am Ende signifikante Verbesserungen bringen.“ Zwar liegt der Fokus auf dem America‘s Cup-Team, doch Mercedes wird auch mit TEAM INEOS, früher TEAM SKY, arbeiten, das die Tour de France seit Jahren dominiert.

    „Wir können es gar nicht erwarten“, so Teamchef Sir Dave Brailsford. „Unser unablässiges Bestreben, die immer besser werdende Konkurrenz zu übertreffen, wird von dieser Partnerschaft enorm profitieren.“

    Sir Ben Ainslie, der im kommenden Jahr im America‘s Cup Skipper des 22,86 m langen Einrumpfboots sein wird, hat die Beteiligung von Mercedes bereits als enormen Schub für sein Team bezeichnet.

    „Es gibt einfach unheimlich viele Synergien zwischen der Formel 1, dem Radsport und dem America‘s Cup“, meint er. „Eine faszinierende Mischung aus dem Ausloten der Grenzen von technischer Innovation und sportlicher Leistungsfähigkeit.“

    Am meisten überraschte es Miller bisher jedoch, wie sehr sich die Regeln von einem America‘s Cup zum nächsten verändern.

    „Einmal kann die Crew einen Katamaran segeln, beim nächsten Mal ein 22,86 m langes Einrumpfboot“, meint er. „Es mag auch in der Formel 1 wesentliche Veränderungen bei den Regeln geben, aber wir fahren immer ein Auto mit vier Rädern, einem Bug- und einem Heckspoiler. Bei uns würde das einem Wechsel zwischen Motorrad, Auto oder Lkw entsprechen.”

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    INEOS unterschreibt als Hauptpartner des Formel-1-Teams

    DAS BESTE Formel-1-Team der Welt hat einen neuen Partner am Steuer. INEOS ist Sponsor des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe spricht von einem fantastischen Ingenieurunternehmen. „Sie zeigen immer wieder, dass sie in technologischer Innovation und menschlicher Leistung ganz vorne sind“, stellt er fest.

    INEOS, das bereits das erfolgreichste Radsportteam der Welt besitzt und als britischer Herausforderer im 36. America’s Cup antritt, glaubt, dass die beiden Unternehmen voneinander lernen können, um die Leistungen auf der Rennstrecke, auf der Straße und auf dem Wasser zu verbessern.

    Lewis Hamilton, neben dem Teamkollegen Valterri Bottas einer der Fahrer des Mercedes-Teams, ist sechsfacher Formel-1-Weltmeister.

    Als er die Partnerschaft auf einer Pressekonferenz bekanntgab, sagt Sir Jim Ratcliffe, er hätte Lewis – und seinen Hund –für etwa fünf Minuten getroffen.

    „Ich kenne ihn nicht, aber ich bewundere ihn sehr. Ich halte ihn für einen der besten Fahrer aller Zeiten“, meint er.

    Sir Jim Ratcliffe und Toto Wolff, Teamchef und CEO von Mercedes-AMG Petronas, sprachen erstmals über eine potenzielle Partnerschaft, als sie sich im vergangenen Jahr bei F1-Tests in der Vorsaison in Barcelona trafen.

    Der neue Wagen des F1-Teams, bereits mit INEOS-Logo, wurde bei einer Pressekonferenz präsentiert.

    Das INEOS-Logo erscheint auf der Airbox über dem Kopf des Fahrers, am Bug- und Heckspoiler sowie an der Kleidung des Teams und auf den Overalls der Fahrer.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mercedes F1-Team hilft dem NHS

    INGENIEUR/INNEN vom Mercedes F1-Team arbeiteten - in weniger als 100 Stunden - an der Entwicklung eines Beatmungsgeräts mit, das, das COVID-19-Patient/innen möglicherweise vor der Intensivstation bewahrt. Das Team arbeitete mit Ingenieur/innen des University College London (UCL) und Klinikern des Institutskrankenhauses rund um die Uhr an der weiteren Verbesserung eines Beatmungsgeräts, das bereits in chinesischen und italienischen Krankenhäusern verwendet worden war.

    Das Ergebnis ist eine hochmoderne Version, die vom britischen NHS zugelassen und für die Massenproduktion angepasst wurde.

    „Wir hatten das Glück, dass wir auf die Fähigkeiten der Formel 1 zurückgreifen konnten“, sagt Professor Tim Baker von der Fakultät für Maschinenbau des UCL. „So konnten wir einen Prozess, der Jahre dauern kann, auf einige Tage verkürzen.“

    Das Gerät, das Sauerstoff in die Lungen presst, um sie offen zu halten, unterstützt die Einatmung, insbesondere wenn die Luftbläschen in den Lungen aufgrund von COVID-19 zusammengefallen sind.

    Es hilft COVID-19-Patient/innen mit schweren Lungeninfektionen beim Atmen, so dass weniger häufig eine invasive mechanische Beatmung erforderlich wird, bei der Patient/innen oft mehrfach sediert werden müssen.

    „Sobald wir den Auftrag erhalten hatten, arbeiteten wir rund um die Uhr, dekonstruierten und analysierten das patentfreie Gerät“, berichtet Tim Baker. „Mithilfe von Computersimulationen verbesserten wir das Gerät weiter, bis wir eine hochmoderne Version hatten, die für die Massenproduktion geeignet ist.“

    Mercedes-AMG-HPP wird bald tausend Stück pro Tag herstellen.

    Das neue Gerät wird dazu beitragen, Leben zu retten, indem es dafür sorgt, dass nur die am schwersten erkrankten Patient/innen eine invasive Beatmung benötigen, die jedoch nicht ausreichend zur Verfügung steht.

    Man schätzt, dass allein in Großbritannien 20.000 zusätzliche Geräte für eine invasive Beatmung während der Pandemie benötigt werden. Mercedes arbeitet zudem mit sechs anderen in Großbritannien ansässigen F1-Teams zusammen, um im Rahmen des „Project Pitlane“ die Bemühungen zur Behandlung von COVID-19-Patient/innen mit schwerer Atemnot zu unterstützen.

    Hier kommt das technische Know-how bei der Fertigung anderer medizinischer Geräte zum Einsatz, die in Intensivstationen dringend benötigt werden.

    „Die Formel 1-Gemeinschaft hat auf den Aufruf zur Unterstützung eindrucksvoll reagiert“, so Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes HPP.

    Alle F1-Teams zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, sehr rasch komplexe Produkte zu entwerfen und zu fertigen.

    Das INEOS TEAM UK, das eigentlich auf die Entwicklung seines Rennboots für den America’s Cup im kommenden Jahr an seinem Stützpunkt in Portsmouth konzentriert war, hat sich ebenfalls dem Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus angeschlossen.

    „Unter diesen Umständen muss die Verhinderung einer Ausbreitung des Coronavirus für alle höchste Priorität haben“, so Skipper Sir Ben Ainslie. „Jede und jeder muss eine Aufgabe übernehmen.“

    Es gibt eine landesweite Initiative, um den Druck auf die Krankenhäuser durch die Einrichtung von Anlaufstellen im niedergelassenen Bereich zu verringern, in denen Niedrigrisiko-Patient/innen mit COVID-19-Symptomen untersucht werden können.

    Das INEOS TEAM UK wird für seine örtliche COVID-19-Anlaufstelle über seine Zulieferer persönlicher Schutzausrüstungen wie Beatmungsgeräte, Handschuhe und Schutzbrillen etc. zur Verfügung stellen.

    Das Team nutzt seine Fertigungsmöglichkeiten und 3D-Drucker an seinem Standort in Portsmouth für die Herstellung von 50 wiederverwendbaren PSA-Masken pro Woche, die an dieselbe Stelle gehen.

    Außerdem unterstützen der Design-Koordinator des Teams, Jonathan Nichols, sowie der Leiter der Simulation, James Roche, ein Team am Imperial College London bei der Entwicklung neuer Beatmungsgeräte.

    „Zwar entschied sich die britische Regierung nicht für deren Projekt, das Imperial College wird aber weiterhin an der Entwicklung von Beatmungsgeräten arbeiten“, so ein Sprecher des Teams. „Wir konnten außerdem den Kontakt zu zahlreichen Zulieferern und Fachleuten herstellen, die ihnen dabei helfen können.“

    MERCEDESAMGF1.COM

    Das INEOS TEAM UK stellt PSA-Visiere her, um den Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen

    INEOS TEAM UK unterstützt den Kampf gegen die COVID-19-Pandemie durch die Herstellung von PSA-Visieren für Schlüsselarbeitskräfte in der Gegend von Portsmouth, wo das Team ansässig ist.

    Unter Ausnutzung der Fertigungskapazitäten und Ressourcen am Standort des Teams, darunter 3D-Drucker und Segelherstellung, und zusätzlicher Ressourcen aus der bestehenden Teampartnerschaft mit Mercedes-Benz Applied Science (MBAS), werden INEOS TEAM UK und MBAS gemeinsam zunächst mehr als 100 PSA-Visiere pro Tag produzieren.

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    Ein Klima des Wandels

    UNSER Klima verändert sich – und wir alle sind daran schuld. Die weltweite Nachfrage nach frischen Nahrungsmitteln und sauberem Wasser, Kleidung, elektronischen Geräten, Medikamenten, Autos, Flugzeugen und Baumaterialien sorgt dafür, dass weiterhin fossile Energieträger genutzt werden.

    Ein Verbot zu fordern, ist einfach; eine Veränderung zu erreichen, ist schwieriger.

    „Wir können nicht einfach den Hahn zudrehen“, so Dr. Peter Williams, Technical Director der INEOS-Gruppe. „Viele unserer aus Gas und Öl hergestellten Produkte werden für den Bau von Windkraftanlagen, Solarmodulen und anderen erneuerbaren Technologien eingesetzt.“

    Das bedeutet nicht, dass INEOS die Probleme der Erderwärmung, die unseren Planeten bedroht, nicht wahrnimmt. Ganz und gar nicht.

    Wir wissen, was auf dem Spiel steht. „Die INEOS antreibenden Kräfte sind Innovation und die Notwendigkeit, alternative Rohstoffe und Energieträger zu finden“, so Dr. Greet Van Eetvelde, INEOS-Group Head of Energy and Innovation Policy und Leiterin von CEN, das INEOS Carbon and Energy Network. „Unsere Beschäftigten tun das nicht, weil sie müssen, sie tun das, weil sie es wollen.“

    Am INEOS-Standort Zwijndrecht – dem Geburtsort von INEOS – senken die Beschäftigten seit Jahren den Ausstoß von Treibhausgasen, indem sie Kohlendioxid zurückgewinnen und in anderen Prozessen vor Ort wiederverwenden. Diese Arbeit geht weiter.

    INEOS setzt zudem folgende Maßnahmen um:

    KOOPERIERT mit Pionieren unter den Recyclingunternehmen, um den Ressourcenverbrauch – Gas und Öl – in der Produktherstellung zu reduzieren.

    BEGINNT Gas und Öl, wo möglich, durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen, und

    REINVESTIERT seine Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um die Effizienz zu verbessern – und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Wir sind stolz auf das Erreichte.

    „Die Optimierung unserer Standorte hin zu mehr Effizienz gelingt uns wirklich sehr gut“, meint Dr. Greet Van Eetvelde.

    Aber INEOS interessiert sich nicht nur für das Erreichte. Wichtig ist, was heute und in Zukunft ansteht.

    Wir haben uns klare Ziele für die Verwendung von mehr Recyclingkunststoff in der Produktion bis 2025 gesetzt.

    Wir machen gute Fortschritte. Viele neue Produkte sind bereits auf dem Markt.

    „All das führt uns zu einer Kreislaufwirtschaft, die die Ressourceneffizienz steigern, die Treibhausgasemissionen reduzieren und eine Nutzungsmöglichkeit für Kunststoffabfall schaffen wird“, so Dr. Peter Williams.

    Mit Blick auf die Zukunft geht man bei INEOS davon aus, dass Wasserstoff die Antwort auf den Wunsch vieler Menschen für sauberere Luft sein wird. Unsere Geschäftsbereiche in Großbritannien, in Deutschland und Belgien sind bereits in entsprechende Projekte involviert.

    Verringerter Verbrauch

    Am INEOS-Standort Zwijndrecht – dem Geburtsort von INEOS – wird seit Jahren Kohlendioxid zurückgewonnen und für andere Prozesse vor Ort verwendet.

    Mehr erneuerbare Rohstoffe

    INEOS hat in der Produktion begonnen, wo es möglich ist, Gas und Öl durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen.

    Neue Technologien

    INEOS kooperiert mit Pionieren unter den Recyclingunternehmen, um den Ressourcenverbrauch in der Produktion zu reduzieren.

    Investitionen

    Wir reinvestieren Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um die Effizienz zu verbessern – und verringern damit die Treibhausgasemissionen.

    Zielorientiert

    INEOS hat sich klare Ziele für die Verwendung von mehr Recyclingkunststoff in der Produktion bis 2025 gesetzt. Wir machen gute Fortschritte. Viele neue Produkte sind bereits auf dem Markt.

    Alternative Energie

    INEOS-Geschäftsbereiche in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind derzeit in Projekte involviert, die den Weg für eine wasserstoffbasierte Wirtschaft mit null Emissionen bereiten sollen.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Den Kreislauf schließen

    DURCH DAS Coronavirus hat Einwegkunststoff wieder mehr Daseinsberechtigung bekommen. Wir alle erkennen seine Bedeutung für die Gesundheit und die Eindämmung der Virusausbreitung. Doch was wird sein, wenn die Krise vorüber ist? Wir von INEOS hoffen, dass die Menschen erkennen, dass nicht der Kunststoff das Problem ist, sondern unser Umgang mit Kunststoffabfällen. INEOS fordert seit Jahren ein Umdenken und versucht, diesen Denkansatz auch zu vermitteln.

    Wir gehen Partnerschaften mit Recyclingunternehmen in den USA, Großbritannien, Italien und Österreich ein.

    PLASTIC ENERGY, Forever Plast, Viridor, Agilyx, Pyrowave und GreenMantra – alle marktführend in ihren Bereichen – arbeiten nun mit INEOS zusammen, um den Kreislauf zu schließen und zu einer Kreislaufwirtschaft zu kommen, wo nichts mehr verschwendet wird.

    So wird Kunststoffabfall, der früher auf Deponien landete, zu einem wichtigen Rohmaterial, das INEOS verwenden kann.

    INEOS hat auch eine Möglichkeit gefunden, seine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern. Eine ganz neue Generation von Kunststoffen auf biologischer Basis wird aus Rückständen der Zellstoffindustrie hergestellt.

    Statt 100 Prozent Gas und Öl verwenden wir nun nachwachsende Rohstoffe aus Finnland. Der Kunststoff, der aus diesem bio-attribuierten Rohstoff hergestellt wird, bringt gegenüber herkömmlichem Kunststoff eine 90-prozentige Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

    Beinahe spruchreif ist eine Partnerschaft mit einer Anlage, die den Kunststoff übernehmen wird, den niemand will, und ihn mithilfe der patentierten Technologie eines britischen Unternehmens in einen Recyclingrohstoff umwandeln wird, aus dem sich neuer Kunststoff herstellen lässt. Entscheidend ist dabei, dass man sich in allen Teilen der Welt bereits für diese neuartigen hochwertigen Kunststoffprodukte zu interessieren beginnt. Im Rahmen des Engagements für eine neue Kreislaufwirtschaft hat sich INEOS bis 2025 vier ehrgeizige Ziele gesetzt. Eines davon verspricht, 325.000 Tonnen Recyclingpolymer für Produkte zu verwenden. Genau das wird nun gemacht. Ein anderes will Produkte anbieten, die mindestens 50 Prozent Recyclingmaterial enthalten. Auch das wird umgesetzt.

    „Wir warten nicht ab, ob etwas passiert“, so Tom Crotty, Communications Director bei INEOS. „Wir sorgen dafür, dass es passiert.“

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    Das Ende der Umweltverschmutzung

    INEOS kooperiert nun mit einem visionären Unternehmen, das einen einzigartigen Prozess entwickelt hat und bereits einsetzt, mit welchem Kunststoff wiederverwertet wird, den sonst niemand mehr wiederverwerten kann.

    Wir haben eine Vereinbarung mit PLASTIC ENERGY geschlossen, um eine Recyclinganlage zu entwickeln, die schwer wiederverwertbaren Kunststoff zu reinem Recyclingkunststoff umwandelt. Die Produktion soll 2023 beginnen.

    Die beiden Unternehmen mit der gemeinsamen Vision von einer Welt, in der Kunststoff geschätzt wird, werden ihre Expertise und ihr Branchenwissen nutzen, um den besten Standort zu finden.

    „Damit können wir wirklich eine Veränderung bewirken hin zu einer Welt, die Kunststoff nicht mehr als Bedrohung ansieht“, so Carlos Monreal, Gründer und CEO von PLASTIC ENERGY.

    Sein Unternehmen entwickelte in den letzten zehn Jahren die patentierte Recyclingtechnologie, die aus Kunststoffen, die normalerweise auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen landen, TACOIL macht.

    TACOIL ist Recyclingöl, aus dem in petrochemischen Anlagen Ethylen und Propylen, die Hauptbestandteile von Kunststoffen, gewonnen werden.

    Derzeit erzeugen Chemieunternehmen wie INEOS diese Bestandteile aus Gas und Öl und wandeln sie dann zu Polyolefinen um.

    PLASTIC ENERGY besitzt und betreibt bereits zwei Anlagen in Spanien, wo die Technologie rund um die Uhr an 330 Tagen im Jahr eingesetzt wird.

    „Das ist weder Science Fiction noch ein Projekt oder nur Träumerei“, so Monreal. „Es ist Wirklichkeit, und zwar eine Wirklichkeit, von der die Welt wissen soll.“

    Rob Ingram, CEO von INEOS Olefins & Polymers, meint, die Vereinbarung zum Bau einer modernen Recyclinganlage sei ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Nachhaltigkeitsstrategie von INEOS.

    „Die Umwandlung von Kunststoffabfällen in neuen Kunststoff ist die ultimative Definition von Recycling und schafft eine echte Kreislaufwirtschaft.“, erklärt er.

    PLASTIC ENERGY

    TACOIL ist Recyclingöl, aus dem in petrochemischen Anlagen Ethylen und Propylen, die Hauptbestandteile von Kunststoffen, erzeugt werden können.

    Thermal Anaerobic Conversion (TAC, thermische anaerobe Umwandlung)
    Mithilfe der patentierten TAC-Technologie wird nicht mehr verwendbarer Kunststoffabfall zu TACOIL umgewandelt, aus dem dann wiederum reine Recyclingkunststoffe oder alternativ kohlenstoffarme Energieträger werden.

    TAC-Prozess
    Kunststoffabfall wird in sauerstofffreier Umgebung erhitzt und geschmolzen. Die Polymermoleküle werden aufgespalten und bilden einen reichhaltigen gesättigten Kohlenwasserstoffdampf.

    Die kondensierbaren Gase werden dann zu Kohlenwasserstoffprodukten umgewandelt, während die nicht kondensierbaren Gase separat gesammelt und für die Prozessenergiegewinnung verbrannt werden.

    TACOIL
    Aus jeder Tonne nicht weiter verwendbaren Kunststoffabfalls werden 850 Liter TACOIL-Chemierohstoff.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Geheimtipp Zellstoff

    INEOS plant, aus Rückständen der Zellstoffindustrie ein neues Sortiment von Kunststoffen herzustellen. INEOS unterzeichnete eine langfristige Vereinbarung mit einem finnischen Unternehmen, dessen Biokraftstoff anstelle von allein Gas und Öl als Rohstoff für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen, Medizinprodukten und Rohren aus Kunststoff dienen wird.

    UPM Biofuels holzbasierte Reststoffe werden von INEOS Olefins & Polymers Europe North (INEOS OPN) bereits für die Erzeugung von Rohmaterialien für INOVYN genutzt, wo man vor kurzem das weltweit erste kommerziell erhältliche PVC präsentierte, das zum Teil aus Reststoffen hergestellt wurde, die man normalerweise als Brennstoff verwenden würde.

    Diese neueste Vereinbarung ist ein weiterer großer Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.

    „INEOS möchte eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft verwirklichen“, erklärt Gabriella Isidro, Business Development Manager von INEOS OPN. „Man sieht sich den CO2-Fußabdruck unserer Produkte derzeit sehr genau an. Wir wollen die Treibhausgasemissionen verringern und die Auswirkungen auf die Umwelt zum Positiven verändern.“

    Das neue Sortiment von „bio-attribuierten“ Polyolefinen wird am INEOS-Standort Köln hergestellt.

    Den Segen des weltweit angesehenen Roundtable for Sustainable Biomaterials haben wir bereits erhalten. Jeder Prozessschritt wurde zertifiziert, beginnend mit der Umwandlung von holzbasierten Reststoffen zu Kohlenwasserstoffen durch UPM Biofuels bis hin zum Polymer.

    „INEOS hat die Messlatte für die Kunststoffindustrie wirklich hoch gelegt“, so Nicola Noponen, Technical Advisor des Roundtable for Sustainable Biomaterials.

    „Durch die Wahl der strengsten Zertifizierung für Nachhaltigkeitssysteme zeigt INEOS, dass die Produkte ein hohes Maß an Nachhaltigkeit aufweisen, zu Verringerungen der Treibhausgasemissionen führen und fossile Ressourcen ersetzen.“

    Daraus entstehen Produkte, die nachweislich positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, ohne Einbußen bei der Leistung.

    Ein weiterer großer Vorteil des UPM-Biokraftstoffs ist, dass es sich dabei um einen erneuerbaren Rohstoff handelt, der nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln steht.

    Gastanker bringen den Biokraftstoff zu INEOS OPN nach Köln, wo er im Kracker in Bioethylen umgewandelt wird.

    „Durch Ersetzen der fossilen Rohmaterialien im Kracker tragen unsere Produkte zu einer wesentlichen Verringerung der Kohlendioxidemissionen bei“, erklärt Rob Ingram, CEO von INEOS OPN. UPM stellt an seinem Standort in Lappeenranta seit mehr als 100 Jahren Produkte aus Holz her und ist über die Kooperation mit INEOS sehr erfreut.

    „Unser gemeinsames Engagement für die RSB-Zertifizierung bildet eine robuste Grundlage, auf der wir zusammen aufbauen können“, so Maiju Helin, Head of Sustainability and Market Development bei UPM Biofuels.

    Als die Nachfrage nach gedruckten Zeitungen nachließ, war das Unternehmen 2008 zu einer radikalen Neuausrichtung gezwungen.

    2012 errichtete UPM die erste Bioraffinerie der Welt und erzeugte erneuerbaren Diesel auf Holzbasis. Man hat diesen Schritt nie bereut.

    UPMBIOFUELS

    Der nachwachsende Rohstoff für UPM BioVerno-Naphtha ist Rohtallöl, ein Rückstand im Zellstoffprozess.

    UPM klimafreundliche landwirtschaft
    Unser Rohstoff wird innerhalb bestehender landwirtschaftlicher Systeme angebaut und benötigt dafür kein zusätzliches Ackerland. Er ist also in der Fruchtfolge zu Jahreszeiten, in denen das Land typischerweise nicht produktiv genutzt wird, eine zusätzliche Nutzpflanze mit hoher Biomassedeckung.


    Wenn Sie weitere Informationen zum Sortiment benötigen oder Fragen zu den Produkten haben, kontaktieren Sie uns sehr gerne unter sustainability.OPEurope@ineos.com.

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    Höchste Priorität

    MILLIARDEN von Kunststoffverschlüssen von Getränkeflaschen, die bisher auf Deponien landeten, werden nun durch Recycling zu perfekt geformten, bunten, neuen Verschlüssen. INEOS als Vorreiter sagt, das sei ein absolutes Novum.

    „Es ist ein bedeutender Schritt, und er war nötig“, so Bruce Debell, Business Director von INEOS OPS. „Wir beweisen der Welt, dass man aus Recyclingprodukten hochwertige Produkte machen kann.“

    In den nächsten fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden.

    OPS arbeitet hier mit einem italienischen Privatunternehmen zusammen, das sich auf die Wiederverwertung von Polyethylen hoher Dichte spezialisiert und ein System entwickelt hat, mit dem Verschlüsse verschiedener Farben getrennt und gereinigt werden können.

    In der Vergangenheit landete dieser äußerst vielseitige Kunststoff, der in nahezu jede Form gebracht werden kann, auf Deponien oder wurde zu Blumentöpfen und Gartenmöbeln weiterverarbeitet. Bruce bezeichnet dies als Verschwendung eines hochentwickelten Kunststoffs, der Besseres verdient. „Für diese Dinge kann man andere, weniger hochwertige Kunststoffe verwenden“, meint er.

    INEOS und Forever Plast in Mailand haben bereits einige bekannte Marken unter ihren Kunden, die die neuen Flaschenverschlüsse kaufen möchten.

    Die Veränderungen sind eine direkte Reaktion auf Verbraucherinnen und Verbraucher, die in ihrer Sorge um die Umwelt von Firmen fordern, dass Recyclingprodukte zum Einsatz kommen.

    „Wir verwenden für die Herstellung unserer Produkte weniger fossile Energieträger“, erklärt Bruce Debell.

    Forever Plast mischt die recycelten Flaschenverschlüsse zu 50 Prozent mit hochtechnischen Spezialchemikalien, die im INEOS-Werk in der Toskana entwickelt wurden und und neuem Polyethylen hoher Dichte entsprechen.

    Derzeit dürfen die neuen Verschlüsse, die zu 50 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen, aus gesetzlichen Gründen nicht für Lebensmittelbehälter oder Trinkflaschen verwendet werden. Doch das ist das Ziel. „Es ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich“, so Bruce Debell.

    „Wir wollen, dass diese Produkte für Lebensmittel verwenden werden dürfen. Damit täte sich ein riesiger Markt auf.“

    Flaschenverschlüsse sind im Laufe der Jahre ohne an Qualität einzubüßen leichter geworden.

    Es mag trivial erscheinen, doch angesichts von Milliarden Flaschenverschlüssen, die jedes Jahr hergestellt werden, macht der Verbrauch von weniger Ressourcen für deren Produktion einen gewaltigen Unterschied.

    „Das wurde mithilfe der Wissenschaft erreicht“, so Bruce Debell.

    Forever Plast

    In den kommenden fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden

    1. PET-Flaschen werden für das Recycling gesammelt.
    2. Die Kunststoffflaschen werden sortiert und zu Ballen verpresst.
    3. Der Kunststoff wird zu Flocken geschreddert und ins Wasser gegeben.
    4. Das Flaschen-Material PET sinkt zu Boden.
    5. Das Material der Verschlusskappen, Polyethylen hoher Dichte, schwimmt oben auf.
    6. Die bunten Flocken der Verschlusskappen können dann von der Oberfläche abgeschöpft werden.
    7. Diese Flocken gehen an Forever Plast, wo die Farben in einer Maschine entsprechend sortiert werden.
    8. Anschließend werden sie gereinigt, zu Pellets vermahlen und mit hochtechnischen neuen Chemikalien von INEOS gemischt.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mehr Dampf

    WASSERSTOFF könnte die Welt in einer nie geahnten Art und Weise verändern. Wasserstoff ist die Quelle der Sonnenenergie, die die Welt mit Energie versorgt. Er kann Fahrzeuge, Unternehmen und sogar Haushalte mit Energie versorgen – und schädliche Treibhausgasemissionen reduzieren.

    „Viele sind sich darüber einig, dass Emissionsfreiheit nur erreicht werden kann, wenn die Wasserstoffwirtschaft vorangetrieben wird“, so Dr. Peter Williams, Technology Director der INEOS-Gruppe. „INEOS hat die Fähigkeiten, die Möglichkeiten und den Wunsch, hier beizutragen.“

    INEOS-Unternehmen in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind schon heute an Wasserstoffprojekten beteiligt.

    In Großbritannien versucht der INEOS-Geschäftsbereich INOVYN, bei dem in der Produktion jedes Jahr Tausende Tonnen Wasserstoff anfallen, Wasserstoff für den Antrieb von Bussen, Pkws und Lkws zu verwenden, um damit die Luftqualität in den Städten deutlich zu verbessern.

    INEOS könnte den anfallenden Wasserstoff in größerem Umfang verwenden und auch seine Elektrolysetechnologie mit erneuerbarer Energie verbinden, um mehr Wasserstoff für Mobilität, Industrie und Haushalte herzustellen.

    INOVYN gehört der britischen North West Hydrogen Alliance an, für die Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich tragfähige Alternative zu fossilen Energieträgern ist. „Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern ist Wasserstoff unendlich“, so ein Sprecher. Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser gewonnen, bei der neben Wasserstoff als Nebenprodukt Sauerstoff anfällt.

    Die Allianz möchte vor Ende dieses Jahres 25 mit Wasserstoff betriebene emissionsfreie Busse auf den Straßen von Liverpool einsetzen.

    An einigen INOVYN-Standorten wie etwa Runcorn gibt es bereits Kessel, die mit Wasserstoff befeuert werden. Wasserstoff wird dort bereits seit Jahrzehnten zur Dampferzeugung eingesetzt.

    Auch am deutschen INEOS-Standort Köln wird das Kraftwerk mit Wasserstoff und Erdgas befeuert. Die Beschäftigten suchen dort nach Möglichkeiten, Wasserstoff ins Energienetz der Region einzubringen, um damit etwa innerstädtische Verkehrsmittel zu betreiben.

    Das kommt deutschen Bestrebungen entgegen, die Wirtschaft in Zukunft mit Energie aus Wasserstoff anstelle von fossilen Kraftstoffen zu versorgen und so die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen zu erfüllen.

    Großbritannien untersucht zudem die mögliche Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas. Im Gegensatz zu Wasserstoff, der aus Wasser gewonnen wird, würde dabei Kohlendioxid anfallen, das direkt abgeschieden und in Erdkavernen gespeichert wird. „So könnten wir am schottischen Standort Grangemouth die Emissionen halbieren“, weiß Dr. Peter Williams.

    Ein Abscheiden und die Speicherung von Kohlendioxid sind bei der Wasserstoffgewinnung nicht immer erforderlich, doch INEOS ist auch hier gut aufgestellt.

    Im Hafen von Antwerpen, Belgien, arbeitet INEOS mit verschiedenen anderen Firmen wie BASF, Total und ExxonMobil an Plänen für die Gewinnung und Speicherung von Kohlendioxid. „INEOS bringt eine Menge Erfahrung ein, da wir in Antwerpen ohnehin bereits die Hälfte der Emissionen aus dem Oxidationsprozess abscheiden“, so Dr. Greet Van Eetvelde, Head of Energy and Innovation Policy und Leiterin des Carbon and Energy Network (CEN) der INEOS-Gruppe.

    Die Technologie für das Abscheiden von Kohlendioxid entwickelt sich rasch und wird bald rentabel sein. INEOS arbeitet auch an der Speicherung.

    Der dänische Klimarat geht davon aus, dass die Kohlendioxidabscheidung 2025 beginnen und die Speicherung im Jahr 2030 bereits von echter Bedeutung sein könnte.

    „Das ist unser Ziel“, erklärt Johan Byskov Svendsen, Developing Assets Manager von INEOS Dänemark. „Wir gehen von der Annahme aus, dass eine Gewinnung von CO2 ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts möglich sein wird. Kein anderes Unternehmen im Land ist in der Kohlendioxidabscheidung und -speicherung so weit wie INEOS.“

    INEOS plant die Errichtung eines Ethylenkrackers mit der höchsten Energieeffizienz in Europa und ist daher gut vorbereitet. Der für eine Summe von drei Milliarden Euro errichtete Ethylenkracker und die PDH-Anlage auf Weltklasseniveau von INEOS in Antwerpen werden nach der Fertigstellung nur halb so viel CO2 ausstoßen wie ältere Anlagen in vergleichbarer Größe anderswo in Europa, da der anfallende Wasserstoff anstelle von Erdgas als Energieträger verwendet wird. „Das ist eine Pionierleistung im Hinblick auf die eingesetzten Technologien, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Effizienz“ meint Dr. Peter Williams.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Der Bau von Grenadier - Rahmen und Achsen

    INEOS baut einen enorm starken Geländewagen, der seinen Job macht, egal, wie schwierig die Bedingungen auch sein mögen. Das weiß die Welt mittlerweile.

    Was die Welt nicht weiß, ist, wie der Grenadier aussehen wird. Diese brennende Frage will INEOS noch in diesem Jahr beantworten.

    Im Laufe der nächsten zwölf Monate sollen die Teile des Geländewagens erstmals vorgestellt werden – einer nach dem anderen.

    INEOS entwickelt den Leiterrahmen in Zusammenarbeit mit einem sehr erfahrenen Fahrzeughersteller, der Leiterrahmen für härteste Bedingungen fertigt.

    Bei der Entwicklung der Vorder- und Hinterachse hat sich INEOS mit Carraro zusammengeschlossen, einem Unternehmen, das auf eine lange Tradition im Bau robuster Allradfahrzeuge zurückblickt.

    Video ansehen: ineosgrenadier.com/reveal/frame-axles

    LEITERRAHMEN

    Ein echter Geländewagen mit Allradantrieb, der für härteste Geländebedingungen entwickelt wird, benötigt einen Leiterrahmen aus Kastenprofilen. Warum sollten wir etwas anderes nehmen? Superstark, robust, einfach und stabil.

    ERNSTZUNEHMENDE ZUGKRAFT
    Eine stabile Plattform. Ausgewogene Lastverteilung. 3,5 Tonnen Anhängelast.

    MEHRSCHICHTIGER KORROSIONSSCHUTZ
    Beständig gegen Wasser, Schnee, Streusalz und Sand.

    KRAFT PUR
    Bäume, Felsen oder Termitenhügel können vielleicht einen Unibody-SUV aufhalten, nicht den Grenadier.

    ÜBERRAGENDE STEIFIGKEIT
    Hochfester Stahl für Torsionsfestigkeit. Bis zu 4 mm Wandstärke. Hält auch unter Last hohem Spannungsniveau stand.

    STARRACHSEN

    In einen Grenadier gehören Starrachsen. Das hat viele Gründe. Seit dem allerersten Geländewagen mit Allradantrieb haben sich Starrachsen gegenüber der Einzelradaufhängung in Bezug auf Bodenfreiheit, Verschränkung und Tragfähigkeit als überlegen erwiesen. Sie sind leichter und schneller zu reparieren. Und sie bieten höchste Belastbarkeit und beste Offroad-Eigenschaften.

    BESSERER FAHRKOMFORT
    Mit der Federung sorgen Starrachsen auch auf sehr unwegsamem Gelände für besseren Fahrkomfort.

    ZUVERLÄSSIGE TRAKTION
    Geht eine Seite nach oben, drückt sich die gegenüberliegende Seite nach unten – für noch besseren Halt.

    TRAGFÄHIGKEIT
    Anders als bei der Einzelradaufhängung verändern sich Traktion, Bremsung und Reifenabrieb bei gestauchter Aufhängung nicht. Ein Vorteil beim Transport schwerer Lasten.

    MEHR BODENFREIHEIT
    Überwindet bei der Fahrt durch felsiges, unwegsames Gelände auch größere Hindernisse mit Leichtigkeit.

    FRONT UND HECK PASSGENAU
    Für noch mehr Bewegungsspielraum und Kraft. Robuste Gleichlaufgelenke.

    Der Weg in eine neue Zukunft?

    INEOS ist entschlossen, eines Tages einen Geländewagen mit Wasserstoffantrieb zu bauen, der dem Leben in freier Natur gewachsen ist. Wir erkunden seit neun Monaten Möglichkeiten, das zu erreichen, ohne die Strapazierfähigkeit des Grenadiers unter härtesten Bedingungen auszureizen.

    „Unsere Arbeit bekräftigt erneut, dass ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb die beste Lösung für die Entwicklung einer emissionsfreien Version eines robusten Geländewagens ist“, so Antony Walker, Head of Finance bei INEOS Automotive.

    „Wir sind fest entschlossen unsere Entwicklungen voranzutreiben.“

    Die Machbarkeitsstudie wurde von Innovate UK mit 124.000 Britische Pfund unterstützt.

    „Von der Machbarkeitsstudie zu einem ausgereiften und kalkulierten Entwicklungsprogramm für ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle ist es noch ein weiter Weg“, so Mark Tennant, Commercial Director von INEOS Automotive.

    Das Projekt wurde im Juli 2019 begonnen; beteiligt sind Ingenieurinnen und Ingenieure aus Deutschland, Einkaufs-, Finanz- und Kaufleute aus Großbritannien sowie Techniker/innen des Projektpartners AVL Powertrain UK.

    INEOS Automotive ist einmalig aufgestellt, um bei der Entwicklung der unterstützenden Infrastruktur für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu helfen. Zurzeit gibt es in Großbritannien nur 16 Wasserstoffstationen.

    Wir kooperieren eng mit INEOS-Chemiegeschäftsbereichen, die in Großbritannien und in Europa in der Chlorherstellung und in Gas- und Ölkrackern etwa 250.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen. INEOS verwendet den Großteil davon. Wir sind jedoch der Überzeugung, Wasserstoff kann in größerem Umfang genutzt werden, um in Städten mit hoher Luftverschmutzung die Luftqualität zu verbessern.

    „Wir bewegen uns weltweit auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu. Der Automobilsektor bietet dabei eine große Chance zur Verringerung von Emissionen“, meint Antony Walker.

    Das Schöne an Wasserstoff ist, dass beim Verbrennen als Kraftstoff nur reines Wasser entsteht – man kann es trinken.

    Und das Tanken geht fast so schnell wie bei Benzin oder Diesel.

    Elektroautos gelten derzeit als Alternativen zu Benzin und Diesel. Doch sie sind schwer, die Batterie hält nicht lange und das Aufladen dauert lange.

    „Diese technischen Schwächen bedeuten, dass batteriebetriebene Fahrzeuge für Schwertransport, Baufahrzeuge und Geländefahrzeuge derzeit nicht in Frage kommen“, so Antony Walker.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mit vereinten Kräften – für die Rettung des Atlantischen Lachses

    FACHLEUTE von Weltrang sind sich einig, dass sie zusammenarbeiten müssen, um den wilden Atlantischen Lachs zu retten. Bei einer internationalen Konferenz in Island, zu der INEOS eingeladen hatte, wurde die Bedeutung des Wissensaustauschs klar hinsichtlich des alarmierenden Rückgangs des Lachsbestands und der Bemühungen zur Rettung dieses einzigartigen Fisches vor dem Aussterben.

    Wissenschaftler/innen, Forschende und Naturschützende aus Island, Großbritannien, Norwegen, Irland und Kanada haben verstanden, dass echte Veränderung nur möglich ist, wenn sie sich zusammenschließen.

    „Alle leisten sehr gute Arbeit, deshalb wollten wir sie alle zusammenbringen“, so Dr. Peter Williams, Technology Director der INEOS-Gruppe.

    „Wenn es ein Forum gibt, bei dem unsere und die Aktivitäten anderer Forschenden besprochen werden können, ist gegenseitige Unterstützung möglich. Der bessere Überblick fördert das Verständnis, erlaubt gezieltes Vorgehen und einen effektiven Austausch.“

    Die Bestände des Atlantischen Lachses sind in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent gefallen, eine Gefährdung ist gegeben.

    Während der Konferenz sprach Dr. Colin Bull von The Missing Salmon Alliance von der dringenden Notwendigkeit einer Initiative, die ein Zusammenbringen aller bereits vorhandenen Informationen ermöglicht.

    „Ich denke, es gibt die Chance, quer über verschiedene Disziplinen aus Forschungs- und Managementdaten zum Lachs und zu seinem Lebensraum eine zusammenhängende Wissensbasis zu erstellen, um unser aller Bemühungen gezielt auszurichten und voranzutreiben“, meint er.

    Gudni Gudbergsson, Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Island, sagt, es gebe bereits eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen ICIS und NASCO, doch beide Organisationen hätten spezifische Aufgabenbereiche. „Eine hilfreiche Rückgratorganisation. Doch was wir brauchen, sind neues Denken und Kooperation. Genau deshalb sind wir heute hier“, sagt er.

    Dr. James Rosindell lehrt am Imperial College London Biodiversitätstheorie. Er meint, dass es zu einem Austausch von akademischen und praktischen Forschungsdaten kommen müsse. „Die Forschungsarbeiten werden oft von unterschiedlichen Gruppen durchgeführt, die sie nicht teilen wollen“, erklärt er. Er fordert eine Reform des traditionellen akademischen Systems. „Es ist belastend und ineffizient, gegeneinander um Finanzierungen zu kämpfen, das Rad neu zu erfinden und dann Arbeiten zu publizieren, die im Regal verstauben“, fährt er fort.

    Die im Januar 2020 in Reykjavík abgehaltene Konferenz schloss mit der Zusage, rasch neue Erhaltungsstrategien zu erstellen, um den Rückgang des Lachsbestands umzukehren.

    Viele dieser Strategien werden in Island im Rahmen des vom INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzenden Sir Jim Ratcliffe initiierten Six Rivers Conservation Project bereits getestet. „Es ist ein ganzheitliches Programm mit wissenschaftlicher Unterstützung“, so Dr. Peter Williams.

    Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Botanikerinnen und Botaniker Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.

    Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.

    Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen.

    Darüber hinaus haben Doktorandinnen und Doktoranden des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London neue mit alten Daten verglichen, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat. „Wir glauben, dass das Six Rivers-Projekt Erkenntnisse auch für Naturschutzprojekte in anderen Ländern liefern wird“, so Dr. Peter Williams.

    Gisli Asgeirsson, CEO des Strengur-Angelclubs, meint, die Arbeit sei entscheidend, um zu verstehen, warum der Bestand des Atlantischen Lachs zurückgeht und was getan werden müsse, um diesen Trend aufzuhalten. „Wenn wir das nötige Wissen haben, können wir Maßnahmen ergreifen, damit der Lachs nicht nur überlebt, sondern gute Bedingungen vorfindet“, führt er weiter aus.

    Sir Jim Ratcliffe ist ein erfahrener Fliegenfischer und arbeitet seit Jahren mit Strengur zusammen.

    Alle Gewinne des Strengur-Clubs, der Fliegenfischen in höchster Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.

    Weitere Informationen und Fotos vom Symposium finden Sie auf: sixrivers.is/en/symposium

    Symposium Haupt- Referent/innen

    23. Januar 2020, The Hilton Nordica, Reykjavik, Island

    Dr. Peter S. Williams
    Technology Director der INEOS-Gruppe

    Dr. Colin Bull
    The Missing Salmon Alliance

    Prof. Guy Woodward
    Professor für Ökologie und Deputy Head of Life Sciences am Imperial College London

    Dr. Rasmus Lauridsen
    Leiter der Forschung im Bereich Fischerei des Game & Wildlife Conservation Trust

    Else Möller
    M.Sc Forstwissenschaften in Austurbrú

    Prof. Nikolai Friberg
    Research Director for Biodiversity am Norwegischen Institut für Wasserforschung (NIVA) in Oslo, Norwegen

    Gudni Gudbergsson
    Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Reykjavík

    Prof. James Rvosindell
    Professor für Biodiversitätstheorie am Imperial College London

    Mark Saunders
    Director, International Year of the Salmon – Region Nordpazifik

    Prof. Philip McGinnity
    Forschungsprofessor am Environmental Research Institute des University College Cork

     

    Wissenschaftler/innen
    Doktorand/innen des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London vergleichen neue mit alten Daten, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat.

    Naturschützende
    Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen. Außerdem wurden Lachstreppen errichtet, über die die Lachse neue Laichgründe weiter flussaufwärts erreichen können.

    Naturwissenschaftler/innen
    Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.

    Botaniker/innen
    Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Biolog/innen mit Fachbereich Botanik Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.

    Strengur Angelclub
    Alle Gewinne des Clubs, der Fliegenfischen in bester Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.

    Das Six Rivers-Projekt, nunmehr im vierten Jahr seiner Entwicklung, erzielt gute Fortschritte

    Unser Ziel: den Atlantischen Lachs zu schützen, dessen Gefährdung mittlerweile anzunehmen ist. Das bedeutet: eine selbstfinanzierende Einrichtung, die langfristige Naturschutzinitiativen durchführt.

    Die Aktivitäten: jährliches Aussetzen von Lachseiern, Neubepflanzung/Baumpflanzung, Errichten von Lachstreppen, in nie gekanntem Ausmaß.

    Die Grundlage: weltweit führende Forschung. Diese Initiativen werden der Lachspopulation im Nordosten Islands nachhaltig zugutekommen. Die Natur braucht Zeit, doch wir sehen bereits positive Anzeichen.

    Es kommt noch mehr – Bill Reid, Vorstand Six Rivers & Strengur

    8 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Sichere Hände

    INEOS ließ sich in der Vergangenheit von den Allerbesten der chemischen Industrie inspirieren. Diese Unternehmen erleichterten uns die Ausrichtung auf das, was wir hinsichtlich unserer Sicherheitsbilanz erreichen wollten – und mussten. Heute sind wir unser eigenes Vorbild.

    „Wir können uns nicht mehr an anderen orientieren. Wir gehören nun zu den Besten“, so Simon Laker, Operations Director der INEOS-Gruppe.

    Laut der OSHA-Zahlen hat INEOS im vergangenen Jahr die beste Leistung aller Zeiten erreicht – der Wert sank von 0,91 für 2009 auf 0,16.

    „Wir möchten nicht behaupten, wir wären die Besten der Welt, aber wir sind Weltklasse“, so Simon Laker.

    Klassenbester bei INEOS war Oil & Gas UK mit null gemeldeten Vorfällen.

    Die Zahlen sagen nichts darüber aus, was nötig war, damit INEOS dieses Maß an Exzellenz erreichen konnte. Im Laufe der Jahre wurden zahllose Systeme entwickelt, um auftretende Probleme unmittelbar zu beheben.

    Es gibt wenige konzernweite Systeme bei INEOS, doch Sicherheit ist eines. Alle Standorte werden regelmäßig nach 20 Prinzipien geprüft, die von der Kontrolle der Arbeit bis hin zur Kontrolle der Veränderung alles abdecken.

    Beschäftigte, die auf der Suche nach Lösungen sind, können die Standorte mit der besten Leistung und so die entsprechenden Antworten leicht finden. „Das ist die Stärke von INEOS“, so Simon Laker.

    Es gibt eine Bonusstruktur, die mit der Sicherheitsleistung jedes Standorts verbunden ist. Dazu gehört auch, wie sauber und gepflegt ein Standort ist. „Der Bonus wird nicht erreicht, wenn die Ordnung und Sauberkeit am Standort zu wünschen übrig lassen“, erklärt Simon Laker.

    Nachdem eine der Anlagen in Frankreich durch mangelhafte Ordnung und Sauberkeit und schlechte Instandhaltung aufgefallen war, führte INEOS das Asset-Care-Auditsystem ein.

    „Besuchen Sie heute einen der Chemieparks, können Sie immer sagen, welcher Teil zu INEOS gehört – denn dieser ist makellos“, fährt er fort.

    Es gibt wenige konzernweite Systeme bei INEOS, doch Sicherheit ist eines. Alle Standorte werden regelmäßig nach 20 Prinzipien geprüft, die von der Kontrolle der Arbeit bis hin zur Kontrolle der Veränderung alles abdecken.

    Standorte mit schlechter Leistung hinsichtlich Verletzungen, Leckagen und Umweltverstöße kommen auf eine ROTE Liste. „Ein Standort, der auf der ROTEN Liste landet, weist ein für INEOS inakzeptables Risiko auf“, erklärt Simon Laker. Jeder ROTE Standort hat zwei Jahre, um die Probleme zu beheben. Kann das geforderte Niveau nicht erreicht werden, wird der Standort geschlossen.

    „Wir möchten Standorte nicht schließen, doch wir können sie nicht weiterbetreiben, wenn dort Menschen zu Schaden kommen könnten“, so Simon Laker. „Es kann zu einer Katastrophe kommen – eine schreckliche Vorstellung. Derartige Dinge bringen uns um unseren Schlaf.“

    2012 führte INEOS 20 Sicherheitsprinzipien ein, die Prozesse und das Verhalten von Beschäftigten umfassen.

    Dies hat dazu beigetragen, die Zahl der meldepflichtigen Vorfälle zu verringern. Und bei INEOS wurde die beste Sicherheitsleistung aller Zeiten erreicht.

    Doch nicht alle halten sich immer daran.

    „Nach jedem Vorfall wird geprüft, ob eines der 20 Prinzipien verletzt wurde. Bisher gab es noch keinen Vorfall, bei dem dies nicht so gewesen wäre. Würden alle diese Prinzipien immer einhalten, gäbe es keinen einzigen Vorfall mehr bei uns.“

    Wie aus der Sicherheitsleistung ersichtlich, wurden über die Jahre gewaltige Verbesserungen erzielt. Es gibt jedoch einige kritische Aktivitäten, die so wichtig sind, dass jeder Verstoß zu einer sofortigen Entlassung führt. Das sind die 7 Leben rettende Regeln.

    „Andere Unternehmen mögen hier ein Auge zudrücken, aber warum sollten wir Menschen eine zweite Chance geben, sich selbst oder einen ihrer Kolleginnen oder Kollegen umzubringen?“, meint Simon Laker. „In unserer Organisation ist kein Platz für solche Menschen.“

    INEOS hat seine allerbeste OSHA-Leistung trotz der Akquisition von Unternehmen erreicht, deren Verfahren und Regeln bezüglich Sicherheit und Standards oft unterschiedlich sind.

    „Erwägen wir die Akquisition neuer Unternehmen, bewerten wir das Risiko“, erklärt Simon Laker. „Die meisten haben eine schlechtere Sicherheitsleistung als wir. Höchste Priorität nach der Übernahme hat das Erreichen des Sicherheitsniveaus von INEOS.“

    Doch diese unterschiedliche Herkunft – und es gibt bei INEOS Beschäftigte, die von BP, BASF, ICI und vielen anderen Unternehmen kommen – bringt auch Vorteile mit sich.

    „Andere mögen das als Schwäche ansehen“, meint Simon. „Doch uns ist bewusst, dass irgendwo in dieser unterschiedlichen Herkunft die Lösung für jedes einzelne Problem zu finden ist.“

    INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe erhält jeden Monat einen genauen Bericht mit Zahlen zu sicherheitskritischen Alarmen oder überfälligen Inspektionen. Es ist vorgekommen, dass von INEOS übernommene Standorte innerhalb eines Monats Hunderte solcher Alarme und überfälligen Inspektionen melden mussten. „In ein oder zwei Jahren erfüllen sie dann unsere Erwartungen“, so Simon Laker.

    Für INEOS hört die Arbeit nie auf. „Wenn die Leistung eines Unternehmens besser wird, passen wir die Ziele an, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Man darf sich nie zu sicher fühlen. Meint man, es wäre geschafft, ist dem sicher nicht so.“

    20 Prinzipien

    Verhaltensbezogene Sicherheit

    1. Wir sind überzeugt davon, dass alle Vorfälle und Unfälle verhindert werden können
    2. Sicheres Arbeiten ist für alle oberstes Gebot
    3. Alle sind verpflichtet, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Situation unsicher ist
    4. Die Erwartungen und Standards sind im Werk für alle gleich
    5. Regeln und Vorschriften sind zu befolgen und zu beachten
    6. Wir achten gegenseitig auf unsere Sicherheit und gefährliche Situationen
    7. Alle Unfälle, Vorfälle und Beinaheunfälle müssen gemeldet und untersucht werden
    8. Gefährdungsbeurteilungen müssen vor, während und bei Beendigung von Arbeiten durchgeführt werden
    9. Alle Führungskräfte tragen besondere Verantwortung für die Förderung und Einhaltung dieser Prinzipien
    10. Wir dürfen nur Arbeiten ausführen, für die wir qualifiziert und ausgebildet sind

    Prozesssicherheit

    1. Die Assetleitung ist für die Gesamtintegrität der Anlage verantwortlich
    2. Die Anlageningenieur/innen sind für die Instandhaltung und Integrität der Anlage und Schutzsysteme verantwortlich
    3. Die Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens zur Festlegung und Überwachung der zulässigen Betriebsparameter (operating envelopes) müssen klar definiert sein
    4. Die Verfahrensanweisungen und zulässigen Betriebsparameter (operating envelopes) sind zu beachten. Abweichungen müssen gemeldet und untersucht werden
    5. Alle Änderungen müssen einer ordnungsgemäßen Risikobewertung und einem MOC-Verfahren unterzogen werden
    6. Prozessbedingte Gefahren (process hazards) werden systematisch identifiziert, bewertet, überprüft und überwacht
    7. Alle Anlagen müssen einer regelmäßigen Inspektion unterzogen werden, um die Integrität und Betriebssicherheit der Schutzsysteme sicherzustellen
    8. Die Produktionsverantwortlichen müssen den sicheren Betrieb oder die notwendige Abschaltung der Anlage immer vor die Produktion stellen
    9. Im Zweifelsfall muss die Anlage immer in den sichersten Zustand überführt werden

    Wir haben auf Grundlage von Risikobewertungen Notfallpläne entwickelt, die regelmäßig getestet werden

    5 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    NHS and INEOS

    „Ich arbeite seit fast 28 Jahren als Maintenance Technician am Verbundstoff-Standort Newton Aycliffe im Nordosten Englands.

    An diesem Standort wurde auch eine der neuen INEOS-Anlagen für Handdesinfektionsmittel errichtet, die pro Monat eine Million Flaschen Handgel in Krankenhausqualität herstellt.

    Ich lebe mit einer in der Notaufnahme des Krankenhauses Darlington tätigen Pflegefachkraft zusammen, deren Job nun schwieriger ist als je zuvor, da Menschen vor dem COVID-19-Virus geschützt werden müssen.

    Gestern malte meine 15-jährige Tochter ein Fensterbild, um zu zeigen wie stolz sie auf das ist, was das NHS und INEOS im Kampf gegen COVID-19 leisten.“

    Shaun James - INEOS Maintenance Technician

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    1 minute lesezeit Ausgabe 19
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    Ein offroader nach mass – der kompromisslos seinen zweck erfüllt

    Während ineos die produktion seines robusten geländewagens in Grossbritannien vorbereitet, führen ingenieurinnen und ingenieure ausgiebige tests durch

    INEOS' neuer Off roader wird in Großbritannien gebaut – und er wird den Namen jenes Londoner Pubs tragen, in welchem die Idee dafür geboren wurde – Grenadier. Der langersehnten Ankündigung gingen monatelange Erkundungen für den bestmöglichen Produktionsort voraus.

    „Wir haben uns mögliche Produktionsorte in der ganzen Welt sehr genau angesehen“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe. Schließlich fi el die Wahl auf Bridgend im südlichen Wales.

    „Die Entscheidung für den Bau in Großbritannien ist Ausdruck jenes Vertrauens in die britische Fertigung schlechthin, was INEOS von jeher entscheidend geprägt hat“, erklärte Jim Ratcliffe.

    Als dieses INCH-Magazin in Druck ging, waren die Arbeiten für den Bau der Produktions- und Montagestätte in dem walisischen Marktstädtchen voll im Gange.

    Wirtschafts- und Verkehrsminister Ken Skates berichtete von der engen Zusammenarbeit zwischen der walisischen Regierung und INEOS, um dies zu realisieren.

    „Für Wales sind das sehr gute Neuigkeiten“, sagte er. „Bridgend kann auf eine lange Geschichte in der qualifi zierten Fertigung verweisen.“

    Die neue Produktionsanlage wird auf einem 5,7-Hektar-großen Grundstück in der Nähe des 40 Jahre alten Ford-Werks errichtet, dessen geplante Schließung im Jahr 2020 zum Verlust von 1.700 Arbeitsplätzen führen wird.

    Die Produktion des Grenadier – der Name wurde nach einer Befragung der Online-Follower von INEOS Automotive gewählt – soll 2021 beginnen und bis zu 500 Arbeitsplätze schaff en.

    Wichtige Komponenten des Off roaders, etwa Karosserie und Fahrgestell, werden in einem zweiten Werk in Estarreja, Portugal, hergestellt und dann für die Montage nach Bridgend angeliefert.

    Die Motoren liefert BMW, die Fahrzeugentwicklung übernimmt die deutsche MBTech, ehemaliges Tochterunternehmen von Mercedes Benz.

    Der Grenadier soll in vieler Hinsicht die Nachfolge des Land Rover Defender übernehmen, dessen Produktion im Januar 2016 eingestellt wurde.

    „Hier ist eine große Marktlücke entstanden, die wir gerne schließen möchten“, so Ratcliffe.

    Der Grenadier wird ein robustes, voll geländetaugliches und funktionales Fahrzeug ohne Schnickschnack sein – ein Fahrzeug, das man leicht auch im Gelände reparieren kann.

    „Ein Geländewagen, der einfach seinen Zweck erfüllt“, wie es Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, beschreibt. „Ohne Schnickschnack. Ohne unnötige Extras.“

    Bis an die grenzen

    DER Grenadier wird darauf ausgelegt sein, den härtesten Bedingungen der Welt standzuhalten. Seit 12 Monaten testet das Entwicklungsteam die entscheidenden Komponenten Karosserie und Aufh ängung an einem „Erlkönig“, also einem getarnten Prototyp, auf Belastbarkeit. Und es läuft gut.

    Das Team bemüht sich nach Kräften, etwaige Schwachpunkte des Grenadier ausfi ndig zu machen – seit Monaten. „Wir würden sie wirklich gerne fi nden“, sagte Alex. Sie setzen den Grenadier, INEOS robustes Geländefahrzeug, tatsächlich extremen Belastungen aus.

    Er hat bereits mehrere tausend Kilometer auf Straßen und im Gelände zurückgelegt.

    Die meisten Tests wurden auf dem Testgelände des österreichischen Automobilherstellers Magna im Grazer Bergland durchgeführt – einst beliebter Erprobungsort für Militär- und Panzerfahrzeuge.

    „Für uns war das die ideale Testumgebung, weil wir das Fahrzeug über die Erwartungen hinaus fordern konnten“, sagte er.

    Der Prototyp wurde auch im deutschen Prüfzentrum Boxberg, das alle großen europäischen Autohersteller nutzen, ausgiebig getestet.

    Doch zuletzt absolvierte er seinen Härtetest wieder auf dem Grazer Schöckl – mit seinen 1.445 Metern Höhe ein Ort, an dem ein Geländewagen zeigen kann, ob er diese Bezeichnung verdient. Die Kletterpartie führt über steile, hängende Wege, Baumwurzeln und kniehohe Steine hinauf bis zum Gipfel. „Bisher hat Mercedes-Benz seine G-Klasse hier getestet“, erklärt Alex. „Aber der Grenadier bewältigte das hervorragend!“

    LESEN SIE MEHR AUF: INEOSGRENADIER.COM

    4 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Wir Haben Geschichte Geschrieben

    Schneller als alle anderen

    NUR 26 Sekunden trennten Eliud Kipchoge von einer historischen Leistung. Aber letztendlich hatte der beste Marathonläufer aller Zeiten sie gar nicht nötig. Scheinbar mühelos lief er die 42,195 Kilometer in 1:59:40 – und unterbot damit seine persönliche Bestleistung um 45 Sekunden. Er war damit der erste Mensch auf der Welt, der einen Marathon klar in unter zwei Stunden lief.

    Als er im Wiener Prater die Ziellinie überquerte, erklärte er: „Wir alle haben heute Geschichte geschrieben.“

    Der 34-jährige Kenianer bezog sich dabei auf sein von INEOS unterstütztes Team, das hinter den Kulissen rund um die Uhr gearbeitet hatte, um diese Leistung zu ermöglichen.

    Ein Team aus Wissenschaftler/innen, Forschenden, seinem Trainer, Manager, Ernährungsberater/innen, Physiotherapeut/innen, dem Fahrer des Elektroautos, der die Geschwindigkeit des Wettkampfs kontrollierte – und den 41 Weltklasse-Tempomachern, deren Aufgabe es gewesen war, Eliud von jeglichem Wind abzuschirmen.

    „Es ist Eliuds großer Tag, aber jeder darf diesen Moment mitfeiern“, sagte der zweifache Olympiateilnehmer Lopez Lomong, einer der Tempomacher. „Wir alle haben Geschichte geschrieben. Wir haben dies gemeinsam, als Läufergemeinschaft, erreicht.“

    Aber da waren noch andere.

    Unter den 120.000 Zuschauenden, die ihn unterwegs anfeuerten, war auch INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, ein begeisterter Sportler, der selbst schon 30 Marathons gelaufen ist.

    „Auf diesem letzten halben Kilometer hätte man meinen können, Eliuds Füße würden nicht einmal den Boden berühren“, sagte Jim. „Er wirkte so ruhig und gelassen.“

    Das siegreiche Team hatte gemeinsam dafür gesorgt, dass nichts unversucht blieb, um Eliud diesen Erfolg zu ermöglichen.

    Wie Eliud sich an diesem Tag zeigte, ist absolut charakteristisch für ihn – er ist ruhig, konstant, geduldig und völlig unerschütterlich.

    Und erstmals waren auch seine Frau Grace und seine drei Kinder unter den Zuschauenden.

    Sie hatte am Vorabend mit ihm telefoniert und ihm ein paar Tipps gegeben.

    „Ich sagte ihm, er müsste sich nur entspannen“, erzählte sie.

    Mensch und maschinen in perfekter harmoni

    DAS AUTO

    Das Elektroauto gab während des Marathons das Tempo vor, um sicherzustellen, dass Eliuds Geschwindigkeit über die gesamte Strecke von 42,195 Kilometern konstant blieb. Doch während der Tests zeigte sich, dass Tempomatsysteme in Fahrzeugen nicht zu 100 Prozent genau sind. Würde das Auto zwei Stunden lang um 0,1 km/h zu langsam fahren, würde Eliud den Marathon in 02:00:34.3 laufen. Das zu vermeiden, war Aufgabe der RML Group, eines britischen Hochleistungs- Fahrzeugbauunternehmens.

    LASER

    Das Auto wurde außerdem mit Lasern ausgestattet und projizierte ein Raster auf die Straße, welches den Tempomachern das Halten der Formation erleichterte. An einer digitalen LED-Anzeige konnten die Läufer die Zeit ablesen.

    TRANSPONDER

    Läufer und Auto waren mit einem Transponder- Chip ausgestattet, der von jeder der 1-Kilometer- Markierungen gelesen wurde und so für genaue Rückmeldungen zu Zwischenzeiten und Geschwindigkeiten sorgte.

    DIE MENGE

    Eliud Kipchoge hatte sich viele Zuschauende gewünscht, weil er umso besser läuft, je mehr Leute zusehen. Etwa 120.000 Zuschauende säumten die Prater-Hauptallee und feuerten Eliud an.

    DER MANN MIT DEM FAHRRAD

    Valentijn Trouw, Eliuds Manager, reichte ihm alle 5 km eine Flasche mit 215 Milliliter Maurten-Drink, einem Sportgetränk.

    DAS ZWEITE AUTO

    Um auch wirklich nichts dem Zufall zu überlassen, stand ein zweites Auto bereit – das mit derselben Software ausgestattet war wie das erste. Es hätte beim geringsten Problem sofort einspringen können.

    TEMPOMACHER

    Eliuds Tempomacher hatten in erster Linie die Aufgabe, ihn soweit wie möglich vom Wind abzuschirmen. Sie liefen in einer völlig neuen Formation, die eine Art Luftblase um Eliud herum entstehen ließ. Die Tempomachergruppe wurde alle paar Kilometer ausgewechselt, weil kein anderer Sportler der Welt Eliuds Tempo ohne Ruhepause durchhalten kann.

    WIEN

    Wien wurde als Veranstaltungsort für die INEOS 1:59 Challenge gewählt, weil der Zeitunterschied zu Eliuds Trainingslager in Kenia nicht mehr als drei Stunden beträgt, weil der Kurs lang, flach, geschützt und gerade ist und Platz für Zuschauende bietet und weil das Wetter wahrscheinlich gut sein würde.

    Die welt sah zu

    INEOS 1:59 - Einige zahlen zur veranstaltung

    120,000 zuschauende standen an der laufstrecke in den strassen wiens

    500 millionen menschen sahen die challenge weltweit im fernsehen & online auf youtube

    12.500 online-presseartikel 2,9 milliarden lesende insgesamt

    2,9 MILLIARDEN wachsende leserschaft

    17 MILLIARDEN aufrufe auf allen social-media-kanälen

    No Human Is Limited - Einige zahlen zur kampagne

    850,000 Follower weltweit - #NoHumanIsLimited wurde am tag der INEOS 1:59 challenge (hinter zwei weiteren hashtags für INEOS 1:59) zum drittwichtigsten thema auf twitter

    13 MILLIARDEN - die kampagne erreichte allein auf Twitter 13 milliarden menschen, es gab 215.000 #NoHumanIsLimited posts auf Twitter und 30.000 posts auf Instagram

    8 der Besten - 8 botschafter/innen, jede/r mit einer eigenen geschichte von überwundenen barrieren und bemerkenswerten leistungen:

    1. Chris Froome
    2. Patrick Vieira
    3. Sir Ben Ainslie
    4. Hermann Maier
    5. Abdi Nageeye
    6. Elaine Wyllie
    7. Robby Ketchell
    8. Dame Tanni Grey-Thompson

    #No Human Is Limited

    ELIUD Kipchoge wollte auf den Straßen Wiens nicht bloß Geschichte schreiben. Mit einer Marathon-Zeit unter zwei Stunden wollte er der Welt noch etwas anderes zeigen, nämlich dass Menschen keine Grenzen gesetzt sind. Als er die Ziellinie bei 1:59:40 überquerte, sagte er: „Ich rechne damit, dass nach dem heutigen Tag mehr Menschen auf der ganzen Welt einen Marathon in weniger als zwei Stunden laufen werden.“

    Man war in der Fachwelt jahrelang davon ausgegangen, dass der menschliche Körper einfach nicht in der Lage sei, 42,195 Kilometer in weniger als zwei Stunden zu laufen. Aber solche Fälle hatte es schon öfter gegeben. Etwa bei der Englischen Meile in unter vier Minuten. Diese Zeit galt in den 40er-Jahren nicht nur als unmöglich, sondern sogar als gefährlich. Doch am 4. Mai 1954 hielt Roger Bannister diese Zeit für machbar – so wie Eliud am 12. Oktober 2019 daran glaubte, dass er der erste Mensch sein konnte, der einen Marathon in weniger als zwei Stunden läuft.

    Zwischen diesen beiden historischen Ereignissen liegen 65 Jahre, aber beide Männer hatten sich auf den denkwürdigen Tag vorbereitet, indem sie sich den Sieg vor Augen hielten. Leider konnte Roger Bannister Eliuds unglaubliche Leistung in Österreich nicht mehr miterleben. Er war im März 2018 mit 88 Jahren an Parkinson verstorben. Und der 34-jährige Eliud hatte seinerseits nicht erlebt, wie Roger Bannister auf der Iffley-Road-Strecke in Oxford die Meile in 3 Minuten und 59,4 Sekunden lief. Aber die beiden hatten etwas gemeinsam. Keiner von ihnen wollte sich damit abfinden, dass ihm Grenzen gesetzt waren.

    Eliud – und das Team hinter den Kulissen der INEOS 1:59 Challenge – hoffen nun, dass andere sich davon inspirieren lassen, Grenzen auszuloten und sich Dinge abzuverlangen, die ihnen bisher unmöglich schienen.

    „Jeder Mensch kann seine persönlichen Grenzen überwinden“, sagte Eliud. „Jeder Mensch kann mehr leisten als er gedacht hätte. Aber der Glaube an sich selbst ist dafür entscheidend.“

    Roger Bannisters Rekord hielt nur 46 Tage. In den vergangenen 50 Jahren schafften mehr als 1.000 Sportler die Englische Meile in weniger als vier Minuten. „Zuvor hatten sich die Läufer von der Einstellung, dass weniger als vier Minuten für eine Meile unmöglich wären, bremsen lassen“, sagte Bill Taylor, Autor von „Simply Brilliant: How Great Organisations Do Ordinary Things in Extraordinary Ways.“

    Eliuds Vermächtnis wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen, doch heute ist er ganz darauf ausgerichtet, die Welt zu inspirieren. Seine Kampagne „No Human Is Limited“ wird bereits von zahlreichen berühmten Persönlichkeiten aus der Welt des Sports und aus der Wirtschaft unterstützt.

    Einer davon ist der vierfache Tour de France-Sieger Chris Froome. „Dass Eliud die Grenze von zwei Stunden überwinden konnte, beweist, dass man sich im Sport niemals Grenzen setzen sollte“, sagte er.

    ineos159challenge.com

    8 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Rule Britannia

    ELEANOR Roosevelt sagte einst: „Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“

    Im britischen Portsmouth, wo das INEOS TEAM UK beheimatet ist, sind diese Träume – wie sie vor etwa 18 Monaten erstmals auf Papier skizziert worden waren – nun Wirklichkeit geworden.

    Die INEOS-Teilnahme am America‘s Cup würde etwas Spektakuläres hervorbringen, soviel war klar. Und genauso ist es. Und zwar eine futuristische Segelyacht, die „fliegen“ kann. „Nichts dergleichen hat man auf dem Wasser bisher gesehen“, meinte Chef-Designer Nick Holroyd.

    Das Boot wurde Britannia getauft, wie die berühmte Regattayacht des englischen Thronfolgers, die es zeit ihres Lebens auf beneidenswerte 231 Siege brachte. Die Britannia wurde 1893 für den späteren König Edward VII gebaut und sie herrschte tatsächlich über die Wellen. Das INEOS Boot – das erste des Teams – wurde im Oktober offiziell vorgestellt. Eines seiner prägenden Merkmale ist der torpedo-ähnliche Rumpf.

    Sir Ben Ainslie äußerte in seiner Ansprache die Hoffnung, erstmals in der 168-jährigen Geschichte des America‘s Cup ein britisches Team zum Sieg führen zu können. INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe und seine Tochter Julia tauften die Yacht anschließend Britannia.

    „Ich bin natürlich nicht ganz objektiv, aber für mich ist der Name Britannia eine wunderbare Anspielung auf unsere Geschichte als Seefahrernation“, meinte Ben.

    Die AC75-Yacht wird nun im Wasser des Solent, jenes Seitenarms des Ärmelkanals, der die Isle of Wight vom englischen Festland trennt, ausgiebig getestet. Anschließend geht es nach Italien, um dort vor der Küste Sardiniens Winterwind und -wetter optimal zu nutzen. Ihre Leistung auf See entscheidet über Veränderungen, die am zweiten Boot vor dessen Vorstellung im Februar 2020 vorgenommen werden.

    „Dies ist tatsächlich eine entscheidende Phase in der Kampagne“, erklärte Ben. „Unsere Erkenntnisse werden in das zweite Rennboot und schließlich 2021 in den America‘ s Cup selbst einfließen.“

    Trotz aller Bemühungen ist es bislang keiner britischen Crew gelungen, den ruhmreichen America‘s Cup zu gewinnen. „Die Bemühungen um den Sieg benötigten einen frischen Ansatz, eine neue Strategie und ernsthafte Unterstützung durch INEOS, sodass unser Fokus ganz und gar auf unsere Mission ausgerichtet ist“, führte Ben aus.

    Die erste Gelegenheit, das Design seiner Yacht im Wettbewerb mit den vier Hauptrivalen zu testen, erhält das britische Team im April 2020 in Cagliari, Sardinien, wo alle Yachten am ersten Rennen der America‘s Cup World Series teilnehmen. Der eigentliche America‘s Cup-Wettkampf 2021 findet im März 2021 statt.

    Das Team hat zwar – dank der Simulatoren, die das Design- und Segelteam an Land einsetzt – „eine realistische Vorstellung“ davon, was es von seiner AC75 erwarten kann; die Dynamik lässt sich jedoch schwer vorhersagen.

    „Es kommen wahrscheinlich neue Herausforderungen auf die Segler zu“, meinte Ben.

    „Die Besatzung, die 2021 die Geschichte neu schreiben will, hat bereits ihre Lektionen gelernt. Was genau, wird unter Verschluss gehalten, aber das Design des zweiten Bootes des INEOS Team UK wird weiter verfeinert werden.“

    „Wir wissen schon jetzt viel, was beim zweiten Boot anders werden soll“, so CEO Grant Simmer.

    Die Uhr läuft für alle Teams, die am begehrten America‘s Cup teilnehmen werden.

    Grant berichtete, Sir Ben Ainslies britische Crew wollte bereits früh ein Testboot herausbringen.

    „Unser erstes Testboot T5 war wirklich eine gute Sache. Wir hatten damit schon in einer Frühphase der Kampagne ein Programm und ein Projekt“, erzählte er.

    „Das Land-Team und das Segel-Team mussten sich zusammensetzen und einige Systeme entwickeln. Wir lernten schon allein dadurch, dass wir ein Boot dieser Konfiguration draußen segeln mussten.“

    Das Ziel lautet nun, möglichst viel Zeit mit der ersten AC75 „Britannia“ auf dem Wasser zu verbringen und die Designs der Boote anderer Teams zu studieren.

    „Aus diesen beiden Erfahrungen ergibt sich letztlich das Design unserer zweiten AC75“, sagte er.

    Ein Boot konnte erst vor Kurzem auf dem Wasser studiert werden, und zwar jenes des Emirates Team New Zealand. Dieses Team hatte kein Testboot gebaut, sondern gleich sein AC75-Programm begonnen.

    „Sie haben sich seit dem letzten Cup stark auf ihren Simulator verlassen – wie alle anderen Teams –, aber ich halte ihre Strategie nicht für besonders riskant“, meinte Grant.

    Laut Grant wäre das Deckslayout des Team New Zealand sehr einfach gehalten, mit Schwerpunkt auf der Energieerzeugung. Aber bei potenziellen Geschwindigkeiten von mehr als 50 Knoten ist im Wettbewerb alles möglich.

    „Es kann sehr leicht zu Ausfällen kommen, weil diese Boote sehr leicht sind und kentern können“, erklärte er. „Ein wesentliches strukturelles Problem kurz vor den Meisterschaften, und es kann vorbei sein – für jeden.“

    AC75 Britannia

    BAUZEIT IN STUNDEN: 50.000+

    DESIGN AUFWAND IN STUNDEN: 90.000+

    CNC MASCHINENSTUNDEN: 45.000+

    EINZELTEILE: 25.000

    GESCHÄTZTE HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 50 KNOTEN, 57,5 MPH, 92,6 KM/H

    LÄNGE: 22,76 M MIT BUGSPRIET (20,7 M OHNE)

    MAX. BREITE: 5 M BREITE

    GEWICHT: 6.450 KILOGRAMM

    RUMPF UND RIGG: KARBONFASER

    RIGG: ZWEILAGIGES SOFTWING-SEGEL

    CREW: 11

    CREW-GEWICHT: MAX. 990 KG

    #ThereIsNoSecond | www.ineosteamuk.com

    6 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Die legendäre britische Bekleidungsmarke

    FÜR die erste Kollektion dieser Art entwarf Belstaff Landkleidung für das britische Team.

    Die Inspiration dafür lieferte die Kleidung, die Teams des America‘s Cup in dessen 168-jähriger Geschichte getragen haben.

    „Ich empfinde einen gewissen Stolz, wenn ich Belstaff trage, weil diese britische Marke den Inbegriff des Abenteuers, des Überwindens von Grenzen verkörpert“, so Skipper Sir Ben Ainslie.

    Die 23-teilige Kollektion, die Belstaff-Legenden und haltbare Hochleistungsmaterialien verbindet, wird ab April nächsten Jahres erhältlich sein.

    INEOS übernahm Belstaff im Oktober 2017.

    1 minute lesezeit Ausgabe 18
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    Belstaff

    BELSTAFF hat sehr viel übrig für Menschen, die das Risiko lieben, die das Abenteuer magisch anzieht und die sich nicht scheuen, ungewöhnlichere Wege zu gehen. Klingt sehr nach INEOS.

    The Road Less Travelled - Eine Original-Podcast-Serie

    Genau hier treff en sich die beiden. Die legendäre britische Bekleidungsmarke wurde 2017 von INEOS übernommen und die beiden verstehen sich prächtig.

    Nun kommt die Öffentlichkeit in den Genuss einer Original-Podcast-Serie von Belstaff , die das Leben von fünf Menschen mit unterschiedlichen Begabungen vorstellt, die ungewöhnliche Wege beschritten, indem sie sowohl die Rolle in Frage stellten, die man ihnen zugedacht hatte, als auch den Status quo ganz allgemein.

    Ihre Geschichten werden in der Podcast-Serie mit dem Titel „The Road Less Travelled“, zu Deutsch etwa „Der ungewöhnliche Weg“, erzählt, die von GQ Magazine als perfektes Antidot für die Mühen des morgendlichen Wegs zur Arbeit beschrieben wurde.

    In der ersten Serie spricht Reggie Yates – der selbst ganz gut weiß, was harte Arbeit und eigene Wege bedeuten – mit den Schauspielern Stanley Tucci (Der Teufel trägt Prada), Raleigh Ritchie (Game of Thrones), Naomie Harris (Moonlight), Andrew Scott (Fleabag) und Emma Mackey (Sex Education).

    Von Reggie Yates

    ERSTE FOLGE - STANLEY TUCCI

    In dieser Folge erzählt Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Stanley Tucci von seiner künstlerischen Entwicklung und seinem Weg aus einem kleinen Ort im Bundesstaat New York, seine Rolle in Frasier als scheuer Anrufer in der Radiosendung bis hin zu seiner für einen Oscar nominierten Rolle in dem von der Kritik hochgelobten Drama „Spotlight“.

    Stanleys Leben, die von ihm dargestellten Charaktere und seine Geschichten spiegeln seinen eigenen bemerkenswerten Weg wider – er selbst sieht dies als wesentlichen Teil seiner künstlerischen Entwicklung.

    ZWEITE FOLGE - RALEIGH RITCHIE

    In dieser Folge treffen wir den Schauspieler Jacob Anderson, als Musiker bekannt unter dem Künstlernamen Raleigh Ritchie. Raleigh verließ seine Familie in Bristol und zog in ein Hostel in London, wo er den ganzen Tag lang vorsang, nachts sein nächstes Album aufnahm und schließlich die große Rolle des „Grey Worm“ in der Serie „Game of Thrones“ erhielt, die seine Karriere bis hinauf in die Stratosphäre Hollywood beflügelte.

    Raleighs persönliche Auseinandersetzung mit seiner Identität, seinem plötzlichen Ruhm und seiner gemischten Abstammung sind die Wurzeln seiner ganz speziellen Weltsicht. Sie verstärkt seine Sehnsucht nach Authentizität – in seinen Rollen, seiner Musik und seinem Leben.

    DRITTE FOLGE - NAOMIE HARRIS

    In dieser Folge geht es um Naomie Harris, eine mehrfach preisgekrönte Schauspielerin und Star des mit dem Oscar ausgezeichneten Films „Moonlight“. Naomie spricht über ihre Gemeinde-Theaterschule in Nord- London, ihre Erfahrung als Außenseiterin an der Universität Cambridge und darüber, wie dieses Hervortreten aus der eigenen Kultur, diese Distanzierung schließlich zu ihren Kinoerfolgen führte.

    Naomies Vorliebe für starke Frauenrollen, von Eve Moneypenny bis Winnie Mandela, ist mit einer Neuinterpretation geschichtlicher Vorgaben verbunden und verleiht Ikonen der Popkultur Menschlichkeit, Komplexität und Persönlichkeit.

    VIERTE FOLGE - ANDREW SCOTT

    In dieser Folge spricht Andrew Scott über seine Homosexualität im katholischen Irland, Vergebung für die Kirche und seine neueste Rolle in der von der Kritik hochgelobten Serie „Fleabag“, die das Potenzial hätte, die Wahrnehmung von Priestern im heutigen Großbritannien zu verändern.

    Andrews tiefe Liebe zur Natur des Menschen, ob Verspieltheit, Unsicherheit oder Erfolgsstreben, haben seinen Weg als Schauspieler, als Freund und als zwielichtige Figur – Spectre und Sherlock – maßgeblich beeinflusst.

    FÜNFTE FOLGE - EMMA MACKEY

    In dieser Folge wird Emma Mackey, Schauspielerin und Star der Netflix-Serie „Sex Education“, präsentiert. Emma spricht über ihre Kindheit und Jugend in der französischen Provinz, ihren Versuch, Teil der Klassengemeinschaft zu sein, und die Realität des Drehens von Sex-Szenen.

    Emmas eigene Persönlichkeit und die Persönlichkeit, mit der sie im Film berühmt wurde, machen jeweils eine bestimmte Individualität aus. Und das ist etwas, was in der modernen Gesellschaft ihrer Meinung nach heiß begehrt ist.

    WWW.BELSTAFF.CO.UK/PODCAST-AW19.HTML

    Der richtige Standort

    Belstaffs Lust auf Veränderung ist ungebrochen. Man ist auf der Suche nach einem besseren Standort für den Londoner Flagship-Store.

    BELSTAFF setzt seine kühne Expansion in britischen und europäischen Einkaufsstraßen weiter fort. Seit INEOS im Oktober 2017 die legendäre britische Bekleidungsfi rma übernahm, werden Läden wieder geöffnet und an neue Standorte verlegt. Die neueste Entscheidung ist ein neuer Flagship- Store in der Londoner Regent Street, der mit seinem eklektischen Angebot aus legendären britischen und internationalen Marken jährlich 50 Millionen Besuchende anzieht.

    In den vergangenen sechs Jahren lag der Flagship-Store in der New Bond Street, doch in Anbetracht der neuen Vision für das Laden-Design und des Schwerpunkts auf Gemeinschaftsbildung war es Zeit für einen Umzug.

    Der neue Store liegt nahe an Soho, einer der lebendigsten Londoner Stadtviertel, und diese Umgebung wird das Design des neuen Ladens prägen.

    „Der Raum verwandelt sich mühelos von einem typischen Laden in einen Treff - punkt der Gemeinschaft, weil die Einrichtungsgegenstände mit Rollen versehen und daher beweglich sind“, erklärte CEO Helen Wright. Und Belstaff wird das nützen.

    Geplant sind eine Reihe von kuratierten Veranstaltungen mit diversen Gastgeber/ innen sowie besondere Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Podcast-Aufzeichnungen.

    Wichtige Persönlichkeiten aus Soho waren bereits an der offiziellen Eröffnung beteiligt, übernahmen Bewirtung, Musik und Unterhaltung.

    Wie bei vielen neu gestalteten Belstaff - Stores gibt es reichlich Platz, um die Kundschaft mit Kaffee oder Gin und Tonic zu verwöhnen, während ihre alten Jacken im Haus neu gewachst werden.

    Es wird auch Kurse geben, in denen Kundinnen und Kunden alles über die richtige Pfl ege ihrer Belstaff -Jacken aus gewachster Baumwolle oder aus Leder erfahren.

    Diese Kurse werden gefi lmt und auf den Belstaff -Kanälen verfügbar sein.

    „Sie verweisen auch auf die Bedeutung nachhaltig produzierter Kleidungsstücke fürs Leben“, erklärte Helen Wright.

    Seit beinahe 100 Jahren rüstet Belstaff einige der größten Abenteurer überhaupt aus, darunter die Pilotin Amy Johnson, den Abenteurer T. E. Lawrence und den Revolutionär Che Guevara. „Belstaff produziert die von ihnen getragenen Jacken immer noch“, so Helen Wright. Für Belstaff sind dies aufregende Zeiten.

    Im März wurde der Laden in Spitalfields von INEOS wiedereröffnet.

    Im Mai zog die Münchner Filiale in die Residenzstraße, das lebendige Zentrum der Stadt, um.

    Und im Juli zog Belstaff Glasgow vom Princes Square in deutlich größere Räumlichkeiten in der Ingram Street.

    Aber eines hat sich nicht geändert: die Kundschaft steht immer an erster Stelle.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Innovation ist nicht imitation

     

    INEOS läuft anderen niemals hinterher. Hat es auch nie getan. INEOS übernimmt gerne die führung und sieht veränderung als chance. Als möglichkeit zur innovation. Als möglichkeit, bessere lösungen zu finden.

    Nachhaltigkeit durch Innovation

    INEOS investiert in hunderte aktive projekte zu themen wie kohlenstoff, wasserstoff, wärme & energie, erneuerbare energien, ressourcen und abfall

    Erneuerbare Rohstoffe aus nachhaltigem holzbasiertem Abfall dienen als Ersatz für herkömmliche Rohstoffe aus öl- und gasbasierten Produkten. Die daraus resultierenden Polymerprodukte von INEOS tragen zu einer messbaren Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) bei.

    Innovation bedeutet mehr als nur ideen. Man muss die ideen auch umsetzen ...

    THOMAS Edison – der wohl größte Erfi nder aller Zeiten – hatte für alle, die in seine Fußstapfen treten wollten, einige wertvolle Ratschläge. „Der Wert einer Idee“, sagte er, „liegt in deren Umsetzung.“ Als Unternehmen ist INEOS in der Umsetzung großer Ideen unübertroff en. Tag für Tag.

    Pete Williams, INEOS-Konzerndirektor für Technologie, zweifelt daran nicht im Geringsten.

    „INEOS verbessert seine Nachhaltigkeit ständig, und die Produkte tragen zu einer verbesserten Nachhaltigkeit für viele Dinge bei, die wir in unserem Alltag für selbstverständlich halten“, stellte er fest. „Wir möchten unseren Kunden nicht nur heute, sondern auch in 10, 20, 30 Jahren und darüber hinaus wertvolle Produkte liefern. Wenn angesichts einer ständig wachsenden Weltbevölkerung nun also die Nettoemissionen von Kohlendioxid auf Null reduziert werden sollen, wird INEOS Anpassungen vornehmen und mitgehen, um Bedürfnisse zu erfüllen, Herausforderungen zu bewältigen und neue Chancen zu ergreifen.“

    Und dafür ist die Innovationskraft entscheidend. Innovationen und Nachhaltigkeit sind bei INEOS untrennbar miteinander verbunden.

    INEOS-Produkte liefern bereits einen wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, indem eine breite Palette an Produkten für verschiedenste Industrien angeboten wird – von der Automobilindustrie über das Gesundheitswesen und die Medizin, die Luft- und Raumfahrt, erneuerbare Technologien, die Bauindustrie, Elektronik, Elektroartikel und Haushaltswaren bis hin zur Verpackung.

    In unabhängigen Berichten wurde berechnet, dass sich die Treibhausgasemissionen mehr als verdoppeln würden, wenn Polymere in maximalem Ausmaß durch die nächstbeste Alternative ersetzt würden.

    „Und wir streben nach weiteren Innovationen, um in Zukunft noch mehr beitragen zu können“, so Pete Williams.

    Das Unternehmen arbeitet tagtäglich an Effizienzverbesserungen seiner Standorte und an einer Reduktion der Emissionen.

    Effizienter betriebene Anlagen sind nicht nur für die Umwelt besser, sie ermöglichen auch Einsparungen und Investitionen an anderer Stelle.

    Die von INEOS hergestellten Polymere enthalten vor allem Kohlenstoff . „Und wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit diesem Kohlenstoff sehr sorgsam umzugehen“, erklärte Pete Williams. „Es ist unsere Aufgabe, den Kohlenstoff so effi zient wie möglich zu nutzen und so viel wie möglich zurückzugewinnen und wiederzuverwerten.“

    INEOS hat bereits neuartige Polymere eingeführt, die Recycling-Kunststoff e enthalten.

    Wir untersuchen auch den Einsatz von Kohlenstoff biologischen Ursprungs – also Kohlenstoff aus natürlichen Quellen außer Öl und Gas – und bieten neue Bioprodukte an, wie etwa Biovyn. „Alle diese Produkte tragen zu einer weiteren Reduzierung der Emissionen bei“, versichert Pete Williams.

    Um wirklich nachhaltig zu agieren, muss INEOS allerdings ausreichend Gewinne erzielen, dass Investitionen in neue, modernste Produktionsmethoden und -anlagen möglich sind.

    „Ein guter Vergleich wäre etwa ein 30 Jahre altes Auto mit hohem Verbrauch, das durch ein neues, wesentlich sparsameres Modell ersetzt wird“, fährt Pete Williams fort. Und genau das tut INEOS derzeit.

    Im Januar dieses Jahres gab INEOS Pläne für eine Investition von drei Milliarden Euro in einen neuen Propandehydrierungskomplex in Antwerpen bekannt.

    Die Investition, von Vorstandschef Sir Jim Ratcliff e als die größte ihrer Art in Europa seit mehr als einer Generation bezeichnet, wird eine drastische Reduktion der mit der Herstellung von Olefinen verbundenen Emissionen ermöglichen. Und Olefine sind ein wichtiges Zwischenerzeugnis in der Herstellung verschiedenster Produkte für die Anwendung in der Automobil-, Bau-, Transportbranche und im medizinischen Bereich.

    Kurzum, INEOS wird sein Streben nach Nachhaltigkeit weiter fortsetzen und den Herausforderungen eines sich wandelnden Umfelds mit Innovationen begegnen.

    Und dabei spielt es keine Rolle, woher die Ideen stammen. „Gute Ideen können von überall her kommen“, meint Pete Williams. „Von Beschäftigten, Kunden oder Zulieferern.“

    Solche Ideen lassen sich über effi zient arbeitende Netzwerke, etwa das Carbon and Energy Network, rasch verbreiten.

    Greet Van Eetvelde, Leiterin der Energie- und Innovationspolitik bei INEOS, berichtet, dass INEOS an Hunderten von aktiven Projekten in den Bereichen Kohlenstoff , Wasserstoff , Wärme & Energie, erneuerbare Energien, Ressourcen und Abfall beteiligt ist.

    „Bei vielen handelt es sich um Innovationsprojekte in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Organisationen. Denn wir möchten Fachwissen nutzen und mit sektorübergreifenden Unternehmen kooperieren, um die signifi kanten Vorteile für unsere Branche und darüber hinaus optimal zu nutzen“, führte sie weiter aus.

    Insider/innen wissen bereits, wieviel die chemische Industrie dazu beigetragen hat, dass Autos und Flugzeuge leichter und sparsamer werden.

    Sie wissen, dass es ohne chemische Industrie keine Windturbinen und keine Solarmodule gäbe.

    Sie kennen die Bedeutung der chemischen Industrie für die Wasserversorgung einiger der ärmsten Regionen der Welt.

    „Wir wissen, was wir bisher geleistet haben, was wir derzeit leisten und was wir in Zukunft leisten können, um eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu ermöglichen“, bekräftigte Pete Williams. „Die Schwierigkeit besteht wie immer darin, die öffentliche Wahrnehmung unserer Tätigkeit zu verändern.“

    Innovationen im bereich kunststoff-recycling

    Mit seinen zukunftsorientierten, dynamischen ansätzen steht INEOS im zentrum der herstellung vieler neuer, innovativer produkte.

    INOVYN als entscheidender schritt zu einer neuen „grüneren“ PVC-generation

    SEIT seiner Erfindung vor mehr als 100 Jahren wird PVC in erster Linie aus fossilen Brennstoffen hergestellt. In einigen Ländern, etwa Brasilien, wird stattdessen Zucker als Ausgangsmaterial eingesetzt, aber das ist auch nicht unumstritten.

    „In Europa reagiert man besonders empfindlich, wenn Land für etwas anderes als die menschliche Nahrungsmittelversorgung genutzt wird“, so Dr. Jason Leadbitter, Leiter für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung bei INOVYN.

    Aber die Zeiten ändern sich – und das INEOS-Unternehmen INOVYN steht im Zentrum einer ganz wesentlichen Veränderung. Hier hat man begonnen, anstelle von Gas und Öl Biomasse für die Herstellung der neuesten Generation von PVC zu verwenden. Und das Schöne daran ist, dass es sich dabei um einen erneuerbaren Rohstoff handelt, der in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelkette steht.

    „Das hat bisher noch niemand versucht“, so Filipe Constant, Geschäftsführer von INOVYN. „Es ist ein absolutes Novum und führt zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um mehr als 90 Prozent gegenüber herkömmlicher PVCErzeugung.“

    Das neue Produkt ist BIOVYN™ – und potenzielle Kunden aus aller Welt, etwa aus Australien, Amerika und der Türkei, bekunden bereits ihr Interesse.

    „Wir hatten bereits unzählige Anfragen aus den verschiedensten Sektoren, etwa der Automobilindustrie, dem medizinischen Bereich und sogar von Fenster- und Rohrherstellern“, berichtete Inna Jeschke, Marketing-Leiterin für Allzweck-Vinyl bei INOVYN.

    Biomasse-PVC führt zu einer reduktion der treibhausgasemissionen um mehr als 90 prozent gegenüber herkömmlicher PVC-erzeugung

    Damit dies möglich wurde, mussten zunächst viele Puzzleteile richtig zusammengefügt werden.

    INEOS O&P in Köln, Deutschland, stellt die Biomasse – das Ausgangsmaterial – bereit und gewährleistet, dass das Material erfolgreich in Bioethylen umgewandelt werden konnte.

    Diese Umwandlung von Bioethylen zur Herstellung von BIOVYN wurde erst durch eine robuste und transparente Norm möglich, die vom weltweit angesehenen Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB, „Runder Tisch für nachhaltige Biomaterialien“) entwickelt wurde. Als das Puzzle fertiggestellt war, fehlten INOVYN nur noch die Kunden. „Produzieren kann man viel, man muss aber auch Kunden finden, die bereit sind, den höheren Preis dafür zu zahlen“, meinte Inna Jeschke.

    Tarkett, ein weltweit vertretener Hersteller von Bodenbelägen, war von der Idee überzeugt. „Wir glauben an das Konzept, gemeinsam Gutes zu tun“, meinte CEO Fabrice Barthélemy. „Und wir sind überzeugt, dass wir dringend neue Modelle brauchen, um die begrenzten natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen.“

    Tarkett beabsichtigt, BIOVYN™ für die Herstellung einer neuen Kollektion von Böden einzusetzen, die im nächsten Jahr in Europa auf den Markt kommen soll.

    „Glücklicherweise treiben die skandinavischen Länder die Agenda der erneuerbaren Materialien wirklich voran“, stellte Inna Jeschke fest. Das aus Biomasse hergestellte Rohmaterial wird per Schiff zur INEOS O&P-Anlage in Köln gebracht, wo es im bestehenden Kracker in Bioethylen umgewandelt wird. Dieses wiederum gelangt über eine Rohrleitung in die INOVYNAnlage im deutschen Rheinberg.

    „Wir können nicht von einem biobasierten Material sprechen, weil dem Bioethylen nach wie vor fossiles Ethylen beigemischt wird“, erklärte Jason. „Aber hier spielt die RSB-Norm eine entscheidende Rolle, denn sie sorgt dafür, dass Bioethylen dem BIOVYN- Produkt zugerechnet wird.“

    Er bezeichnet dies als wesentlichen Schritt in INOVYNs Bemühungen um Nachhaltigkeit.

    „Hier wird unser Engagement in der Entwicklung innovativer Lösungen, die die Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen, deutlich sichtbar“, stellte er fest.

    Der „Roundtable on Sustainable Biomaterials“, dessen globale Aufgabe und Zielsetzung die Unterstützung bewährter Praktiken für die nachhaltige Produktion von Biomaterialien ist, äußert sich sehr lobend über INOVYN.

    „Dieses Produkt ist wegweisend in der neu entstehenden biologischen Kreislaufwirtschaft“, so der geschäftsführende Direktor Rolf Hogan.

    Neustart für recyclingkunststoff

    PLASTIKMÜLL, der einst auf der Deponie oder in der Müllverbrennung landete, wird nun wiederverwertet und für die Erzeugung einer Reihe hochwertiger Kunststoff e verwendet. INEOS hat eine Menge Geld in die Erforschung neuer Möglichkeiten investiert, wie diese Recycling-Kunststoff e erneut einer Nutzung durch die Kunden zugeführt werden könnten.

    „Wir wollen nicht allzu viele Worte darüber verlieren, bis wir tatsächlich etwas vorweisen können“, so David Kirkwood, Polymer-Geschäftsleiter. „Aber die Verwendung von 50 Prozent oder mehr Recycling- Kunststoff in unseren Produkten ist schon eine große Leistung.“

    INEOS hofft, dass seine langfristigen Verträge mit Recyclingfirmen wie Viridor der Öffentlichkeit signalisieren, dass Plastikmüll eine wertvolle Ressource ist, die wiederverwertet, nicht einmalig verwendet und weggeworfen werden sollte. Dafür hat man gemeinsam einen Plan ausgearbeitet.

    Haushaltsabfälle werden gesammelt, sortiert und gereinigt, bevor sie zu Recycling- Kunststoff -Pellets verarbeitet werden, aus denen INEOS dann zusammen mit einem hochwertigeren Kunststoff in seinen Anlagen ein Produkt herstellt, das genauso gut ist wie das Original.

    „In die Entwicklung und Produktion dieses völlig neuen Angebots sind auf INEOS-Seite viel Werkstoffwissenschaft und Verfahrenstechnik eingeflossen“, erklärte CEO Rob Ingram. INEOS-Kunden äußern sich sehr positiv über die neue Produktpalette „Recycl-IN“.

    Die verwendung von 50 prozent oder mehr recycling-kunststoff in unseren produkten ist schon eine grosse leistung

    In der Vergangenheit waren Markenhersteller und Konsumenten von Recycling- Kunststoff en nur mäßig begeistert, weil sie im Recycling-Prozess einiges an Qualität einbüßten und das Endprodukt einfach nicht dieselbe Qualität aufwies. Dieses Hindernis konnte mit Recycl-IN nun überwunden werden. Recycl-IN kann für viele Haushaltsprodukte genau in derselben Weise verwendet werden wie normale Kunststoffe. „Sie würden den Unterschied beispielsweise an einer Waschmittelfl asche nicht merken“, meinte David Kirkwood.

    Damit alles reibungslos läuft, benötigt INEOS eine konstante Versorgung mit Recycling- Pellets. Viridor wird im nächsten Jahr eine hochmoderne Recycling-Anlage im englischen Avonmouth eröffnen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

    „Die Schwierigkeit besteht für INEOS darin, dass wir in der Wertschöpfungskette auf andere angewiesen sind. Wir benötigen die Rohmaterialien, und das beginnt damit, dass jeder von uns seinen Plastikmüll der Wiederverwertung zuführt“, erklärte Gabriella Isidro, Leiterin Geschäftsentwicklung. „In der Wertschöpfungskette müssen alle zusammenarbeiten. Jeder von uns ist nur ein kleines Zahnrad im Getriebe.“

    Wie bei jedem anderen Prozess hängt das Endprodukt von den Ausgangsmaterialien ab. „Stehen am Anfang viele verschiedene Farben, wird das Endprodukt grau sein“, erläuterte Gabriella Isidro weiter.

    Da sich nicht zu 100 Prozent kontrollieren oder feststellen lässt, wofür diese Produkte verwendet worden waren, untersagt die Europäische Union den Kontakt dieser Materialien mit Lebensmitteln.

    Liz Rittweger, Geschäftsführerin INEOS Olefins & Polymers, meint, die Wiederverwertung von Kunststoff en wäre zwecklos, wenn die Gesellschaft sich weigere, Recycling- Produkte zu verwenden.

    „Dies ist keine PR-Übung“, meinte sie. „Recycl-IN führt große Mengen von Recycling-Kunststoff einer sinnvollen Verwendung zu.“

    Neue typen aus elektroschrott

    ZWEI innovative Unternehmen mit der gemeinsamen Vision einer Kreislaufwirtschaft haben nun mit der kommerziellen Produktion hochwertiger Kunststoffe aus bis zu 70 Prozent Recycling- Material begonnen.

    INEOS Styrolution und das österreichische Recycling-Unternehmen bage plastics haben perfekte Rezepturen für die allerersten ABS-Regranulate gefunden, die den Produkten aus fossilen Rohstoffen um nichts nachstehen.

    „Durch diese Partnerschaft werden deren Rezyklate und eine erstklassige Sortiertechnologie mit unserer Kompetenz in der Herstellung sowie unserer Innovationsfähigkeit kombiniert“, so ein Sprecher von INEOS Styrolution. INEOS Styrolution wird wiederverwertete Kunststoffe aus Elektround Elektronikschrott für die Erzeugung der neuen Type mit der Bezeichnung TERLURAN ® ECO GP-22 verwenden.

    „Diese Zusammenarbeit bringt uns auch dem INEOS-Ziel näher, pro Jahr mindestens 325 Kilotonnen an Recycling-Material in unsere Produkte aufzunehmen“, erklärte Sven Riechers, stellvertretender Geschäftsführer, Standardprodukte EMEA.

    Ubis zu 70 prozent recyclingmaterial wird nun bereits in der erzeugung hochwertiger kunststoffe eingesetzt

    Bage plastics stellt aus Kunststoffabfällen hochwertige Kunststoffgranulate und Compounds her. Daher liegt es im Interesse beider Unternehmen, möglichst viel Material für die Wiederverwertung zu erhalten.

    „Wir wollen sowohl den Abfall minimieren als auch selbst umweltschonend arbeiten“, erklärte Geschäftsführer Philipp Baum.

    INEOS Styrolution beschäftigt etwa 3.500 Menschen und betreibt 20 Produktionsstandorte in zehn Ländern.

    Global Denken - Globales Handeln

    Innovation wird bei INEOS Großgeschrieben und das bringt vielerlei vorteile

    Saubere Brennstoffe

    Die North West Hydrogen Alliance ist derzeit bestrebt, die für die Dekarbonisierung des Vereinigten Königreichs bereitgestellten Mittel optimal zu nutzen. Das INEOS-Unternehmen INOVYN arbeitet seit einiger Zeit mit der britischen Regierung daran, Wasserstoff als Weg in eine kohlenstoffarme Zukunft zu etablieren. Im Tätigkeitsbereich von INOVYN fällt Wasserstoff seit mehr als 100 Jahren als Nebenprodukt an. Man ist gerne bereit, hier zu investieren, wenn lokale und zentrale Regierungsstellen sowie andere Unternehmen mitmachen und sich an der Entwicklung der nötigen Infrastruktur beteiligen.

    Symbiose verschiedener Industrien

    Im britischen Hull laufen letzte Vorbereitungen für einen INEOS-Plan zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen durch verschiedene Industrien. Durch gemeinsam genutzte Ressourcen lassen sich die Kohlendioxidemissionen um etwa 4.100 Tonnen pro Jahr senken. Das von der EU fi nanzierte vierjährige EPOS-Projekt suchte für fünf energieintensive Industrien – chemische Industrie, Stahlindustrie, Zementindustrie, Mineralölwirtschaft und Maschinenbau – nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz sowie nach Wegen zur Kostensenkung und Verringerung der Kohlendioxidemissionen.

    Partnerschaften

    INEOS verwendet mittlerweile 50 Prozent und mehr Recycling-Kunststoff für die Herstellung einer Reihe von Polymeren mit hoher Spezifi kation. Um die konstante Verfügbarkeit von Plastikmüll für die Produktpalette Recycl-IN sicherzustellen, unterzeichnete INEOS langfristige Vereinbarungen mit Recycling- Unternehmen wie Viridor. Gemeinsam möchte man der Öffentlichkeit signalisieren, dass Plastikmüll eine wertvolle Ressource ist, die wiederverwertet, nicht einmalig verwendet und weggeworfen werden sollte.

    „Sustainable Innovation Awards“

    INEOS fördert mit seinen Sustainable Innovation Awards Innovationen aus der nächsten Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Aufbauend auf seinen Kontakten zu verschiedenen Universitäten und Projekten in Forschung und Innovation initiiert INEOS ein Awards-Programm für Master-Arbeiten an ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Viele der ausgezeichneten Personen treten zu einem späteren Zeitpunkt in das Unternehmen ein.

    Biomasse

    INOVYN verwendet nunmehr auch Biomasse – neben Gas und Öl – für die Herstellung der neuesten PVC-Generation. Das hat bisher noch niemand versucht. Es ist ein absolutes Novum und es führt zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um mehr als 90 Prozent gegenüber herkömmlicher PVCErzeugung. Das neue Produkt ist BIOVYN™ – und potenzielle Kunden aus aller Welt bekunden bereits ihr Interesse.

    Netzwerke

    Das konzernweite Netzwerk CEN (Carbon & Energy Network) der INEOS-Gruppe unterstützt in allen zugehörigen Unternehmen standortspezifi sche bewährte Praktiken, initiiert neue Geschäftsmöglichkeiten und fördert Innovationen.

    Mit Volldampf voran

    Im Rahmen des Projektes ECLUSE beteiligte sich INEOS Phenol in Antwerpen an der Finanzierung einer 5km langen Pipeline für andere Unternehmen. INEOS konnte aus der Müllverbrennungsanlage INDAVER/SLECO in Doel bereits Dampf in sein eigenes Werk leiten, andere Chemieunternehmen jedoch nicht. Dank der Pipeline, die alle mit INDAVER/SLECO verbindet, können sie das nun. Die Pipeline wird ebenfalls helfen, die Treibhausgasemissionen um 100.000 Tonnen jährlich zu reduzieren.

    Investition

    INEOS bahnbrechende Entscheidung für die Lieferung von preisgünstigem US-Gas nach Europa war der Wegbereiter für weitere Investitionen in neue, umweltfreundlichere und ökonomisch sinnvolle Infrastruktur in Antwerpen.

    Global Denken - Globale Versprechen

    Im rahmen seines engagements für eine neue kreislaufwirtschaft hat INEOS sich selbst vier ehrgeizige ziele bis zum jahr 2025 gesetzt

    325,000 INEOS strebt es an, mindestens 325.000 tonnen an recyclingmaterial in seine produkte aufzunehmen

    30% INEOS plant, einen anteil von durchschnittlich 30 prozent recyclingmaterial für produkte, die für styroporverpackungen in Europa vorgesehen sind, zu erreichen

    50% INEOS plant, eine palette von polyolefin-produkten für verpackung anwendungen in europa anzubieten, die mindestens zu 50 prozent aus recyclingmaterial bestehen

    100% INEOS will sicherstellen, dass 100 prozent der polymerprodukte wiederverwertet werden können

    Lesen Sie mehr über die INEOS-Initiativen für Innovation und Nachhaltigkeit auf: www.ineos.com/sustainability

    14 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Die Chemie Stimmt

    NACH 20 Jahren Investitionen und Innovationen hat INEOS sich nicht bloß zu einem der größten Hersteller von Chemikalien und Erdölerzeugnissen entwickelt. INEOS ist heute ein Unternehmen, das sich der Kreislaufwirtschaft, der Lösung des Plastikmüllproblems, der Umsetzung bewährter Praktiken und der Sicherung des Wohlbefi ndens und des Potenzials zukünftiger Generationen verschrieben hat.

    INEOS ist durch neue Technologien, Prozesse und Partnerschaften exponentiell gewachsen, hat ungeliebte Unternehmen übernommen, Anlagen von Weltklasse aufgebaut und bestehende Anlagen wiederbelebt.

    Und INEOS hat in den letzten Jahren mutige Schritte abseits seiner herkömmlichen Märkte gewagt, nämlich in den Automobilsektor, in den Mannschaftssport und in die Förderung junger Talente.

    INEOS' Überzeugung, Engagement und starker Teamgeist haben sich auch dort als Erfolgsformel erwiesen, und sie bilden nach wie vor das Fundament der Zukunftsstrategie.

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    4 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Six rivers - projekt

    Island. Wild. Wunderschön. Unberührt. Und eine der letzten Zufluchtsstätten des Atlantischen Lachses.

    Die Bestände sind in den letzten Jahren weltweit rapide zurückgegangen – die Gefährdung rückt bedrohlich nahe.

    Doch anstatt alle Hoffnung aufzugeben, engagiert eine kleine Gruppe von Menschen in Island, wo die Bestände noch intakt sind, sich nun für den Schutz dieser Art, bevor es zu spät ist.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, selbst begeisterter Fliegenfischer, ist einer von ihnen.

    FORSCHENDE aus Island und Großbritannien arbeiten nun gemeinsam an einem größeren Plan zur Rettung des Atlantischen Lachses. Teams des Imperial College London und des Marine & Freshwater Research Institute in Island wurden vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden und -Gründer Sir Jim Ratcliff e gemeinsam hinzugezogen.

    Sie werden in den nächsten vier Jahren Zeit und Energie in die Erforschung der Bedrohungen investieren, die das Überleben des Lachses außerhalb seiner Zufl uchtsstätten in den Flüssen Selá, Hofsà, Miðfjarðará und Sunnudalsá im off enen Meer gefährden.

    „Die Ursache für die weltweit abnehmenden Bestände ist nicht wirklich bekannt“, so Professor Guy Woodward, akademischer Projektleiter.

    Die von INEOS gesponserte PhD-Studentin Olivia Morris, die gemeinsam mit einem PhD-Studenten aus Island die neuen und alten Daten analysieren wird, nennt eine Reihe möglicher Gründe, wie etwa Klimawandel, Umweltverschmutzung und die Zerstörung ihrer Lebensräume. In Island läge es jedoch eher an den Fischfarmen und an der pelagischen Fischerei.

    „Die Populationen in Island sind noch relativ gesund, weil viele Probleme, die sich für den Lachs anderswo ergeben, hier noch nicht stark ausgeprägt sind“, erklärte Professor Woodward. „Das bedeutet, dass die wahrscheinlichen Ursachen in Island leichter zu identifi zieren sein dürften und wir anhand des hier erstellten Modells zukünftige Veränderungen vorhersagen könnten, bevor sie eintreten.“

    Der Strengur Angling Club, der seit Kurzem die Angelrechte an den Flüssen Miðfjarðará und Sunnudalsá verwaltet, schützt die Flüsse Selá und Hofsá schon seit Jahrzehnten.

    Seit 2004 beschränkt der Club das Gerät, das die Angler verwenden dürfen; 2012 wurde die Regel des Fangens und Freilassens eingeführt. Vor Kurzem wurde auch die Verwendung von großen Haken am Fluss Selá verboten.

    Im Laufe der Jahre wurden außerdem Lachstreppen errichtet, über welche die Lachse neue Laichgründe weiter fl ussaufwärts erreichen können.

    Die jüngste – die Miðfjarðará-Treppe – konnte 2017 dank einer Investition von Sir Jim Ratcliff e eröff net werden.

    „Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen“, berichtete Club-Direktor Gísli Ásgeirsson, der auch über Pläne für zwei weitere Lachstreppen sprach.

    Aber damit ist es nicht getan. Die neuesten Forschungen des Imperial College und des isländischen Instituts bauen auf der Arbeit von Strengur auf und fließen in laufende Schutzbestrebungen ein.

    Bisher wurden im Rahmen des Projekts von Botanikern Lärchen, Birken und Weiden gepflanzt, die den Boden an den Flüssen anreichern sollen.

    „Dieses Projekt ist sehr neu; so etwas wurde bisher in Island nicht versucht“, erklärte die Forstwirtin Else Møller. „Wenn die Vegetation an den Flüssen gesünder ist, finden auch die Organismen in den Flüssen gesündere Lebensbedingungen vor. Das hängt alles zusammen.“

    In fünf Flüssen werden außerdem Eier von einheimischen Lachsen weiter flussaufwärts ausgesetzt. Die ersten wurden bei Temperaturen von minus 10 °C im Kies vergraben.

    „Durch das Einbringen der Eier in den Fluss hoffen wir, in den nächsten fünf oder zehn Jahren einen gesünderen und robusteren Bestand zu haben“, erklärte Jon Magnus Siguroarson, Vorsitzender der Hofsá River Association.

    Das Team kennzeichnete außerdem 1.000 Smolts (Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr), um zu verfolgen, wohin sie ziehen.

    Gemeinsam werden die wissenschaftlichen und akademischen Teams erkunden, was die abnehmenden Bestände verursacht und was geschehen muss, um diese Entwicklung umzukehren.

    Guðni Guðbergsson, Leiter der Abteilung Süßwasser am Marine & Freshwater Institute, stellte fest, das von INEOS finanzierte Forschungsprojekt würde viel zum Schutz des Lachses im Nordosten Islands beitragen.

    „Wir wachen seit 40 Jahren über die Flüsse im Nordosten Islands und werden dies neben dem Projekt auch weiterhin tun. So können wir bestehende und neue Daten noch genauer analysieren“, erklärte er.

    Ein wunderbarer fisch

    Alle am Projekt Beteiligten sind sich in ihrer großen Bewunderung für den Atlantischen Lachs einig – der einiges an Strapazen überstehen muss.

    Dieser unglaubliche Fisch wandert im Laufe seines Lebens viele tausend Kilometer, kehrt aber zum Laichen immer in denselben Süßwasserfl uss zurück, dem er selbst entstammt.

    „Manchmal verbringt er zwei Jahre der Reife im offenen Meer, sein Geruchssinn führt ihn aber immer wieder zurück nach Hause“, erklärte Professor Guy Woodward vom Imperial College London.

    Und er schwimmt nicht nur schnell, er kann bis zu 3,6 m hoch springen.

    Jim ist dabei

    In Zusammenarbeit mit dem Strengur Angling Club, der das beste Fliegenfischen der Welt anbietet, initiierte INEOS Vorstandsvorsitzender und - Gründer Sir Jim Ratcliffe eine Reihe von Investitionen zum Schutz des Landes, der Flüsse und des Lachses im Nordosten Islands.

    Eier aussetzen

    Weiter flussaufwärts wurden Eier im Kies im Flussbett vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen. Die Lachse werden die erste Zeit ihres Lebens im Süßwasser verbringen, bevor sie ins offene Meer wandern. Nach einigen Jahren kehren sie zum Laichen an den Platz zurück, dem sie selbst entstammen.

    Baumpflanzungen

    Botaniker/innen pflanzten Lärchen, Birken und Weiden, die den Boden an den Flüssen anreichern sollen. Eine gesündere Vegetation an den Flüssen führt zu gesünderen Lebensbedingungen für die Organismen in den Flüssen.

    Smolts

    1.000 Smolts (Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr) wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen ihr Verhalten studieren können.

    Lachstreppen

    Bisher wurden drei Lachstreppen errichtet, über welche die Lachse neue Laichgründe weiter flussaufwärts erreichen können. Es gibt Pläne für zwei weitere.

    Das langfristige ziel für das lachsfischen in island

    Die flüsse Islands sind weltbekannt für das Lachsfi schen – und ziehen jedes Jahr begeisterte Fischer/innen aus der ganzen Welt an.

    Der vor etwa einem Jahr verstorbene frühere US-Präsident George H. W. Bush gehörte zu jenen, die am Fluss Selá fischen.

    „Das Fischen am Selá ist beinahe unbeschreiblich“, staunte er. „Der Fluss ist unglaublich schön. Die Fische, die gerade aus dem Meer kommen, sind wahre Kämpfernaturen und wunderschön anzusehen.“

    Doch wenn die Lachspopulation in Island ebenso schwindet wie in Norwegen, Schottland und Irland, könnte auch diese Einnahmequelle für die Farmer in den entfernten Gegenden Nordostislands, wo es den Fischen derzeit bestens geht, versiegen.

    Denn das Sportfischen verschafft ihnen, wenn es respektvoll betrieben wird (d. h. alle gefangenen Fische wieder vorsichtig freigelassen werden) ein gutes Einkommen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, selbst ein ausgezeichneter Fliegenfischer, arbeitet seit Jahren mit dem Strengur Angling Club zusammen, der Fliegenfischen von bester Qualität auf der ganzen Welt anbietet.

    Gemeinsam hoff t man, die Einnahmen aus dem Weltklasse-Lachsfischen zu erhöhen, damit Strengur seine Geschäfte erweitern und mehr Schutzprojekte unterstützen kann.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    OGC Nizza in neuen Händen

    Auf dem Platz und abseits des Platzes herrscht Aufregung, als INEOS einen der ältesten Fußballvereine Frankreichs übernimmt

    EINER der ältesten Fußballvereine in der französischen Geschichte ist nun in INEOS' Hand. INEOS Football übernahm den OGC Nizza, eines der Gründungsmitglieder der französischen Fußballliga.

    „Der Club bietet alles, was wir von einem guten Fußballverein erwarten“, so CEO Bob Ratcliffe. „Gute Spieler. Einen guten Kader. Echte Begeisterung.

    Und wenn wir das mit den Werten von INEOS verbinden, dann erreichen wir unser Ziel.“ Und OGC war vierfacher französischer Meister, kann also auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Doch der letzte Pokalsieg wurde im Jahr 1997 erzielt.

    INEOS wird also ein wenig von seiner charakteristischen Entschlossenheit einbringen müssen, damit der Club wieder zu einer europäischen Größe wird.

    „Wir haben viele Vereine unter die Lupe genommen, wie INEOS das auch bei Unternehmen macht, und Nizza erfüllt die Kriterien für Wert und Potenzial“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe.

    Solange Claude, Vorsitzende von CDS 1947, einem Fan Club des Vereins, meinte, die Stadt identifiziere sich stark mit ihrem Fußballverein und würde große Hoffnung in die Übernahme durch INEOS setzen.

    „Wir gehen mit Hoffnung in diese Saison“, sagte sie. „Auch wenn der Anfang eher mäßig war, wissen wir, dass wir nun mit INEOS alle Hindernisse überwinden und allmählich siegen können.“

    Jean-Pierre Rivère, Präsident von OGC Nizza, spricht von einer allgemein positiven Stimmung.

    „Was jetzt gerade im Stadion passiert, ist einfach unglaublich“, meinte Assistenz Trainer Frederic Gioria. „Ich hätte nie gedacht, dass INEOS eines Tages Eigentümer unseres Vereins sein würde.“

    Für Patrick Vieira, Cheftrainer seit der letzten Saison, ist Erfolg nichts Neues.

    Er spielte für Juventus, Inter Milan, Manchester City, Arsenal.

    „Dass sich INEOS unseres Fußballvereins annimmt, ist ein großer Schritt vorwärts, nicht nur für uns, sondern auch für die französische Liga.“, sagte er. „Die Marke INEOS ist so bekannt. Sie wird unseren Ehrgeiz beflügeln. Wir haben erfahrene Leute, die in der Geschäftswelt erfolgreich waren.“

    Der OGC wurde 1904 gegründet und spielt derzeit in der höchsten französischen Spielklasse, der Ligue 1. Sein hochmodernes Stadion Allianz Riviera bietet Platz für 35.000 Zuschauende. In diesem Jahr fanden dort auch einige Spiele während der FIFA Fußballweltmeisterschaft der Frauen statt.

    Die Entscheidung für die Übernahme des OGC Nizza folgt auf die Übernahme des Fußballclub Lausanne Sport im November 2017.

    „Bei Lausanne haben wir einige Fehler gemacht, aber wir lernen schnell“, meinte Sir Jim Ratcliffe. „Diese Fehler wurden berichtigt und die Vorteile sind bereits erkennbar.“

    Er meinte, Vereine müssten abseits des Fußballfeldes ebenso erfolgreich sein wie auf dem Feld. „Das wird beim OGC Nizza nicht anders sein“, versicherte er. „Wir haben einen Plan und werden ihn einhalten.“

    PATRICK VIEIRA

    Cheftrainer des OGC Nizza und vermutlich einer der besten Spieler seiner Generation. Konnte sowohl für seinen Club als auch für sein Land große Erfolge erzielen.

    Arsenal:

    • 3 x Premier League.
    • 3 x FA Cup.
    • 3x FA Community Shield.

    Inter Milan:

    • 4 x Siere A.
    • 2 x Supercoppa Italiana.

    Manchester City:

    • 1 x FA Cup.

    Frankreich:

    • 1 x FIFA-Fußball- Weltmeisterschaft.
    • 1 x UEFA-Fußball- Europameisterschaft.
    • 1 x FIFA-Konföderationen- Pokal.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Tour de France challenge

    Mehr als 1.300 INEOS-Beschäftigte von Standorten auf der ganzen Welt radelten 625.387 km – und sammelten damit 104.000 Euro für diverse wohltätige Zwecke.

    Ihre gemeinsamen Anstrengungen in der Tour de France Challenge des Unternehmens entsprachen mehr als 15 Weltumrundungen.

    Zur Anerkennung dieser Bemühungen spendete INEOS für jedes der 52 erfolgreichen Teams 2.000 Euro an eine vom Team ausgesuchte lokale Wohltätigkeitsorganisation.

    Die Herausforderung für alle Teams lautete, jede einzelne Etappe der weltberühmten Tour de France zu fahren – und sie stellten sich der Herausforderung. Sie fuhren ihre Kilometer, ob vor, während oder nach der Arbeit.

    1. 625.387 km wurden zurückgelegt
    2. 15 Mal um die Erde
    3. 1300+ Beschäftigte in 52 Teams
    4. 2000 € Spende pro Team

    2 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Sicherheit geht vor

    INEOS sieht gesundheit und sicherheit als oberste priorität an. Doch wie präsentiert man das thema auf eine stets anregende und interessante weise? INEOS O&P in den USA holte sich dafür einen mann, der den everest bezwungen hatte

    JAHR für Jahr werden Hunderte von Menschen in die „Todeszone“ am Mount Everest gelockt. Eine Handvoll ist bereit, dafür zu sterben. Andere riskieren freiwillig, Finger und Zehen durch Kälte zu verlieren, wenn sie dafür den höchsten Berg der Erde erobern können.

    „Das mag ihre Vorstellung von Erfolg sein“, meinte Rhys Jones, der an seinem 20. Geburtstag auf dem 8.848 m hohen Gipfel des Mount Everest stand. „Meine ist es nicht.“ Rhys führt heute ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Menschen an die lebensfeindlichsten Orte dieser Erde zu geleiten. Er nimmt Risiken in Kauf. Aber nur kalkulierte Risiken.

    Und als jemand, der unvorstellbare Gefahren erlebt hat, hält er in Unternehmen regelmäßig Vorträge zu den Themen Sicherheit, Risiken und Teamwork.

    „Es gibt viele Parallelen zwischen dem, was in einem Unternehmen wie INEOS geschieht, und dem, was auf einem Berg geschieht“, erklärte er. „Im Unternehmen arbeitet man ständig unter gefährlichen Bedingungen. Ich bin nur auf den Bergen in Gefahr.“

    Rhys, mittlerweile 33, wurde von INEOS O&P USA vor Kurzem zu einem Vortrag beim jährlichen Sicherheitstraining am Standort Chocolate Bayou in Texas eingeladen.

    „Während der Planungen für das Event fordern wir alle dazu auf, kreative Sicherheitsbotschaften zu finden“, berichtete Michael Brocato, Umweltingenieur. „Durch einen frischen Ansatz hoffen wir, unsere Beschäftigten zu mehr Sicherheit zu inspirieren und zu motivieren. Es spielt keine Rolle, ob man bei INEOS arbeitet oder auf dem Gipfel des Everest steht, Sicherheit bleibt Sicherheit.“

    Während seines Vortrags für das US-Team ging Rhys auf diverse Einstellungen zum Thema Risiko ein und hob hervor, dass Sicherheit immer oberste Priorität sein muss.

    „Eine erfolgreiche Expedition ist meiner Meinung nach eine, bei der niemand verletzt wird“, meinte er. Aber dafür müsste jeder im Team diese Vision teilen. „Als Team muss man das Maß für den Erfolg festlegen“, betonte er. „Und mein Maß lautet, ebenso wie jenes von INEOS, Null Verletzungen.“

    Die INEOS-Beschäftigten hörten, wie er vor Kurzem eine Everest-Expedition geleitet hatte.

    „Unser Ziel lautete, so weit wie möglich hinauf zu kommen, ohne dass jemand Erfrierungen oder Verletzungen erlitt“, erzählte er. „Wir waren bereit, gegebenenfalls umzudrehen, und das halbe Team tat das auch.“

    Ein zweites Expeditionsteam, das den Everest am gleichen Tag besteigen wollte, war jedoch anderer Ansicht. Diesem Team gehörte ein Chirurg an, der sagte, er wäre bereit, Finger und Zehen durch Erfrierungen zu verlieren. In dieser Gruppe erreichten alle den Gipfel, aber zwei Drittel hatten Erfrierungen, einer der Teilnehmer verlor alle Zehen.

    „Der Everest lässt intelligente Menschen dumme Risiken eingehen“, meinte Rhys. Bei einer anderen Expedition – zum Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas – begannen die Augäpfel eines Kletterers einzufrieren, weil er vergaß, seine Schutzbrille aufzusetzen, sobald sich die Sonne zeigte. „Es war eine vermeidbare Verletzung, aber sie wurde für ihn und das gesamte Team zu einem großen Problem“, erzählte Rhys. „Dabei hätte jeder Anwesende ihm helfen und ihn an seine Schutzbrille erinnern können.“ Teamwork wäre entscheidend, meinte er.

    Bei INEOS ist das Achtgeben auf andere im Team unerlässlich. Wir sprechen vom „Brother‘s Keeper“-Prinzip, jede und jeder achtet auf andere Rhys, der in der Welt der Seile, Steigeisen und Eispikkel lebt, meinte auch, Selbstgefälligkeit wäre dort absolut fehl am Platz.

    „Wenn du deine ersten Klettertouren machst, prüfst du dein Gurtzeug, und du prüfst es immer und immer wieder“, sagte er. „Aber nach 1.000 Mal nachsehen wird man leicht selbstgefällig. Das Geheimnis besteht darin, jeden Tag als den allerersten Tag zu sehen, wenn es um Sicherheit geht.“

    Michael meinte, das Team von INEOS O&P USA habe sich von Rhys Vortrag inspirieren und bestärken lassen.

    „Wir kehren oft zu dem Grundsatz zurück, wonach ein erfolgreiches Projekt eines ist, bei dem es in erster Linie keine Verletzungen gibt und erst in zweiter Linie geschäftliche Ziele erreicht werden“, sagte er. „Rhys konnte das sehr gut nachempfinden.“ Er erzählte, einige Beschäftigte hätten sich auch dadurch inspirieren lassen, dass Rhys 2006 vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden und -Gründer Sir Jim Ratcliffe gesponsert worden war, um überhaupt die Chance zu erhalten, als jüngster Mensch der Erde die sieben höchsten Berge auf allen sieben Kontinenten zu erklimmen.

    Rhys Jones

    Der englische Bergsteiger war der jüngste Mensch, der den höchsten Gipfel jedes der sieben Kontinente der Erde erklomm. Den Gipfel seines letzten Berges, des Mount Everest, erreichte er an seinem 20. Geburtstag im Jahr 2006. Nun betreibt er gemeinsam mit einem Geschäftspartner „Monix Adventures“, eine auf Luxus-Abenteuerreisen spezialisierte Firma.

    monixadventures.com

    5 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Trash-4-Treats

    INEOS forderte Schülerinnen und Schüler in 10 Grundschulen in der Provinz Westkap dazu auf, Plastik, Glas, Dosen und Papier einzusammeln und die Chance auf einen Gewinn von etwa 3.000 Euro zu erhalten.

    „Die Idee war, aus mühseliger Arbeit eine angenehme Gewohnheit zu machen“, so Caroline Hughes, Sprecherin von INEOS SA. „Und auch den Kindern klar zu machen, dass Abfälle wertvoll sind.“

    Die Schulen, die anfänglich an diesem Trash-4-Treats-Wettbewerb teilnehmen sollten, erhielten zunächst eine Einweisung von einer örtlichen Recyclingfirma, Waste Want, die auch das Wiegen und Abholen des Mülls übernehmen sollte.

    Vor dem Wettbewerb veranstaltete INEOS an jeder Schule eine Müllsammelaktion. Alle Kinder erhielten Einsteiger-Sets, damit sie lernten, zwischen Wiederverwertbarem und nicht Wiederverwertbarem zu unterscheiden. Jedes Kind erhielt Müllsäcke in vier verschiedenen Farben für das Sortieren der Abfälle.

    Am Ende des Wettbewerbs hatten die 13.094 Schülerinnen und Schüler in nur sieben Wochen 5.328 kg Müll gesammelt. Davon waren 1.110 kg Plastikmüll.

    Doch für Caroline und das Team bei INEOS war die geänderte Einstellung der größte Vorteil.

    „Viele Lehrkräfte und Kinder waren verblüff t, als sie erfuhren, was mit Plastikflaschen in der Wiederverwertung geschieht.“ – Caroline Hughes, Sprecherin INEOS SA

    „Viele von ihnen hatten keine Ahnung, warum Müll ein Problem war“, berichtete Caroline. „Aber wir hoffen, dass die Kinder – die die fi nanziellen Vorteile und Vorteile für die Umwelt erleben durften – ihre Umgebung weiterhin sauberhalten werden.“

    Gewinner war die Grundschule Mitchells Heights, die 1.519 kg wiederverwertbare Abfälle zusammenträgt. „Ich beobachte eine große Veränderung an unseren Schülerinnen und Schülern, seit wir an Trash-4-Treats teilgenommen haben“, erzählte ein Lehrer.

    „Sie achten nun auf ihr Schulgelände und weisen andere zurecht, wenn sie Müll einfach fallen lassen. Es ist sehr schön zu sehen, dass Kinder sich aktiv für ihre Umwelt engagieren. Wir haben in Mitchells Heights eine Revolution der Sauberkeit angestoßen.“

    Alle Schulen planen dennoch, weiterhin mit dem Recycling-Zentrum zusammenzuarbeiten, das für den Müll bezahlt.

    Caroline berichtete, dass vor Ort besonders der Recycling-Kunststoff gefragt wäre. „Viele Lehrkräfte und Kinder waren verblüff t, als sie erfuhren, was mit Plastikflaschen in der Wiederverwertung geschieht“, stellte sie fest.

    Nächstes Jahr beabsichtigt INEOS, Trash-4-Treats und das beliebte Maskottchen Trashy an weiteren Schulen in Südafrika vorzustellen.

    Trashy

    Das neue Maskottchen, das die Kinder inspiriert und motiviert.

    1.519 kg

    Gewinner war die Grundschule Mitchells Heights, die 1.519 kg wiederverwertbare Abfälle zusammentrug.

    3,75 Spitzmaulnashörner

    Am Ende des Wettbewerbs hatten die 13.094 Kinder in nur sieben Wochen 5.328 kg Müll gesammelt. Davon waren 1.110 kg Plastikmüll. Das entspricht dem Gewicht von 3,75 Spitzmaulnashörnern!

    Für weitere Informationen besuchen Sie: trashfortreats.webtestsite.co.za

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    Zwei millionen kinder

    EINE INITIATIVE, die Kinder fit fürs Leben machen will, hat seit ihrer Einführung im Jahr 2012 gewaltige Fortschritte gemacht. The Daily Mile gibt es mittlerweile an 10.000 Schulen in 71 Ländern – und sie wächst stets weiter.

    „Die Kinder lieben sie, darum funktioniert sie“, so die Gründerin von The Daily Mile, Elaine Wyllie, deren leidenschaftlicher Einsatz für Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern die weltweite Kampagne beflügelte.

    Im Oktober hat sich die 10.000. Schule der Bewegung angeschlossen, sodass nun insgesamt mehr als zwei Millionen Kinder jeden Tag 15 Minuten laufen.

    Im nächsten Jahr wird der Schwerpunkt für die The Daily Mile Foundation, die von INEOS finanziert wird, darin bestehen, die Zahl der teilnehmenden Schulen in Amerika zu steigern.

    „Derzeit haben wir in der Hälfte der Bundesstaaten zumindest eine teilnehmende Schule, im ganzen Land sind es mehr als 100“, so John Mayock, Direktor des The Daily Mile-Projekts.

    Bill Russell, ein Mitglied des Gründungsteams, leitet die US-Kampagne von seinem Büro bei INEOS O&P in Houston. Er ist bestrebt, Partner zu finden, die ihm bei der landesweiten Umsetzung behilflich sein können.

    „Ein solcher Partner ist das Sportinstitut der Universität Washington in Seattle“, sagte John Mayock.

    Die The Daily Mile Foundation arbeitet auch mit ihrem beinahe übermenschlichen Botschafter Eliud Kipchoge, der auf den Straßen Wiens Geschichte schrieb, als er einen Marathon in weniger als zwei Stunden lief.

    Die The Daily Mile Foundation hofft, dass er die Botschaft auch nach Kenia bringen wird, wo er lebt und trainiert.

    „Schön wäre, wenn auch seine internationalen Tempomacher, die zum Teil auch Botschafter der Daily Mile sind, in ihren Heimatländern aktiv würden“, meinte John Mayock.

    Und wenn sich 2021 alle Augen auf den America‘s Cup in Neuseeland richten – bei dem sich Großbritannien mit der finanziellen Unterstützung durch INEOS den ersten Sieg in der Geschichte der Meisterschaften erhofft – wird die The Daily Mile Foundation versuchen, im Vorfeld des Rennens Schulen in Australien und Neuseeland anzusprechen.

    „Das wird ein ganz schönes Jahr“, meinte John Mayock. „Wir wollen die Welt erobern.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    330.629 Kinder. 11 Länder

    VIER neue Länder halten 2020 GO Run For Fun-Events ab. Spanien, Dänemark, Schweden und Brasilien übernehmen die INEOS-Kampagne, die Vorstandschef Sir Jim Ratcliffe begann, um Kinder zu einer gesünderen Lebensweise und mehr Bewegung zu animieren.

    Seit 2013 haben 330.629 Kinder aus 11 Ländern an 439 Vorzeige-Events teilgenommen.

    „Wir feiern jedes teilnehmende Kind, ob es als erster, als letzter oder im Mittelfeld durchs Ziel läuft“, so Amy Tayler, Managerin des GO Run For Fun-Projekts von INEOS.

    Sie hob auch hervor, dass alle diese Events erst durch eine Armee von Freiwilligen, die dabei mithelfen, ermöglicht würden.

    Sir Jim Ratcliffe, ein leidenschaftlicher Verfechter des Laufens, betonte, es sei nie wichtiger gewesen, Kinder zu mehr Bewegung und zu gesünderer Ernährung zu motivieren.

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation waren 2016 weltweit 41 Millionen Kinder zwischen 0 und 5 Jahren übergewichtig oder fettleibig.

    „1990 waren es noch 32 Millionen weltweit“, so ein Sprecher.

    Im nächsten Jahr werden mindestens sechs neue GO Run For Fun-Events in der Nähe von INEOS-Standorten veranstaltet.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Neuartige formen

    INEOS feiert Innovationen – woher sie auch kommen. Die zu INEOS gehörige INOVYN belohnt alle drei Jahre Teilnehmende, die im Bereich Vinyl neue Wege beschreiten, und Unternehmen, Architekt/innen, Wissenschaftler/innen, Forschungsorganisationen und Studierende aus der ganzen Welt wetteifern um diese Anerkennung.

    In diesem Jahr wurde eine Rekordzahl von 93 Projekten aus 19 Ländern für die INOVYN Awards 2019 eingereicht. Die Preise wurden in Düsseldorf gleichzeitig mit der „K2019“, der führenden internationalen Kunststoff-Messe vergeben; somit waren viele Führungspersönlichkeiten der Branche bei der Preisverleihung anwesend.

    Die vier unabhängigen Jury-Mitglieder bewerteten die Projekte nach Exzellenz in vier Bereichen – Nachhaltigkeit, Design, Verfahren und Produktneuheit. Und sie wurden nicht enttäuscht.

    „Die Siegerprojekte dieses Jahres erwiesen sich als beispielhafte Innovationen im Bereich Vinyl“, so Leanne Taylor, Jury-Mitglied der INOVYN Awards.

    AGPU, Bilcare Research und Perlen Packaging erhielten Gold im Bereich Nachhaltigkeit für ihr Projekt zur Wiederverwertung pharmazeutischer Verpackungen.

    Coperion ging als Sieger in der Suche nach einem Verfahren hervor, das beim Schneiden von PVC-Granulaten weniger Staub entstehen lässt.

    Das Instituto Brasiliero do PVC errang Gold für die Entwicklung leichtgewichtiger Möbel, etwa Duschstühlen, Gehhilfen und Tischen für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen. Und Eurocell erhielt Gold für die Entwicklung eines sehr widerstandsfähigen Verkleidungssystems für Bauten an der Küste, die extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Das Produkt ist 100 Prozent recyclingfähig und wartungsarm.

    „Alle diese Produkte bringen wesentliche Vorteile“, meinte Leanne Taylor.

    Filipe Constant, Geschäftsführer INOVYN, bezeichnete Innovationen als Lebenselixier der Vinylindustrie.

    „Ich möchte allen Teilnehmenden gratulieren, weil sie alle dazu beigetragen haben, den Horizont der Möglichkeiten bei Vinyl zu erweitern“, sagte er. „Erst diese Art von Innovation lässt Vinyl zu einem der vielseitigsten Produkte in unserer modernen Welt werden.“

    Mehr zu diesem Thema finden Sie auf der Website der INOVYN Awards unter www.inovynawards.com

    0 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Ich möchte die welt zum laufen bringen

    Der GLAUBE AN SICH SELBST treibt Eliud Kipchoge an. Er gibt ihm seine innere Kraft, meint er. „Wenn du wirklich überzeugt bist, dass du erfolgreich sein möchtest, dann kannst du das mental verankern und diese mentale Verankerung steuert deinen Erfolg“, sagte er.

    Eliud war erst 16, als er seinen Weg, zum besten Marathonläufer aller Zeiten zu werden, begann. Sein Trainer Patrick Sang erinnert sich an den jungen Mann, der unbedingt lernen wollte.

    „Ich kannte seinen Namen nicht“, sagte er. „Aber er kam immer wieder zu mir und fragte nach Trainingsprogrammen.“ Heute ist Eliud auf der ganzen Welt bekannt.

    Aber Ruhm und Reichtum waren niemals seine Ziele. Er möchte seinen Status einfach nur nutzen, um andere zum Laufen zu animieren.

    „Ich möchte die Welt zum Laufen bringen“, verkündete er. „Eine laufende Welt ist eine gesunde Welt. Eine laufende Welt ist eine wohlhabende Welt. Eine laufende Welt ist eine friedliche Welt. Eine laufende Welt ist eine Welt voller Freude.”

    Er schaffte das scheinbar Unmögliche, indem er einen Marathon in weniger als zwei Stunden lief. Nun möchte er der Welt zeigen, dass Menschen keine Grenzen gesetzt sind. Und dass der Glaube an sich selbst alles bewirken kann.

    Vor der INEOS 1:59 Challenge sagte Eliud, er hoffte, sie würde mindestens drei Milliarden Menschen inspirieren. Das ist die halbe Welt. Sein unmittelbares Umfeld hielt das wohl für ein wenig ehrgeizig. Aber als die letzten Zuschauendenzahlen für seine historische Leistung in Wien bekanntgegeben wurden, war er von seinem Ziel gar nicht so weit entfernt.

    Und nicht nur das – die Challenge hatte auch eine Frau in Kenia veranlasst, ihrer neugeborenen Tochter den Namen INEOS zu geben.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    1:59 Mitarbeiter Herausforderung

    Im Vorfeld der INEOS 1:59 Challenge in Wien veranstalteten INEOS-Beschäftigte ihre eigene 1:59 Challenge. Jeweils achtköpfige Teams liefen gemeinsam mindestens 42 km pro Tag an acht Tagen. Und das wurde dabei erreicht.

    2419 Marathons zurückgelegt

    2.5 Mal um die Erde

    1405 Teilnehmende in 192 Teams

    8 Tage

    142/192 Schafften die INEOS 1:59 Challenge

    Teams, die:

    • über 150 km zurücklegten 92 %
    • über 250 km zurücklegten 89 %
    • über 350 km zurücklegten 86 %
    • über 500 km zurücklegten 63 %

    Die besten 10 teams (nach zurückgelegter strecke):

    1. Lavera Double M – 1233km
    2. ALTAMIRA 1 – 1128km
    3. Lavera Reliability Team 917km
    4. ALTAMIRA 5 – 913km
    5. Trading & Shipping 1 – 868km
    6. INEOS Compounds 2 – 863km
    7. GAS/SPEC – 860km
    8. Rolle One – 846km
    9. ALTAMIRA 8 – 811km
    10. Köln u5 - 794km

    Gewinner des Eliud Kipchoge 1:59 Challenge-award Cindy Gutierrez - Altamira 1, Mexico

    Mitglieder des 2:50 Club

    1. Pieter Verhees (2:40) Antwerp
    2. Weston Caceres (2:45) Chocolate Bayou
    3. Matt Robinson (2:45) ITUK, Portsmouth
    4. Florian Zunino (2:48) Lavera
    5. Fabio Robbiati (2:50) Rolle

    Gewinner der höhen-mini challenge Sebastien Fontaine - Lavera 1.672km

    DIE CHALLENGE IN ZAHLEN

    • Läufe 6296
    • Männer 953
    • Durchschn. Distanz 531km
    • Schritte 89,196,319
    • Frauen 452
    • Höhenmeter 374,156m
    • Energie 7,252,151,578 Kilokalorien verbraucht

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Alles ist möglich

    EIN Mann muss daran glauben, dass er heute in Wien Geschichte schreiben kann.

    Und dieser Mann ist Eliud Kipchoge.

    „Manche glauben, dass es unmöglich ist, einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen“, sagt er. „Ich respektiere ihre Sicht, aber sie müssen meine auch respektieren.

    Es geht um etwas Historisches und einen sportlichen Meilenstein. Es ist wie mit dem ersten Menschen auf dem Mond. Ich werde der erste Mensch sein, der unter zwei Stunden läuft.

    Mein Team und ich glauben daran, dass es möglich ist. Wir werden die Zweifler eines Besseren belehren.”

    Bei seinem ersten Versuch im italienischen Monza war er 2017 sehr nahe daran, Geschichte zu schreiben. Ihm fehlten nur 26 Sekunden.

    Dass er so quälend nah an seinem Ziel war, hat ihm das Selbstvertrauen für einen zweiten Versuch gegeben.

    „2017 war ich wie ein Boxer, der den Ring betritt und nicht weiß, was geschehen wird“, sagt er. „Aber dieses Mal bin ich vorbereitet. Ich weiß, was mich erwartet.”

    Nur wenige Sportler haben die innere Entschlossenheit und das absolute Selbstvertrauen von Eliud.

    Und niemand war so nahe daran wie er, die magische Zwei-Stunden-Grenze zu durchbrechen.

    Seine Bilanz ist erstaunlich.

    Beim Berlin-Marathon im September vorigen Jahres hat er mit der Zeit von 2:01:39 einen neuen Weltrekord aufgestellt.

    Dieser unglaubliche Lauf hat die vorherige Bestmarke um 78 Sekunden übertroffen – seit mehr als 50 Jahren war niemandem auf einen Schlag eine solche Verbesserung gelungen.

    Aber nach wie vor gilt: Die Marathonzeit von 1:59 wäre der ganz große Wurf.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die vorgeschichte

    KEIN SPORTEREIGNIS istvon Mythen und Legenden so umrankt wie der Marathon.

    Der allererste Marathonlauf erinnerte an den Lauf des Pheidippides, der 490 v. Chr. von einem Schlachtfeld bei der griechischen Stadt Marathon bis nach Athen lief, um dort den Sieg über die Perser zu vermelden und gleich danach zusammenzubrechen und zu sterben.

    Etwa 2.500 Jahre danach wurde die Idee eines derartigen Langstreckenwettbewerbs von Baron Pierre de Coubertin, dem Gründer der modernen Olympischen Spiele, wiederbelebt.

    Ganz im Geist des Pheidippides wurde bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen ein Marathonlauf über 40 km ausgetragen, bei dem der griechische Wasserträger Spyridon Louis mit einer Zeit von 2:58:50 Gold gewann und das Phänomen Marathon begründete.

    Dieser erstmalige Marathon erlangte solche Beliebtheit, dass ein Jahr später der Boston Marathon als erster jährlich ausgetragener Marathon sein Debüt feierte.

    Vielleicht war es aber der Marathonlauf bei der Olympiade 1908 in London, der die Disziplin, wie wir sie heute kennen, am nachhaltigsten geprägt hat.

    Ursprünglich sollte die Marathonstrecke 1908 in London vom Windsor Castle zum White City Stadium führen und 26 Meilen lang sein.

    Die Queen bat jedoch nachträglich darum, den Start zur östlichen Rasenfläche von Windsor Castle zurückzuverlegen, damit die Kinder der königlichen Familie beim Rennen zusehen konnten. Dadurch verlängerte sich die Strecke um 385 Yards (352 Meter) – die Geburt der offiziellen Distanz eines Marathonlaufs.

    Der olympische Marathon von 1908 ist zudem einer der denkwürdigsten in der Geschichte des Rennens.

    Der Italiener Dorando Pietri erreichte als Erster das Stadion, brach jedoch kurz vor der Ziellinie zusammen.

    Ein britischer Funktionär half ihm über die Ziellinie, aber Pietri wurde wegen unerlaubter Hilfeleistung disqualifiziert.

    Der Zweitplazierte Johnny Hayes aus den USA erhielt die Goldmedaille.

    Doch die öffentlichen Sympathiebekundungen für Pietri brachten die Queen dazu, Pietri einen Sonderpreis zu verleihen.

     

    NIEMAND sollte die Leistung unterschätzen, die Eliud Kipchoge abverlangt wird, wenn er 42 Kilometer und 195 Meter in 1:59:59 laufen will.

    Das weiß jeder, der einmal einen Marathon gelaufen ist.

    Der britische Journalist Ed Caesar sagt, dass gilt auch Profisportler.

    „Geoffrey Mutai hat beim Start nicht um den Sieg gebetet, sondern darum, das Ziel zu erreichen“, sagt er.

    Man sagt, der Körper eines Marathonläufers verbrennt so viel Energie, dass er zu einem beweglichen Ofen wird. Ein Mensch hat nur so viel Kraft wie sein Körper, und es gibt keine Ladestation.

    Doch das hält Horden gewöhnlicher Menschen nicht davon ab, Jahr für Jahr ihre Grenzen zu testen und zusammen mit der Weltelite an einem Marathon teilzunehmen.

    Dabei werden die Besten der Welt jedes Jahr schneller.

    1988 stellte der Äthopier Belanyeh Densamo einen Weltrekord auf, als er den Marathon von Rotterdam in 2:06:50 gewann.

    Nachdem er den Berlin-Marathon in 2:01:39 gelaufen ist, hält jetzt Eliud den Rekord als schnellster Marathonläufer.

    In seinem Buch „Zwei Stunden: Vom Traum, den Marathon zu laufen“ beschreibt Ed das Rennen unter zwei Stunden als „Everest des Laufens“.

    „Einst hieß es, für solche Leistungen sei der menschliche Körper ungeeignet, doch der Gipfel ist in Sicht“, schreibt er.

    Er glaubt, dass eine solche Leistung außergewöhnliche Anforderungen an Geschwindigkeit, mentale Stärke und Ausdauer stellt.

    „Der Pionier, der das schaffen will, muss mehr aushalten, mehr Mut besitzen, besser planen und mehr Glück haben als seine Vorgänger“, sagt er. „Also: Wer wird er sein?“

    Das Team der INEOS 1:59 Challenge glaubt, dass „er“ Eliud Kipchoge sein wird. Ein 34-jähriger kenianischer Bauer, der mit 16 Jahren erstmals auf einer Aschenbahn lief.

    Und das mit gutem Grund. Denn Eliud glaubt auch, dass er es schaffen kann.

    Laut Tim Noakes, einem emeritierten Professor aus Südafrika, der mehr als 70 Marathons und Ultra-Marathons gelaufen ist, haben Studien gezeigt, dass das Gehirn die Muskeln kontrolliert und der Geist das größte Hindernis ist, wenn man die zwei Stunden unterbieten will.

    „Man muss das Gehirn davon überzeugen, dass es möglich ist“, sagt er.

    Eliud und das Team in seiner Umgebung haben diese Hürde bereits überwunden.

    „Ich habe es visualisiert“, sagt Eliud. „Ich habe es in Herz und Geist verinnerlicht, dass ich die Zwei-Stunden-Marke knacken werde.“

    Nun wird er Professor Noakes Theorie dem größten denkbaren Test unterziehen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Eliud kann es schaffen

    GANZ GLEICH, wie gut die Planung ist, am Ende hängt der Erfolg der Veranstaltung nur von der Arbeit eines Menschen ab.

    Eliud Kipchoge.

    „Es gibt absolut niemanden außer Eliud, der eine Chance hat, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen“, sagt ein Sprecher der INEOS 1:59 Challenge. „Man muss sich nur einen der Läufe ansehen, an denen er teilgenommen hat. Niemand war annähernd so gut wie er. Niemand ist besser geeignet, es zu versuchen.“

    Jos Hermens kümmert sich um einige der besten Sportler der Welt, darunter auch Eliud.

    „Hier könnte ein Held geboren werden“, sagt er. „Und der Sport ist auf Helden angewiesen.“

    Jos ist CEO der Management-Agentur Global Sports Communication. Er glaubt, dass dies der richtige Moment für Eliud ist, einen Angriff auf die Zwei-Stunden-Marke zu wagen.

    Athletenmanager Valentijn Trouw hat bereits viele Jahre mit ihm gearbeitet und sagt, dass Eliud selber auch daran glaubt, dass er es schaffen kann.

    „Man muss verstehen, was einen Sportler antreibt“, sagt er. „Unter zwei Stunden zu laufen, ist wirklich eine gewaltige Herausforderung, aber schon seit vielen Jahren denkt Eliud daran und träumt davon.

    Ich glaube, dass er es schaffen kann.“

     

    Eliuds Cheftrainer Patrick Sang wird am Tag der Challenge ehrfürchtig staunend zuschauen. Der früher international erfolgreiche Sportler aus Kenia erinnert sich an Eliud als hungrigen Sechzehnjährigen vor 17 Jahren auf einer Aschenbahn im Bezirk Nandi in der kenianischen Provinz Rift Valley.

    „Ich habe ihm ein zweiwöchiges Trainingsprogramm gegeben – und er hat gleich losgelegt“, sagt er. „Zwei Wochen später war er wieder da und sagte: ‚Was kommt als Nächstes?‘

    Damals hat das alles begonnen.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Warum INEOS?

    INEOS ist überzeugt, dass Menschen herausragende Leistungen erbringen können, wenn sie gefordert werden, und dass tolle Teams außergewöhnliche Ergebnisse erzielen.

    INEOS glaubt, dass Fitness wichtig ist, wenn man ein gesundes und glückliches Leben führen möchte.

    Im Verlauf der Jahre hat INEOS Hunderttausende gespendet, um zur Förderung eines gesunden Interesses am Sport, vor allem bei der jungen Generation, beizutragen.

    Und ist in vielen Sportarten beteiligt: Eishockey. Fußball, Rugby. Laufen. Und zwar so gut wie in jedem Land, wo INEOS als Unternehmen aktiv ist.

    Erst vor kurzem hat INEOS jedoch den Fokus auf Spitzensportler verlagert. Menschen, die in ihrem Bereich zwar absolute Spitzenleistungen bringen, aber immer noch mehr erreichen wollen und überzeugt sind, das alles möglich ist.

    Die INEOS 1:59 Challenge passt genau zur Philosophie von INEOS.

    „Niemand darf INEOS sagen, dass etwas unmöglich ist“, sagt der frühere Olympionike John Mayock, der jetzt Head of Sport bei INEOS ist.

    Jim Ratcliffe, seines Zeichens Vorsitzender und Gründer von INEOS, möchte mit dieser Challenge kommende Generationen inspirieren, zu laufen und sich fürs Leben fit zu halten.

    „Eliud hat die Hauptrolle”, sagt Jim. „Wir können ihn nur unterstützen. Aber ganz gleich, wie gut wir darin sind, die perfekten Voraussetzungen zu schaffen – es bleibt doch eine übermenschliche Aufgabe.“

    Er war schon einmal nahe dran. Sehr nahe.

    Im Mai 2017 ist er bei einer eigens von Nike organisierten Veranstaltung im italienischen Monza 2:00:25 gelaufen.

    Er weiß, dass ihn nur 26 Sekunden von einem historischen Moment trennen.

    Viele halten dies für unmöglich.

    Aber nicht INEOS. Und auch nicht Eliud.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Patrick Sang

    TRAINER Patrick Sang weiß nicht mehr genau, welchen Eindruck er von Eliud Kipchoge bei ihrer ersten Begegnung auf der Aschenbahn in Nandi hatte.

    Er kann sich nur noch an einen 16-jährigen lernbegierigen Jungen erinnern.

    „Ich wusste nicht, wie er hieß“, sagt er. „Aber er kam immer wieder zu mir und fragte mich nach einem Trainingsprogramm.“

    Schließlich fragte ihn Patrick, der erfolgreich an Olympiaden und Weltmeisterschaften teilgenommen hatte: „Wer bist du?“

    Der Teenager sah ihn an und antwortete: „Ich bin Eliud.“

    Das war vor 18 Jahren.

    Heute ist Eliud der schnellste Marathonläufer der Welt.

    „Ich stelle mir oft die Frage, was geschehen wäre, wenn ich auf die Frage nach dem Trainingsprogramm mit ‚Nein‘ geantwortet hätte“, sagt Patrick, der ihn seit 2001 trainiert

    „Was, wenn ich diesen jungen Mann, der mich um Unterstützung bat, ignoriert hätte? Wäre die Geschichte anders verlaufen? Hätte es diesen phänomenalen Marathonläufer gegeben?“

    Diese Frage wird nie jemand beantworten können.

    Aber eines weiß Patrick: Inzwischen ist Eliud derjenige, der ihm etwas beibringt.

    „In gewisser Weise haben wir Rollen getauscht“, sagt er. „Ich war viele Jahre ein Vorbild für Eliud und habe die Rolle eines Lehrers übernommen, denn lange Zeit konnte ich ihm noch etwas Neues beibringen. Inzwischen bringt er mir Dinge bei, und ich denke, wir alle können von ihm lernen: von der Art, wie er sein Leben lebt, und von den Werten, die er vertritt.“

    Doch 2001 stand Eliud noch am Beginn seines unglaublichen Wegs in die Welt der Leichtathletik – und er brauchte Rat.

    Dieser Rat kam von Patrick. Und er geizte nicht damit.

    „Ich denke, wenn einem Wissen geschenkt wurde, auf welchem Gebiet auch immer, dann sollte man es weitergeben“, sagt Patrick. „Das Laufen hat mir so viel gegeben. Ich konnte dadurch eine gute Ausbildung machen und die Welt bereisen. Deshalb ist es für mich wichtig, an junge Sportler weiterzugeben, was ich gelernt habe.“

    Patrick sagt, dass Eliud sich all des Lobes, Geldes und Medienrummels zum Trotz nicht verändert hat.

    „Er ist der festen Überzeugung, dass man bescheiden bleiben sollte, und das ist sicherlich nicht einfach“, sagt er. „Ich habe Sportler erlebt, die nach ihren Erfolgen von dem Geld, das sie verdient haben, negativ beeinflusst wurden. Aber nicht Eliud.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Valentijn Trouw

    Valentijn Trouw glaubt daran, dass das Herz die Seele lenkt.

    Als Eliud Kipchoges Manager muss er deshalb verstehen, was ihn antreibt. Was ihn motiviert. Was Eliud dazu bringt, den Körper an seine Grenze zu bringen.

    Dieses Jahr dachte Eliud nur an Eines. Er wollte der erste Mensch aller Zeiten werden, der einen Marathon in unter zwei Stunden läuft

    „Unter zwei Stunden zu laufen, ist wirklich eine gewaltige Herausforderung, aber schon seit vielen Jahren denkt Eliud daran und träumt davon.“.

    2017 war Eliud bei Nike Breaking2 seinem Ziel so nahe wie noch nie.

    „Das hat seinen Wunsch, es zu schaffen, nur noch stärker gemacht“, sagt Valentijn.

    Der Rekordversuch in Tokio passt gerade so in seinen Trainingsplan für die Olympiade nächstes Jahr in Tokio.

    „Eliud hatte nur ein sehr begrenztes Zeitfenster für solch einen Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, aber INEOS hat es möglich gemacht“, sagt er.

    Bei der Vorbereitung auf die heutige Challenge bestand die Hauptaufgabe für das Performance-Team und Valentijn darin, für Eliuds Fitness und Gesundheit zu sorgen.

    „Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Deshalb mussten wir uns um viele kleine Probleme kümmern, bevor daraus große werden konnten“, sagt er. „Das hat große Achtsamkeit erfordert.“

    Glaubt man Valentijn, der schon vielen Olympiasiegern und Weltmeistern auf ihrem beruflichen Weg geholfen hat, so werden am Tag des Rennens alle nervös sein, weil es allen Beteiligten so viel bedeutet.

    „Eliud muss an all die Vorbereitung denken, die er in diese Challenge gesteckt hat. Wenn ihm klar wird, dass er alles gegeben hat, um sich so gut wie möglich vorzubereiten, wird er seine Nerven im Griff behalten“, sagt er.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Das team hinter dem team

    ELIUD Kipchoge weiß, dass die INEOS 1:59 Challenge die große Chance für ihn ist, Geschichte zu schreiben und der ganzen Welt zu zeigen, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind.

    Er muss an dem Tag einfach nur die 42,195 Kilometer in weniger als zwei Stunden laufen.

    Bei seinem Training in Kenia hat ein Support-Team rund um die Uhr daran gearbeitet, das perfekte Rennen möglich zu machen.

    Nichts darf dem Zufall überlassen bleiben.

    Möglichst viele der Faktoren, die eine Rolle spielen, müssen kontrolliert werden, damit sie zu Eliuds Gunsten ausschlagen, ohne dass das Rennen seine Glaubwürdigkeit verliert.

    Wie Performance Manager Peter Vint sich ausdrückt: Das Team muss dafür sorgen, dass all das „eines Tages in freier Wildbahn wiederholt werden kann.“

    Niemand ist für diese Unterstützung so dankbar wie Eliud selbst.

    „Dass diese und so viele andere Leute an meiner Seite stehen, gibt mir gewaltigen moralischen Auftrieb“, sagt er.

    INEOS hat ein Expertenteam aus der Welt des Hochleistungssports und der Leichtathletik zusammengestellt, unter anderem aus verschiedenen Bereichen der INEOS Sports Group.

    „Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Trainer, der Ernährungsberater, der Physiotherapeut und der Sportarzt alle in dieselbe Richtung denken“, ssagt Valentijn Trouw, Athletenmanager bei Global Sports Communication.

    Während das Team in Wien perfekte Bedingungen für den großen Tag schuf, konzentrierte sich Eliud in seinem Trainingslager in Kaptagat voll darauf, Körper und Geist in Form zu bringen.

    Einen Monat vor dem Rennen führten die 150 Mitarbeiter und 24 der Tempomacher einige erfolgreiche Testläufe im Wiener Prater durch.

    „Es war etwas ganz Besonderes, so viele Weltklassesportler zu einem Wochenende voller Testläufe zusammenzubringen“, sagt Valentijn. „Ob sie nun nach Wien gekommen sind oder keine Zeit hatten – alle Tempomacher sind sehr gespannt und fühlen sich geehrt, dass sie Eliud helfen dürfen, Geschichte zu schreiben.“

    Er sagt, dass es ihnen nicht leicht fallen wird, Eliuds Tempo auch nur 5 km lang mitzuhalten.

    „Sie werden alle sehr hart arbeiten müssen“ sagt er.

    Fran Millar (CEO Team INEOS) sagt, dass die Zeit das Wichtigste an der Challenge ist.

    „Uns geht es darum, dass nichts dem Zufall überlassen bleibt, um Eliuds Chancen auf die historische Leistung so weit es geht zu vergrößern“, sagt sie. „Eliud glaubt daran, dass er es schaffen kann. Dafür braucht er (und hat er) ein Team um sich, das an ihn glaubt.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Der Weg Nach Wien

    6. MAI 2017
    DIE GLATTE 2
    Bei einer von NIKE organisierten Veranstaltung läuft Eliud Kipchoge einen Marathon in 2:00:25. „Jetzt ist die Welt nur noch 26 Sekunden vom ersten Marathon in unter zwei Stunden entfernt“, sagt er.

    16. SEPTEMBER 2018
    BERLIN-MARATHON
    Eliud Kipchoge stellt mit seinem Sieg beim Berlin-Marathon in 2:01:39 einen neuen offiziellen Weltrekord auf.

    28. APRIL 2019
    VIRGIN MONEY LONDON MARATHON
    Vor den Augen von Sir Jim Ratcliffe, dem Vorsitzenden von INEOS, läuft Eliud Kipchoge den zweitschnellsten offiziellen Marathon aller Zeiten und gewinnt den Virgin Money London Marathon in 2:02:37.

    6. MAI 2019
    INEOS 1:59 CHALLENGE
    Eliud Kipchoge kündigt die INEOS 1:59 Challenge an – einen neuen Versuch, die letzte große sportliche Schallmauer zu durchbrechen und einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen. Dies gab er in der Iffley Road in Oxford bekannt, derselben Laufbahn, auf der Roger Bannister vor 65 Jahren erstmals die Meile in unter vier Minuten lief. Anschließend wurde er zum Botschafter für Daily Mile ernannt.

    27. JUNI 2019
    BEKANNTGABE DER STRECKE UND DES DATUMS
    Nach intensiver weltweiter Suche wird der Wiener Prater als Schauplatz der INEOS 1:59 Challenge am Samstag, dem 12. Oktober ausgewählt. Die Organisatoren erklären, dass sie für den Fall schlechten Wetters acht weitere Tage bis zum 20. Oktober freigehalten haben.

    16. AUGUST 2019
    BEKANNTGABE DER ERSTEN TEMPOMACHER
    Die ersten Tempomacher für Eliud Kipchoges Versuch, Geschichte zu schreiben, wurden bekanntgegeben.Darunter sind Henrik, Filip und Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen, Eliuds ehemaliger Konkurrent Bernard Lagat aus den USA und sein guter Freund Augustine Choge.

    28. AUGUST 2019
    BEKANNTGABE WEITERER TEMPOMACHER
    Der Weltmeister und Olympiasieger Paul Chelimo aus den USA und Julien Wanders aus der Schweiz gehören zu den Stars in Eliud Kipchoges Pacemaker-Team.

    31. AUGUST – 1. SEPTEMBER 2019
    TESTWOCHENENDE FÜR DIE INEOS 1:59 CHALLENGE
    Auf der Strecke in Wien finden ein paar Tests statt, damit nichts dem Zufall überlassen bleibt, wenn Eliud Kipchoge nächsten Monat versucht, Geschichte zu schreiben. TEAM INEOS CEO Fran Millar beschreibt es als eine große Anstrengung zur Unterstützung eines Menschen, der Geschichte schreiben will. „Es ist nicht leicht, etwas zu tun, was noch nie jemand geschafft hat, und es kostet eine Menge Arbeit“, sagt sie.

    13. SEPTEMBER 2019
    START DER KAMPAGNE #NOHUMANISLIMITED
    Einige der spannendsten Persönlichkeiten des Weltsports erzählen mit Blick auf Eliud Kipchoges Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, ihre ganz persönlichen Geschichten, die zeigen, warum keinem Menschen Grenzen gesetzt sind. Sie (und Eliuds Überzeugung, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind) inspirieren die neue Kampagne von INEOS.

    18. SEPTEMBER 2019
    BEKANNTGABE WEITERER TEMPOMACHER
    Die Namen von dreizehn weiteren Tempomachern stehen fest, die Eliud Kipchoge helfen werden, als erster Mensch einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen. Darunter ist Marius Kipserem, der dieses Jahr den Marathon in Rotterdam mit einem Streckenrekord von 2:04:11 gewann.

    12.–20. OKTOBER 2019
    INEOS 1:59 CHALLENGE
    WIEN (ÖSTERREICH)

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Warum Wien?

    WIEN wurde zum Austragungsort für die INEOS 1:59 Challenge erst nach einer umfassenden weltweiten Suche, die mit einer Weltkarte begann und mit einer Stecknadel an dem Punkt, wo die österreichische Hauptstadt liegt, endete.

    ENTFERNUNG VON KENIA: 8571KM

    ZEITUNTERSCHIED: -1HR VON KENIA AU

    HÖHE: 165M ÜBER DEM MEERESSPIEGEL

    Es wurden viele Austragungsorte in Betracht gezogen, aber schließlich entschied sich das Team für den Wiener Prater.

    Die Entscheidung beruhte auf wissenschaftlichen Grundlagen, Erfahrung und der Wahrscheinlichkeit für günstiges Wetter.

    Das Team wollte nicht mehr als drei Stunden Zeitunterschied zu Eliuds Trainingslager in Kaptagat (Kenia), um Beeinträchtigungen durch Jetlag auszuschließen.

    An dem Ort sollte es viel reinen Sauerstoff geben, damit er seinem Körper alles abverlangen kann. Zwar lebt und trainiert er beinahe 2.500 m über dem Meeresspiegel, wo die Luft dünner ist, doch das begünstigt keine Spitzenleistungen.

    Außerdem zog das Team die nötigen Lehren aus Eliuds erstem Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, im italienischen Monza, wo die Feuchtigkeit so hoch war, dass der Schweiß kaum verdunsten konnte.

    Also suchte das Team nach einem perfekten Ort, der trocken und windgeschützt sein musste.

    Zu guter Letzt sollte die Strecke lang, eben und gerade sein, mit möglichst wenig Richtungswechseln und der Möglichkeit, beim Rennen zuzuschauen.

    „Es war nicht leicht, eine Strecke zu finden, auf die all diese Kriterien zutreffen“, sagt ein Sprecher der INEOS 1:59 Challenge. „Aber wir haben alle Orte, die in die engere Auswahl kamen, besichtigt. Und schließlich haben wir einstimmig die Entscheidung getroffen: Für den Prater.“

    In Wien ist es nur eine Stunde früher als in Kenia. Das bedeutet, dass Eliuds Schlaf-, Ernährungs- und Trainingsrhythmus durch die Anreise kaum beeinträchtigt wird.

    Auch die klimatischen Bedingungen sind ideal.

    Wien liegt 165 Meter über dem Meeresspiegel, und Wetterdaten aus früheren Jahren zeigen, dass es in Wien morgens, wenn Eliud gerne läuft, häufig kühl ist.

    „Wir sind dafür verantwortlich, dass er möglichst gute Chancen hat“, sagt Sir Jim Ratcliffe, Vorsitzender und Gründer von INEOS.

    Als leidenschaftlicher Sportler, der selbst mehr als 30 Marathonläufe hinter sich hat, ist Jim voller Bewunderung für Eliud.

    „Er ist der einzige Sportler der Welt, der die Chance hat, den Zwei-Stunden-Rekord zu knacken“, erklärt er. „Das ist noch nie jemandem gelungen. Es ist so ähnlich, wie einen Menschen auf den Mond zu bringen.“

    Wissenswertes über Wien

    Der legendäre Leichtathletiktrainer Franz Stampfl, der Roger Bannister auf dem Weg zum ersten Lauf über eine Meile in unter vier Minuten begleitete, wurde 1913 in Wien geboren. Stampfl leistete wissenschaftliche Pionierarbeit auf dem Gebiet des Intervalltrainings für Langstreckenläufer.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Strecke Im Weiner Prater

    ELIUD Kipchoge ist ein Mann für die großen Momente – je größer die Veranstaltung und das Publikum, desto besser wird er.

    Der Prater, wo er Geschichte schreiben möchte, bietet Platz für viele Menschen.

    Entlang der gesamten Strecke können Zuschauer stehen – das stand sehr hoch auf Eliuds Wunschliste.

    Es wird erwartet, dass ihn bei seinem Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, bis zu 8.000 Besucher anfeuern werden. Aber da 1,9 Millionen Menschen in Wien leben, ist es auch denkbar, dass Eliud riesige Fanmassen anlockt.

    Das wird ihn sehr anspornen, denn bei seinem ersten (2017 von Nike organisierten) Versuch gab es vergleichsweise wenig Publikum.

    Im Gegensatz dazu findet die INEOS 1:59 Challenge auf einer mehrmals zu absolvierenden, 9,6 km langen Strecke entlang der Hauptallee statt, einer langen, geraden Allee mitten durch den Prater.

    Obgleich man die Stadt wegen ihrer Verbindung zu Mozart und Beethoven eher für Musik kennt, ist Wien auch mit dem Laufsport eng verbunden.

    Anfang des 19. Jahrhunderts gab es im Prater ein Lauffestival, und heute ist der Park für die Wiener ein beliebter Ort zum Trainieren.

    Der letzte Langstreckenweltrekord wurde hier 1978 aufgestellt, als ein Kenianer namens Henry Rono den Weltrekord über 10.000 Meter auf 27 Minuten und 22,5 Sekunden verbesserte.

    Der Rekord wurde auf der Laufbahn des Leichtathletikzentrums Wien im Prater von einem Kenianer gebrochen, der 15 km von Eliuds Heimatort geboren wurde – und einen Niederländer namens Jos Hermens als Tempomacher hatte, der später eine Agentur für Sportmanagement gründete.

    Diese Agentur heißt Global Sports Management und betreut heute einen ziemlich berühmten Kunden.

    Eliud Kipchoge.

    4,3KM LANGE GERADE

    9,6KM LANGER RUNDKURS

    90% GERADE STRECKE

    0,06% DURCHSCHNITTLICHES GEFÄLLE

    WIRD 4,4 MAL WIEDERHOLT

    Wissenswertes Über Wien

    Im Wiener Leichtathletikzentrum lief 1978 ein anderer kenianischer Sportler Weltrekord: Henry Rono.Mit Jos Hermens, der sich nun um Eliud kümmert, als Tempomacher lief er die 10.000 Meter in 27:22:05.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Training

    ELIUD Kipchoges Versuch, Geschichte zu schreiben, begann im Mai in Kenia – mehr als 8.500 km von dem Ort entfernt, an dem er den Marathon in unter zwei Stunden laufen möchte.

    Zu Beginn lief der 34-jährige Kenianer entweder bis zu 20 km täglich auf der Aschenbahn oder absolvierte sein Krafttraining.

    „Diese Phase ist wichtig, denn sie legt den Grundstein für meine Vorbereitung und zeigt mir, wie fit ich bin“, schrieb er in seinem Blog.

    „Ich sehe es so, dass mich die Arbeit im Fitnessraum verletzungsfrei hält und die Muskeln trainiert. Ich weiß, dass ich mit der richtigen Vorbereitung und Planung, wenn ich jeden Langlauf, jedes Fartlek-Training und jede Übung auf der Laufbahn absolviere, im entscheidenden Moment bereit bin.“

    Anfang Juli bezog er sein Trainingslager im kenianischen Kaptagat und ließ seine Frau Grace und die drei Kinder Lynne, Griffin und Jordon auf dem Bauernhof der Familie in Eldoret zurück.

    „Der Abschied von ihnen ist immer schwer“, sagt er. „Aber sie verstehen, dass das die Opfer sind, die ich bringen muss, wenn ich mein Potenzial als Läufer ausschöpfen will.“

    Im Lager konnte er sich ganz auf sein Training konzentrieren – und mit seinen Teamkameraden zusammen laufen.

    „Es ist nicht möglich, dass man alleine trainiert und dieselben Ergebnisse erzielt, es sei denn, man ist ein Genie“, sagt er.

    Aber nichts konnte ihn auf die ersten Tage im Trainingslager vorbereiten.

    „Meine Beine waren wund und die Muskeln haben geschmerzt, denn mein Körper hatte sich noch nicht wieder an die langen Strecken und die Geschwindigkeitsänderungen gewöhnt“, sagt er.

    Anfangs bestand das Training aus einer Mischung aus Krafttraining und leichten Läufen, später war es eine Mischung aus leichten Läufen, zwei Fartlek- Einheiten pro Woche und einem Langlauf.

    Doch im Laufe der Wochen kam das Geschwindigkeitstraining auf der Laufbahn zu.

    „Es ist immer sehr wichtig, in dieser Phase keine Fehler zu machen, damit wir besser mit der zusätzlichen Trainingsbelastung in der nächsten Phase zurechtkommen“, sagt er.

    “Sonst hätten wir beim Training auf der Laufbahn sehr große Probleme und würden bei den langen Läufen sehr leiden.”

    Auch die Erholung nach den harten Trainingseinheiten war sehr wichtig.

    Um ihn jederzeit in Topform zu halten, wurden regelmäßig Übungen für die Core-Stabilität und Massageeinheiten mit seinem Physiotherapeuten Peter Nduhiu angesetzt.

    Außerdem nahm er im Lager zweimal die Woche (meist nach einem Langlauf und der Fartlek-Einheit) ein 10-minütiges Bad in eiskaltem Wasser.

    „Das ist zwar nicht besonders angenehm, aber eine tolle Möglichkeit für den Körper, sich von dem anstrengenden Training zu erholen und Entzündungen abklingen zu lassen“, sagt er.

    Mitte August war im Lager (und außerhalb) bereits ziemlich viel los.

    „Es kam mir so vor, als würde jeder Haushalt in Kenia über die Challenge sprechen“, sagt Eliud.

    Aber nicht nur die Aufregung wuchs, sondern auch der Druck.

    „Es gab viel Druck, und es war nicht leicht, damit umzugehen“, sagt er.

    Eliud wusste genau, was er zu tun hatte.

    „Es kam darauf an, dass alles möglich einfach und normal blieb“, sagt er. „Ich musste die Dinge auf mich zukommen lassen, denn die geistige Vorbereitung ist genauso wichtig wie die körperliche.“

    Auf seinen Wochendausflügen nach Eldoret konnte er sich bei der Familie erholen, Zeit auf dem Bauernhof verbringen und lesen.

    Am 30. August waren bereits die Namen vieler Tempomacher bekannt, die ihn bei seinem Rennen begleiten würden – und Eliud erarbeitete mit seinem Ernährungsberater Armand Bettonviel den Plan, was und wann er essen musste, um Bestleistungen zu erbringen.

    „Dass diese und viele andere Leute an meiner Seite stehen, hat mir gewaltigen moralischen Auftrieb gegeben“, sagt er.

    Einen Monat vor dem Lauf war Eliud zuversichtlich, dass 2019 jemand den Marathon in unter zwei Stunden laufen würde – und zwar niemand anderes als er selbst.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Trainingslager

    KENIA bildet seit fast einem Vierteljahrhundert Weltklasse-Läufer in einem Trainingslager am Rande einer kleinen Stadt im kenianischen Hochland aus.

    Das Lager, in dem Eliud Kipchoge noch heute bis zu 200km pro Woche trainiert, ist von Bauernhöfen flankiert, wo Kühe und Schafe frei herumlaufen.

    Es ist ein einfaches Dorf, aber voller Leidenschaft und Enthusiasmus, dank der rund 30 Athleten, die regelmäßig dort trainieren. Und im Laufe der Jahre hat sich hier alles schon ein wenig geändert.

    „Im Jahr 2002 hatten wir kein fließendes Wasser und bezogen unser Wasser aus einem nahe gelegenen Brunnen“, erklärt Eliud. „Aber jetzt haben wir fließendes Wasser und Sonnenkollektoren zum Heizen.“

    Sportler verbringen die Wochenenden zu Hause mit ihren Familien, bevor sie an einem Montagabend zum Trainingslager von Global Sports Communication in Kaptagat zurückkehren.

    „Der Trainingslager ist wie ein zweites Zuhause für die Athleten“, erklärt Eliuds Trainer Patrick Sang.

    Für Eliud, der vor 17 Jahren mit dem Training begann, ist es die Einfachheit des Lager-Lebens, die er liebt.

    „Es ist frei von Ablenkungen“, behauptet er.

    Ein Hauptgebäude beherbergt die männlichen Ausdauerläufer, die zu zweit in einem Raum schlafen.

    Ein zweites Gebäude umfasst die Schlafsäle für Frauen sowie den Fernsehraum und den Fitnessraum.

    Es gibt auch eine kleine Küche und einen Essbereich.

    Sportler entspannen sich oft auf dem Rasen vor dem Hauptgebäude - einem Bereich, der auch zwei Mal in der Woche als temporärer Trainingsraum für Übungen zur Kernstabilisierung dient.

    Von allen Athleten wird erwartet, dass sie zu Hause trainieren, da der Hauptzweck des Lagerlebens darin besteht, Trainingsmeilen zu sammeln.

    „Wenn die Athleten im Trainingslager sind, lernen sie auch all die technischen Fertigkeiten und erhalten die medizinische Unterstützung, die sie zu Hause nicht haben,” erklärt Patrick.

    Im Laufe der Jahre ist Eliud zu einer Quelle der Inspiration für seine Mitsportler geworden.

    „Jeder will wie er laufen“, sagt Geoffrey Kamworor, dreifacher Weltsieger und Weltrekordhalter im Halbmarathon und Gewinner des New York City Marathons 2017. „Wir versuchen immer, ihm zu folgen, das zu tun, was er tut, und in den letzten Phasen des Trainingslaufs mit ihm zusammen zu sein.“

    Die Kaptagat-Gemeinde ist aufgrund der Präsenz von Eliud auch wirtschaftlich gewachsen.

    „Kaptagat zieht jetzt sehr viele Athleten an, die hierher zum Trainieren kommen, und das widerspiegelt sich auf die Wirtschaft“ sagt Patrick.

    „Deshalb sagen wir, Eliud ist mehr als nur ein Athlet. Er ist in jeder Hinsicht eine Inspiration in unserem Leben.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Kraft Der Schritthalter

    Seit Sir Roger Bannister zum ersten Mann wurde, der es am 6. Mai 1954 schaffte, eine Meile in weniger als vier Minuten zu rennen hat sich die Welt radikal verändert, und die Leichtathletik hat sich mit ihr verändert.

    Bannister hatte keine digitalen Uhren, keine Ernährungsexperten oder Sportwissenschaftler und auch keine wissenschaftlich entwickelten Schuhe und Kleidung.

    Es gab nicht einmal Vollzeitsportler. Bannister musste für sein Treffen mit dem Schicksal erst nach Iffley Road, Oxford, reisen, aber erst nachdem er seine Schicht in einem Londoner Krankenhaus beendet hatte.

    Aber trotz aller Unterschiede zwischen 1954 und 2019, sind die im Wesentlichen gleich geblieben: Mann gegen Uhr.

    Vor 65 Jahren war es für Bannister jedoch nicht nur ein Mann gegen die Uhr, sondern gleich drei.

    Bekanntlich hatte er zwei berühmte Schritthalter - Chris Chataway und Chris Brasher -, die ihn fast dreieinhalb der vier Runden, die eine Meile auf der Strecke ausmachen, begleiteten.

    Und für Kipchoge gilt im Jahr 2019 dasselbe.

    Auch er verfügt über eine Besetzungsliste herausragender Schritthalter.

    Es werden jedoch mehr als zwei von ihnen da sein, um Hilfe zu leisten.

    Insgesamt sind 24 Athleten - alle Stars für sich - beteiligt.

    „Die Schritthalter spielen an diesem Tag eine wichtige Rolle, da sie nicht nur ein gleichmäßiges, konstantes Tempo einstellen, sondern mich auch vor dem Wind schützen“, sagt Eliud.

    Bernard Lagat, Kapitän der Schritthalter, erklärte vor dem Rennen: „Wir sind hier, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Wir wollen sicherstellen, dass, wenn Eliud zum Start kommt, sich zuversichtlich fühlt, weil seine Schritthalter zuversichtlich sind und bereit sind, ihm zu helfen.“

    Bannister mag wohl als erster 1954 das Ziel erreicht haben, aber er hat auch schnell die Hilfe seiner Freunde anerkannt.

    Für ihn war der Rekord genauso sein persönliches Verdienst wie ein Verdienst des Teams.

    Genau wie Bannister erkennt Eliud die Bedeutung des Teams.

    „100 Prozent von mir sind nichts im Vergleich zu einem Prozent des Teams“, behauptet er.

    Das Team, das Eliud in Wien unterstützen wird, besteht aus Sportlern, mit denen er täglich im Global Sports Communication Camp in Kaptagat, Kenia, trainiert: Ehemalige Rivalen und Läufer aus aller Welt.

    Es wird ein Team von Superstars sein, die alle in einem Plan vereint sind, ihn auf einem Rhythmus zu halten, mti dem er Barriere durchbrechen kann, so wie Brasher und Chataway es vor 65 Jahren taten.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Wer Sind Die Schritthalter?

    Weltberühmte Athleten aus allen Teilen der Welt werden an der INEOS 1:59 Challenge teilnehmen.

    Gelockt von der Aura, die den größten Marathonläufer der Welt umgibt, möchte diese mit Stars besetzte Besetzung von Schritthaltern sehen, wie er Geschichte schreibt.

    „Das Kaliber der Athleten, die nur hier sind, um den Schritt zu halten, ist unglaublich“, meint Brett Robinson, „daran teilzunehmen, wird also etwas Besonderes sein.“

    Unter den Athleten, die aus Äthiopien, Uganda, Amerika, Kenia, Norwegen, Australien und die Schweiz stammen, sind Marathonsieger, Weltmeisterschaftssieger und US- und europäische Cross Country-Stars.

    Sie haben selbst bei den Weltmeisterschaften, den Commonwealth Games und den Olympischen Spielen Rekorde gebrochen.

    Der Australier Brett Robinson hat den Melbourne Half Marathon dreimal gewonnen und schaffte er es bis zum 5000m-Finale bei den Olympischen Spielen 2016. In diesem Jahr hatte er in London sein Marathondebüt, wo er nach 2:10:55 Stunden das Ziel erreichte.

    Zu ihm werden etwa 40 weitere hinzukommen, darunter der fünffache Olympiasieger Bernard Lagat, die drei berühmten norwegischen Brüder Ingebrigtsen, der Kenianer Augustine Choge und Jack Rayner, die den Preis 2018 Commonwealth-Halbmarathon-Titel in Cardiff im vergangenen Jahr gewonnen haben.

    In Wien wird der Fokus jedoch auf Eliud liegen.

    Sie werden da sein, um das Tempo zu bestimmen (zusammen mit dem Zeitmesswagen und dem Laser).

    Sie werden da sein, um ihn - so weit wie möglich - vom Wind zu schützen.

    Aber vielleicht ist ihre wichtigste Rolle eine immaterieller Art: Sie werde an dem Tag für ihn da sein, neben ihm laufen, ihm psychologische und moralische Unterstützung bieten, während er das scheinbar Unmögliche versucht.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Kraft Des Geistes

    SELBSTVERTRAUEN ist das, was Eliud Kipchoge antreibt.

    Der größte Marathonläufer aller Zeiten sagt, dass seine innere Stärke darin liegt.

    Er glaubt an die Kraft des inneren Geistes.

    „Wenn man die Überzeugung hat, dass man erfolgreich sein will, kann man mit dem eigenen inneren Geist sprechen und dieser Geist leitet uns zum Erfolg.“ er sagte.

    „Mein Geist ist immer frei. Mein Geist ist flexibel. Ich möchte der Welt zeigen, dass man die eigenen Gedanken übertreffen kann, dass man mehr Grenzen überschreiten kann, als man denkt.“

    Erfolg in der Welt des Marathonlaufs ist ein lukratives Geschäft.

    Aber Geld ist nicht seine Motivation.

    Fast 300 Tage im Jahr lebt und trainiert er - von seiner Frau und seinen drei Kindern entfernt - in einem einfachen Trainingslager in Kaptagat, einem winzigen Dorf im kenianischen Hochland.

    Er wird von seinen Trainingspartnern als „Chef“ bezeichnet, was ihn jedoch nicht davon abhält, die Toiletten zu putzen oder seinen Teil der täglichen Arbeit zu erledigen.

    „Ich genieße das einfache Training und Leben im Marathon“, sagt er. „Du rennst, isst, schläfst, gehst herum - so ist das Leben. Es ist nicht kompliziert. In dem Moment, in es kompliziert wird, wird der Geist abgelenkt.“

    Eliud, der 16 Jahre alt war, als er seine Reise begann, um der größte Marathonläufer aller Zeiten zu werden, hofft, sich darauf zu konzentrieren, andere zu inspirieren, nachdem er in den Ruhestand getreten ist.

    „Mein Traum ist es, diese Welt zum Laufen zu bringen“, sagt er. „Eine Welt, die läuft, ist eine gesunde Welt. Eine Welt, die läuft, ist eine reiche Welt. Eine Welt, die läuft, ist eine glückliche Welt.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Rolle Des Wagens

    An electric car will be used to control the pace of the race.

    Peter Vint, Performance Team Manager for the INEOS 1:59 Challenge, said it was the best – and only – way to ensure Eliud ran at the same speed for the entire 26.2 miles.

    “Anyone who has ever run a marathon will know just how hard it is to run the whole distance at the exact same pace,” he said. “And while elite athletes are very much better at it, a marathon distance run in just a few seconds under two hours requires exceptional accuracy.”

    Peter said Eliud had a tendency to want to go faster or slower at certain times during a marathon.

    “The problem is that any variation in pace can cause energetic demands that are more difficult to deal with than having a steady pace,” he said. “And it’s a well understood edict of distance running that the fastest times are set when the pace is even.”

    To ensure Eliud does run at the same pace, a car will travel in front of the runners at a constant speed.

    Sounds straightforward, but it has been anything but that.

    Early on Peter and his team, who were working with skilled engineers, discovered that cruise control systems on cars are not 100% accurate.

    “Very few cars have an accelerator resolution that can give you better than 0.1kph,” he said. “If you extrapolate that over the course of a 42km race, that ends up being seconds of time that are left unaccounted for.”

    In short, if the timing car ran 0.1kph too slow over two hours, Eliud would finish the race in 2:00:34.3

    “That was a big enough error to derail the entire challenge,” said Peter.

    So Peter set his team a goal: to get Eluid over the line in 1:59:50, within that second.

    “We certainly didn’t want to be outside of a second on either side of that,” he said. “If we had it slightly too fast, then ultimately what we would be doing is pulling more and more energy out of Eliud.”

    The RML Group, a high performance automotive engineering company, were hired to deliver that precision.

    They began by choosing a fully-electric SUV with plenty of space on board for all the equipment needed for the race.

    “There will be no emissions out of the back to upset any of the runners,” said Chris Francis, who heads up the Powertrain division at RML’s HQ in Wellingborough in the UK.

    The team at RML have worked flat out to ensure Eliud’s journey to the finish line is a smooth one.

    The runners and the car will carry a transponder chip, which will be read by each of the one kilometre markers, providing accurate feedback on split times and speeds.

    “We will then know exactly when the car passed all of the kilometre split points,” said Chris. “This allows the car to apply a further correction as it travels around the course.”

    But that’s not all.

    To ensure nothing is left to chance, a second car – equipped with the same software – will be on standby.

    “In the event of a problem with the primary car, we can swap the cars, or swap the spare car into position,” said Chris.

    Both cars are also fitted with lasers that project a formation pattern and a pace line on the road to help the pacemakers hold their position – and a digital LED board so the runners can keep track of the time.

    In training, the cars have performed beautifully.

    “We have been typically hitting the finish line with an error of less than a metre, which equates to less than 0.2seconds over the course of the two hours,” said Chris.

    It’s a remarkable piece of technology which an impressive level of accuracy — five times better than that demanded by Peter Vint.

    “On the day of the challenge, it is likely to fade into the background,” said Peter. “But spectators should maybe spare a thought for the boys in Wellingborough as their timing car leads Eliud towards the finish.”

    6 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Das Wetter

    Es war eine der größten Herausforderungen, sicherzustellen, dass Eliud Kipchoges Marathonversuch unter den bestmöglichen Wetterbedingungen stattfindet.

    DURCHSCHNITTLICHE METEOROLOGISCHE DATEN, WIEN, OKTOBER

    MIN. TEMP: 6,4°

    MAX. TEMP: 14,3°

    DURCHSCHNITTLICHE LUFTFEUCHTIGKEIT: 79%

    DURCHSCHNITTLICHE WIND: 9,1KM/H

    NIEDERSCHLAG: 0,33MM

    Um einen schnellen Marathon zu laufen, muss das Wetter stimmen.

    Feuchtigkeit, Regen, Windgeschwindigkeit und -richtung können die Leistung beeinträchtigen.

    Aber die Temperatur ist vielleicht die wichtigste davon.

    „Bei Langstreckenrennen entscheidet letztendlich die Fähigkeit des Körpers, die Wärme aufrechtzuerhalten oder zu regulieren, darüber, wie lange Sportler bei einer bestimmten Intensität, mit ihrem inneren Energiezustand und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit aushalten können“, sagt Performance Team Managera

    Die Hitze - besonders wenn es auch feucht ist - erschwert das Schwitzen, so dass ein Athlet Probleme hat, kühl zu bleiben.

    Bei Regen werden Kleidung und Turnschuhe schwerer.

    Und jeder, der gerne läuft, weiß, wie schwer es ist, bei Wind zu laufen.

    Es war eine der größten Herausforderungen, sicherzustellen, dass Eliud Kipchoges Marathonversuch unter den bestmöglichen Wetterbedingungen stattfindet.

    Das Wetterteam hat anhand von drei verschiedenen Vorhersagen gearbeitet, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten relevant sind.

    Die erste diente dazu zu entscheiden, wann Eliud nach Wien reisen sollte.

    Die zweite wurde studiert, um den Tag für das Ereignis auszuwählen, der auch bestimmen würde, wann Eliud seine letzten Phase starten sollte.

    Die endgültige Aufgabe war, genau das zweistündige Fenster mit den optimalen Bedingungen am Tag des Events zu identifizieren.

    Robby Ketchell war der Mann auf dem heißen Stuhl - einem Ort, an dem er bei Eliuds vorherigen Versuch, einen Marathon in weniger als zwei Stunden zu laufen, schon gewesen ist.

    Robbys erste Aufgabe war es, einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden, der - unter anderem - die beste Chance bietet, das richtige Wetter zu haben.

    Die anfängliche Suche erstreckte sich über 15 Jahre und wurde in einem Raster von 100 km durchgeführt.

    „Wir haben ein maßgeschneidertes Tool geschrieben, das die Wetterdaten von Stationen auf der ganzen Welt durchsuchte“, sagt er.

    Wien wurde schließlich als Veranstaltungsort für die Herausforderung ausgewählt, weil es - zusammen mit anderen Parametern wie Zeitzone und Höhe - die besten Chancen bot, die richtigen Umweltbedingungen zu liefern.

    Der größte Vorteil war jedoch, dass die Strecke von Bäumen gesäumt war, was Eliud vor dem Wind schützen würde.

    Trotzdem wollte Robbys Team immer noch herausfinden, was Eliud im Rennen erwartet.

    „Einige der Wetterstationen, die wir über das örtliche Met-Büro benutzt haben, befinden sich in den Hügeln, also hatten wir keine genaue Angabe über den freien Fluss direkt über dem Kurs“, sagt er.

    Um diese Informationen bereitzustellen, montierte das Team eine Referenzstation etwa drei Meter über den Bäumen, damit die beiden verglichen werden konnten.

    Sie montierten auch Windsensoren direkt unter dem Baumlaub und über der Straßenmitte - und führten Tests mit Sensoren auf Stativen in Kopfhöhe durch.

    Die gesamte Ausrüstung musste gebaut, nach Wien verschifft und vom Team installiert werden.

    Glücklicherweise hat Robby die ganze Arbeit nicht alleine bewältigen müssen.

    Er hatte die Unterstützung von Walter Zwieflhofer, einem ehemaligen ECMWF Director of Operations und Meteorologe des Segelteams von INEOS TEAM UK.

    Aber es scheint, dass das Team trotz aller Arbeit und selbst mit der allerbesten Prognosetechnologie immer noch ein wenig Hilfe von Mutter Natur benötigt, damit sich die Sterne am Tag des Rennens vollständig ausrichten können.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Vor Dem Rennen

    Vor SECHZEHN Jahren gab Eliuds Trainer Patrick Sang ihm einen Rat, den er nie vergessen hat.

    Behandle dich als den besten Athleten, sagte er ihm.

    Eliud hatte sich für das 5000m-Finale der 2003 Weltmeisterschaft in Paris vorbereitet - und musste gegen Kenenisa Bekele und Hicham El Guerrouj, zwei Sportlegenden, laufen.

    Eliud, damals erst 18, schlug beide und gewann die Goldmedaille.

    „Von diesem Tag an habe ich immer an jedem Rennen teilgenommen, mit dem Glauben, dass ich meine Ziele erreichen würde“, sagt er. „Und im Laufe der letzten 16 Jahre hat sich nichts geändert. Für mich ist die INEOS 1:59 Challenge nicht anders.“

    Er glaubt aber nicht nur an seine eigenen Fähigkeiten; er vertraut auch dem gesamten Team um ihn herum.

    Der Sporternährungswissenschaftler Armand Bettonviel ist nur einer von denen, die einen kritischen Job hatten.

    Er musste genau wissen, an welchem Tag Eliud laufen würde, damit er die Ernährung des Kenianers ändern konnte.

    „Ich konnte es nicht viel mehr verlängern, weil er anfangen würde, an Gewicht zuzunehmen, weil er mehr Treibstoff haben würde“, sagt er. „Und das würde seine Leistung nicht verbessern.“

    Im Vorfeld des Rennens erklärte Armand, dass das Essen von 100 g Kohlenhydraten dazu führen kann, dass Eliuds Gewicht aufgrund von Wassereinlagerungen um 400 g zunimmt.

    Armand behauptet, dass seine andere Hauptaufgabe darin besteht, sicherzustellen, dass Eliud während des eigentlichen Rennens gut hydratisiert ist.

    Eliud flog von seinem Trainingslager in Kenia nach Wien vor ungefähr einer Woche, damit er die Strecke sehen - und laufen - konnte.

    „Ich werde vor einem großen Tag immer nervös“ sagt er. „Aber ich versuche mich zu konzentrieren.Ich versuche mich zu entspannen.“

    Sein Ritual vor dem Rennen besteht darin, eine Schüssel Haferflocken zu essen und eine Flasche Maurten zu trinken, ein nahezu geschmackloses Hydrogel, das schnell vom Körper aufgenommen wird.

    Sobald er die Straße erreicht hat, wird es Aufgabe eines Radfahrers sein, mit ihm Schritt zu halten und ihm mehr Maurten zu geben, damit er seine Rekordleistung erbringen kann.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    No Human Is Limited

    ES liegt in der Natur des Menschen, die Grenzen zu überschreiten. Weiter zu lernen, sich weiter zu entwickeln und mehr erreichen.

    Es liegt aber auch in der menschlichen Natur, sich selbst und anderen Grenzen zu setzen.

    Es ist diese Einstellung, dieser Geisteszustand, den Eliud zu ändern hofft, indem er die Zwei-Stunden-Barriere durchbricht.

    Sein Vermächtnis mag einesfür die Geschichtsbücher sein, aber dies ist seine Chance, die Menschen dazu zu inspirieren, auch über den Sport hinaus großartige Dinge zu tun, um sich auf eine Weise herauszufordern, die sie vielleicht nie gewagt haben.

    „Jeder Mensch kann seine eigenen Grenzen überschreiten“, meint er.

    „Jeder mensch kann über seinen eigenen schatten springen. Aber selbstvertrauen ist dabei entscheidend.“

    „Ich glaube fest an mich selbst und an meine Teamkollegen und an mein Training.“

    Diese Philosophie teilen INEOS und eine außergewöhnliche Gruppe von engagierten Sportmännern und -frauen, die die Einführung von No Human is Limited inspiriert haben.

    Die Kampagne, benannt nach Eliuds persönlichem Mantra, soll Menschen aus der ganzen Welt ermutigen, sich dieser Philosophie anzuschließen und zu glauben, dass niemand in seinem Leben eingeschränkt ist.

    Die Kampagne wird von einem Team hochrangiger Profilbotschafter inklusive vierfacher Sieger des Tour de France, Chris Froome.

    „Dass Eliud den zweistündigen Rekord bricht, würde zeigen, dass Grenzen überschritten werden können und, eigentlich, dass im Sport niemals Grenzen gesetzt werden sollten“, sagt er. „Wer setzt eigentlich die Grenzen?“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Botschafter

    ELIUD KIPCHOGE

    ‘Any human being can go beyond their limits. No human being should be limited in their thoughts, in what he or she should be doing. Self-belief is crucial.’

    CHRIS FROOME

    ‘I don’t like to think in terms of limits.’

    HERMANN MAIER

    ‘It should never enter your head that something is impossible but tell yourself that it is possible instead.’

    SIR BEN AINSLIE

    ‘I think in terms of what your aspirations are, what your goals are, there really shouldn’t be any limits.’

    ABDI NAGEEYE

    ‘Why would you put a limit on yourself when you don’t even know what your limit is?!’

    ELAINE WYLLIE

    ‘It’s our job to make children feel unlimited, to feel that they can do whatever they want to do, and achieve what they want to achieve.’

    PATRICK VIEIRA

    ‘You have to go beyond the limit - there should be no limits. There are no limits to what is possible.’

    1 minute lesezeit Ausgabe 17
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    The Daily Mile Foundation

    Dies wird nicht das Ende des Weges für Eliud Kipchoge sein.

    Ganz im Gegenteil.

    Als globaler Botschafter von The Daily Mile will er die Bedeutung des Laufens weiter verbreiten - und Kinder auf der ganzen Welt dazu inspirieren, aktiver zu werden.

    „Eine Welt, die läuft, ist eine friedliche und glückliche Welt“, meint er.

    Anfang dieses Jahres besuchte der kenianische Vater von drei Kindern eine Schule im britischen Oxford, um mit den Schülern die „Daily Mile” zu laufen. Es ist eine einfache Initiative, bei der jedes Kind nur 15 Minuten an die frische Luft geht, um mit seinen Klassenkameraden in seinem eigenen Tempo zu laufen oder zu joggen.

    Danach fragten die Kinder Eliud nach Schuhen, Ernährung, Schlaf, seiner Leidenschaft für das Laufen - und warum er so schnell laufen konnte.

    Die Daily Mile wurde 2012 von der schottischen Schulleiterin Elaine Wyllie gegründet, die sich Sorgen darüber machte, dass ihre Schüler außer Form

    Heute laufen oder gehen täglich rund 1,8 Millionen Kinder aus mehr als 8.600 Schulen in 65 Ländern regelmäßig 15 Minuten lang.

    Eine Reihe von Forschungsstudien haben gezeigt, dass Kinder, die die Daily Mile machen, fitter, schlanker, gesünder und glücklicher sind und dass sie auch wissensdurstiger sind, wenn sie zu ihren Schreibtischen zurückkehren.

    Für Eliud ist dies keine Überraschung - und deshalb möchte er unbedingt das Erbe der INEOS 1:59 Challenge nutzen, um jedes Kind auf der ganzen Welt dazu zu ermutigen, über seine Gesundheit und sein Wohlbefinden nachzudenken - und loszulaufen.

    Die Daily Mile Foundation wird von INEOS unterstützt.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Kraftstoff der Zukunft

    Wasserstoff bietet den großen Vorteil, dass er bei der Verwendung als Kraftstoff nur Wasser erzeugt. Das bedeutet, dass kein CO2 und keine potenziell schädlichen Emissionen entstehen. Dadurch eignen sich mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge deutlich besser zur Gewährleistung einer guten Luftqualität in Städten.

    Die chemische Industrie, die an dieser Entwicklung beteiligt ist, spielt hierbei eine unverzichtbare Rolle.

    „Wir können einen enormen Beitrag leisten“, erklärt Pete Williams, Technologieleiter der INEOS-Gruppe. „Das kann aber nicht über Nacht geschehen. Es ist nicht wie das Auswechseln einer Glühbirne.“

    Aktuell produziert INEOS jährlich 250.000 Tonnen Wasserstoff. Dieser entsteht als Nebenprodukt der Chlorherstellung und beim Kracken von Erdgas und -öl zur Produktion von Olefinen und Polymeren.

    Der Wasserstoff wird auf verschiedene Arten verwendet: um Schwefel aus Rohöl abzuscheiden, als Rohstoff für andere chemische Verfahren oder als Brennstoff für ihre Kraftwerke.

    INOVYN, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von INEOS, verwendete zuvor den Großteil für die Versorgung der vor Ort befindlichen Heizkessel.

    Nun sucht das Unternehmen nach weiteren Einsatzbereichen des Wasserstoffs, um Luftschadstoffe in Städten zu verringern und Haushalte und Unternehmen mit Energie zu versorgen.

    Heute werden 95 Prozent des weltweiten Wasserstoffs aus Methan hergestellt.

    „Aus diesem Grund sprechen wir bei INEOS oft von Methan als Übergangsbrennstoff“, erklärt Pete Williams. „Zum einen ist es ärmer an Kohlendioxid und sauberer als Kohle und Erdöl, die es zunehmend verdrängt. Zum anderen schlägt es die Brücke zu einer Wasserstoffwirtschaft, und zwar so lange, bis erneuerbare Energien in größerem Umfang zum Einsatz kommen.“

    Schiefergas könnte auf dieselbe Weise wie andere Erdgastypen in umweltfreundlichen Wasserstoff umgewandelt werden. Der Schlüssel liegt darin, das CO2, das bei diesem Verfahren erzeugt wird, abzuscheiden und unterirdisch zu lagern.

    Dies ist auch einer der Gründe, warum INEOS für Großbritannien eine heimische Erdgas-Quelle aus Schiefergestein erschließen möchte.

    „Der Großteil des britischen Erdgases wird von Norwegen und Russland durch eine europäische Pipeline geleitet oder als Flüssigerdgas importiert, einschließlich Schiefergas aus den USA“, so Pete Williams. Erdgas aus heimischer Produktion würde die Energiesicherheit Großbritanniens erhöhen und einen großen Schritt hin zu den Emissionszielen bedeuten, die sich Großbritannien für 2050 gesetzt hat.

    Nach der Herstellung könnte Wasserstoff auf dieselbe Weise unterirdisch gelagert werden wie heutzutage Erdgas. 

    Bereits seit Jahrzehnten nutzt INOVYN zur Lagerung von Kohlenwasserstoffen Salzhöhlen im britischen Cheshire. Vor kurzem hat das Unternehmen staatliche Subventionen für die Fortführung einer Machbarkeitsstudie (Projekt Centurion) erhalten. Im Rahmen dieses Projekts werden neue Möglichkeiten der Wasserstofferzeugung und –lagerung einschließlich eines möglichen Vorhabens zur Errichtung einer 100 MW-Power-to-Gas-Energiespeicheranlage in Runcorn untersucht. 

    „Die Speicherung ist eine wesentliche Komponente der Umsetzung eines gangbaren Wasserstoffenergiesystems in Großbritannien“, erklärt Dr. Frank Rourke, INOVYN-Leiter für Großbritannien. „Wir haben die Chance, ein wichtiges Stück nationaler Energieinfrastruktur zu schaffen, und das zu deutlich geringeren Kosten als jene, die für eine überirdische Lagerung anfallen würden. So könnten im Rahmen einer grünen Wirtschaft maßgeschneiderte Salzhöhlen geschaffen werden.“ 

    Richard Stevenson, Leiter der Speicherprojekte bei INOVYN, erklärt, dass INOVYN bestens positioniert sei, um in diesem Sektor Innovationen voranzutreiben.

    „Die Produktion, Lieferung und Nutzung von Wasserstoff laufen im Nordwesten Englands bereits seit vielen Jahren“, so Stevenson.

    Nun arbeitet INOVYN eng mit anderen Mitgliedern der North West Hydrogen Alliance zusammen, um einen Schritt weiter zu gehen. 

    „Wasserstoff als Energieträger könnte für den Nordwesten einen echten Wandel bewirken. INOVYN freut sich, mit anderen Mitgliedern dieser Allianz zusammenzuarbeiten, um diese Vorhaben voranzutreiben.“

    Im Rahmen des Projekts Centurion wird erforscht werden, wie durch Energiespeicherung CO2-armer Wasserstoff zur Wärmeerzeugung, zur Entkarbonisierung der Industrie und zur Beförderung von Kraftstoffen hergestellt werden und ein Beitrag zu mehr Energiesicherheit geleistet werden kann. 

    „INOVYN ist in der Region Vorreiter bei Innovationen im Wasserstoffbereich. Sein Wissen, seine Fachkompetenz und sein Einfluss wird eine Bereicherung für unsere Arbeit sein“, so Professor Joseph Howe, Vorsitzender der North West Hydrogen Alliance. 

    Ist Wasserstoff besser verfügbar, kann er als gangbare, nachhaltige Lösung für umweltfreundliche Energie für Haushalte und Unternehmen dienen. 

    In Großbritannien sind mehr als 20 Millionen Haushalte an Erdgasnetze angebunden, die und Gas zum Heizen und Kochen anbieten. 

    Das Netz von National Grid könnte genutzt werden, um die Haushalte mit Wasserstoff zu versorgen. 

    Pete Williams ist gespannt, was die Zukunft bringt, wobei er auch betont, dass Tests und Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig seien. 

    Es ist nicht unmöglich. Wichtig ist, dass es auf wirtschaftlich erfolgen kann. Falls nicht, ist es nicht nachhaltig. Falls ja, wird es revolutionär sein. 

    Die neuen Fahrzeuge mit Allradantrieb von INEOS – oder zumindest eines der Modelle – könnten mit Wasserstoff betrieben werden.

    Das Team hinter dem Grenadier-Projekt hat von der britischen Regierung Fördergelder in Höhe von 124.000 Pfund erhalten, um die Nutzung von Wasserstoffbrennstoffzellen zu bewerten, die wie Batterien Strom erzeugen, der den Motor antreiben kann.

    Immer mehr Wasserstofffahrzeuge sind weltweit auf den Straßen unterwegs

    1. Nullemissionsbrennstoffzellenbus, Großbritannien
    2. Alstom-Wasserstoffzug, Thüringen
    3. Wasserstofftankstelle, Los Angeles
    4. Mit Brennstoffzelle betriebener Lkw der Toyota Motor Corp.
    5. Mit Wasserstoff betriebenes Linde H2-Fahrrad
    6. Mit Wasserstoff betriebener Gabelstapler

    5 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Wie funktionieren mit Brennstoffzellen betriebene Wasserstofffahrzeuge?

    Sie erzeugen wie ein Verbrennungsmotor Strom, indem sie Kraftstoff aus einem Tank nutzen (der Kraftstoff ist jedoch mit Druck beaufschlagtes Wasserstoffgas und nicht Benzin oder Diesel). Im Gegensatz zu einem Motor verbrennt eine Brennstoffzelle nicht den Wasserstoff, dieser wird stattdessen chemisch mit Sauerstoff aus der Luft vermischt, wodurch Wasser entsteht. Dabei wird wie bei einer Batterie Strom freigesetzt, welcher einen Elektromotor (oder -motoren) versorgt, um ein Fahrzeug anzutreiben. Das einzige Abfallprodukt ist das Wasser – und das ist so sauber, dass man es sogar trinken kann!

    Am besten, Sie stellen sich Brennstoffzellen wie Batterien vor, die sich nie entleeren. Anstatt die darin enthaltenen Chemikalien langsam zu verbrauchen (wie das bei normalen Batterien der Fall ist), werden Brennstoffzellen ständig mit Wasserstoff versorgt und erzeugen Strom, solange Kraftstoff im Tank vorhanden ist.

    1 minute lesezeit Ausgabe 16
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    Egan Bernal gewinnt die Tour de France

    Das komplette Team hat in den gesamten drei Wochen eine Glanzleistung vollbracht. Geraint Thomas, der Sieger 2018, gesellte sich auf dem Podest nach einem beachtlichen 1-2-Finish, das mit einer Umarmung der beiden nach Passieren der Ziellinie endete, als Zweitplatzierter zu Bernal.

    Mit dem Sieg von Bernal hat das Team seine Erfolgsbilanz noch gesteigert: So verzeichnet es mittlerweile beachtliche sieben Tour-Siege, 17 Etappensiege und 91 gelbe Trikots.

    In diesem geschichtsträchtigen Augenblick am Ende der letzten Etappe war Bernal sichtlich emotional überwältigt: „Wow, es ist unglaublich! Es ist wie ein Traum. Ich habe die Tour de France gewonnen! Das alles kann ich noch schwer begreifen. Nach dem Finale habe ich mit meiner Familie gefeiert. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl!“

    Da er erst im zweiten Jahr des Wettkampfs auf internationaler Ebene fährt, ist dieser Sieg für den 22-jährigen Kolumbianer, der zu Beginn der Saison 2018 zum Team stieß, der Abschluss von 18 erfolgreichen Monaten.

    Nach seinen Siegen bei der Paris-Nizza-Tour und der Tour de Suisse in diesem Jahr wird er sowohl in der Sportbranche als auch bei seiner Rückkehr in Kolumbien als Superstar gefeiert.

    Der Leiter des Siegerteams, Sir Dave Brailsford, sagt dazu: „Es ist toll, dass der erste Tour de France-Sieger aus Kolumbien stammt – das macht mich sehr stolz. Viele hatten vielleicht Zweifel daran, zwei Fahrer an die Spitze zu setzen. Aber es hat wunderbar funktioniert, und Zweiter und Erster zu werden – das ist nicht zu übertreffen. Es ist ein Privileg, mit all diesen Menschen zu arbeiten – fantastische Fahrer, fantastisches Team, fantastische neue Sieger.“

    Eine Tour voller überraschender Wendungen und dramatischer Augenblicke wie man sie bei diesem Rennen seit vielen Jahren nicht mehr erlebt hat. Dennoch, am Ende eines der unvorhersehbarsten Rennen seit Jahren gingen Bernal und Team INEOS als Sieger hervor – der erste Grand Tour-Erfolg, den INEOS für sich beanspruchen kann.

    Hut ab, Team INEOS!

     

    Name: Egan Bernal

    DOB: Geboren 13. Januar 1997 (22 Jahre alt)

    Born: Zipaquira, Kolumbien

    Bei Team INEOS seit: 2018

    Honours 2018: Tour of California, Tour Colombia

    Honours 2019: Paris-Nizza, Tour de Suisse, Tour de France

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16